Es ist höchst bedauerlich, dass man heutzutage so wenig unnütze
Neuigkeiten erfährt.
[Oscar Wilde]
Abramelin & Co.
Von Heiligen Schutzengeln und anderen UFOs
Zwischen den Welten
Der Abramelin-Text
Mysterium iniquietatis
Die magische Hausväterliteratur
Wirkungsgeschichte Teil I
Crowleys Abramelin
- das Tagebuch vom Februar 1900
- I think my spaceship knows which way to go
- We know Major Tom's a junky
- Ich bin mein eigenes universelles Radio
Choronzon Club
Karl Germer
Engel ueber Rio
Grüezi Schutzengel
Die Nachtseite von Eden
- der Lam-Kult
- der Maat-Kult
Red Mutant Eyes Gazed Down On Hunger City
Plan 9 from Outer Space
L'Alba dell'Anticristo
Wirkungsgeschichte Teil II
H. Campbell (1929)
Georges Chevalier (1973)
Lionell Snell (1977)
Weitere Beispiele
Franz Bardon, Emil Stejnar und die ko(s)mische Anatomie
And Adonai delighted in him exceedingly
Brief von Michael Aquino
Walter Jantschik: Die Schutzengelbeschwörung durch ABRAMELIN
Claas Hoffmann: Besessenheit, Mister Spock & Abramelin
Ein HGA-Ritual des OTOA
Emir Salihovic: Über den Heiligen Schutzengel
Nachtrag zu Krumm-Heller
Brief von Otto Buchinger jr.
Basil Thomson: Queer People
John Gaster: Krumm-Heller in England
Bildteil [nicht in der online-Version]
Peter Hammers ABRAMELIN, Typoskript von Traugott Egloff (fälschlicherweise
C.G. Jung zugeordnet)
Traugott Egloff: Zauberei?
Der Wahrhaftige Feurige Drache (Ausschnitte)
Franz Sättler zum Abramelin-Text (Ausschnitt)
Guido Wolther: Die Luciferische Evokations-Hierarchie
Zwei Golden Dawn Manuskripte Henochischer Magie
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Dies ist der sechste Band zum "OTO-Phänomen." Es gelten hierzu die
Vorworte und Danksagungen in "Das OTO-Phänomen" (vergriffen) und "Ein Leben
für die Rose." Im vorliegenden Text wird auf folgende Bücher des Autors
hingewiesen:[1] *
- Der Kleine Theodor Reuss Reader,
München 1993
- Das OTO-Phänomen, München 1994
- Materialien zum OTO, München 1994
- Der OTOA-Reader, München 1994
- Ein Leben für die Rose, München 1995
Zwischen den Welten
Engel sind heidnische Wesen, der Glaube an
sie ist älter als das Christentum. "Bereits in Texten des alten Ugarit,
eines schon in der Jungsteinzeit (im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr.) besiedelten
nordsyrischen Stadtstaates, begegnen uns Wesen in der Funktion von göttlichen
Boten. Auch bei den Assyro-Babyloniern gab es Engel als Boten und Diener der
Götter. Diese überkommene und übernommene Vorstellung einer Art von
himmlischem Hofstaat hat sich in der jüdischen Bibel, im Alten Testament, bunt
entfaltet."[2] *
Ca. 300 Stellen der Bibel erwähnen Engel.
Grob-poetisch ausgedrückt erfolgt bald eine himmlische Inflation und
"überzählige" Engel purzeln als Teufel und Dämonen auf die Erde.
Gemäss Domenicus Illiteratus gibt es 11'029'663 Teufel, hierarchisch geordnet
nach 13 Hauptteufeln, 9476 Teufeln des oberen und mittleren Kaders, sowie
788'610 Teufel des unteren Kaders usw.[3] *
Es ist hier nicht der Platz, alle
bisherigen "teuflischen" Organigramme, die die verschiedenen
Weltreligionen und religiösen Sonderformen (z.B. Emanuel Swedenborg,
1688-1772)[4] *
hergestellt haben, zu diskutieren.[5] *
Mittelpunkt dieser kleinen Studie ist ein
Text aus dem 14. Jahrhundert, genannt "Des Juden Abraham von Worms Buch
der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie" oder auch "Das
Buch der Heiligen Magie des Abramelin." Der Einfachheit halber wird dieser
Text in dieser Studie "Abramelin-Text" genannt.
Da es den Rahmen dieser Untersuchung (die
eigentlich nur ein Vorwort zum Faksimile-Abdruck einer Version eines
Abramelin-Textes sein will) sprengen würde, den gesamten historischen Kontext
von Engelsbeschwörungen zu zeichnen, sei nur schlagwortmässig hingeworfen, dass
solche Beschwörungen in der Renaissance intensiv betrieben worden sind und
auch in der heutigen Zeit die Gestelle in den esoterischen Buchhandlungen
reichlich entsprechende Literatur anbieten.
Der Abramelin-Text
Dieses Vorwort zum Typoskript-Faksimile
enthält keine historische oder inhaltliche Analyse des Abramelin-Textes. Zum
Historischen sei hier vor allem auf die Bücher von Gerschom Scholem
hingewiesen;[6] * als inhaltlicher Hintergrund seien
hier dem Leser die römisch-katholische,[7] * und so weit wie möglich, die jüdisch-kabbalistische
Angelologie vorgestellt.
Der mysteriöse Araber Abramelin
übermittelt dem ebenso mysteriösen Abraham von Worms eine nebulöse Rezeptur zur
Zusammenstellung von persönlichen Ritualen, die eine Verbindung/Kommunikation
mit dem persönlichen Heiligen Schutzengel herstellen. Dadurch wird man an
erster Stelle zum Freund der Engel und an zweiter Stelle Beherrscher der
Dämonen. Der Vorgang scheint gegenseitig: Mensch und Engel werden u.U. eins
und stellen so eine Brücke zum Göttlichen dar.[8] *
Währenddem einige Rezensenten annehmen,
der Heilige Schutzengel, wie ihn Abramelin beschreibt, sei eine Art innere
Instanz, die das Verstandeswissen mit der göttlichen Weisheit zusammenführe,
scheint sich der Text selber jedoch stellenweise gegen eine solche Annahme zu
wenden.
Der Abramelin-Text ist für viele
Okkultisten der Auslöser für die Beschäftigung mit dem eigenen Heiligen
Schutzengel. Im Rahmen des OTO-Phänomens interessiert u.a. die
Wirkungsgeschichte des Textes auf Aleister Crowley und seine Epigonen. Die
Erlangung der Kommunikation mit dem eigenen Heiligen Schutzengel (hier als HGA,
Holy Guardian Angel, abgekürzt) kommt in Crowleys OTO-System im IX° vor. Und
falls man die Identifizierung des Ichs mit dem Phallus als Kommunikation mit
dem Schutzengel ansieht, dann auch im zugehörigen VIII°.[9] *
Der Schutzengel ist ausserdem zentrales Thema in Crowleys 1907 gegründeter
Golden Dawn-Kopie "Argenteum Astrum" (AA). Da von den Thelemiten der
OTO als Vehikel des AA gesehen wird,[10] *
verwundert es jedoch, dass dem Abramelin-Text nicht vermehrt Bedeutung in den
OTO-Gruppen zukommt.
In dieser Studie werden Erlebnisbeispiele
von Einzelpersonen oder Gruppen im Umkreis des OTO-Phänomens geschildert.
Diese sind Bestandteil des Kapitels "Wirkungsgeschichte Teil II,"
während im ersten Teil vor allem die Biographie Crowleys mit dem Schwerpunkt
HGA aufgerollt wird. Der Inhalt der Kapitel ist eine mündliche Darlegung des
Inhaltsverzeichnisses und soll zeigen, was man im Umkreis von Heiligen
Schutzengeln erleben kann. Dies wird vor allem im letzten Kapitel "And
Adonai delighted in him exceedingly" von einigen Protagonisten des
Okkultismus im Umkreis des OTO-Phänomens in eigens für diese Studie geschriebenen
Texten dargestellt.
In vielen okkulten Schriften und so auch
im Abramelin-Text werden unzählige Namen zur Anrufung und Beschwörung von
Engeln aufgeführt. Alle sind männlich, was auf die männliche Macht und den
männlichen Kampf der Himmelsfürsten hinweist.[11] *
Engel heissen immer Michael oder Gabriel oder Raphael,[12] *
"aber niemals hat irgend jemand irgend etwas von einem Engel gehört,
der etwa Sieglinde hiesse oder Annemarie."[13] *
Gefallene Engel erscheinen jedoch nicht notgedrungen in quasi-menschlicher
Gestalt, und sie zeigen auch keine ausschliessliche Vorliebe für Frauen.
UFOs und andere Heilige Schutzengel können als Sammelbegriff/Synonym für bewusstseinserweiternde
und/oder verändernde Phänomene aufgefasst werden. Die in dieser Studie beschriebenen
quasi-religiösen Visionen und Stimmen ähneln in ihren Begleitumständen den
UFO-Begegnungen (z.B. Halbschlaf, wiederholter Himmelsflug- oder besuch
(Astralreise), zelluläre Körperauflösung, Ego-Auflösung, Erinnerungen an eine
unbekannte Herkunft, Begegnung mit einer übermenschlichen Wesenheit oder
Gesellschaft mit Interesse am Individuum und der Menschheit, apokalyptische
Visionen, Bewusstseinsveränderung durch das Erlebnis, Mission). Mit dieser
Studie will jedoch keinesfalls der These Vorschub geleistet werden, dass UFOs
und Ausserirdische "moderne"[14] *
Versionen von Engeln und Dämonen seien. Es sollen lediglich auffallende
Ähnlichkeiten angedeutet werden. Um die Ähnlichkeit zu betonen, werden die
Begriffe "ausser-menschlich," "über-menschlich,"
"ausser-irdisch," "über-irdisch" u.dgl. synonym gebraucht.
Diese Studie bietet keine vergleichende
Analyse dieser Phänomene an, sondern will den Interessierten in beschreibender
Form an bislang brachliegendes Material heranführen. Das Thema UFO und
Schutzengel beschränkt sich strikt auf den Umkreis um Crowley und den OTO.
Folgendes Schema könnte die Visionen (ob
nun okkult oder UFO-abhängig) kategorisieren: quasi-physische Ereignisse
(körper- und/oder bewusstseinsbezogene Erlebnisse mit Engeln oder UFOs), die
Weitergabe von Informationen und schliesslich die Folgen der
Bewusstseinsveränderungen (Kreativität, Mission). Rationalität und
Irrationalität können in einem erweiterten Bewusstseinsbegriff zu Orientierungskräften
menschlichen Verhaltens vereint werden.
Das vorliegende Manuskript
Das hier nun als Faksimile reproduzierte
Typoskript stammt aus dem Besitz von Oscar R. Schlag (über den in den
bisherigen Büchern zum OTO-Phänomen vom Autor ausgiebig berichtet worden ist).
Der Hersteller der Abschrift nach der Vorlage von 1725 des damaligen
Herausgebers Peter Hammer ist Traugott Egloff.
In der Schweiz hat sich in den 1940er
Jahren eine kleine an Abramelin interessierte Gruppe zusammengeschart: X°-OTO
F.L. Pinkus/Elieser (der geistige Vater H.J. Metzgers), Herr Struppler und
Ingenieur Traugott Egloff aus der Badenerstrasse in Zürich. In Metzgers
"Mitteilungsblatt des psychosophischen Institutes" singt Egloff 1949
via Nietzsche und Kant ein Loblied auf den Hatha-Yoga, hinter dem "mehr
steckt als die kühnste Phantasie sich träumen lässt."[15] *
Da man in Metzgers Gruppe eine eher ablehnende Haltung gegenüber Abramelin
einnimmt (trotz Pinkus' Kristallkugel),[16] *
liest man in den OTO-Publikationen diesbezüglich kaum etwas [die Stellungnahme
Metzgers folgt im Kapitel "Wirkungsgeschichte"]. Egloff
korrespondiert mit C.G. Jung (1875-1961);[17] *
dessen Antworten finden sich in Band Drei von Jungs Briefsammlung.[18] *
Daraus ist zu entnehmen, dass sich Egloff mit seiner Anima auseinandersetzt
und Jung die "bestürzende Feststellung" mitteilt, dass ihm der
Schatten, trotz dessen Bosheit, eine Art Ehrfurcht einflösse, die mit
Bewunderung vermischt sei. Dies gibt Jung Stoff zum Nachdenken.[19] *
Egloff macht sich in Sachen Abramelin in
den brasilianischen Dschungel auf, wo er angeblich spurlos verschwindet und am
Karfreitag 1969 stirbt.[20] *
In den 1980er Jahren verweigert Schlag dem
ehemaligen Herausgeber der schweizerischen Freimaurerzeitschrift ALPINA, Jürg
von Ins, der auch Mitglied von Schlags "Hermetischer Gesellschaft"
ist,[21] *
die Herausgabe dieses Typoskripts. Dieser gelangt jedoch (laut Schlag) bald
über Helmut Möller (der schon an einer Art Professorenroman über Theodor Reuss
gebastelt hat) an eine Kopie, was Schlag wiederum masslos verärgert. Seitdem
tauchen hin und wieder Kopien dieser Egloff-Version auf, die v.Ins als
Jung-Version anbietet, so zum Beispiel beim Wiener Bardonisten Emil Stejnar,[22] *
der in dieser Studie gesondert Erwähnung finden wird.
Im Versuch einer kritischen Textausgabe
des Abramelin-Textes[23] *
fällt v.Ins auf Schlags Mär herein,[24] *
das Typoskript stamme aus dem Nachlass C.G. Jungs, der mit dem Abramelin-Text
experimentiert habe. Eine schon oberflächliche Betrachtung deckt jedoch auf,
dass die Typen der Schreibmaschine, die Traugott Egloff für sein Werk
"Zauberei?" verwendet, dieselben, wie die des angeblichen Jung-Abramelin-Textes
sind. Da überdies die von v.Ins bei Diederichs Gelber Reihe herausgegebene
Abramelin-Textausgabe ohnehin von faktischen Fehlern wimmelt (so verwechselt
er Karl Germer (Saturnus) mit Johannes Göggelmann (Saturnius)),[25] *
sei dem Leser v.Ins' eigenwillige Ausgabe also nur mit Vorbehalt empfohlen.
Die von Schlag und demzufolge auch von
v.Ins Jung zugesprochene Abschrift der Peter Hammer Ausgabe stimmt mit der
vorliegenden Egloff-Version insofern überein, dass sich in der
"kritischen" Textausgabe von v.Ins die allein Jung
zugesprochenen Fussnoten-Quellen allesamt in der Egloff-Version
befinden, z.B. v.Ins, Seite 95, Fussnote 3 ist wortidentisch mit der
Egloff-Version, Seite 10 unten. Es drängt sich zusätzlich der Verdacht auf,
dass v.Ins unter dem Zwang, in den "Prosa-Teilen" (Kapitel 1 und 3)
so eigenwillig wie möglich zu sein, Textstellen umgestellt und ergänzt,
zumindest aber den Sprachstil seiner Vorlage (falls es nicht tatsächlich ein
Jung-Typoskript gibt) zum Teil massiv verändert hat. Das Zweite und das Vierte
Kapitel (die "Magie-Teile") sind von v.Ins im Vergleich mit anderen
Abramelin-Versionen massiv gekürzt worden. Hingegen sind die magischen Tafeln
des Vierten Buches bei der hier vorliegenden Egloff(Jung?)-Version schon im
Typoskript stark reduziert.
Erfahrungsgemäss hat v.Ins auf Fragen
nicht reagiert. Der "Erbengemeinschaft C.G. Jung" ist ausserdem das
vorliegende Dokument nicht bekannt.[26] *
Da diese Studie "Abramelin &
Co." keine moralisierende oder praktische Wirkung beansprucht, und damit
sich der interessierte Leser selber eine so vollständig wie mögliche
Abramelin-Werkausgabe zusammenstellen kann, sei auf folgende drei im Buchhandel
leicht erhältliche Versionen hingewiesen:
Johann
Richard Beecken: "Die Heilige Magie des Abramelin" im
Schikowski-Verlag, Berlin.[27] *
Dies ist eine leicht gekürzte deutsche Übersetzung von
S.L.
MacGregor-Mathers: "The Book of the Sacred Magic of Abra-Melin the
Mage" Nachdruck der Ausgabe 1898 (in dem Jahr, in dem Aleister Crowley
Mitglied des Golden Dawn (GD) wurde)[28] *
by The Aquarian Press, England.[29] *
Jürg von Ins hat manches aus Mathers Kommentaren übernommen.[30] *
Für den okkulten Praktiker ist Mathers Ausgabe von besonderem Wert, da hier
eine Auseinandersetzung mit den Namen der Dämonen und eine Analyse der
magischen Quadrate stattfindet.
Georg
Dehn, Buchhändler in Worms (siehe "OTO-Phänomen," 66), hat ein
Faksimile einer Peter Hammer-Ausgabe als "Buch Abramelin" neu
eingedeutscht[31] *
und im Frühjahr 1995 mit einem persönlich gefärbten Vor- und Nachwort versehen
(Verlag Neue Erde, Saarbrücken). Dehns Version versucht zwar, sich v.Ins gegenüber
kritisch zu verhalten ("Im Grunde hat die Ausgabe von Diederichs mich
damals schon sehr mitgenommen, verunsichert, geschlaucht"),[32] *
übernimmt jedoch einige seiner Textpassagen (inklusive faktischer Fehler) und
biographischen Hinweise. Da Dehn den Neureligionen nahesteht ("Du
kannst mich Mystiker nennen und dem gnostischen Spektrum zuordnen"),[33] *
bringt er die Sufis, die christlichen Gnostiker von Nag Hammadi[34] *
und historische Persönlichkeiten in die Nähe von Abramelin. Dehn hat in Worms
historische Spuren eines Abraham gefunden, während Josef Grasser[35] *
dort vergeblich geforscht hat.[36] *
Da obige Werke reichlich
Diskussionsmaterial zur Historie der Gestalt Abramelins und des Abraham von
Worms vorlegen, ist dies ein weiterer Grund für die vorliegende Ausgabe der
ARW, sich mehrheitlich auf die Wirkungsgeschichte im Umkreis des OTO-Phänomens
zu konzentrieren.
Nach einigen die Studie komplettierenden
Abbildungen schliessen sich ohne Kommentare das Egloff-Transkript des
Abramelin-Textes an; es folgen eine Studie von Traugott Egloff, ein Ausschnitt
aus dem "Wahrhaftigen feurigen Drachen," Franz Sättlers Meinung zu
Abramelin, die "Lucifer-Beschwörung" des Fraternitas Saturni-Grossmeisters
Guido Wolther[37] *
und zwei Golden Dawn-Manuskripte als Beispiel der Henochischen Magie.
Mysterium iniquietatis
Da der Abramelin-Text sowohl jüdisch wie
auch römisch-katholisch scheint, lohnt es sich, die Angelologie respektive
Dämonologie beider Glaubensrichtungen aufzurollen. Abraham, der Autor des
Abramelin-Textes, hat in der Zeit der Hochblüte der römisch-katholischen Kirche
gelebt,[38] *
und deren popularisiertes Dogma hat sicherlich den Text beeinflusst. Im
Gegensatz dazu scheint es in der jüdischen Kabbala kaum einheitliche Aussagen
zu geben, so dass nur Sonderformen in den Abramelin-Text eingeflossen sein
können. Diese werden aufgrund ihrer weitgefächerten Komplexität hier jedoch
nur angedeutet. - Die lutherische Dogmatik entfällt hier, da der Abramelin-Text
historisch vor Luther entstanden ist.
