Nachdem er 1780 aus dem "Orden der Gold- und Rosenkreuzer" ausgeschlossen worden war, legte der Baron Hans Heinrich von Ecker und Eckhoffen (1750-1790) 1781 den Grundstein für die "Asiatischen Brüder vom Rosenkreuz", als er angeblich den "mächtigen und weisen Orden der Ritter und Brüder des Lichts" wiedererweckte. Die Ritter des Lichts gaben vor, ihren Ursprung von den sieben weisen Vätern, den Vorstehern der sieben Kirchen in Asien, genommen zu haben. Der Orden verstand sich als Sammelbecken für Christen und Juden, wohl auch Moslems aus der Türkei, Persien und Armenien. Dies bewirkte eine synkretistische Aufnahme verschiedenartigster Elemente, so vor allem auch der Kabbala und der Gnosis. Mitglieder durchliefen zunächst einmal verschiedene Vorstufen, bevor sie endlich in den erlauchten Kreis der wirklich Wissenden aufgenommen wurden. Ähnlich wie später Theodor Reuss, wurde Ecker vorgeworfen, seine Ordensgründung sei lediglich ein Geldbeschaffungsmittel gewesen, da er sein persönliches Vermögen vergeudet habe und ein von Ordensmitgliedern erbetenes Darlehen nicht zurück bezahlte, respektive falsch eingesetzt habe. Wie später bei Theodor Reuss wurden ausserdem bei jeder "Beförderung" in eine höhere Stufe Gebühren fällig. Zusätzlich waren Mitgliedsbeiträge zu bezahlen, von denen der Orden lebte. Nichtsdestotrotz fanden sich viele hehre Persönlichkeiten und Adlige in den Rängen der Asiatischen Brüder. Im Laufe der Zeit entstanden viele Verräterschriften, Gegnerschriften und eigene Unterlagen. 1785 führte eine kaiserliche Verordnung zur Auflösung aller alchemistisch arbeitenden Logen und besonders der Asiatischen Brüder. Die kabbalistischen und gnostischen Elemente beeinflussten jedoch viele spätere Organisationen. Theodor Reuss hat sich von der sogenannten Verräterschrift "Der Signatstern" von 1866 zum Entwurf seines VII° O.T.O. inspirieren lassen. Das Original wie auch Reuss' Ritualtext weisen auf eine Priesterschaft hin. Das O.T.O.-Ritual führt das weibliche Element als ausführende Oberpriesterin ein. |
Theodor Reuss
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Der Signatstern
| Theodor Reuss |
Aleister CrowleyVII° The Perfect Ceremony of Grand Inquisitor Commander 31° Prince of the Royal Secret 32° and Sovereign Grand Inspector General 33° and last degree of Freemasonry |
"Die wahren aktiven Glieder des
O.T.O. werden Hermetische Brüder des Lichts oder Illuminaten genannt, was von Fra Peregrinus X° O.T.O. (Theodor Reuss) und Baphomet XI° O.T.O. (Aleister Crowley) historisch festgelegt wurde." (H.J. Metzgers Attest, 9.1.1963). "The Hermetic Brotherhood of Luxor" ist von Pascal Beverly "Randolph" (1825-8.10.1875) gegründet worden. Der innere Zirkel hat sich "Fraternity of Eleusis" genannt. 1886 ist die allein in Boston existierende HBL geschlossen worden, worauf man die "Eulis Brotherhood" gründete, welche Carl Kellner oder auch den Franzosen Gérard Encausse/"Papus" beeinflusst haben könnte. Am 22.1.1917 stellte Reuss in seinem Manifesto "Anational Grandloge & Mystic Temple: Verità Mistica, Or. Ascona" den O.T.O. noch als "Hermetic Brotherhood of Light" vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass dies nur ein Schwindel von Reuss war, der in einem Brief an Crowley zugab, dass dies nur aus 'taktischen Gründen' geschah: die Bezeichnung 'Hermetic Brotherhood of Light' zu verwenden. Im Grunde genommen meinte Reuss die "Asiatischen Brüder vom Rosenkreuz", die "mächtigen und weisen Orden der Ritter und Brüder des Lichts". |
Hin und wieder hat auch Heinrich Tränker diese Bezeichnung verwendet, zum Beispiel auf der "2nd Fama" von 1930. Reuben Swinburne Clymer sah sich als einer der Nachfolger der HBL. |
Enthüllte Geheimnisse des .·. Mystischen Ordens der Ritter des Lichts. Herausgegeben von Dr. Musallam. |
Franz Sättler. Hekate. el-Khâf. Adonistische Gesellschaft. Adonismus. Adonistischer Verlag. — Berlin-Weissensee, ohne Datum.