Vom römisch-katholischen Standpunkt aus
gesehen, handelt es sich bei allem, wo nicht Jesus Christus im Mittelpunkt des
Weges steht, um Satanismus. Um einer rein christlichen Stigmatisierung der in
dieser Studie auftretenden Gruppen (z.B. OTO) und Einzelpersonen (z.B. Aleister
Crowley) durch den Satanismus-Begriff vorzubeugen, wird dieser Terminus (falls
er sich ausserhalb des römisch-katholischen Kontinuums oder ausserhalb von
Zitaten auffindet) im vorliegenden Text nur in Klammern verwendet.[39] *
Römisch-Katholische Engel[40] *
"Am Anfang schuf Gott Himmel und
Erde" (Gen. 1,1), und "zur
Vervollkommnung des Universums einige geistige Wesen ... ohne Körper."[41] *
"Zugleich am Anfange der Zeit hat Gott beiderlei Geschöpfe, die
geistigen und die körperlichen aus Nichts [ex nihilo] erschaffen,[42] * nämlich die Engel und die Welt."[43] *
Jedoch ist "nichts unkörperlich ausser allein Gott [Johannes 4;24],
da er allein das unkörperliche einfache Wesen" sein kann.[44] *
Alle seine Geschöpfe zeichnen sich durch Vielfalt aus: die Engel sind
zusammengesetzt aus Akt und Potenz, aus Wirklichkeit und Möglichkeit, Substanz
und Sein, Sosein und Dasein, aus Essenz und Existenz - jedoch nicht aus Körper
und Geist oder Materie und Form.[45] *
Form kann jedoch ohne Materie und Körper existieren und bleibt zusammengesetzt
aus Akt und Potenz.[46] *
Da die Schöpfung nicht einheitlich sein kann, findet man in ihr eine Rangordnung[47] *
- so auch unter den Engeln. Die Engel existieren ausserhalb von Raum und Zeit:
sie stehen am Ufer der Zeit, in die sie bei Bedarf eintauchen können. Sie
besitzen jedoch keine Zukunftsschau, da die zukünftigen Ereignisse ihnen erst
ins Bewusstsein kommen, wenn der betreffende Moment "vorbeischwimmt."
Zukunftsschau und freier Wille schliessen sich aus. In den Engeln sind die
eingegossenen Ideen: für sie gibt es keine Möglichkeit, etwas zu lernen: sie
können keine Einzelerfahrungen sammeln (so wie der Mensch), vielmehr erfassen
die Engel das Wesen der Geschöpfe gleichsam mit einem Blick und unabänderlich.[48] *
Für sie gibt es nur natürliche, aber keine übernatürliche Erkenntnis- und
Aktionsbereiche. Ihre Unvergänglichkeit, ihre Unveränderlichkeit und relative
Zeit- und Raumlosigkeit gibt ihnen aber eine Mittelstellung zwischen Gott und
den übrigen Geschöpfen. Sie sind übermenschliche, persönliche Wesen.
Das Endziel jeder Schöpfung ist die
beseligende, unmittelbare Anschauung Gottes von Angesicht zu Angesicht.[49] *
[Ist die mensch-engelhafte Kommunikation also nur eine Übung für das
übernatürliche Endziel?].
Gottes Prüfungsgebot und die Sünde der Engel
Alle Geschöpfe Gottes besitzen den freien
Willen, so auch die Engel. Gott setzt allen ein Prüfungsgebot auf, den Engeln
ein spezielles, über das jedoch kein Dogma verlautbart ist. Von Theologen wird
spekuliert, ob einige der Engel vielleicht selber Gott werden oder Jesus
Christus nicht akzeptieren wollten, den ihnen Gott vorausschauend vorgestellt
hat.
Möglicherweise hat Gott allen Engeln
befohlen, vor dem Menschen niederzuknien, was einige Engel ablehnten.[50] *
Oder einige Engel haben die dem Menschen in Möglichkeit gestellte
hypostatische Union mit Gott geneidet.[51] *
Stolz und Nachahmung des Sohnes Gottes (Luzifer als 2. Sohn Gottes)[52] *
sind andere mögliche Ursachen der Engelssünde. Die Theorie einer angeblichen
Fleischessünde der Engel aus dem apokryphen Buch Henoch und Gen 6,2 handelt
theologisch gesehen jedoch höchstens von einer Zweitsünde.[53] *
Was auch immer die Ursache gewesen ist,
der Kampf um die Nähe Gottes geht für den Erzengel[54] *
Luzifer und seine Schar verloren. Sie fallen aus dem Himmel.
Die Engelssünde macht aus dem Engel
Luzifer den Satan und aus den mitgefallenen Engeln die ihm unterstellten
Dämonen. Die Sünder bekommen neue Namen,[55] *
d.h. Amts- oder Tätigkeitsbezeichnungen.[56] *
Luzifer, Lichtbringer, wird erst im hohen Mittelalter "Eigenname" des
Obersten der gefallenen Engel, in Anlehnung an Isaias 14;12: vorher wird der
Name Luzifer auch Christus beigelegt.[57] *
Alle Geschöpfe sind zur Verherrlichung
Gottes geschaffen, das Gute wendet sich ihm in Dankbarkeit zu, das Böse aber
sucht ein Sondergut, ein Sonderziel.[58] *
"Der Teufel und die anderen Dämonen sind von Gott der Natur nach gut
erschaffen, aber durch sich selbst [den freien Willen] böse geworden."[59] *
Das Streben nach dem Guten wird nun von
den Dämonen zum Bösen missbraucht. Selbst wenn sie zuweilen "etwas
Gutes tun, so tun sie es doch nicht - ihr Handeln ist immer schlecht."[60] *
Es gibt auch keine neutralen Engel.[61] *
Ihre Entscheidung, die zum Sturz aus dem Himmel geführt hat, ist
unwiderruflich.[62] *
Die Erde wird nun zum Schauplatz des Ringens der Engel um die Menschen.
Die Bestimmung des Menschen
Der Mensch ist dazu bestimmt, die
abgefallenen Dämonen im Himmel wieder zu ersetzen; die leeren Himmelsthrone
einzunehmen.[63] *
Die menschliche Kreatur ist dem wechselvollen Ringen der Dämonen um die
verlassenen Engelssitze im Himmel ausgesetzt.
Die Materie hat nicht nur den Hauptzweck,
die Menschen vor unwiderruflicher Sünde abzuhalten (da die Materie verzögert),
sondern als Sakramente (und Sakramentalien) erfüllt sie einen Sonderzweck als
Medizin, indem sie missbrauchte Materie entsühnt.
Der Mensch ist in die körperliche Welt
hinein erschaffen worden, die keinen Selbstzweck, sondern einen
Nützlichkeitszweck erfüllt. Auch die Materie ist zur Verherrlichung Gottes
geschaffen. Die gnostische Auffassung, die Schöpfung sei ein zwar sinnreich
erfundenes Kunstwerk, jedoch mit einem (vorgesehenen) Material- und
Marketingfehler behaftet, wird vom römisch-katholischen Dogma aberkannt. Gott
hat den Menschen in die Materie gepflanzt, damit ihm, durch die verzögernde
Beschaffenheit derselben, die Erkenntnis durch den freien Willen in lernender
Weise verschafft wird, da ja einige Engel durch ihren einmaligen Entscheid,
ohne durch die verzögernde Materie in ihrem Urteilsvermögen gehindert, ihre
Himmelsthrone definitiv verlassen haben.
Die Engel besitzen die ihnen
grösstmögliche Seligkeit. Nur ein unwesentlicher Zusatz kommt den Engeln, nach
der Erschaffung des Menschen zu, erwachsen aus der Freude an den Erfolgen im
Dienste ihrer Schutzbefohlenen.[64] *
Alle Engel sind zum Schutze der Menschen
berufen. Sie schützen vor den Gefahren auf dem Weg zum Himmel, und vor allem
vor denjenigen, die mit List diesen Weg zu versperren suchen.[65] *
Es ist kein Dogma, jedoch theologisch sicher und moralisch gewiss, dass jedem
einzelnen Menschen ein einzelner Schutzengel zur Verfügung steht.[66] *
Der Schutz der Engel richtet sich nicht nur allgemein gegen die "Gewalt
der Dämonen," sondern in besonderer Weise gegen die persönlichen
Schadensdämonen.[67] *
Diese sind Nachäffungen der Schutzengel, die zu allen Lastern versuchen, von
Luzifer bestimmt sind und deren Zahl in die volle Legion gehen kann.[68] *
Schon von Geburt an stellt der römisch-katholische Ritus Exorzismen (z.B. im
Taufritus) zur Verfügung.
Wie auch die Engel wird der Mensch
geprüft. Der erste "Teufelspakt" ist das Verlangen der Stammeltern
gewesen, mit Hilfe des Satans ihr Wissen und Können zu vermehren. [Der
Schutzengel Abramelins ist also vom römisch-katholischen Standpunkt aus ein
Dämon].[69] *
Mit Dämonen zu paktieren, bedeutet Auslieferung an das Böse. Der Teufel ist
nicht durch menschliche Kraft bannbar, nur zum Schein geht er auf die Befehle
des Menschen ein. Ausser Gott sind allein die Schutzengel stärker als die
Schadensdämonen, da sie durch das Erscheinen Christi mehr Kraft erhalten haben
(um den Menschen zu nützen), die Dämonen hingegen "schlaff und
ohnmächtig" wurden und daher "von den Engeln überwunden"
werden können.[70] *
Zusätzlich zur passiven Höllenstrafe müssen die Dämonen gehorchen, dies als
aktive Höllenstrafe.
Mit göttlicher Dispens dürfen die Dämonen
zeitweilig die Hölle verlassen[71] *
und haben die natürliche Freiheit, mit den Menschen in Verbindung zu treten.
Sie sind ihrer Engelnatur nach zwar nicht allgegenwärtig, können sich aber mit
einem gewissen Zeitverbrauch im Raume blitzschnell von einem Ort zum andern
bewegen.
Nur durch die Sinne ist der unmittelbare
Verkehr/Umgang mit den Engeln möglich: durch Visionen und Stimmen. Daher müssen
die Engel körperliche Gestalt annehmen und sich der menschlichen Sprache
bedienen. Vision und Schauung können aber auch durch innere Anschauungsbilder
und durch Erregung der Phantasie geschehen.
Wie unterscheidet man Engel von Dämonen?
Engel können nur menschliche, Dämonen hingegen auch tierische Gestalt annehmen.
"Der Satan verstellt sich zum Engel des Lichts" (2. Kor.
11;14).[72] *
Es gibt jedoch kein sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen Dämon und Engel.
Die Dämonen täuschen alle, die mit ihnen
einen Pakt eingehen, denn ihnen steht zum Beispiel das Gedächtnis des Menschen
offen, woraus sie Erinnerungsbilder neu beleben lassen können.[73] *
In der echten Mystik zieht Gott die Seele
an sich,[74] *
erhebt sie in der Ekstase aus den Niederungen der zum Schweigen gebrachten
Sinnlichkeit. Die Engel und Dämonen können in keiner Weise in die Seele
eintreten,[75] *
sie können höchstens in den Körper eintreten, was sich als Besessenheit
äussert.[76] *
Dies bewusst und absichtlich als eine Art Gleichgewichtsstörung zwischen
Körper und Seele herbeizuführen, bedeutet eine dämonische Auslieferung.[77] *
Unnütze Diskussionen mit dem Dämon sind zu unterlassen.[78] *
Das Hauptziel der Dämonen ist es, dem Schutzengel entgegenzuarbeiten.[79] *
Mystische Vision und Ansprache, Erscheinungen und Offenbarungen können
nachgeäfft werden. Selbst die unio mystica kann vorgetäuscht werden.
Im gleichen Masse wie die Gnade weichen
auch die Schutzengel vor den sündigen Menschen zurück und machen den Dämonen
Platz.[80] *
Am Sterbelager findet ein Kampf zwischen
Schutzengel und Schadensdämon statt - je nach Lage stehen die höllischen
Geister so dichtgedrängt, dass sie den Schutzengel nicht mehr durchlassen.
Nach dem Tode findet ein besonderes
Gericht statt, in dem sich Schutzengel und Schadensdämon als Anwalt und
Ankläger gegenüberstehen. Je nach Ausgang führt der Schutzengel dann seinen
Menschen in den Himmel, womit der Engel seine Aufgabe erfüllt hat und der
Mensch zum mitherrschenden Engel und der himmlischen Freude der Glorie und
seligen Anschauung Gottes teilhaftig wird. Die Verbindung mit dem Schadensdämon
ist nun ganz und gar abgerissen.[81] *
Es ist auch möglich, dass der Schutzengel die Seele zum Strafort des Fegefeuers
geleitet, wo sich die Dämonen an deren Qualen weiden. Aber weder Engel noch
Dämonen sind als Strafvollstrecker zu verstehen. Geht die Seele in die Hölle,
bricht jegliche Verbindung mit dem Schutzengel ab.
In den Orthodoxen Kirchen ist die
Engel-Verehrung ausgeprägter als in der römisch-katholischen Kirche;[82] *
schon die Synode von Laodicea hat 372 den Engel-Kult als Götzenkult verurteilt.
Die Reformation beseitigt später dann die Verehrung und Anrufung der Engel
(Joh. 19;10 und 22;8-9).[83] *
Jüdisch-Kabbalistische Engel
Es gibt kein einheitliches jüdisches
Engeldrehbuch, sondern zum Teil sich widersprechende angelologische
Spekulationen.[84] * "Ein Engel-Kult ist nicht in das offizielle Judentum
hineingekommen. In Talmud und Midrasch finden sich Stellungnahmen gegen einen
solchen Kult."[85] *
Am Anfang kommt aus dem Mund des
vaterlosen Vaters ein Laut hervor, der grosse Name, bestehend aus dreissig
Buchstaben, deren Laute wesenlose und ungezeugte Aeonen formen: die Engel. Die
Engel sind eine Erscheinungsform Jahwes, man erkennt kaum einen Unterschied
zwischen Jahwe und dem Engel Jahwes (Gen 16;7, 10-13, 21;17-19, 22;11, 31;11).
Dies widerspricht dem römisch-katholischen Dogma, nach dem Engel nicht mit
göttlichen Potenzen verwechselt werden dürfen.
Eine andere jüdische Angelologie spricht
von sieben höchsten Engeln, die Gott zuerst erschaffen habe.
Ausserdem besteht auch eine Tradition der
Wegwerfengel: die Möglichkeit vom täglichen Dahinschwinden der Engel, nachdem
sie Gott ein Lied gesungen haben.
Der Mensch selber ist vor dem Sündenfall
ganz und gar rein geistig, wie die Engel. Auch Patriarchen werden zu Engeln
erhoben (Henoch zu Metatron). Höchster Engel ist je nach Tradition entweder
Henoch oder Anafiel.
"Die chajoth, die lebenden
Geschöpfe, und andere Wesen in Ezechiels Visionen wurden als Engel aufgefasst,
die eine Engelhierarchie des himmlischen Hofstaates bildeten."[86] *
An den himmlischen Pforten bedarf es "eines Passes: eines aus einem
geheimen Namen bestehenden magischen Siegels, das die Dämonen und die
Archonten, die feindlichen Engel, in die Flucht treibt."[87] *
Je weiter der Schauende in die Merkaba-Welt vordringt, desto grösser werden die
Gefahren. Die Engel und Archonten stürmen gegen ihn an.
Der Engel in Gen 48;16 wird als untere
Schechina interpretiert: "Und das ist der Engel, der zu Zeiten männlich
und zu Zeiten weiblich ist. Denn wenn er der Welt die Kräfte des Segens
zuleitet, die er vorher von oben empfangen hat, ist er männlich und heisst
männlich. Wie das Männliche dem Weiblichen den befruchtenden Segen spendet, so
spendet er ihn an die untere Welt. Wenn er aber zur Welt im Verhältnis des
Gerichts steht, so heisst er weiblich. Wie das Weib mit dem Embryo schwanger
geht, so ist er voll von der richtenden Gewalt und heisst dann weiblich."[88] *
Satan entsteht aus der Strenge Gottes und
ist je nach Tradition ohne Bezug auf die Natur der Gottheit selber, oder ein
Engel oder die Potenz seines Wirkens in der Schöpfung: also eine Sefira. Das
Böse ist ein Produkt der Ausscheidung. Die Schlacken dieses Prozesses schlagen
sich nach aussen und sind nun die Schalen, die äussere Rinde, in denen das
Heilige nicht mehr wohnt oder nur noch glimmt.[89] *
In diesen Schalen oder "Qliphots" nehmen die Dämonen Wohnsitz. Dies
ist die andere Seite des Lebensbaumes.[90] *
Je nach Tradition verselbständigt sich das Böse oder hat nur potenzielle
Existenz durch die menschliche Tat.[91] *
Der himmlische Doppelgänger[92] *
Ähnlich wie im Manichäismus, wo der Mensch
ein himmlisches alter ego besitzt, gibt es auch im Judentum die Auffassung,
dass zum Menschen ein angelisches Selbst, eine Art Astralleib existiere: der
zum Menschen wesensmässig gehörende persönliche Engel und Stern, ein
Eigendämon. Dieser Schutzengel ist die angelische Urgestalt des Menschen
selber.
Dieses himmlische Gewand wächst mit den
guten Taten des Menschen und umkleidet ihn bei seiner Heimkehr in die obere
Welt.[93] *
Die Erfahrung der Selbstbegegnung wird als
höchste Einweihung erlebt. Eine Beschwörung des Schutzengels liefert den
Zauberer jedoch an die bösen Mächte aus.
Die Beschwörung der Engel oder Archonten
vermittelt ein ähnliches Wissen wie die Merkaba-Schau. "Was in dem
einen Falle eine Stimme lehrt, die aus dem Feuer des Thrones hervorbricht, das
lehrt im anderen der Fürst der Tora: das Geheimnis von Himmel und Erde, die
Masse und Dimensionen des Demiurgen und die geheimen Namen,[94] *
die Gewalt über alle Dinge geben."[95] *
Während das orthodoxe Christentum Magie
und Kabbala ablehnt[96] *
und zum Beispiel magische Siegel als willkürliche und an und für sich
unwirksame Manipulationen und Zeichen sieht, die aber in jedem Fall einen
stillschweigenden oder ausdrücklichen Pakt mit Dämonen darstellen (die auch
durch keine Zeichen bezwingbar sind, sondern dies nur vortäuschen), trifft man
in der komplexen jüdischen Mystik die Kabbala in ihrer praktischen Anwendung
auch als Magie an. Eine Verbindung von Magie und Kabbala findet traditionell
jedoch nur in Seitenströmen der jüdischen Mystik statt.[97] *
Seit Gerschom Scholem die
Magie-Kabbala-Verbindung Abramelins im Zusammenhang mit Pico della Mirandola
gesehen hat (geb. 1463, Thesen von 1486 - Abramelin jedoch 1387), versuchen
Rezensenten immer wieder auf Mirandola einzugehen. Der interessierte Leser sei
allein auf Scholem selber und Will-Erich Peuckerts "Pansophie"
hingewiesen. Z.B.: "Göttliches und Körperlich-Stoffliches stehen sich
widersprechend, ja feindselig gegenüber. Die Macht des Engels kann sie nicht
verbinden, denn der Engelgeist hat keinen Anteil an den unteren Regionen der
Welt." "Wer aber ein Seraph, das heisst ein Liebender, ist, der weilt
in Gott, und Gott weilt ihn ihm, ja Gott und er selbst sind eins."
"Der höchste Ausdruck der Tätigkeit, die der Mensch in der Natur ausübt,
ist die Magie."[98] *
Da aber, wie oben gesagt, der Abramelin-Text vor Mirandolas Geburt
entstanden ist, erübrigen sich weitere Kommentare zu Mirandola.[99] *
Gnostische Engel allüberall
Ist es kaum möglich eine kabbalistische
Angelologie vorzulegen, wird es völlig unmöglich, aus der Vielfalt der
gnostischen Ideen "den Engel" herauszudestillieren.
Die magische Hausväterliteratur
Schon das apokryphe "Testament des
Salomo"[100] * beschreibt einen Zauberring. Der "Schlüssel
Solomons"[101] * führt bei Eliphas Lévi, McGregor Mathers[102] * oder Aleister Crowley als Ritualprozess zur
Verschmelzung mit einer universalen Intelligenz: zu einer
"ursprünglichen" Einheit.[103] * In diese Tradition gehören die Magie des Agrippa von
Nettesheim, der sich aber selbst ausdrücklich widerrufen hat,[104] * und eine Menge ähnlicher Werke, wie das "6. und
7. Buch Mosis" oder sogar das "8. und 9. Buch Moses,"[105] * die verschiedenen Höllenzwänge des Faust,[106] * "Das Grimoire Armadel"[107] * und eine Menge volksnaher magischer Rezepte, die der
ehemalige Aurum Verlag in Freiburg in Breisgau in den 1970er Jahren als
Faksimile herausgegeben hat.
In Frankreich findet sich der Text
"L'Anacrise du docte Pélagius, ermite de l'île de Majorque, envoyée à
Libanius, philosophe français, pour avoir la communication avec son bon ange
gardien." Diese Schrift stellt eine Parallele zum Abramelin-Text dar:
Zwischen 1480 und 1495 halten ein Libanius Gallus, ein Jean Trithème
(Pélagius?) und ein Jean Dupèbe die Exerzitien, die zu Gesprächen mit dem
Schutzengel führen, fest. Das Werk ist, wie der Abramelin-Text, eine der unzähligen
theurgischen Anleitungen, die im Umlauf sind.[108] *
Der evangelische Pfarrer zu Lindheim und
geistliche Geheimrat Georg Conrad Horst hat zwischen 1821-26 eine sechsbändige
"Zauberbibliothek" zusammengestellt, in der sehr viele magische
Rezepte, ebenso auch Inquisitionsberichte und verwandte volkskundliche Texte
zusammenkommen (der Abramelin-Text findet bei Horst jedoch keine Erwähnung). -
Der Stuttgarter Antiquar J. Scheible hat um diese Zeit ebenso viele
"Zaubertexte" gesammelt (so auch das Abramelin-Buch)[109] * und ab 1849 neu herausgegeben.[110] *
In der hier vorliegenden Studie findet
sich als Beispiel einer magischen "Hausväterliteratur" ein Auszug aus
dem "Wahrhaftigen Feurigen Drachen," der Anleitungen zu
Dämonenbeschwörungen enthält. Auf der dazugehörigen Titelseite wird für den
Abramelin-Text geworben.
Man beachte den Verlag: es ist der
"Adonistische Verlag" des Franz Sättler/Dr. Musallam (1884-1942?), in
dessen Zusammenhang die weiterführenden Ideen seines Schülers Wilhelm
Quintscher (Rah Omir Imhotep, 1928 mit der Fraternitas Saturni liiert),[111] * dessen "geistiger Sohn" Franz Bardon und
sogar H.J. Metzger genannt werden können.[112] * (Zu Franz Bardon bald mehr in dieser Studie.)
Obwohl im 1925 gegründeten Adonismus genau
wie im OTO der "Geschlechtsakt als der einzige wahre Gottesdienst"[113] * ausgeführt wird, kommt diese Sondergruppe in dieser
Studie nicht weiter zu Wort, da ausser der Doppelmitgliedschaft einiger weniger
Mitglieder eigentlich keine Berührungspunkte mit dem OTO-Phänomen zu finden
sind. Ist Reuss' und Crowleys Symbolismus eher jüdisch-ägyptisch, so tummeln
sich in Sättler und Co.s komplexem, gnostisch scheinendem Universum muslimisch-arabische
Gestalten.
In Sättlers "Magie oder die Kunst der
Zauberei" zitiert er aus Abramelins Text (erschienen im 1879 gegründeten
"Eugen Bartels Verlag, Berlin-Weissensee"[114] * und später zitiert von Will Erich-Peuckert)[115] * und meint, dass Abraham von Worms absichtlich
Entstellungen vorgenommen habe. Sättler gibt an, im "Archiv von Bît
Nûr" auf die Identität des Abramelin gestossen zu sein: Ibrahîm
el-Mu'allim, 1281-1412. Sättlers weitere Erläuterungen zu Abramelin sind in
dieser Studie anschliessend an die Auszüge zum "Wahrhaftigen Feurigen
Drachen" faksimiliert.[116] *
Wirkungsgeschichte Teil I
Im Okkultismus gibt es keine einheitliche
Meinung über die Kosmogonie und das himmlische Personal. Oft wird der Dualismus
im manichäischen Sinne von Gut und Böse ex nihilo als Grundlage erlebt,
manchmal ist das "Böse" auch erst durch den Menschen selbst erschaffen.[117] * Engel haben meist ihre Bestimmung als überirdische
Ärzte, die Dämonen sind zuständig für die Goldbeschaffung. Hin und wieder
tauchen aber auch Engel auf, die eine wichtige Botschaft zu überbringen haben.[118] *
Viele Phänomene brechen die
materialistisch-dualistische Weltanschauung auf:
"Near-death"-Erfahrungen, Meditationspraktiken, psychedelische
Drogen, Körperaustrittserlebnisse, Schamanismus, ekstatische Tänze, religiöse
Rituale, UFO-Erlebnisse können den gewöhnlichen Bewusstseinszustand verändern.[119] * In diesen Bereich fallen auch Fälle von sogenanntem
Blindsehen, in denen tatsächlich Blinde auf visuelle Reize reagieren. "So
forderte Brian D. Josephson von der Universität Cambridge (England), der 1973
den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung des nach ihm benannten Quanteneffekts
erhielt, eine einheitliche Feldtheorie, die psychische und sogar mythische
Erfahrungen erklären kann. Andrew T. Weil, ein Mediziner der Universität von
Arizona und Experte für psychedelische Drogen, betonte, eine vollständige
Theorie des Bewusstseins müsse auch die angebliche Fähigkeit südamerikanischer
Indios erklären, unter Drogeneinfluss gleichartige Halluzinationen miteinander
zu erleben."[120] *
Letztendlich bleibt aber immer die Frage
offen, weshalb und wie diese Erlebnisse geschehen.[121] * Einzig sicher ist, dass "etwas" auf einer
bestimmten, aber unbekannten Bewusstseinsebene erlebt/wahrgenommen wird. Es
ist hier nicht der Platz, um Realitätswahrnehmungen in Abhängigkeit von
Bewusstsein (ob nun kollektiv postuliert oder nicht) oder Gehirn zu
diskutieren.[122] * Nicht warum Visionen sind, sondern in welcher Weise
sie als Visionen existieren, soll erklärt werden.[123] * Was vermag diese Art
Okkultismus zu leisten?
Sprachliche Unbestimmtheiten und
strukturiertes Kategoriendenken erschweren den Zugang zu folgenden Berichten,
die Bilder von ausserhalb des Newton-Kartesianischen Universums zu beschreiben
scheinen.
Crowleys Abramelin
"Sie beteten den Drachen an, der
dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an" (Offb. 13;4). Satan wird seine Macht einem Menschen
übertragen, der als Antichrist wiederum einen Helfershelfer engagiert: den
"falschen Propheten," das "andere Tier" (Offb. 13;11-13).
Dessen Zahl ist 666.
Thomas von Aquin hebt nun hervor, dass
auch der Antichrist einen Schutzengel haben werde.[124] * Warum also nicht auch der
christlich-fundamentalistisch erzogene Aleister Crowley, der sich in der Rolle
des selbsternannten "To Mega Therion" nach einer prophetischen, wenn
nicht sogar messianischen Aufgabe sehnt und diese metaphysisch begründen will?
Der Antichrist wird seine Macht vor allem zur Selbstvergötterung einsetzen (2.
Thess, 2;4) und sich anbeten lassen: Genau die Medizin, die Crowley sucht.
Um es vorwegzunehmen: Letztendlich kann
aber auch Crowley keine Wunderzeichen vollbringen (Offb. 13;3-4), noch wird er
"monarcha totius mundi" (Offb. 13;7). Und wieso strebt er danach, im
offenbarten Endkampf zu verlieren, in dem das Tier ergriffen werden wird und
mit ihm der falsche Prophet, um gepeinigt zu werden, Tag und Nacht in alle
Ewigkeit (Offb. 20;9-11)?
10 Jahre nach dem Tod seines Vaters[125] * offenbart Aleister Crowley (geb. 1875) im Dezember
1896: "I was in the death struggle with self: God and Satan fought for
my soul those three long hours. God conquered - now I have only one doubt left
- which of the twain was God?"[126] * Er beginnt, sich für Mystik, Magie und Alchymie zu
interessieren und schreibt sich in Malvern/Tonbridge und bald am Trinity College
in Cambridge für Geisteswissenschaften ein.
Am 18. November 1898 wird Crowley alias
"Perdurabo" in den 10 Jahre zuvor gegründeten Golden Dawn (GD)
aufgenommen. Im Golden Dawn wird für den HGA das Synonym "Higher
Genius" verwendet. Magie gilt als Methode, um mit nicht-menschlichen
Mächten in Verbindung zu treten. Das komplizierte Einweihungs- und Lehrsystem
des Golden Dawn möchte Sinn und Notwendigkeit suggerieren, wo sonst bloss
Zufall und Irregularität, reine Kontingenz (d.h. Synchronizitäten von Ereignissen)
herrschen. Die Mächte sind Ausdruck des erhofften Unverhofften: traditionelle
Bilder subjektiv gesetzt und rhetorisch kalkuliert.
"1898 wurde Crowley [durch den Führer des GD, McGregor Mathers] auf ein
Buch aufmerksam gemacht: "Das Buch der heiligen Magie des Abramelin, dem
Magus".[127] * Die Essenz dieses Buches ist die Anrufung eines
Wesens, das als der Heilige Schutzengel bezeichnet wird.[128] * Als er sich in dem [im August 1899] eigens für diese Operation gekauften und
eingerichteten Hause [in Boleskine/Schottland][129] * auf diese Anrufung längere Zeit vorbereitete, wurde
er dringend nach Paris gerufen und musste seine Arbeit abbrechen."[130] * In Paris spielt sich der Streit mit McGregor Mathers
um den Golden Dawn ab.
Die "klassische" Vision ist dem
Propheten Hesekiel wiederfahren: die Schauung der Glorie Gottes. Träume sind
manchmal der Vision gleichzusetzen (Gen 28, 1. Könige 3;5, Sacharja 1;7) und so
bringt sich der 25jährige Crowley vor dem Schlafengehen in Stimmung, um im
(Halb)Schlaf seinem Schutzengel zu begegnen. Schon zu Abramelins Zeit hat sich
der Text "L'Anacrise du docte Pélagius, ermite de l'île de Majorque,
envoyée à Libanius, philosophe français, pour avoir la communication avec son
bon ange gardien" mit der Frage "Pourquoi les vision des anges
paraissent plutôt en songe à ceux qui dorment qu'à ceux qui veillent?"
beschäftigt. "Acause [sic] de notre mauvaise conduite"
fühlen sich die Engel gehindert, uns im Wachbewusstsein zu kontaktieren, "mais
quand nous dormons, leurs inspirations sont plus proches ... l'ame [sic] se
trouverait, par le sommeil délivrée" der Eindrücke der Welt und wird
so "plus capable de recevoir les inspirations divines par notre bon
ange."[131] * Ohne Hinwendung zu Gott wird jedoch jede
Kommunikation mit dem Engel unmöglich und erlaubt den Dämonen, Einfluss zu nehmen.
Nach Sigmund Freud ist der Traum eine
Landschaft des Hieroglyphischen mit "Sprach- und Weltbezug." Für die
Ägypter weisen die Hieroglyphen auf die kosmische Sichtbarkeit ihrer Götter
hin. Da die Traumwortsprachen (die Vision und die Stimme) jedoch primär nur vom
Träumenden selbst verstanden werden, muss aus dem Übermass der (Traum)bilder
eine Einheit der Sprache herausdestilliert werden, die ein Spiegel der
geheimnisvollen Natur sein soll. Okkultisten streben nach einer bildhaften
Entschleierung der tiefen Weltgeheimnisse. Einordnung von Wissen und Erfahrung
ist dazu nur eine Vorstufe, eigentliche Erfüllung versprechen erst die
"hieroglyphischen" Gottesworte.
Es folgt nun als ausführliches Beispiel
einer HGA-"Beschwörung" Crowleys Tagebuch-Auszug von 1900. Es ist zu
betonen, dass Crowley alle seine Tagebücher hinsichtlich einer möglichen Publikation,
sicherlich aber zur Lektüre/Lehre für seine Schüler verfasst hat. Es ist also
anzunehmen, dass alle persönlichen Schriften Crowleys nicht frei von
Beschönigungen, Stilisierungsabsichten, Ausstattungsattitüden und
Selbsttäuschungen sind.
Die eigenwillige Sprache in Crowleys
Tagebüchern steht im Gegensatz zu seinen ambitionierten literarischen und
poetischen Versuchen, die sich an Algernon Charles Swinburne (1837-1909) messen
wollen. Crowley spricht von sich mal in der ersten, mal in der 3. Person Singular
und vermischt Vergangenes und Gegenwärtiges zu einem mystischen Ektoplasma,
das ihm aufs Papier strömt. Die Auflösung von Raum und Zeit ist ein oft
beobachtbarer Bestandteil von bewusstseinsverändernden/ten Erfahrungen. Die
gesamte Organisation der Sinne und Erfahrungen ist komplex und im Zustand der
Sprachlosigkeit, des Fehlens der Sprache, kann vielleicht Wirklichkeit oder
Bewusstsein/heit herausgeschält werden. Hand in Hand mit Crowleys
Machtansprüchen sind Visionen das ideale Nichtbeschreibbare, das nicht
argumentativ bestritten werden kann.
Literarisch wären Crowleys Tagebücher (im
Gegensatz zu seinem sonstigen literarischen und poetischen Schaffen!) mit
seiner Lust nach Erfahrung, für deren Wahrnehmung es noch keine ausgereifte
Technik gibt, bei Georg Christoph Lichtenberg, Edgar Allan Poe, bei den
Assemblagen eines Kurt Schwitters, den Romanen von Alfred Döblin, Walter Serner
oder Pitigrilli anzusiedeln. Der Tagebuchstil ist experimentell: detailreiche
Anschaulichkeit, Zusammentreffen von Beobachtungswinkeln,
Hin-und-Her-Springen, Kombinationen von Sinnesfetzen. Crowley scheint nicht
mehr über eine wohlgeformte und erst recht nicht über eine unerschütterliche
Identität, resp. traditionelle Vorstellung einer Persönlichkeit mehr zu
verfügen. Hierin gleicht er Romangestalten von Louis Aragon, Huysmans und, kein
Wunder, übersetzt er zu dieser Zeit auch Charles Baudelaires Lyrik der Ortlosigkeit,
"Les Fleurs du Mal."
Der nie festhaltbare Augenblick der
Visionen bestimmt bald eine neue Funktion des Auges, das Sehen auf alles
Bekannte ausdehnt, bis kein Blick mehr sieht, was einfach ist. Rastlos wird
Crowley sein Geld für Reisen in neue Länder und neue Kulturen aufbrauchen, und
vitale, exotische Kulturen werden bald als Subkultur in Crowleys Denken und
Wirken einfliessen. Nichtsdestotrotz lebt er nie in Grossstädten, sondern
bleibt immer provinziell verhaftet.[132] *
Das Tagebuch vom Februar 1900[133] *
"Das Buch der
Operation der Heiligen Magie von Abramelin dem Magier
Dies ist die Aufzählung
der Ereignisse meines Lebens, mit Anmerkungen zu dieser Operation, von
Perdurabo, einem bescheidenen Aspiranten[134] *
Der Eid des Anfangs
Ich, Perdurabo, Frater Ordinis Rosae
Rubeae et Aureae Crucis.
Ein Herr der Pfade im Portal des
Adeptengewölbes.
Ein 5°=6° des Ordens des Golden Dawn;[135] * und ein
bescheidener Diener von Gott Christus; [ich] binde mich an diesem Tag
erneut spirituell:
beim Schwert der Rache:
bei den Kräften der Elemente:
beim Leidenskreuz:
dass ich mich dem Grossen Werk hingeben
werde:
den Umgang mit meinem eigenen Höheren
und Göttlichen Genius (Schutzengel genannt) zu erlangen
nach der vorgegebenen Art und Weise:
und dass ich alle Kräfte dazu anwenden
werde, bis dass sich das Universum auflöst
So wahr mir der Gott des Universums und
meine eigene Höhere Seele helfen!
Die materielle Herstellung der 238
Symbole, auch ohne jeglichen Versuch, ihnen das anzulasten (das Gegenteil
sogar) ist eine Aufgabe von höchster magischer Ermüdung. 12 pro Tag sind
genug. Beginne dieses Werk also einige Monate vor dem wirklichen Start. Diese
Müdigkeit verschwindet sofort, sobald man beginnt. (Oder man stellt rein
telesmatische Quadrate her, ohne endgültig invozierte Geister.)
Vor dem Beginn.
Akzeptiere rituell diese Magie als von
Gott gesandt, und schwöre Abrahams Eid an Abramelin.
Die Quadrate werden im Innern des
Altars aufbewahrt, bevor die sechs Monde beginnen - dies wahrscheinlich aus
Vorsicht.
Am 21. Februar verhinderte der Frost,
dass mein Tempel fertiggestellt werden konnte. Ich rief die Engel von ... von
... und benütze die Symbole Codselim, Paradilon, und Sagrir. Daraufhin
erzeugte Tetragrammaton einen starken Wind, heftigsten Regen und Gewitter, bis
die grüne Erde unter dem Schnee hervorkam. Darüber frohlockte ich sehr und
hörte weder bei Tag noch Nacht auf, Seinen heiligen Namen zu preisen, da er
nicht erlaubt hatte, dem Bösen Dämon Besitz vom niedrigsten Seiner Diener zu
nehmen.
24. Februar [Samstag]
Ich sollte hier die Spur aller
Ereignisse seit November 1899 aufzählen.
Traf Evelyn H.
zufällig bei O.C.L.
Sie wiederholte
ihren Standpunkt, ihre Beschreibung des "Studienkollegen" ist jedoch
absurd und ihre ganze Haltung lächerlich. Sie kennt nur eine Tatsache: den
Namen Crowley in Cambridge.
1. Kurz nach meinen Grossen
Schwierigkeiten[136] * warnt mich Laura, dass ich in Gefahr vor der Polizei
sei. Dies aus dem Astralen; sie erhielt einen anonymen Brief, der sie warnte,
dass ich "in Schwierigkeiten sei" (und dass sie besser nicht
mithineingezogen werde).
2. Ich ging stadtwärts, um I.A. zu
sehen (sehr krank), rief Evelyn Hall an (nicht zu hause) und hinterliess, wo
ich zu finden sei (H.C.) (Jan. 11,4)
Ich ging zu V.N. hinüber und sah I.A.
bis 7 Uhr.
An diesem Tag (15.) erhielt ich um 7
Uhr abends (in H.C.) zwei Briefe von Evelyn. Darin stand: du (und all deine
Freunde in 67) werden von der Polizei überwacht. Dies steht in Verbindung mit
"einem Bruder des Studienkollegen," kann jedoch ohne Zweifel durch
ihre Andeutungen aufrechterhalten werden. Sie nimmt naiverweise an, die
Beschuldigungen seien wahr!
Ich erwischte das Nachtschiff nach
Paris, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte.
3. [nächster] Tag: ich bin zur Glorie von Tipharet zugelassen.[137] *
Während dieser Woche frage ich S.R. um
seinen astrologischen Rat, zum Zeitpunkt, da diese Briefe gelesen sind. Er
sagt: die Neuigkeiten sind wahr, du bist jedoch sehr stark und die Sache endet
glimpflich. Er rät mir, London zu meiden: ich könnte lediglich für ein paar
Tage nach Cambridge gehen. Mit dem Codsellim Symbol invoziere ich die grossen
Namen des Unermesslichen Gottes und komme sicher in der Stadt an.
4. I.A. und O.E. machen sich über meine
Aufregung lustig; da ich mir jedoch der gegen mich gerichteten Kräfte bewusst
bin, überraschen mich diese Schwierigkeiten nicht: noch fürchte ich, dass sie
meine Pläne durchkreuzen könnten. Während ich dem dornigen Busen der Alma Mater
näher komme, denke ich, geht Er viel weiter, ist jedoch weitaus mysteriöser
als Evelyn Hall. Er sagt: ja, du bist "gesucht," obwohl er denkt und
beifügt, "Die Gefahr ist vor Ostern am grössten" (Humphrey wird mich
um diese Zeit sicherlich aus dem Weg manövrieren). Ich schreibe V.N. um seine
Hilfe. Er denkt, ich sei verrückt, oder besessen! Ich benütze das Pentakel des
Schlüssels Salomons und erreiche Boleskine in Sicherheit. 7. Februar
5. Arbeite an den Symbolen des Dritten
Buches. Ich erhalte am 24. Februar einen Brief von I.A.
"Ich warne dich: du bist in
grosser Gefahr" spricht der Kopf des Engels des Herrn in einer Vision
dreimal über seinem Bett. "Etwas heiligeres als die Wirkung eines
Ereignisses ist gebrochen," sagte er mir später.