Adonismus und Fraternitas Saturni1928 liierte sich die am 1.5.1925 gegründete sexualmagische Adonistische Gesellschaft von Franz Sättler/Musallam (1884–1942?), dem geistigen Vater von Franz Bardon (1909–1958), via Wilhelm Quintscher/Rah–Omir/Ophias/Chakum Kabbalit für wenige Wochen mit der Fraternitas Saturni. Am 13. März 1928 löste sich der Orden Mentalischer Bauherren (so ein anderer Name für die Adonisten) jedoch auf. Viele Mitglieder traten der F.S. bei und ab 3.1.1929 bestanden nur noch "rein geschäftliche" Beziehungen zwischen der F.S. und den übrigen Adonisten.Der "Adonistische Verlag" publizierte u.a. den "Wahrhaftigen Feurigen Drachen" ("Nach einem in Frankreich aufgefundenen Manuskript von 1522 ..."), der Anleitungen zu Dämonenbeschwörungen enthielt. Auf der dazugehörigen Titelseite wurde für den Abramelin–Text geworben. Der "Adonistische Verlag" gehörte Franz Sättler, in dessen Zusammenhang die weiterführenden Ideen seines Schülers Quintscher, Franz Bardon und sogar Hermann Joseph Metzger genannt werden können. Von den Adonisten, die sehr offen in "erotischen Fragen" seien, wollte Metzger nämlich 1950 (dort Mitglied alias Servius) "einiges lernen, besonders was die Org[anisation] betrifft." Von einem nicht genannten Professor, der den Adonisten angehöre, sei Metzger vor dem Kriege "während zwei Jahren, jede Woche einen Tag, geschult" worden "in einer 'Schnellbleiche' über humanistische Bildung und wissenschaftliche Voraussetzungen auf Hochschulstufe." Obwohl im 1925 gegründeten Adonismus genau wie im O.T.O. der "Geschlechtsakt als der einzige wahre Gottesdienst" ausgeführt wird, sind ausser der Doppelmitgliedschaft einiger weniger Mitglieder eigentlich keine Berührungspunkte mit dem O.T.O.–Phänomen zu finden. Ist Reuss' und Crowleys Symbolismus eher jüdisch–ägyptisch, so tummeln sich in Sättler und Co.s komplexem, gnostisch scheinendem Universum muslimisch–arabische Gestalten. |
Franz Sättler / Dr Musallam (hrsg.): "Der wahrhaftige feurige Drache" ("Nach einem in Frankreich aufgefundenen Manuskript von 1522 ..."). Lucifer, Beelzebub, Astaroth. Adonistischer Verlag. Werbung: "Der Signatstern". Ohne Ort und Datum. |
Hermann Joseph Metzger und Fraternitas SaturniAuch Hermann Joseph Metzger, Outer Head des Schweizer Ordo Templi Orientis, liess sich vom Buch "Der Signatstern" inspirieren. |
1951 überwies Metzger dem Grossmeister der Fraternitas Saturni, Eugen Grosche alias Gregor A. Gregorius, ein nichtssagende Diplom mit dem Text: "Wir bekunden mit heutigem Datum, dass S.·.M.·. Gregorius = Honoris Causa = rechtmässig aufgenommenes Glied ist." | [From: 'Materialien Zum O.T.O.'] |
Auf diesem Diplom befindet sich in Geheimschrift der Satz "Die Wahrheit ist die Sechste Weisheit." Die Zeichen sind abgefasst in der Geheimschrift der «Kleriker der Tempelherren» aus "Der Signatstern". Dabei erschwerte Metzger das Ganze dadurch, dass er das System nur halb angewendet hat und es mit einer anderen Freimaurerschrift koppelte. |
Ausschnitt aus Der O.T.O. Phaenomen RELOAD. |
See also: English: Theodor Reuss and the Brothers of Light in the Seven Churches of Asia. The origins of Brotherhood of Light of Theodor Reuss. Deutsch: Die Brueder des Lichtes der sieben Gemeinden in Asien. Theodor Reuss' Hermetische Bruderschaft des Lichtes. Français: Les Frères de Lumière dans les Sept Églises d'Asie. Les origines de la Fraternité de Lumière de Theodor Reuss. Theodor Reuss' O.T.O. rituals. More on Memphis Misraim. To the other Chapters of the English online version of "The O.T.O. Phenomenon" book. O.T.O. Phenomenon navigation page | main page | mail What's New on the O.T.O. Phenomenon site? Mehr über diese Orden und ihre Protagonisten in: Andreas Huettl und Peter-R. Koenig: Satan - Jünger, Jäger und Justiz |