Das könnte entweder 1. sein, dass mein
Wahrer Kreis durchbrochen worden ist oder 2. Politik oder ein ähnlicher
Blödsinn. Auf jeden Fall "etwas von mir flieht."
Deshalb rufe ich Heru-Pa-Kraat an:
lasse die Symbole im Altar eingeschlossen; und unterwerfe mich dem Schicksal
Gottes; dass Er mir Seinen Engel schicke, der mich bewache, und mich auf dem
Weg geleite. So soll es sein!
Ich rief also fromm und mit
ehrerbietender Stimme Gott Harpokrates an: mein Gebet wurde erhört, und ich
bin vor all meinen Feinden sicher. Ihm sei die Glorie für immer!
28. Februar. Ging nach Inverness. Neuer
Weihrauch etc.
2. März. Tendenzen von
Zwangsvorstellungen in Jesod. A.C. ist sicherlich Aurea Crux er ist jedoch
ebenso "Automatic Consciousness"! Lass mich die grossen Namen Gottes
anrufen, dass nur Kether vor meinen Augen sein möge! Beschwor ..., um einen "Starken
Feuer-Schutz zu haben."
Idee, alle Quadrate eines Prinzen auf
ein Stück Papier zu zeichnen, faltbar, mit seinem Namen und denjenigen seiner
Diener darauf.
Idee, dass vollständig ausgefüllte
Quadrate (ein Gesetz) eine endgültige Kraft hervorbringen und zwingender
wirken: der ... etc. beweist eher deine Tendenz zum Bekannten - vorausgesetzt
es ist ungefähr eines.
Entliess die Engel von ... von ...
Einzelheiten zum Fasten der 3 Tage.
Lass das Fasten um 6.00 abends
beginnen. Lasse an diesem Abend Davids Psalme lesen und meditiere darüber.
Esse um 12.00 mittags Eier, Milch,
Brötchen und Früchte. Und so weiter bis 6.00 abends, bis das Fasten mit einer
Mahlzeit aus Fleisch gebrochen wird. Der Abend bringt einen Brief von D.D.C.F.
mit Geld 7.0.0 [?] Pfund - Almosen
für die Armen, wie die Psalmen sagen oder Pater und Ave.
Am Tag seiner Antwort oder am Samstag
Aufstehen bevor es dämmert, mache die grosse Beichte meines gesamten Lebens und
gehe die Verpflichtung ein, wie nachher gesagt wird, die ganze Operation als
von Gott gegeben anzusehen. Dieser Tag wird ebenso mit Fasten verbracht, von
Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang.
Akzeptiere ...
Mache ein Wörterbuch aller Wörter und
Geister in den Quadraten.
9. März. Begann um 6.00 Uhr das Fasten
wie vorhin beschrieben, mit einem Gebet zum Herrn des Universums, auf dass Er
mir seine Hilfe gebe und diejenige Seines Heiligen Engels.
Machte Betrachtungen über die Farben
und das Ritual und zeichnete einen Stock für den Lotus-Stab in den 12 Farben.
[nächster] Tag: Erwachte ruhig und
geistig glücklich, jedoch mit starkem Kopfweh. Konnte so am Morgen wenig tun.
Ging trotzdem in meinem Garten vor dem Essen spazieren, und nachher fertigte
ich ein Telesma ... an, das mich heilte, und ich begann ein telesmatisches Bild
von ... zu zeichnen und las Davids Psalme, bis ich die Sieben fand. Las auch in
der Blüte und der Frucht, und meditierte über Uneigennützigkeit: Das Ego: und
ähnliches.
Ich habe jetzt vor, die 7 Busspsalmen
zu lesen, den Herrn des Universum anzurufen und die Geschöpfe der Elemente zur
Hilfe bei meiner Aufgabe zu bewegen. Am besten mache ich das am Ende des
Fastens. Die Psalmen können jedoch schon jetzt gelesen und studiert werden.
Lasst mich die Pflichten dieser Operation aussprechen.
"Ich, Perdurabo, in Anwesenheit
des Herrn des Universums und aller Göttlichen Kräfte und Engel, binde mich
hiermit spirituell, so wie ich hier physisch an das Leidenskreuz gebunden bin:
1.
Mein Bewusstsein mit dem Göttlichen zu vereinen, so wie es die Götter, die ewig
leben, erlauben; mit den Aeonen unendlicher Jahre, verloren im Unendlichen
Licht, auf dass es sich selbst finde: zur Erneuerung der Rasse, sowohl des
Menschen, oder wie Gott will. Und ich unterwerfe mich ganz dem Göttlichen
Willen.
2.
Ich folge mutig, bescheiden, liebend und ausdauernd dem Weg, den Abramelin, der
Magier, beschreibt: so gut ich es kann, bis das Ende erreicht ist.
3.
Ich gebe nichts auf die Dinge und die Meinung der Welt, sobald sie mich daran
hindern, dies zu tun.
4.
Ich wende all meine Kräfte nur zum spirituellen Wohlsein aller auf, mit denen
ich in Kontakt gerate.
5.
Ich gebe dem Bösen keinen Platz; und führe ewigen Krieg mit den Kräften des
Bösen; bis dass auch sie im Licht erlöst sein werden.
6.
Ich harmonisiere meinen Geist, so dass mich die Ausgeglichenheit in den Osten
führe und mein menschliches Bewusstsein kein Überhandnehmen irgendwelcher
Automatismen zulasse.
7.
Die Versuchungen zu überwinden.
8.
Die Illusionen zu bannen.
9.
All meinen Glauben in den Einzigen und Allmächtigen Herrn Gott zu setzen; wie
es geschrieben steht "Gesegnet die, die Ihm vertrauen."
10.
Das Kreuz des Opfers und Leidens hochzuhalten; und mein Licht vor den Menschen
scheinen zu lassen, auf dass sie meinen Vater, der im Himmel ist, rühmen.
Und weiter: Ich schwöre feierlich, dass
ich diese Heilige Kunst auf Abramelins Art und Weise ausführen werde, ohne das
geringste Ding daran zu ändern; nichts zu beschönigen, noch zu kommentieren,
wie es sein oder nicht sein sollte; diese Heilige Wissenschaft nicht zur
Beleidigung des Grossen Gottes zu verwenden, noch meinem Nachbarn Böses
zuzufügen; [dies] keiner lebenden
Person mitzuteilen, ausser ich kenne sie seit langem und dann nur durch lange
Praxis, und immer darauf schauend, ob es auch tatsächlich zum Wohl des Guten
und nicht des Bösen geschehe. Ich werde dann genauso verfahren, wie Abramelin
mit Abraham. Falls nicht, soll kein Gewinn daraus entstehen. Ich werde mich wie
ein Skorpion davor hüten, diese Wissenschaft zu verkaufen. Diese Wissenschaft
soll in mir und meiner Generation ruhen, solange es dem Höchsten gefällt.
All dies schwöre ich, genaustens unter
Androhung der Strafe Gottes und Desjenigen, mit Dem ich in Wissen und
Konversation zu treten wünsche, zu befolgen.
So helfe mir der Herr des Universums,
und meine eigene Höhere Seele!
[nächster] Tag: Ich zeichnete ... zur
poetischen Inspiration, und die rosa-haarige ... und ich sah in unserer
Binah-Vision, glaube ich, Etzelekanu, den ersten der 4 Dienerengel in ... von
..., den ich aufgeweckt habe.
Las auch I.A.s Beschwörung für Frater
F.R. und natürlich meine eigene. Wachte morgens nach einem bestimmten Traum
auf, in dem einige Vorfälle unerwünschter Natur waren. Dachte für mich über
alles Böse meines Lebens nach und muss darob eingeschlafen sein. Machte dann
weiter, und als ich wieder erwachte, musste ich darüber klagen, wie schwach und
jämmerlich ich doch immer noch sei.
O Herrin des Traumlandes! Göttliche,
die du das Eidolon meiner unbewussten Gedanken überschattest. Mache Dich zu
einem reinen und lieblichen Schrein - lass meinen Körper nicht Hülle für das
Unreine und Böse werden. Lass ihn zum Tempel des Rosenkreuzes werden.
O Engel, die ihr euch in die Welt des
Schlafes drängt! Eure Strahlen sollen mein Gedächtnis erhellen; Eure klaren
Stimmen schallen in meinen Ohren; auf dass ich jeden Morgen mit neuem Wissen
aufstehe: zur Glorie seines unaussprechlichen Namens, der für immer in der
Ausgewogenheit von Recht und Wahrheit lebt und regiert!
Gerade in diesem Moment kam mir die
Idee, dass mein "Mensch von majestätischer Erscheinung"
möglicherweise eine faszinierende Okkultistin sein könnte, die mich zu
grossartigen Ideen der Selbstopferung verleitete, etc. etc. Ich werde nun über
... meditieren und das ... A[leister]
C[rowley] in sein Kether einweihen möge.
So stellte ich mir eine Blitzende Tafel
in Jesod vor. Und: in der Mitte Gott, gepriesen sei Er! Das Firmament mit dem
Zeichen 2°=9° verstärkt. Cynocephalen bewundernde Hieroglyphen aller Arten
umgeben Ihn. Hintergrund in Indigo. Umgeben von einem violetten Kreis, in dem
der Name ... korrekt geschrieben steht. Und darum herum ein sehr dunkler Kreis
aus Purpur, beinahe schwarz, darin der Name in koptischer Schrift. Und davon
ausserhalb ist der Untergrund zitronengelb mit azurnen Flecken. Über zwei
Stunden lang malte ich am Gemälde dieses mächtigen und wunderbaren Talismans.
Denn Gott war in mir und leitete meine erbärmliche Hand.
[nächster] Tag. Wachte nach einem Traum
verschiedenartigsten Inhalts auf: leider immer noch nicht ganz bei mir (mein
Gedächtnis ist da nicht so ganz genau) vollbrachte ich die Waschung und rief
den HERRN DES UNIVERSUMS an, in seiner Gegenwart rezitierte ich die 7 Psalmen
mit einer Menge Bitten um Hilfe, Reinigung, etc. Fasten endete um 6.00 abends.
Man sagt nun von Shu, dass er der Erde
grosse Pein zufügt, indem er Himmel und Erde auseinanderhält. Jesod dient dabei
als Barriere, indem Malkuth vor der Vereinigung mit Tipheret zurückgehalten
wird. Ich bemerke dies in Hinblick auf das, was folgt:
Im Bett beschwor ich die ... Engel und
Geister mit den Namen und dem 6. Schlüssel. (Ich trat dann (als H.P.K.) in
meinen Kristall hinein. Ein Engel begegnete mir und sagte unter anderem, dass
sie (die Engel dieser Tafel) im Krieg mit den Engeln der 30 Aethyre [des Henoch, nach John Dee, 1527-1608][138] * seien, um die Quadratur des Kreises zu verhindern.[139] * Ich folgte ihm bis zum Wohnsitz der ... aber muss
dann eingeschlafen sein, oder so ähnlich. Wie auch immer, ich erlangte mein
Bewusstsein dann wieder halb hüben, halb drüben. Ich gewann meine Fassung
zurück und bannte den Geist, brannte aber allüberall, und warf mich im Halbschlaf
herum, vom Feuer verzehrt. Erst die sorgfältig wiederholte Annahme der Gottform
des H.P.K. half mir, mein normales Bewusstsein wiederzuerlangen. Träumte
ausgedehnt von einer entlaufenen Geliebten, der ich half, und nachdem mir ein
Mann ein R.C.Juwel von einer Hotelzimmer-Anrichte stahl, fing ich diesen ein
und durchschaute ihn als übernatürliches Wesen (ich konnte ihn willentlich
binden oder niederdrücken), dann schien der Traum an Gestalt zu verlieren, ich
schleppte ihn herum und fand eine Haarbürste, um ihn zu schlagen, etc. etc.
Frage: War ich total besessen?
[nächster] Tag. Ging mit O.E. klettern.
Höllisch langer Tag. Abends nahm ich mir die ... Tafel vor, beschwor aber
nichts und hatte trotzdem feuchte Träume.
[nächster] Tag. Lachs. Mit der ...
Tafel erhielt ich nichts, hatte erneut Schlafstörungen, obwohl nicht so
schlimm. Halb wach überkam mich ein luftiges Gefühl, beinah unbeschreiblich.
[nächster] Tag. Als ich die ... Engel
beschwor, erzielte ich einen herrlichen Effekt. Der Engel, mein Führer,
behandelte mich mit grosser Geringschätzung, war grob und vertrauenswürdig [!].
Er zeigte mir verschiedene Dinge. Im Erdzentrum befindet sich die Rose und das
Kreuz. Die Rose besteht nun in der völligen Selbstopferung, die Auflösung von
Allem in der Null (dem Negativen), dem Universellen Prinzip der Zeugung durch
Veränderung (nicht dem Weiblichen) und dem Universellen Licht
"Khabs". Das Kreuz ist die Ausdehnung des Pekht Prinzips. Ich hätte
eigentlich mehr lernen sollen, meine Aufmerksamkeit schweifte jedoch ab. Dies
beendet die Vision der 4 Elemente: aber leider mit was für einer Schwachheit,
Dummheit und Blödheit durchgeführt!
Trotzdem BIN ICH, in Ihm, fähig,
weitere spirituelle Anleitungen auf diesem Weg zu erhalten.
Am besten zeichne ich den Kreis durch
L.B.R.
[nächster] Tag. Ging mit O.E. auf die Hügel,
um Ski zu fahren. Anstrengend und kein Skifahren.
[nächster] Tag. Oh! Wie wenig ich tu!
Möge der Heilige Eine in seiner Grossen Liebenden Güte seine Einweihenden
Flügel über mich breiten!
Ich glaube, in dieser Nacht ...
beschworen zu haben, kann mich aber nicht mehr erinnern.
[nächster] Tag. Bilde mir ein, dass ich
... beschworen hätte und hatte eine Menge kläglicher Traumresultate.
Verwechselte ... mit ... mein eigenes heiliges Ideal, das ich so geschändet
habe. Selbst in meiner Gier nach ihr war ich nicht rein und wurde deshalb
zurückgestossen. Ich glaube, dass ich nicht weiss, was Reinheit ist.
[nächster] Tag. Beschwor ... mühsamer
Anfang. Kann mich kaum an diese zwei Tage erinnern: dieser Schreibtag ist ...
[nächster] Tag. Beendete nachmittags
meinen Kletterbericht für O.E., schloss mich ein, und ging auf eine [Astral]Reise.
Das ist das einzige, woran ich mich erinnere. (Las allein von der Sonne
bedeckt).
Ich reiste mit einem sehr persönlichen
Freund: und erblickte (nach einigen weniger wichtigen Dingen) Unseren Herrn,
wie er bei der Quelle mit der Frau von Samaria sitzt. Die 5 Ehemänner
verwandelten sich in 5 grosse Religionen, die die Jungfrau der Welt besudelten:
und "er, den du nun hast" ist der Materialismus (oder modernes Denken).
Sah auch andere Szenen aus seinem
Leben: und wurde auch gekreuzigt! Ging sodann in der Zeit zurück bis ... und
man erlaubte mir, wunderbare Dinge zu sehen.
Zuerst den Abgrund des Wassers: wo ich,
sogar ich, mit anderen düsteren Flammen brütete, wie auf ...: bei meinem Genius
gehalten. Und ich sah den Sieg von Ra über Apophis und den Ersten der Golden
Dawns! Ja, und Monster, halbgeformte Gesichter, erschienen: aber das hielt
nicht lange an.
Und das Firmament War.
Wieder Chaos und Tod!
Dann "Am Anfang schuf Gott Himmel
und Erde." Da ist eine sich ineinander wirbelnde Unendlichkeit von
Nebeln, viele konzentrische Systeme, jedes nicht konzentrisch zum anderen,
jedoch alle konzentrisch zum Ganzen. Wie ich so in der Zeit rückwärts reiste,
wurden sie schneller und schneller, und weniger materiell. (Dies ist die
wissenschaftliche Hypothese, genau das Gegenteil von dem, was A.K. sagt). Und
zuletzt sind wirbelnde Lichträder: durch diese schimmerte strahlend ein
intensives unsichtbares Licht nach aussen durch. Ich fragte um Erlaubnis, noch
weiter zurück gehen zu dürfen, und sieh! ich fliege rücklings - hinunter! in
einem Lichtwind, der auf mich herunterblitzt aus dem unermesslichen Oben.
(Dieses Licht hat einen Anflug von Bläulich-Silber). Und ich sah das Gesicht,
verloren oberhalb von mir in der undurchdringlichen Höhe: ein Gesicht von
absoluter Schönheit. Und ich war wie ein Lamm erschlagen vom Schimmer dieser
Augen. So wurde ich rein gemacht: denn wer könnte dort in Unreinheit leben? Mir
wurde gesagt, dass viele genau so weit zurückgegangen seien. Nicht weiter. Diejenigen,
die hätten weitergehen können, taten es aber nicht, weil sie das in den Anfang
hineingezogen und aufgelöst hätte, und das muss Ihm [Crowley] nicht passieren, der geschworen hat, den
Standard von Opferung und Leid zu verbessern, was Stärke bedeutet. (Ich vergass
die Engel im planetaren Strudel.) Man schaute neugierig auf mich; und war
völlig unfähig meine Erklärung zu begreifen, dass ich ein Mensch sei, der in
der Zeit zurückgegangen war, um den Anfang aller Dinge zu schauen.
Nun konnte ich innerhalb meiner
Sephirot stehen: und die Krone der Zwölf Sterne sass auf meinem Kopf. Ich
stiess dann ins Erdzentrum vor (nehme ich an) und stand auf dem Gipfel eines
hohen Berges.[140] * Die vielen Drachen und Wächter überwand ich kraft
meiner Autorität. Nun war der Berg mit glitzerndem Weiss bedeckt, weiss wie
Schnee: tot und stumpf. Und ich erschaute eine Vision, ähnlich wie die des
Universellen Merkur: und ich erfuhr, dass ich selber Sulphur und nicht Merkur
sei. Nun da ich die Merkurisierung meines ... durchlaufen habe, kann ich (in
meiner Vision) den Berg (von ...) befruchten. Und ich wurde sofort verwandelt.
In Gold? Weshalb kamst du in die Wildnis? Nein, ins lebende, glühende, schmelzende
Licht: das Licht, das die materielle Welt erlöst. So kehrte ich zurück: hatte
Schwierigkeiten, die Erde wiederzufinden (?), rief dann aber S.R.M.D. und
V.N.R. an, die sich freuten, mich wiederzusehen. Und ich kehrte in meinen
Körper zurück: um die Nacht schwatzend mit einem dummen Medikus zu
verschwenden.
[nächster] Tag. Ging die
Kletter-Unterlagen mit O.E. durch, erhielt einen schlecht abgefassten Brief von
Fraser und einen bedrohlichen von Laura. Trug den Rubinring, setzte die Prinzen
momentan schachmatt, indem ich nachgebe. - O Herr, der du mich kennst, führ
mich auf die Wege. Gib mir Weisheit, auf dass ich Deinen Willen vollbringen
kann, ungehindert aus welchem Grunde auch immer.
[nächster] Tag. War krank und unfähig,
viel zu tun. Das M.S.S. von Allen erheiterte mich ein wenig. Ich werde bei
Nachtende geniessbarer, und stehe vor der Sonne auf, und beginne meine
Hauptbeichte vor dem Herrn zu verfassen - in allergrösster Demut und Hingabe.
Falls es bis Sonnenuntergang dauert, kann ich nichts dagegen tun. Möge Er meine
Unzulänglichkeiten, meine Verrücktheiten und meine Sünden schauen - mit den
Wassern seiner Gnade füllen, sie mit den Feuern seiner Gerechtigkeit läutern,
und mit seinem Heiligen Atem in mir ein reines Herz schaffen, auf dass ein
solider und ausgeglichener Mikrokosmos sein Tempel sei.
[nächster] Tag. Stand um 5.45 auf.
Machte L.B.R. und begann zu beten. War jedoch zu schläfrig, etc., um viel zu
tun und legte mich wieder schlafen. Um 9 begann ich meine Beichte zu schreiben,
was bis 6 dauerte. Werde nun Befehle für die Diener verfassen, was die
Operation betrifft. Die zeremonielle Beichte sollte vor Sonnenaufgang gemacht
sein.
[nächster] Tag. Stand um 5.45 auf und legte
um 6 meine Beichte ab und nahm die Schuld auf mich. Gegen Ende der Beichte
hörte ich eine laute Stimme sagen: Deine Niedertracht sei von Dir, Deine Sünden
sind vergeben.
Um ca. 7.15 ging ich wieder zu Bett,
träumte einen seltsamen Traum. Ich war am Billard spielen und stiess den Ball
ungeschickt an. Ich war mit einem Herausgeber, der mein Werk durchging. Er
legte einen für ihn besonders wertvollen Text beiseite, der "The King's
Tragedy" hiess. Er machte mir unanständige Anträge. Ich wollte erst dann
nachgeben, nachdem er meine Sachen veröffentlicht hätte. Seine Frau war ein
herrlich bösartiges Geschöpf. Eine sehr hitzige und tiefrote Mischung mit
Schnauz und Bart. Diese weiss und schwarz gemischt. Nach dem Abendessen mit
ihr gingen wir in einen seltsamen Orientalischen Raum und Sklaven servierten
herrlichen Wein. Einer dieser Sklaven war ein bleicher, knackiger Junge mit
Frauenbrüsten und ihn berührte ich am Anus. Und ein anderer berührte mich nun
auch da. Und totale Ausschweifungen folgten, nehme ich an. Ich habe diese und
andere Teile meines Traumes jedoch vergessen.
Das ist nun ein überaus schreckliches
Ereignis.
Abends versuchte ich, Twll-Du von O.E.
mit wenig Erfolg zu erreichen. Ich legte dann alles für das Ziel fest. Der Stab
soll geradlinig sein.
Ich spürte sodann eine sehr heftige
Abneigung, die Operation zu beginnen. Seitdem sich meine Unwürdigkeit gezeigt
hat, nämlich A.C. (sogar als H.W. maskiert), setzt sich mir alles zur Wehr. So
sehr, dass ich sogar eifrig die Namen Gottes anrufe, um ihn zu fragen, ob ich
überhaupt beginnen soll.
Ich beendete die blitzende Tafel von
Jesod. Ich versuche mich nun an dieser Tafel mittels Clairvoyance. Nur die
Namen Gottes werden beschworen: und die Kether-Formel allein blieb bestehen.
Desweiteren ist Lig Aloes der Weihrauch und die ganze Tafel habe ich aus reinen
Gedanken gemacht. Nun sollte ich die Ebene von Jesod erreichen, den höchsten
Aspekt: gemäss homöopathischem Prinzip.
[nächster] Tag. 12.10. Habe Shu beschworen.
Als hätte ich niemals zuvor beschworen!
Zuerst L.B.R. Vibrierte S. mit R., dann umgekehrt, aus dem Stegreif, nahm seine
Form und Attribute an. Beauftragte das Telesma durch den Willen und dem Siegel
von K.A.P.R. und C. durch die Lampe und siehe! ich sah dich bis ans Ende. Und
nun zur Vision!
Ich glaube, zu aktiv geworden zu sein:
ich sah wenig und schlief ein. Aber meine Träume waren genauso, wie sie sein
sollten.
Eine Idee, dass die Planetenstellungen,
etc. genau zur Zeit des Erwachens den Traum beeinflussen.
[nächster] Tag. Schwierigkeiten P.W. zu
erreichen, Vision von Shu durch Schlaf abgebrochen.
[nächster] Tag. Skifahren auf den
Hügeln.
[nächster] Tag. Gehe die
Kletter-Unterlagen mit O.E. durch. Träume dieses mal besser.
[nächster] Tag. Ging zu Bett und
meditierte L.V.X. und erwachte, während ich dies weiterführte (Komischer Traum
eines Gefängnisausbruchs, mögliche Ankunft in E'bourne, Regatta, Tendenz zu
E'bourne Angewohnheiten).
Ich denke mir nun auch, dass hier eine
Änderung der Gottform angedeutet ist. Chef Adept mit Stab = mit Krummstab und
Geissel = ... Zweiter A. wäre ... oder offensichtlicher Apophis. Fragt sich
nun, ob Apophis nicht nur der gefärbte Teufel ist: sondern die Doppelnatur.
Ich sehe ganz klar die Pyramidenform des anziehenden Lichtes. Die Art der
Strahlungen ist jedoch hinderlich. Die Federn des Amon schliessen sich. Grosses
Gleichgewicht unter den Offizieren; und diese scheinen ineinander und
übereinander zu fliessen. Und so weiht S. seinen Stab dem Osiris und T. der
Isis, während C. den Caducäus trägt. In dieser Funktion ähneln die Offiziere
sehr ...
[nächster] Tag. Ein weiterer nutzloser
Tag.
[nächster] Tag. Entweder ... oder ...
Nachts träumte ich vom Beginn der Operation und von einigen Hindernissen des
Zweiten Tages.
Diesen Abend hörte ich von Deodate.
S.O. offensichtlich verrückt. Entschied mich D.D.C.F. zu schreiben und mich
anzubieten. Ich beschwöre, um eine Antwort im Traum zu erhalten. Empfing sehr
deutlich.
[nächster] Tag. Ein ausserordentlicher
Traum! Ein weiblicher Tapir auf einer Insel, und ein wunderschönes Mädchen mit
ihrer jüngeren Schwester! Liebe alle, dem Sinn nach, wenigstens. Scheine mich
nur noch an wenig zu erinnern. Egal, wovor will dies vorwarnen? Ich werde
London am Montag verlassen: so wie es steht:
"Sein Gesicht war hart wie Stein,
als er nach Jerusalem ging."
[nächster] Tag. Reiste bei Tag und
Nacht.
[nächster] Tag. Komme um 10 bei
L.G.P.an. Gehe zu E.S.O. Bringe ihn zurück und stelle Laura eine Falle, um sie
zu überwältigen. Er scheint ein genau so grosser Lump wie ich zu sein. Ich
benehme mich wie üblich daneben. Oh Herr, wie lange?
[nächster] Tag. Zu V.N.
[nächster] Tag. Warum haben sie die 4er
Tafel nicht erhalten!
[nächster] Tag. V.N. wirft mich raus
(damit S.S.D.D. ihn besuchen kann?). C.S. kommt abends.
[nächster] Tag. Finde Archiv
verschlossen vor. Sehe ... V.N. kabelt D.D.C.s Brief an mich. Fidelis ernennt
... am morgen. D.D.C.F. akzeptiert meine Dienste, worüber ich frohlocke, da
mein Opfer angenommen ist. Aus diesem Grunde verschiebe ich die Operation von
Abramelin dem Magier, da ich durch Gottes Gnade sogar darin eine Verbindung mit
dem Hohen erstellt habe und eine neue Waffe ergatterte, um gegen den Grossen
Prinzen des Bösen der Welt vorzugehen. Amen."
"The Operation itself was however
never begun."[141] *
Crowley kann zwar einige Dämonen
herbeirufen, sie aber nicht unter Kontrolle bringen. "Oriens, Paimon,
Ariton, Amaaion und ihrer hundert mehr, sowie elf Diener entkamen aus dem
Hüttchen, fuhren ins Haus und entfesselten ein Chaos: sein Kutscher, bis dato
strikter Abstinenzler, verfiel dem Delirium Tremens; eine Hellseherin, die er
aus London mitgebracht hatte, kehrte in die Hauptstadt zurück und wurde
Prostituierte; seine Haushälterin, die die unheimliche Atmosphäre des Hauses
nicht ertragen konnte verschwand spurlos; ein auf dem Gut beschäftigter
Arbeiter versuchte in einem Anfall von Wahnsinn [Crowley] umzubringen.
Selbst der Dorfmetzger wurde durch Crowleys lässig auf eine Rechnung gekritzelte
Namen zweier Dämonen, Elerion und Mabakiel, (Gelächter und Gejammer)
beeinflusst. Als Einheit gelesen bedeuten diese beiden Worte unerwünschtes
Leid, das plötzlich das Glück verdunkelt. Nur zu wahr; denn als der Metzger
einem Kunden einen Braten zuschnitt, durchtrennte er sich dabei versehentlich
die Oberschenkel-Arterie und verblutete."[142] * Nichtsdestrotz wird das Haus in Boleskine als
"heilig" erklärt und in jeder gnostischen Messe Crowleys muss der
Altar mit der Stele darauf nach der geographischen Lage Boleskines ausgerichtet
werden.
Nach dem Streit um den Golden Dawn[143] * macht sich Crowley im August 1900 nach Mexiko auf,
wo er via Kristallkugel die beiden ersten zwei Aethyre, d.h. ausser-irdischen
Dimensionen, von insgesamt 30 erkundet. Diesem magischen Konzept liegen die
"Henochischen Rufe" von ca. 1659 von John Dee und dessen Famulus
Edward Kelley zugrunde,[144] * die Crowley zuerst im Golden Dawn und dann in der
Abteilung für Manuskripte des Britischen Museums und des Ashmoler Museums in
Oxford studiert hat.
I think my spaceship knows which way to go[145] *
Kann man Crowleys Hauptwerke und Rituale
als Folge seines abgebrochenen Abramelin-Versuches von 1900 sehen? Zwischen
1900 und der Gründung des AA (Argenteum Astrum) 1907 flirtet er mit dem
Buddhismus, mit seiner Auffassung von wissenschaftlichem Rationalismus und
versucht, sich als Dichter durchzusetzen. Eines seiner Stilmittel ist es, seine
eigenen Schriften als diejenigen eines anderen herauszugeben.
1901 verfasst Crowley den Gedichtzyklus
"The Temple of the Holy Ghost," in dem er im Teil "Athanor"
den " Genius of Socrates; the Holy Guardian Angel of Abramelin the
Mage; or the Higher Self of the Theosophists" besingt:[146] *
O angel of my spiritual desire!
O luminous master of the silver feet!
O passionate rose of infinite white
fire!
O cross of sacrifice made
bitter-sweet!
O wide-wing, star-brow, veritable
Lord!
O mystic bearer of the flaming sword!
O brows half seen, O visionary star
Seen in the fragrant breezes of the
East!
O lover of my love, O avatar
Of the All-One, O mystical High
Priest!
O thou before whose eyes my weak eyes
fail,
Wonder warden of the Holy Grail!
O thou, mine angel, whom these eyes
have seen,
These hands have handled, and this
mouth has kissed ...[147] *
1902 [?] hat Crowley "im
Tempel eines Ordens in Mexiko[148] * eine Vision: Die Vision des Heiligen Schutzengels.
Seine ganze magische Karriere wird am besten interpretiert als die Ausführung
dieser Operation. Sein ganzes Leben gehörte zu diesem Prozess, und er
durchdrang seine ganze Persönlichkeit, den Tempel seines eigenen Körpers. Das
äussere, physische Drum und Dran dieser Operation war für ihn überflüssig
geworden, als er diese Arbeit in einer subtileren Art erfasste."[149] * Israel
Regardie, 1928-1932 Sekretär Crowleys, bald mit ihm verfeindet, Verkäufer und
Interpret von Golden Dawn-Material und nach dem Tod Crowleys plötzlich dessen
Interpret und beschönigender Verfechter, berichtet von einer
Shin-of-Shin-Zeremonie, die Crowley 1901 in Mexiko, verbunden mit Yoga-Atemtechniken
und Hyperventilation, unternommen habe.[150] *
1903 möchte sich Crowley erneut mit
Abramelin beschäftigen. Seine Heirat mit Rose Kelly verhindert dies. Die
Schwangerschaft von Rose in Ceylon verzögert ebenfalls die geplante Reise nach
China, und die beiden wollen via Kairo zurück nach Schottland reisen. Kaum im
Februar 1904 in Ägypten angekommen, unternimmt Crowley magische Experimente mit
dem Übernatürlichen. Sein Tagebuch vermerkt z.B. am 22. und 24. März die
Begegnung mit AJIHA (in arabischen Lettern),[151] * was ähnlich klingt wie das hebräische CHIAO oder das
arabische ACHIHA, was beides "Tier" bedeutet. Was meint er damit? Ist
er nicht selber das Tier?[152] * Am 16. März 1904 zelebriert er das "Bornless
One"-Ritual des Golden Dawn, invoziert Thoth, Horus und endlich: vom
8.-10. April 1904 taucht ihm (resp. seiner von Drogen umnebelten Frau)[153] * sein später von ihm als Holy Guardian Angel erkannter
Engel auf. Er ist sich über die Identität dieses Engels vorerst nicht so
sicher, erkennt aber im Aiwass/z genannten bald Satan[154] * oder den Propheten/Minister Satans, der ihm das
"Liber AL" diktiert: eine Sammlung aus Crowleys Lieblingssprüchen,
die zusammengefasst "Thelema" genannt und zur Bibel, dem "Buch
des Gesetzes" aller seiner Anhänger wird. Drei Tage dauert die
"Durchgabe" des Liber AL, so lange wie auch nach Abramelin die
Konversation mit dem HGA stattfindet.[155] * Und ganz vom Christentum geprägt, wendet Crowley auch
ein alttestamentliches Schema als göttliche Berufungsgeschichte an. Vier
Stilelemente finden sich: Verkündigung, Einwand, Beseitigung der Bedenken,
Beglaubigungszeichen.[156] *
Diese Vision und Stimme in Kairo 1904
werden von Crowley als Befreiung aus der Geschichte des bisherigen Okkultismus
interpretiert: als Bruch mit der Geschichte und Einführung einer
Kalenderreform.[157] * Die bisherige magisch-mystische Tradition wird als
Anfängerstoff zurückgelassen und nun im Laufe der folgenden Jahre durch weitere
Vollzugsanleitungen zur eigenen Illumination ersetzt. Die Verfassung weiterer
"inspirierter" Schriften ist das einzige mögliche Mittel, die
Authentizität seiner Lehre zu gewährleisten. Diese "inspirierten"
Schriften werden von nun an "Die Heiligen Bücher von Thelema"
genannt.[158] *
Die Begegnung mit seinem Schutzengel Aiwaz
hinterlässt in Crowley und seinen Anhängern einen Tumor, der unentwegt
wuchert. Sogar die Tintenbuchstaben des Originalmanuskripts strahlen,
unzählige Male als Faksimile reproduziert, eine schwache, doch unvermindert
aktive "spirituelle" Substanz im Weltbild der schicksalhaft
Auserwählten aus. Crowleys Multiversum ist jedoch "nur" eine Kompilation
aus schon bestehenden Strömungen des Zeitgeistes.[159] * Hier bewahrheitet sich Peter Sloterdijks und Thomas
H. Machos Theorie der Gnosis als wiederholte Selbsterfindung.[160] * Thelema behauptet, durch neue Denk-Koordinaten einen
nicht auf Dinge beschränkten "unbegrenzten" Geltungsraum zu
verschaffen und versteht sich als Universalphilosophie, Kosmologie, Metaphysik,
Naturgeschichte, Evolutionstheorie und sozial-gesellschaftliche Utopie. Das
Versprechen auf ein Jenseits der Zwänge wird jedoch durch Crowley selber
gebrochen, der sein Thelema als auf seine Biographie fixiertes Dogma stranden
lässt. Die Diktatur der magisch-traditionellen Bilder (Hieroglyphen des Golden
Dawn, der alten Ägypter, des Tantra, des Yoga und ab 1910/12 des OTO) zeigt
sich in den Sehnsüchten nach Körpertechniken und Selbstbildern als Normierung
von Information.[161] * In euphorischer kabbalistischer Ordnungswut
offenbart sich die Kehrseite des Göttlichen: die triumphale Wiederkehr des
Enzyklopädischen der Renaissance.[162] * Alles wird von jetzt an zum Idol, alle Dinge sprechen,
alle Bilder werden Erscheinungsweisen des Göttlichen, des Individualismus. Die
Vergöttlichung des gesteigerten Selbstempfindens und die Lebensweisen der Welt
gerinnen zu Logos, reduziert auf religiös verklärte Artefakte aus der
Biographie Crowleys.[163] * "It would be well worth while for the greatest
University in the world to spend the next million years in studying the most
stupid and superficial things I have to say."[164] * - Bei Salvador Dalí, der Jahrzehnte später Ähnliches
von sich gibt, richtet sich solches humorvoll an die Massenmedien als
Rezipient. Crowleys "Postulat" hingegen findet sich in seinem
Tagebuch; Pflichtlektüre für seine Anhänger: Mythologisierung und
mystifikatorische Inszenierung seines Selbst.
1905 erscheinen Crowleys knapp 1000seitige
"Collected Works," d.h. seine auf engstem Raum gedrängte Gedichte.
"Auf seiner Reise durch China [1906][165] * kam [Crowley]
zu dem Punkte, wo er erkannte, dass alles relativ ist und im Mysterium endet.
Von dem ausgehend, fand er das Ziel seines Lebens, das er mit den Worten
formulierte: "Die Erlangung der Erkenntnis des Heiligen Schutzengels und
des Verkehrs mit ihm."[166] *
Im April, auf einem Esel in China reitend
und über sein Buch des Gesetzes und Aiwass meditierend, erinnert sich Crowley,
dass Ostern der Beginn der Abramelin-Operation sei: "The Operation of
Abramelin being due to commence on Easter Sunday, me thinks it would be well
to make a certain profound conjuration of Augoeides [wie er den HGA zu
dieser Zeit nennt, da er Aiwass noch nicht mit seinem eigenen Schutzengel
identifiziert, aber vorhat, ihn via seiner derzeitigen Geliebten Elaine zu
kontaktieren] on that day with a view to acquiring a proper knowledge of the
Method of the Great Retirement. The Augoeides should be definitely invoked for
this purpose with all possible ceremony. Is it not written: Unto whosoever
shall draw nigh unto Me will I draw nigh? And, as I have proved, the help of
Augoeides is already given as if the Operation were successfully brought to an
end."[167] * Am 20. April erscheint Aiwass der Elaine "as
when she saw him as guardian of my sleep. He has followed me ever, wishing me
to follow his cult." Ra-Hoor-Khuit (Horus) wird beschworen und Aiwass
erscheint erneut am 21. April: "he blurs and becomes dirty and
discrowned." Nichtsdestotrotz offenbart sich nun Aiwass: "I
am the God of Vengeance. I am thy Guardian Angel." Und Crowley kommt
am 30. April der Geistesblitz, dass Aiwass "the very thing I do
lack" sei. Dergestalt ausgerüstet mit einer göttlichen
Berufungsgeschichte, werden "ihm" nun bis 1911 von Aiwass die
"Holy Books of Thelema" "diktiert." Der HGA meldet sich
zwischendurch jedoch auch zu ganz profanen Fragen und gibt seine Meinung zu
lästig gewordenen Gespielinnen Crowleys kund.
"Yoga for him [Crowley] now was merely a system of mental
calisthenics and athletics - useful certainly, but that is all. The hierarchy
of Magic was discarded. Angels and demons were merely component parts of the
brain; we would now use the word unconscious. Buddhism had failed him."[168] * Im Herbst 1906 erscheinen Crowley "Dog-faced
demons all day," worauf er ein Abramelin-Lamen herstellt, von dessen
Natur aber nichts bekannt ist. Im Dezember versucht er erneut, seinen Augoeides
sogar durch Masturbation herbeizulocken. Am 1. April 1907 bindet er sich vor
dem Einschlafen das Abramelin-Quadrat XXVII Atsarah vor die Stirn, worauf sich
Halsschmerzen einstellen, die Attacken der "dog-faced chelas"
jedoch aufhören.
Nach der Ankunft des HGA muss der Magier
(gemäss Abramelin) die "Vier Grossen Prinzen des Bösen" anrufen und
mit ihnen und den acht Unterprinzen und deren Untergebenen einen Pakt
schliessen, um das Gleichgewicht der Kräfte aufrechtzuerhalten. Crowley will
jedoch selber Gott werden, sei es nun als Magier oder als Gnostiker. Auf seinem
Weg ist ihm der HGA eher im Weg, resp. der HGA verdunkelt den Weg ins Kether.[169] * Folgerichtig sagt man sich in Crowleys 1907
gegründetem System des AA vom HGA bald wieder los.[170] * Dennoch wird Crowley in einem libidinösen Fliessen
in einem Netz sich verselbständigender Darstellungsformen zeit seines Lebens
Aiwaz sowohl Thelema in persona bleiben.[171] *
Im Oktober 1908 versucht Crowley, durch
Meditation und Yoga wieder einmal Kontakt mit seinem HGA aufzunehmen, indem er
das Magische Messer hervorholt, um es noch mehr zu "schärfen, auf dass
dieser Körper mich fürchten soll, auf dass ich Horus, der Schreckliche bin, der
Rächer, der Herr des Tores des Westens,"[172] * durch das ja die Engel traditionsgemäss
hereinflattern. In seinem Tagebuch schreibt Crowley von seiner 10jährigen
Sehnsucht nach seinem HGA. Astral zelebriert er das Golden Dawn
"Bornless"-Ritual (das 1921 zum Liber Samekh umgearbeitet werden
wird) und ruft das Formlose an (was er bald als den Widersacher
"Choronzon" von Thelema/Aiwaz identifizieren wird):[173] * "Hoor! Elohim Gibor! Kamael! Seraphim!
Gabriel! Barzabel! Madim ... Ol sonuf vaoresaji, gono Iadapiel. Elonusaha
caelazod." Am zwölften Tag, nach der Lesung seines Liber Ararita (und
nach einer Woche Schlemmens in den Wirtshäusern), küsst ihn endlich sein HGA in
einem Augenblick mystischer Visionen. Die Freude währt nur kurz. Aiwaz bürdet
Crowley einmal mehr eine Mission auf, nämlich "die Erde zu
regieren."[174] * Und nach einem abschliessenden Mittagessen mit Nieren
und Burgunder "singt ... meine Seele singt."
1909 beschwört Crowley in der Algerischen
Wüste zusammen mit Victor Neuburg weitere Dämonen: er erkundet mit seiner
Kristallkugel[175] * die noch verbliebenen 28 Aethyre des sog.
Henochischen Systems. Obwohl der Autor des Abramelin-Textes jegliche Anwendung
anderer Grimoires ausser seinem eigenen missbilligt und Crowley im Februar
1900 ja die Botschaft erhalten hat, dass die Abramelin-Dämonen nicht mit den
Henochischen Wesen auf eine Bühne gebracht werden sollten, scheint es seinem
magischen Denken in der Zwischenzeit egal zu sein, welches magische System man
anwendet, da er doch überall denselben Engeln/Dämonen begegnet.[176] *
Einige Visionen entstehen während des
Orgasmus mit seinem magischen Partner Victor Neuburg. "Mein Körper ist
der Körper der Schlange ... Wer ist das Tier?"[177] * In fast jedem Aethyr tauchen schwarze Engel auf,[178] * die Crowley in die veränderten/erweiterten
Dimensionen einlassen, und dieser, ganz Kosmopolit, identifiziert sich mit
allen religiösen Konzepten und deren Figuren, deren er habhaft werden kann. Er
entdeckt, dass "eine azentrische Meditationspraxis wie Mahasatipatthana
... vor den Beschwörungen des heiligen Schutzengels ausgeführt werden"
sollte,[179] * "so dass das Ego bereit sein mag, sich völlig
dem Geliebten zu überlassen."[180] * Eine Stimme teilt Crowley mit, dass ihm eine
geeignete Methode und die Form der Beschwörung des HGA erst noch an einem
"entsprechenden Orte" mitgeteilt werden sollten, Aiwaz wird als "Botschafter
des Schweigens" angekündigt, jedoch ebenso dessen Gegenspieler,
Choronzon: Auflösung, Impotenz und Tod.
"Gesegnet sei der Name des Tieres
... der Diener des Sterns und der Schlange. Er ist der Ewige; er ist der
Allmächtige," tönt es in Crowley
aus anderen Dimensionen, ein neuer Aeon wird angekündigt: auf Crowleys/Aiwass'
"Aeon des Horus" folge der "Aeon der Themis."[181] * Eine Armee des Lichts ist gegen den äussersten Abyss
gesetzt, um die Schrecken der Leere und die Bosheit von Choronzon abzuwehren.
Im äussersten Abyss gilt es, sich Choronzon zu stellen, dem vierfachen
Schrecken (die vier Weltreligionen): so die Botschaft im 11. Aethyr. Und folgerichtig
beschwört Crowley im nächsten Aethyr "In nomine Babalon" (dem
thelemitischen Aequivalent zu Venus)[182] * und seines Schutzengels (der den Aspiranten retten
soll) nun Choronzon. "Es handelt sich hier um die einzige in der Magie
wiedergegebene Szene, in der sich der Magier ins exorzistische Dreieck begibt,
anstatt im Schutz des magischen Kreises zu verharren. Ein solches Vorgehen
müsste eigentlich Besessenheit durch den zu evozierenden Dämon provozieren.
Aufgrund dieser schwachsinnigen Handlungsweise wurde gefolgert, dass Crowley
für den Rest seines Lebens von dem Dämon Choronzon besessen war. Ich teile
diese Anschauung nicht. Crowleys Besessenheit datiert von einem früheren
Zeitpunkt, und vor Choronzon kam Aiwass,"[183] * denn Crowley identifiziert seinen Willen und sein Bewusstsein
mit dem "Wesen des Lebens von AIWASS," "das Blut seines [Crowley]
Körpers wird von Ihm als physische Basis für Seine Manifestation"
benutzt.[184] *
Von nun an ist Crowley jedoch auch
Choronzon.[185] * Dies hat John Symonds bestens in seiner Biographie
beschrieben, von der ja auch vorheriges Zitat stammt. Choronzon deckt Crowley
auf, dass "all dein Umgang mit" dem HGA "nichts
anderes" sei "als ein Deckmantel für deine schmutzigen
Zaubereien."[186] * Der Dämon gibt sich als "Wissen" d.h.
Gnosis, d.h. die "falsche" Sefira, zu erkennen. Ähnlich wie im
Christentum, wo der Name "Maria" (oder Jesus) zum Bannen von Dämonen
benützt werden kann, so schleudert Crowley Choronzon (sich selber?) den Namen
"Babalon" entgegen. Die Konversation mit dem HGA entpuppt sich als
Konversation mit Choronzon.
Im 8. Aethyr (man zählt rückwärts) erhält
Crowley von Aiwaz seine persönliche Anleitung zur Erlangung der Kommunikation
mit dem HGA, d.h. die Wegbeschreibung in die Stadt der Pyramiden.[187] * Crowley sieht sich nun als Miterbe der Götter, als
ein Herr des Lichts.
Um diese Zeit verdunstet die Realität
immer mehr um Crowley. Ihm geht langsam das Geld aus, und so nimmt er bald den
1910 erstmals kontaktierten OTO als neue Einkommensquelle ins Visier.
Die Visionen von 1909 werden 1911 im
"Equinox" I;5 als "The Vision and the Voice/Liber 418"
publiziert.[188] * 418 ist die kabbalistische Abkürzung von
"Aiwass" und "Abrahadabra," der magischen Formel des Neuen
Aeons. Die kabbalistische Schreibweise von "Aiwaz" ergibt 93,[189] * oder Thelema, oder Eros etc. Aus Crowleys Bilderflut
wird (z.B. durch kabbalistisches Spekulieren) eine Neuinterpretation von
traditionellen Interpretationen erzeugt. Dies ist jedoch nicht allein die
Geste Thelemas, sondern allgemeiner Tenor aller Neu-Religionen des Wassermann-Zeitalters.
Crowley erwartet nun, sich mit Göttern
aller Arten, so auch z.B. mit der "Grossen Mutter" (Nuit, an deren
Busen ja der HGA ruhe), auf eine ähnliche Art und Weise zu vereinen, nämlich "männlich
und fröhlich,"[190] * wie mit seinem HGA. Theoretische Schau und
"heilige" Erregung bilden von jetzt an die Nahrung der Anhänger, die
zwischen selbstbewusstem Wissen und gläubigem Gehorsam zur Systembildung von
"Gnosis" um Crowley beitragen sollen. Wiederum nährt sich diese Gnosis
vom Leiden: Crowleys Leiden an sich selbst und demjenigen seiner Anhänger.[191] * In seiner Gnosis ist er es selber, der als
Katalysator bei seinen Anhängern Gnosis auslöst: "I possess the power
of causing spiritual crises" beschönigt er das persönliche Leid, das
er durch seine Unterwerfungsstrategien verursacht.[192] *
Überall sieht er Heilige Schutzengel: "Theosophen
nennen ihn das Höhere Selbst, Schweigenden Wächter oder Grossen Meister. Der
Golden Dawn nennt ihn den Genius.[193] * Die Gnostiker sagen der Logos. Die Ägypter sagen
Asar-un-Nefer ... Die Buddhisten nennen ihn Adhi-Buddha (sagt H.P.B.). Die
Bhagavad-Gita nennt ihn Vishnu (Kapitel XI.). Das Yi King nennt ihn Der Edle.
Die Kabbalah nennt ihn Yechidah."[194] *
Am 27. September 1911 wird Rose
Crowley-Kelly, das Medium für die Durchgabe des Buch des Gesetzes von 1904,
aufgrund alkoholbedingter Dementia in eine Anstalt eingeliefert. Im November
1911 folgt in Zürich und St. Moritz die Beschwörung des Dämons Abuldiz (als
Vision von Mary d'Esté Sturges). 1912 kürt Crowley sich zum externalisierten
Egregor/Schutzengel "Baphomet" (zumindest) des englischen
OTO-Zweiges, und 1914 wird im "Paris Working" 24 mal Hermes
angerufen.[195] *
Den Bezug zwischen HGA und OTO stellt
Crowley am 21. September 1914 in seinem "De Arte Magica" her.[196] * Das kleine Traktätchen ist Crowleys Kommentar zu
Reuss' "Liber Agape."[197] *
"The Secret of the VIII° ...: in
the Macrocosmos the Sun lord of all life; in the Microcosmos the Phallus lord
of all life ... The Phallus is the physiological basis of the Oversoul,"[198] * und es gilt "the Voice of the
Sub-Consciousness," also des "Holy Phallus itself" zu
vernehmen.
Das IX°-Elixier des Lebens kann angewendet
werden zur "Knowledge and Conversation of the Holy Guardian Angel ...
Spiritual Attainment: e.g. devotion to Nuit-Babalon-Baphomet" etc. Und
zum XI°: "the goddess Adonai ... raise[s] agape to her Lord
Thelema."[199] *
Abramelins Dämonen tauchen in Crowleys
Universum nur noch sporadisch auf. Am 6. Dezember 1914 masturbiert Crowley
sexualmagisch, um seinem Vortrag abends über "Magick" zu einem Erfolg
zu verhelfen. Sein Tagebucheintrag: "Abramelin demons did their utmost
to stop this lecture. A 70-mile gale blew and they tried to upset me both
physically and mentally."
Zwischen 1913 und 1917 verfassen Crowley
und Theodor Reuss die zentrale und öffentliche Gnostische Messe des OTO. Darin
ist die von Crowley ursprünglich für das Gedicht "The Ship" verfasste
Hymne an das Höhere Selbst enthalten:
"Thou, who art I, beyond all I
am,
Who hast no nature and no name,
Who art, when all but Thou art gone.
Thou, centre of the Sun,
Thou, hidden spring of all things
known
And unknown, Thou aloof, alone,
Thou, the true fire within the reed
Brooding and breeding, source and seed
Of life, love, liberty and light.
Thou beyond speech and beyond sight,
Thee I invoke ..."
1917 stirbt Crowleys Mutter, Emily Bertha
Crowley. Vom Januar bis Juni 1918 visioniert Crowley (in einem Topaz,
eingesetzt in ein Holzkreuz), resp. die unter Haschisch und Opium gesetzte
Roddie Minor (u.a.) nach verschiedenen Sexakten (per vas nefandum)[200] * und C.S. Jones/Achad, den "Zauberer"
Amalanthra, der eine Art Verwandter von Aiwaz scheint. Amalanthra teilt ihm die
tatsächliche Schreibweise von "Baphomet" mit: nämlich
"BAFOMIThR" [der handschriftliche Auszug aus Crowleys Tagebuch auf der
übernächsten Seite], also "Vater Mithras." Kabbalistisch ergibt das
729, genau gleichviel wie "Amalanthra/Amalantre." Somit sieht Crowley
den OTO und den AA miteinander verbunden: In ihm als (Prophet von) Aiwaz im
OTO-Amt des "Baphomet."[201] * - Amalanthra gibt dunkle kabbalistische Worte von
sich, teilt jedoch ebenso seine Meinung zu Crowleys Kurzgeschichtensammlung
"The Stories of Simon Iff" mit. Zum Schluss meldet sich sogar noch
Aiwaz persönlich mit der Mitteilung: "47." Crowley verfasst
ein 53seitiges Protokoll der Beschwörung und notiert in sein Tagebuch am
19./20. Januar: "I find 729 = the curse of Satan! Of course! Look at the
frontispiece to my Rituel de la haute Magie, where I have figured the Devil of
the Tarot as Baphomet."[202] * Nachdem Crowley bisher Aiwaz die Zahl 78 (Mezla)
zugewiesen hat, bekommt Aiwaz nun definitiv die Zahl 93. Die magische Wirkung
von Visionen koaguliert im kabbalistischen Strudel von routinierten
Re-Codierungsstrategien.
Anstatt seinem Theorem "Mache keinen
Unterschied" (sondern gliedere) zu folgen, stellt Crowley eine Hierarchie
der Dinge auf. Der Terminus "Baphomet" wird solange kastriert und
mit exotischen Federn versehen, bis er mithilfe der zwanghaften
Hieroplyphenschrift der Kabbala in sein persönliches Lexikon hineinpasst und
dort sein Dasein fristen kann.[203] * Erleben, Aufzeichnen und Verarbeiten werden
bewusstseinsauslöschend auf vorgefertigte Bilder reduziert. Der Schritt vom
Finden zum Erfinden wird methodisch-mathematisch aufgerüstet. Crowley betätigt
sich als archaischer Bastler an den Nahtstellen der Verstrickungen zwischen
einer sichtbaren und unsichtbaren Welt, wo sich Unerhörtes aus dem unergründlichen
Reich mitteilen will. Dies wird auch mit dem Motto von Crowleys Zeitschrift
"The Equinox" ausgedrückt: "Die Methode Wissenschaft - Das Ziel
Religion."[204] *
Zu dieser Zeit entwickelt Crowley seine
Version des Tao Teh King.
Im selben Jahr visioniert Crowley die
Überirdische Wesenheit Lam; das von Crowley angefertigte Portrait trägt den
Titel "The Way" und wird 1919 in einer Galerie in Greenwich Village,
New York, ausgestellt. Lam findet jedoch erst nach Crowleys Tod (1947) Bedeutung
[davon später]. Interessanterweise gleicht dieses Portrait vielen
Beschreibungen von Ausserirdischen aus UFO-Begegnungen [auch davon später
mehr].
Zwischen September 1914 und September 1918
unternimmt Crowley 309 sexualmagische Operationen, die in folgende Kategorien
unterschieden werden können:[205] *
a)
Gold, Gesundheit: 48
b)
Lobpreisungen, z.B. an Pan: 40
c)
Zwischenmenschliche Beziehungen (z.B. Anziehung von
Geliebten):
22
d)
(vergessen oder nicht notiert): 21
e)
Literarischer Erfolg: 18
f)
Sexuelle Anziehungskraft: 17
g)
Weisheit: 16
h)
Verbreitung des Gesetzes von Thelema: 16
i)
Magische Energie: 12
j)
Physische Stärke: 12
k)
Tao Meditation: 8
l)
Siddhi (magische Macht): 8
m)
Neue Geliebte (Babalon): 8
n)
Erfolg im allgemeinen: 6
o)
Jugend: 6
p)
Erfolg in einer bestimmten Angelegenheit: 5
q)
Zur Glorie von Hermes: 5
r)
Geistige Erleuchtung: 4
s)
Magische Zurückgezogenheit: 3
t)
Um das Geheimnis des IX° zu begreifen: 3
u)
Die Amalanthra-Visionen betreffend: 3
v)
Gebet an Shiva: 3
w)
Kreation von Dämonen: 2
x)
Verschiedenes: 23
We know Major Tom's a junky[206] *
Im November 1920 feiert Crowley auf Céfalu
"The Cephaloedium Working."[207] * [Die nachfolgende Abbildung des handschriftlichen
Protokolls am Schluss dieses Kapitels zeigt Crowleys Ordenstitel]
Abramelins Operation ist in den
Hintergrund gedrängt. Allein das Rezept zur Herstellung des Öls à la Crowley
bleibt: 8 Teile Zimtöl, 4 Teile Myrrhenöl, 2 Teile Galangaöl, 7 Teile Olivenöl.[208] * Dieses Öl trägt Crowley zeit seines Lebens als
Parfüm, das angeblich die Pferde auf der Strasse zum Wiehern bringt. Was von Abramelin
auch noch hängenbleibt, sind die beiden Anweisungen "Beschwöre
oft" und "Entflamme dich im Gebet."
Crowley entwirft ein Aiwaz zugeordnetes
kabbalistisches Kreuz (Bestandteil des Pentagrammrituals),[209] * seine Anhänger schätzen jedoch am meisten das 1921
entstandene "Liber Samekh Theurgia Goetia Summa (Congressus Cum Daemone)
Sub Figura DCCC"[210] * als dasjenige, das den HGA herbeilocken soll. Crowley
hat Charles Wycliffe Goodwins 1852 enstandene Übersetzung eines
"Fragments eines griechisch-ägyptischen Werkes über Magie" verwendet,
das Mathers schon als einleitende Beschwörung in seiner "Goetia"
publiziert hat. Im Golden Dawn heisst das Ritual "The Bornless One."
Bei Crowley spielt sich nun alles thelemitisch aufgemöbelt im Kopf, d.h. astral
ab.[211] *
Verschiedene Textstellen dieses Liber
Samekh bereiten seinen auf guten Ruf bedachten Anhängern[212] * im "Caliphat" erhebliches Kopfzerbrechen.
Crowley: "Thou Satan-Sun ... Satan, my Lord! The Lust of the
Goat!"[213] * "Durch Wein und fremdartige Drogen"
angeregt, soll der Adept dieses Ritual erst einmal täglich einen Monat lang;
dann zweimal, morgens und abends, zwei Monate lange; dann zusätzlich des
Mittags drei Monate lang; danach zusätzlich um Mitternacht, also vier Monate
lang viermal täglich ausführen. Im elften Monat gibt es ausser Essen und Schlafen
nichts anderes mehr. "So spricht das Tier."[214] *
Nachdem er sich im Mai 1921 zum Ipsissimus
gekrönt hat (eine Art Welterlöser in seinem AA), ist es für ihn
selbstverständlich, nach dem Streit mit Theodor Reuss im November, nun auch
noch das Amt des OHO zu annektieren. Immerhin ist er nicht nur Aiwaz, sondern
ja auch Baphomet. Zumindest in den Tagebüchern und vor seinen gutgläubigen Anhängern.
Bestätigung erhält er von "höherer" Stelle: "O my father,
the Devil! It hath made all things one, being perfect," und die
Antwort: "My son! thou art mine."[215] *
1919 erscheint im "Blue Equinox"
ausser Crowleys aufgewärmten und gekürzten Reuss-OTO-Statuten auch das 1908
verfasste (und schon 1909 in London publizierte) "Heart Girt with a
Serpent/Liber LXV."[216] * 1919 erhält Crowley ein ärztliches Heroin-Rezept zur
Kur seines Bronchial-Asthmas. Die daraus resultierende Heroinabhängigkeit
bleibt bis zu seinem Lebensende 1947 bestehen.
Crowley sieht sich im 1923 entstandenen
Kommentar[217] * zum Liber LXV als Logos dieses Aeons - in der
Nachfolge von Gautama Buddha, Mohammed, Jacobus Burgundus Molensis (dem letzten
Templer), John Dee und Edward Kelly, Christian Rosenkreutz, Martin Luther und
Paracelsus.[218] *
Als der Reuss-X° Heinrich Tränker 1925 vom
Liber LXV erfährt, bietet er sich an, den Text in seiner
"Pansophie"-Reihe zu publizieren. Crowley liegt ausserordentlich
viel an einer primären deutschen Übersetzung und Martha Küntzel macht sich
sofort ans Werk. Doch der Zwist, den der von Aiwaz eingesetzte
"Weltheiland" Crowley in Deutschland entfacht,[219] * verzögert eine deutsche Veröffentlichung, bis sich
1949 Friedrich Lekve in seinen "Thelemischen Lektionen" Liber LXV annimmt.[220] *
1958 publiziert H.J. Metzger in
Stein/Appenzell Küntzels Übersetzung des "Liber Cordis Cincti Serpente sub
figura ADNI."[221] * Nachdem dies schon Friedrich Lekve getan hat,[222] * wird erneut auch Crowleys Kommentar von 1923 dazu
veröffentlicht: "Es beschreibt das Verhältnis des Adepten mit seinem
Heiligen Schutzengel und den Weg, den er bis zur völligen Vereinigung mit Ihm
zu gehen hat. Es wird eindringlich gezeigt, wie die Elemente Erde, Luft,
Wasser und Feuer mitten in das Wesen der Persönlichkeit des Menschen
hinabsteigen müssen, bis das fünfte, der Geist, sie zu einer Einheit, zum
Mikroprosopus, gestaltet. In den fünf Kapiteln, jedes einem Element zugeordnet,
hören wir von der Vorbereitung dieser Ereignisse,[223] * der Initiation und deren Ergebnis bis zur Chymischen
Hochzeit des magischen Selbstes mit seinem Engel."[224] *
Ich bin mein eigenes universelles Radio[225] *
Immer wieder versucht Crowley, seinen HGA
in Worte zu fassen; als Zwergen-Selbst, das Schweigende Selbst, das Baby im Ei,
Harpokrates, Hadit, der Wahre Willen oder sogar Nuit selber: "Hoor-paar-Kraat
oder Harpokrates, das Baby im Blauen Ei,[226] * ist nicht nur der Gott des Schweigens im
herkömmlichen Sinne. Er ist auch das Höhere Selbst, der Heilige Schutzengel.
Dies bezieht sich auf den Zwerg der Mythologie, der alles in sich selbst
enthält, auch das Unmanifeste."[227] * Er nennt den HGA den versteckten Gott, seine feminine
Muse,[228] * das Phallische oder Rassische Bewusstsein, die Innere
Schlange, und verbindet ihn mit sexualmagischen Prozessen.[229] * Crowley erkennt weitere Facetten von Aiwass: "Du
bist Sebek, das Krokodil, gegen Asar; du bist Mati, der Würger in der Tiefe. Du
bist Typhon, die Wut der Elemente, O Du ... Du bist Python, die furchtbare
Schlange um das Ende aller Dinge!"[230] *
"When I was Lévi, I drew myself as
Ayin or Baphomet, The Devil, with Beast's Head. This is the Beast throned,
crowned, exalted; the leaper, the erect, the butter-in. Her womb is my city,
Babel. This Ayin is then my Phallic Will, my Holy Guardian Angel, Aiwaz, who
was afterwards called Satan."[231] *
Ein räudiger Hund ohne Hütte[232] *
Zwischen 1920-23 frönt Crowley den Drogen
Kokain, Äther und Heroin,[233] * der Koprophagie und sadomasochistischen Phantasien,
in denen er als Sklave fungiert. "In my Mass the Host is of excrement
[seiner Scharlachroten Huren],[234] * that I can consume in awe and adoration; while I make
my Holy Guardian Angel the latrine of my imagination" (5. Juli/13. August 1920).
Im Sadomasochismus kommen alle Formen
religiöser Frömmigkeit zum Ausdruck (knien, beten, verehren, opfern, anrufen,
bestrafen) und werden in ihren Idealrollen ausgelebt: die perfekte Superiorin
(Scharlachrote Hure, Babalon) zu entdecken und den perfekten Sklaven
(Crowley). Das ewige Schuldgefühl überträgt sich auf sein Umfeld und
verschmutzt dieses: wer Crowley liebt oder zu ihm zärtlich wird, muss von ihm
vernichtet werden, denn er kann nur das Unerreichbare lieben: seine
unpersönliche Scharlachrote Hure (was ja ein Amt, also eine ritualisierte
Stereotype, ist), die auf ihm, dem Tier, reitet (so auch seine Tarot-Karte).
Die Selbstverleugnung äussert sich im Schutz des Prinzips Thelema, die
Abstumpfung des Körpers im Drogengenuss und yogischen Körperübungen. Die lustbetonte
Minderwertigkeit sucht sich im Widerstand gegen alle Vernunft. Auf diese Weise
wird Crowley (im System des AA) gezwungen, die Grenzen seines Gottes, der
Logik, zu erkennen (den Abyss, Choronzon) und die Selbstzerstörung soweit zu treiben,
dass die Möglichkeit rationalen Denkens zerstört wird (Ei des Abyss). Die
Selbstanalyse dient als Mitgliederausweis der AA.
Crowley drückt seine Schuldgefühle durch
Koprophagie aus: Indem er über andere (seine Anhänger und die Nicht-Thelemiten)
Gericht hält und sie bestraft, macht er sich einerseits zu seiner eigenen
Obrigkeit, sucht jedoch anderseits selber nach Schutz. Zusammen mit seinem
religiösen Verlangen, vor einem höheren Wesen (Aiwaz) die Kontrolle zu
verlieren, als Botschafter einer höheren Macht zu fungieren (also selber
brauchbares Manipulationsmaterial zu werden),[235] * sucht er mit offenen Armen nach der tödlichen Wunde
der Selbstauslöschung mithilfe der Selbsterniedrigung durch vollständige
Identifikation mit dem Niedrigen. Der Kot der Scharlachroten Hure reinigt den
Sklaven und ausserdem ergattert er eine "göttliche" Reliquie, die ihm
Energie zuführt.
In Crowleys Fall scheitert der
Sadomasochismus an der Unfähigkeit der ausgewählten Scharlachroten Huren,
korrekte Sadistinnen zu sein. Crowley wendet sich nun gegen sie, greift sie an,
wirft sie als Gebrauchsgegenstand weg. Auf seine Erniedrigung folgt keine
befriedigende Verherrlichung. Aiwaz zieht sich aus ihm zurück,[236] * wird im Laufe der Zeit ein externes Wesen und
letztendlich verschwindet Aiwaz ganz.
Hat Crowley noch am 2. Juni 1920 (zu einer
Zeit, in der er immer noch im Vokabular des Golden Dawn verhangen scheint) in
seinem Tagebuch seine Frage "is Aiwaz a separate Being?" mit
"I am bound to answer No," beantwortet, denn "My own
Unconscious was thus in alliance with Aiwaz" und "my
consciousness was ultimately invaded by the Secret Self,"[237] * so grenzt er sich 1936 von psychoanalytischen
Interpretationen ab und verneint die Annahme, dass "Aiwaz is a severely
suppressed part of me."[238] * In der Zwischenzeit hat Crowley nämlich Sigmund Freud
gelesen und fühlt sich schon seit einiger Zeit ausgestattet mit "Omnipotence
at my command and Eternity at my disposal ... I see very clearly indeed that
the failure of humanity to recognize my greatness depends very largely on the
physiological fact that the average memory fails to retain more than about one
tenth of what mine does ... it would be well worth while for the greatest University
in the world to spend the next million years in studying the most stupid and
superficial things I have to say."[239] * Er ist sich der psychologischen Deutung all seines
Tuns in Abhängigkeit seiner fundamentalistischen christlichen Erziehung bewusst
und sieht sich als "King of the Puritans," denn "the
Law of Thelema is in fact the most perfect statement of Puritanism."
Die Deutung seines Heiligen Schutzengels Aiwass als Ausdruck seines Unbewussten
und die Selbsttäuschungen als Folge eines Mangels an Einschätzungsvermögen
trifft ihn nun hart und lässt ihn regredieren.[240] * "What does it matter, anyway? The whole
Universe being within, & not without, any person's individuality."[241] *
1944 oszilliert er wieder mit einem Sprung
nach vorn: "Is Aiwaz a man (presumably a Persian or Assyrian) and a Secret
Chief, or is He an angel in the sense that Gabriel is an angel? Is Ab-ul-Diz an
Adept who can project himself into the aura of some woman ...? Or is He a
being whose existence is altogether beyond this plane, only adopting human
appearance and faculties in order to make Himself sensible and intelligible to
that woman? I have never attempted to pursue any such enquiry ... The Angel is
an actual Individual with his own Universe, exactly as a man is ... He is not a
mere abstraction, a selection from, and exaltation of, one's favourite
qualities, as the Higher Self seems to be."[242] * Engel sind "disembodied beings, from demons to gods."
Obwohl Crowley bewusstseinsverändernde und
manchmal kreativitätsfördernde Erlebnisse ausserhalb des
"Normal"bewusstseins herbeiführen kann, findet er keine innere
Balance und persönliche Kraft. Seine Ausflüge in die Unendlichkeit (Nuit) und
die Kontraktion auf seine Person (Hadit) haben letztendlich den Sieg der
Auflösung (Choronzon) zur Folge: trotz Bewusstseinsveränderungen findet keine
Bewusstseinserweiterung statt.[243] *
Thelema verfügt trotz Crowleys
pseudoakademischen Essays über keine kohärenten Weltbilder oder
essentialistischen Wirklichkeitsbegriffe. Thelema scheint eher die
Propagierung von Zerrissenheit als Realitätsbezug auszudrücken und den Zwang,
den eigenen Zerfall als verbindliche immer neu zu interpretierende ganzheitliche
Vision darzustellen. Gepaart mit dem OTO, würde sich die Kraft Thelemas nicht
auf der Ebene der Inhalte, sondern der Dramaturgie und Kontexte zeigen. Dass
dies nicht geschieht, sagt über diese Kraft aus. Die imaginativen Bausteine
Crowleys als Bedienungsanleitung zur Selbstwahrnehmung scheinen zwar innovativ
und traditionsbildend, erzeugen Spannung, weil reflexionsgeladen, finden
jedoch im gesellschaftlichen Kontext lohnender Ökologie nur höchst nebensächliche
Nischen ("Satanismus," Geheimgesellschaften) und stranden im Ghetto
von Angst- und Aggressionspotentialen.[244] * Hier beantwortet sich die Frage nach dem, was diese
Art Okkultismus zu leisten vermag.
Letztendlich sind die "Heiligen
Bücher Thelemas" nur scheinbar kohärent, entpuppt sich doch Crowleys
Gesamtwerk als ein riesiges Selbstverweisritual, in dem die Fremdstimmen alle
immer nur aus einem einzigen Körper dringen.
Seine Utopie bleibt dem hierarchischen
Ordenssystem des OTO verhangen: "I'm certainly not an anarchist, for
the family is the smallest and so vilest unit of government: nor a Socialist,
for the State is the largest and so the least human unit. I suppose then, that
- with Ethyl as without - I want a Patriarchal-Feudal system run by initiated
Kings."[245] *
Bis zu seinem Tode verwendet er die
Abramelin-Quadrate,[246] * obwohl er die Abramelin-Operationen nie zu Ende
durchgeführt hat und (gemäss McGregor Mathers' Vorwort in dessen
Abramelin-Ausgabe von 1898) seine Schüler streng darauf hinweist, die Quadrate
nur zu benützen, falls man die Operation erfolgreich durchgeführt habe. "More,
unless you mean to perform it, and are prepared to go to any length to do so,
you are a fool to have the book in your possession at all."[247] *
Am Ende seines Lebens äussert sich Crowley
niedergeschlagen über seinen HGA. Als er eines Tages von London nach Brighton
fährt, um Dadaji zu besuchen, spielt sich folgender Dialog ab. "One
afternoon I [Dadaji] put to him the question, Where is Aiwass now?.
Crowley looked at me and gave his head a minute shake and then spread his arms
with upturned palms as if to say, Where?, or even God knows!. Then he spoke, I
think the fault is mine."[248] *
The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders
from Mars
Die von den Visionen ausgelöste
Kreativität und das Aufschreiben der Visionen selber machen das Erlebte realer.
Diese Alchemie verändert den Schreiber wie auch den Text und zeugt eine Art
"magickal child" - ein Jenseits zum Vorzeigen.
Um an Crowleys Realität in der Form seines
AA intensiver teilnehmen zu können, ist das Auswendig-Wissen des Liber LXV der
einzige Beweis, dass man zu Crowleys AA gehört. Eines der
"Geheimnisse" des AA ist, dass der HGA als ganz manifeste
Liebesperson auftreten kann: als "Liebe des Lebens" sozusagen.[249] *
"Die Heiligen Bücher von
Thelema" sind für die Thelemiten nun Schlüssel zur Bewusstseinsveränderung.
Crowleys "inspirierte" Schriften entpuppen sich als eine Art
"himmlische" Kurzschrift, die mit einem Wortverbinder (d.h. Kabbala,
die zu einer Art "virtual reality" wird) erneut symbolhaft entziffert
und für den eigenen magischen oder bewusstseinsverändernden Hausgebrauch verwendet
werden können.[250] * Es ist hierbei unwesentlich, ob die Kreativität erst
aus der Auseinandersetzung mit dem Phänomen oder schon durch das Phänomen
selbst initiiert wird.[251] * Crowleys Anhängerschaft nennt dies "die magische
Sukzession," bei der sukzessive und, wenn möglich, bewusstseinserweiternd
auf den Visionen anderer aufgebaut wird. Überschuss an erfahrungsrelevanter
Unbestimmtheit und Ungenauigkeit (zum Beispiel das Fehlen einer Exegese eines
Symbolträgers) erlaubt neue Relationen von Zeichen und Bezeichnetem, eventuell
neue Codes und eine neue Rhetorik zum Ziele neuer Strukturen. Visionen werden
zu "Ausweitungen des Menschen," zu einem "state of Gnose."
Durch Interpretationsbedürftigkeit entsteht ein Reflexionszuwachs, bei dem
keine individuelle Urheberschaft (oder z.B. Regulierung durch ein
Ordensoberhaupt) mehr nötig wird. Magische Sukzession ruft nicht nach einer
stetigen Wiederholung ständiger Inszenierbarkeit wie beim OTO, sondern ist eine
Metapher für die Kontinuität von Illuminationsstrategien.
Magische Sukzession benötigt keine Chartas
wie der OTO, wo eine historische Sukzession zur Unterstützung des Egregors
nötig ist und wo das rituelle Handeln als Vollzug apparativer Selbstprogrammierung
durch Imprägnierung mit einem Inszenierungs- und Handlungsvokabular an
unfähigen Oberhäuptern scheitert.
Im Folgenden (und besonders im nächsten
Kapitel "Die Nachtseite von Eden") seien ein paar Beispiele von
magischen Sukzessoren Crowleyschen Gedankengutes aufgezeigt.[252] *
Choronzon Club
Die Historie des CC ist im
"OTO-Phänomen" und im "OTOA-Reader" nachzulesen.
Im Gradsystem des CC ist der VIII° des OTO
(magische Masturbation) durch die Karezza-Methode ersetzt. C.F. Russell, der
Gründer des CC, lehrt seinen Schülern, Karezza solange fortzuführen, bis dass
in einem "borderland state" einer Art halluzinatorischen Trance sich
die Teilnehmer am Sexakt gegenseitig als Heilige Schutzengel erleben. Dies
zeigt sich auch im magischen Eid, "to regard any event as a particular
dealing between myself and my Holy Guardian Angel." Nachdem die
Mitglieder sich genügend mit dem HGA auseinandergesetzt haben, fahren sie mit
den IX°/XI°-Lehren des OTO fort.
Karl Germer
Gemäss dem Abramelin-Text schmückt sich
der Adept mit einer Stirnbinde, wie eine Braut. Auch das von Abramelin geforderte
Schweigen und die Enthaltsamkeit können als okkult-traditionell-weibliche
Eigenschaften eingestuft werden.
Für Crowleys Famulus und späteren
Nachfolger Karl Germer (bekannt aus dem "OTO-Phänomen") erfolgt die
Vereinigung mit dem HGA auf homosexuelle Art und Weise. In seinem Kommentar zum
Liber LXV spricht Crowley nämlich nicht nur von der "männlichen und
fröhlichen Art" in der diese Vereinigung zu erfolgen habe, sondern Aiwaz
bestätigt ihm auch "in einem geheimen Code ... dass [der Adept] (sozusagen)
von gleichem Geschlecht wie der Engel" sei. "Es ist nicht eine
Vereinigung von Gegensätzen, um ein tertium quid zu erzeugen, sondern eine
Verwirklichung und Erkenntnis der Identität ... dessen Ekstase keine Frucht
trägt ... sondern sich selbst all-genug ist."[253] * Wenn Aiwaz spricht "Ich bin das Herz und Du
die Schlange," deutet Crowley das um: "Ich bin der weibliche
Teil, der die Umarmung des männlichen H.Sch.E. empfängt." Das Streben
zum HGA ist also männlich, im Augenblick des Erreichens jedoch weiblich. "This
work of Augoeides requires the Adept to assume the woman's part."[254] * Im sexistischen okkulten Denken (als Projizierung der
spiessbürgerlichen Moral) ist Homosexualität Ausdruck von Weiblichkeit beim
Mann (und umgekehrt, falls überhaupt, von Männlichkeit bei der Frau).
Germer wird 1935 verhaftet.[255] * Während seiner Haft im Gefängnis am Alexanderplatz
rezitiert er (auswendig) Crowleys LXV, worauf ihm sein HGA erscheint. Leider
ist bislang nicht bekannt, ob der Engel fleischlich erschienen ist, die Begegnung
zeitigt jedoch Folgen. Germer erzählt später seinem brasilianischen Schüler
Marcelo Ramos Motta (bald Mitstreiter im Gerangel um das Amt des OHO im OTO)
seine Geschichte, der sie folgendermassen wiedergibt. "Mr. Germer
recounted that, when in a Nazi concentration camp, he was ascribed a number
which was the German symbolic number of the passive paederast, and his fellow
prisoners mocked him for it. He told us that previously he would have felt
affronted; but at this time he took it as a message of his Angel to become
passive (cf. LXV i 44-46). Soon afterwards he was put in solitary, and while
in solitary applied himself to remembering the Holy Books of Thelema and
reconstructing them, verse by verse, in his mind."[256] *
Motta erzählt, dass Germer "told
us sadly that Crowley had loved him, and had wanted to have sex with him, but
he had refused his Instructor's advances all his life."[257] * Die Folge nun sei, dass Germer vergeblich "asked
us to fuck him."[258] *
Engel über Rio
Der von Science Fiction-Literatur
beeinflusste M.R. Motta: "True Gods are perfect, and will not speak to
you. They and you have different True Wills. They do not consider themselves
competent to advise a fellow Star. Only your Holy Guardian Angel can do it.
And the Angel speaks within you. He is not you - and He never pretends to be!
But He speaks within you ... For the Central Experience of the Grade [5°=6°?]
is the Vision of the Holy Guardian Angel, and that Vision, although it is not
to be confused with the Knowledge and Conversation obtaining in Tiphereth of
Tiphereth, imparts your first inkling of Spiritual Perspective ... Neophytes [?]
must guard themselves against the tendency to confuse the Vision with the
Knowledge and Conversation, that is, to think themselves Adepts Within."[259] * "Aiwass is human--it is we who aren't."[260] *
Kommunikation mit dem HGA bedeutet für
Motta, "that the Angel's energy went underground - that is, penetrated
the subconscious."[261] * Der HGA ist Kundalini. Motta glaubt, dass derjenige,
der Verkehr mit seinem eigenen Schutzengel pflegt, selber ein Schutzengel
werden kann.[262] * Zumindest ist jeder Engel ein Ipsissimus (der höchste
Grad im AA).[263] * Und so wählt sich Motta Crowley zum Schutzengel,
dessen Eintritt in den Golden Dawn am 18.11.1898 Motta als ersten Kontakt mit
dem "Devil" verklärt.
Im Juli 1969 fühlt sich Motta als ein
"Babe of the Abyss" und sucht den Anschluss an seinen Engel 666.
1970 kommt ihm die Entdeckung, dass Nuit selber und nicht eine sterbliche
Kreatur sein HGA sein müsse. Am 17. April 1972, noch unter der Wirkung von
Cannabis, erfährt Motta von einer weiteren Kontaktmöglichkeit mit dem HGA: "I
should worship the Phallus more (identify myself with Him, or It): ... and I
should fuck more and learn more ... I should visualize the Sigil of My H.G.A.
while fucking." Und am nächsten Tag: "I must practise the sex
act a lot, until the necessary muscular knowledge sinks into the unconscious
and I can concentrate on the will."[264] *
"First, the Angel is just as
female as He is male; indeed, It is omnisexual. Second, we do not know if a
woman could reach the Knowledge and Conversation aiming at the thirsting cup
of her Goddess, rather than at the pelled wand of Him ...; in other words,
going a Path in which the Man-Symbols are not ... But this we do know: that for
her that should identify herself with her Angel as a woman, there would still
be left the task to identify herself with Him as a man."[265] *
Obwohl Motta nicht viel vom Abramelin-Text
hält ("The Abramelin book is, of course, spurious and mostly fiction;
calculated, moreover, to awaken sympathy for the Jews at a time when they were,
as a religion, persecuted everywhere.")[266] * so weist doch Crowleys Liber AL auf das sog.
Abramelin-Öl hin, worauf Motta versucht, sich an das Originalrezept zur
Herstellung dieses Öls zu halten. Die Beschaffung von Galanga aus dem
kommunistischen China erweist sich als schwierig, trotzdem könnte Motta zum
Preis von 100 Dollar pro Liter möglichen Kunden solches anbieten, falls sich
100 Abnehmer fänden. Auf seine Inserate melden sich jedoch nur 10
Interessenten.[267] *
Grüezi Schutzengel
Obwohl man im Schweizer OTO die meisten
Crowley-Texte unter dem Siegel der AA publiziert, hält Metzger nicht viel von
Crowleys Abramelin-Exerzitien: "Abstössig war es insofern, als die
Hierarchie des Bösen, die Abramelin-Dämonen zu beschwören und zu bändigen
waren, bevor das Erlebnis des Heiligen Schutzengels und der unmittelbare
gedankliche Verkehr mit ihm erfolgte."[268] *
Mitglied der Fraternitas Saturni und bei
Metzger, Dipl.-Phys. Herman de Witt, stellt den HGA als gnostischen Lichtfunken
dar: "Wir hatten gesehen, dass ein Elektron mit enger werdender Bindung
an den Atomkern seine verlorene Energie in Form von Lichtquanten bestimmter
Wellenlängen angibt. Es erhebt sich die Frage, wo die dementsprechende geistige
Kraft eines Gottesfunkens, eines in immer dichtere Ebenen absteigenden Wesens
verbleibt? Da geistige Energie ebensowenig verschwindet wie physikalische
Energie und ganz allgemein die von irgendeinem Wesen abgegebene geistige Kraft
dessen Färbung oder Stempel trägt, gehört zu jedem Menschen eine individuelle
geistige Macht, ein göttliches Spiegelbild. Es ist als Heiliger Schutzengel
bekannt und stellt die Brücke vom materiell gefesselten Menschen zur Gottheit
und ihrem jeweils herrschenden Aspekt in dieser raumzeitlichen Welt dar.
Daraus erhellt, dass der Heilige Schutzengel nichts mit unseren feineren Hüllen
(Astral-Körper, Mental-Körper usw.) zu tun hat, sondern unseren vergessenen
göttlichen Anteil darstellt, der die Folge der Inkarnationen überbrückt."[269] *
Die Nachtseite von Eden
Crowley, 1944: "My observation of
the Universe convinces me that there are beings of intelligence and power of a
far higher quality than anything we can conceive of as human; that they are not
necessarily based on the cerebral and nervous structures that we know,[270] * and that the one and only chance for mankind to
advance as a whole is for individuals to make contact with such beings."[271] *
Der ehemalige Sekretär Crowleys, Kenneth
Grant (der mit seinem "Engel" Aossic in Verbindung steht) und dessen
Anhänger haben daraus einen kaum mehr überschaubaren Entwurf des Universums
wachsen lassen. Der interessierte Leser sei hier auf Grants Werke hingewiesen,
die alle im Buchhandel wieder erhältlich sind.[272] * Wir konzentrieren uns hier in dieser Studie kurz auf
Grants konsequente theoretische Weiterführung von Crowleys Dämonologie. Sind
bei letzterem die Engel/Dämonen noch nicht ganz ausdefinierte Wesen, die
jedoch fürs Materielle (z.B. Goldbeschaffung) zuständig sind, entwickeln sie
sich unter Grant zu komplexen transzendentalen Schemen aus ausserzeitlichen
und ausserräumlichen Wirklichkeitsdimensionen. "The terrestrial
vehicle is an outcropping in three dimensions of the Angel: the Angel is the
fountain of living waters which empowers the terrestrial vehicle."[273] * Durch den Kontakt mit diesem Brunnen, dem HGA, öffnen
wir das Tor der Erinnerung an unsere über-irdische Realität, "the
continuum often glyphed as the Goddess of which we are terrestrial
facets."[274] * Kenneth Grant und seine Anhänger "erinnern"
sich an die Ursprünge des Seins[275] * und konstruieren eine ausserordentlich bilderreiche
Kompilation aus Kabbala, H.P. Lovecraft,[276] * Salvador Dalí [!], Michael P. Bertiaux, Austin Osman
Spare,[277] * Lemuria, Atlantis, ausserirdischen Besuchern vom
Sirius, der Propagierung mindestens eines neuen Aeons, und einer Menge
"Privatoffenbarungen," die weit über die paar wenigen Crowleys
hinausgehen.
Grant legt den Schwerpunkt auf die
"Traumkontrolle" des IX°, entworfen von Thomas Harris, in den
Crowley-OTO eingeführt von Ida Nellidorf als "eroto-comatose lucidity."
Vor dem Einschlafen wird die sexuelle Energie (durch konstante sexuelle
Reizung vorerst ohne Orgasmus) auf ein symbolhaftes Siegel konzentriert, auf
dass die so angeregte Libido im Traum mit einem Traumpartner kopuliere. Das
Siegel selbst reichert sich auf diese Weise magisch an und kann den Wunsch
(z.B. nach Gold oder Gnosis) real manifestieren.
Vor allem steigert sich das Interesse an
der von Crowley 1919 "erschauten" Wesenheit Lam. Im Oktober 1979
beschreibt Kenneth Grant (Aossic Aiwass 718) Crowleys Amalanthra von 1918 als "active
reflex and extension of Lam" und publiziert "An Official
Statement of the O.T.O concerning the Cult of Lam, the Dikpala of the Way of
Silence." Grant entwirft ein Meditationsritual zur Kontaktaufnahme mit
Lam. Die Wesenheit wird als Ei imaginiert, in das man mithilfe des Mantras
"Lam" durch die Augen eintritt, um, tantrisch mit Lam vereinigt, die
Welt von "dort" aus zu "sehen."[278] * Grant meint, dass sexualmagische Versionen dieser Meditation
"extremely dangerous" seien und lehnt speziell alle
XI°-Versionen "most emphatically" ab. Um eine möglichst
objektive Bestandesaufnahme aller Lam-Kontakte zu erstellen, dürfen sich die
Praktiker während Jahren nicht untereinander verständigen.[279] *
Was daraus geworden ist, stellt sich
folgendermassen dar: Es seien nun zwei aktuelle Strömungen aus dem Umkreis von
Kenneth Grant porträtiert, deren Anhänger sich jedoch auch aus anderen okkulten
Gruppen rekrutieren.[280] *
1. Der Lam-Kult um Grants Famulus Michael Staley in
London.
Das 1919 von Crowley angefertigte Portrait
von Lam [eine der raren detailreichen Wiedergaben findet sich eingangs dieses
Kapitels] ist 1945 in den Besitz von Grant gegangen. Das Fehlen einer Exegesis
Crowleys lässt nun einen eigenen "Lam-Kult" entstehen. Dieser
Lam-Kult der 1990er Jahre ("Quintessenz der Typhonischen
OTO-Tradition") soll den Verborgenen ausser/überirdischen Gott, den
Heiligen Schutzengel, manifestieren, das Irdische mit dem Überirdischen
verbinden. Kontakt mit dem HGA ist identisch mit dem Eintreten in den Aeon der
Maat, dem extra-terrestrischen Kontinuum.[281] * "In my view Lam is the mask of a dynamic
state of [extra-terrestrial][282] * gnosis, rather than simply an entity."[283] * Staley interessiert sich für Lam als ein Zustand von
Gnosis, obwohl er einräumt, dass dieser Zustand manchmal auch die Maske einer
Wesenheit annehmen könnte. Er will jedoch diese Masken durchbrechen.
Crowleys (weiblicher?) Hoor-paar-kraat
(Set) wird erneut als HGA aufgefasst: im IHVH wird Ra-Hoor-Khuit (Horus) zum
Vav und Hoor-paar-kraat zum Schluss-Hé. "This identifies
Hoor-paar-kraat with the Aeon of Maat."[284] * Lam "sitzt" im Bija-Mantra des Muladhara
Chakras, wo auch die Feuerschlange (also Kundalini) auf ihr Aufrollen wartet.
Die "optische" Vereinigung mit Lam findet in seinen/ihren Augen
statt, der Region des Ajna-Chakras (dem Sitz des Willens).[285] * Schon bei Crowley gehört es zum sexualmagischen Akt,
sich während des Orgasmus' des Ajna und Muladhara bewusst zu sein.[286] *
Kontakt mit dem HGA wird als
"Erreichen einer kritischen Masse" von Ereignissen definiert, die
nach intensiven Abramelin- oder Liber Samekh-Übungen eintreten. Der HGA ist die
Summe einer Anzahl von Erlebnissen, die sich zu einer kritischen Masse
akkumulieren und dann spontan Form annehmen können.[287] *
Kontakt mit dem HGA (sei es als konkrete
Form ausserhalb des Aspiranten oder als spirituelles Höheres Selbst erlebt)
kennzeichnet den Beginn der okkulten Pubertät.[288] * Es gibt für den Okkultisten kein Innen oder Aussen
mehr. Die Evolution verlangt, sich von diesen alten Denkschemen zu lösen,[289] * der Mensch wird ent-menscht - ähnlich wie in Crowleys
AA, wo eine Art Übermensch aus dem Ei des Abyss (dem okkult-kabbalistischen
Konzept der Auflösung, der Brücke zwischen Menschlichem und Göttlichem)
schlüpft. Vom Ego losgelöst, kann nun der neue Mensch sich an der Evolution der
Menschheit, vielleicht sogar des Universums, mitbeteiligen.
Für Staley hat Magie allein den Sinn, mit
ausser-menschlichen Wesenheiten zu kommunizieren. Solche Wesen sind jedoch
nicht ausserhalb des Menschen zu finden: Mensch und Universum sind eins:
Aspekte des Universums.[290] * Staley findet Verständnishilfe im Sanskritausdruck
"advaita - ungeteilt" und im "sunyavada" des
Prajnaparamita-Buddhismus. Zur Zeit arbeitet Staley an einem Lam sadhana, in
dem Lam als Kundalini visualisiert wird, die den Kopf Lams trägt.[291] * Diese Lam-Schlange schlängelt sich dem sushumna
empor, währenddem die Chakras visualisiert und die bija-Mantras vibriert
werden.
Der HGA funktioniert als Schnittstelle
zwischen dem Irdischen und dem Unendlichen. Projiziert man den HGA als Egregor
ausserhalb des Individuums, kann der HGA eingesetzt werden, um mit den
"Secret Chiefs" zu kommunizieren: durch die okkulte Technik
"Annahme der Gottform" wird man Engel/Egregor unter anderen Engeln/Egregoren.
Ähnlich, jedoch ritueller orientiert ist
2. Der Maat-Kult der losen Vereinigung von Grant-Anhängern,
"Caliphats"-Mitgliedern und "freien" Okkultisten in Ohio,
konzentriert um Maggie Ingalls "Privatoffenbarungen" zum Maat-Aeon.[292] *
Diese Gruppe hat sich völlig vom
thelemitischen Dogma Crowleys gelöst, an dem zum Beispiel das
"Caliphat" verbissen festhält.[293] * Werden in den meisten OTO-Gruppen streng Crowleys
Gruppenrituale nach-zelebriert, und während in Crowleys AA das Individuum
alleine sein Bewusstsein vor sich hin ausweitet, so werden im Maat-Kontinuum
eigenständige und alle möglichen Variationen von Sexualmagie angestrebt,[294] * obwohl man "Hunger" und dem
"Essensakt" genausoviel Wichtigkeit beimisst.[295] * Man lehnt sich an Grants Shaitan-Aiwass Doppelpaar an
und vermischt dies mit dem Maat-Aeon.[296] * H.P. Lovecrafts "Grosse Alte" werden
beschwört, Voodoo-Konzepte tauchen auf[297] * und unbekannte Götter, die "lurk in those
interdimensional spaces between universes, waiting for the call to their
awakening, ready to devour."[298] *
Maggie Ingalls: "Yesod, Sphere of
the Moon, the astral planes, and the emotions, is also the territory in which
our primitive survival-instincts arose, and in which they yet exist. These
instincts, and the secondary forces which they generate, were aptly termed
demons by our predecessors in the High Art. Whether operative inside or outside
the self, these demons were summoned and bound to the Will of the Magickian in
the first act following Knowledge and Conversation of the Holy Guardian Angel
... If one has yet to meet the Angel, the only legitimate use of words is to
ask intelligent questions and solicit the advice of more advanced brethren. Any
opinion voiced at this point is based on ignorance and is worse than
useless."[299] *
Der in Toronto lebende Schweizer Richard
Tschudi verfasst im Maat-Kult-bezogenen Magazin "Cincinnati Journal of
Ceremonial Magick" (Ohio) 1979 einen Beitrag über die Fraternitas Saturni,
gibt einen kurzen geschichtlichen Abriss aus der Hand von Karl Wedler/Giovanni
wieder und erklärt in einem "Manifesto," dass eine
"Bruderschaft" der faschistoiden Tendenz von "Orden"
entgegenwirke und vertritt somit Kenneth Grants Auffassung, keine Passworte,
Einweihungsgriffe u.d. mehr zu benötigen, um höhere Bewusstseinszustände zu
erlangen. - Diese Ausgabe des Magazins ist beinah sofort vergriffen.[300] *
Richard Tschudi, der als Fraternitas
Saturni-Mitglied Richardus Eugen Grosche noch persönlich gekannt haben will,[301] * ist 1966 nach Kanada ausgewandert,
um sich "frei und unabhängig" zu fühlen. Die vielen dortigen
"Nazis" und die Kulturlosigkeit der Kanadier haben ihm anfänglich
sehr zu schaffen gemacht.[302] *
Bald schliesst er sich Dieter Heikaus/Set-Horus
und dessen "Ordo Saturni" an und reist nun alias Set-Orion hin und
wieder zu den Logentreffen in die Nähe von Osnabrück.[303] *
Der HGA-Aspekt findet sich nur an der
Peripherie der Maat-Gruppe: in einer Tarot-Kreation nach Aleister Crowleys
Liber CCXXXI (die Dämonen-Sigillen des dazugehörigen Liber XXII als Abbildung
in dieser Studie) und Kenneth Grants Büchern. 1983-88 sind 22 Arkana eines
"Shadow Tarot" durch Linda Falorio als Meditations-Eingangspforten
zur Hinterseite des jüdisch-kabbalistischen Lebensbaumes geschaffen worden.
Falorio steuert auch ein Voodoo-Lam-Portrait für Michael Staleys Magazin
"Starfire" bei.
Begonnen hat die Erforschung der
qliphotischen Hinterseite des Lebensbaumes in Kenneth Grants OTO-"New Isis
Lodge" 1955-1962 in London.[304] * Crowley selber hat sich von den Qliphots eher
ferngehalten.[305] * Grants Kosmogonie entnimmt viel aus der jüdischen
Kabbala (siehe entspr. Unterkapitel), wird nun jedoch von Linda Falorio um ein
"modernes" Motiv, sich mit dem "Bösen" zu vereinen,
erweitert: "The ultimate evolution of individual human consciousness
into enlightened planetary consciousness, the very survival of our life-web,
depends upon our bringing into awareness, and positively
integrating/readmitting these potentially explosive/corrosive energies into
our psyches ... When owned as the most relevant, alive, truly whole/holy parts
of ourselves, these most basic dark life energies can be wonderfully daimonic,
transforming us into vibrant, creative, fully actualized human beings. It is
only when they are denied, cut-off, repulsed, repressed, that their darkness
can become demonic, twisting, exploding destructively into consciousness,
swamping ego-rationality in mass psychoses, and in the small daily horrors that
assault us."[306] * Eines der
evolutionären Ziele der Menschheit ist die bewusste Kontrolle über die DNS.
Dazu bedienen sich die Psycho- und Neuronauten der qliphotischen Magie. Während
Aiwaz Crowleys persönlicher Schutzengel ist, wird Lam nun zum Schutzengel der
gesamten Menschheit,[307] * mit dessen Hilfe die DNS mutieren wird.[308] *
Die Qliphots, ehemals Schalen, sind jetzt
(durch Grant) die Tunnel des Set: Öffnungen und Kontaktstellen zur/mit der
Hinterseite des Lebensbaumes,[309] * vergleichbar mit Freuds Unbewusstem, jedoch "distinctly
not-human (naught-human?) realms of experience, and are not tied to any
conception of person or personality."[310] * Deshalb sprenge man die Fesseln des persönlichen Egos
und erweitere das Bewusstsein bis zur Vereinigung mit dem Engel/Dämon im
Tunnel. "In this philosophy, all Demons are part of the Angel, or
rather, the Self: invocation and evocation meet in transvocation."[311] *
Der Engel/Dämon, der auf dem Weg zum
Kronen-Chakra zu finden ist, wird durch seinen Namen herbeigerufen. Man kann
sich die Engels-Essenz eines Partners aneignen, indem man sich als eine
Schlange imaginiert und das Kronen-Chakra des Partners aufsaugt und wieder
zurückgibt.[312] * Falls man sich vor dieser Art Besessenheit fürchtet,
lassen sich solche Essenzen auch mit der Handfläche aufsaugen. Ausserdem können
weibliche Magier ihre Vagina als "dark, vibrating hole, spinning like
a whirlpool and sucking in energy" vorstellen. Der Name des Engels
(resp. Dämons) wird nun gleichzeitig oral und vaginal "gerufen" (da
Kehlkopf sowohl Vagina der "falschen" Sefira Daath zugeordnet sind).[313] * Linda Falorio weist den thelemitischen Rollen
"Scharlachrote Hure" und "Babalon" keine ausschliessliche
weibliche Besetzung mehr zu (schon Crowley hat "Babalon" in Sexakten
zuweilen männlich besetzt) und gibt Anleitungen, um mithilfe aller möglichen
sexuellen Spielarten (u.U. auch mit Tieren) den Kontakt mit dem Höheren Selbst
zu erreichen. "In communion with the Angel of your Higher Self, bring
yourself to orgasm."[314] * Ist sich Crowley während des Orgasmus
"höchstens" des Ajna- und Muladhara-Chakras bewusst geworden, so
leitet Falorio die Kundalini als "Channelling of Babalon" nun durch
alle Chakren.
In dieser Gnosis liegt der Schwerpunkt
nicht allein auf dem "wissensbetonten" Grundzug: den poetischen,
experimentellen und kathartischen Dimensionen wird ebenso Rechnung getragen.
Es fällt auf, dass hier Frauen kreativ
wirken, die sonst okkult-traditionell allein als Medium oder Gefäss für eine
überirdische Wesenheit dienen:[315] * Maggie Ingalls als Prophetin des Maat-Aeons, Linda
Falorio als Malerin des Schatten-Tarots und Mishlen Linden mit der
Gebrauchsanleitung zum Tarot.[316] *
Im Gegensatz zum traditionellen
Wirkungsgebiet der Dämonen (Gold beschaffen u.d.), dient die Beschwörung der
qliphotischen Wesen moderneren Anwendungsgebieten: zur Behebung von
Schlafstörungen, bei Autoritätsschwierigkeiten, bei unbegründeter Furcht,
Angst vor Gewalt, sexueller Fixiertheit (z.B. auf Geschlechtsorgane) etc. Hier
verbinden sich weltliche Realität und universale Seinsinterpretationen im
Menschen selber - aber offensichtlich immer noch im gnostischen "Leiden an
der Welt."
Linda Falorio, mittlerweile mit einer "certification
as a hypnotherapist to aid in my further explorations,"[317] * ist dauernd damit beschäftig, ihr Schatten-Tarot auf
den neuesten Stand zu bringen. In Vorbereitung sind ein Gedichtband und
"Stereogramme" der Karten. Auf Anfrage hat sie folgendes zum Thema
"Heiliger Schutzengel und LAM" beigetragen, wobei sie mit dem
Voodoo-Konzept des/r "Loa" beginnt: "for long ages have the
Loa stood as Inner Contacts, which connect human consciousness with the
Stellar Current--with the Current of LAM the terrestrial link ... Time out of
mind, the Loa first rayed to earth, infiltrating our planet as star-seed from
Outside, seeking immortality. Thus the Loa entering human space-time at the
Point of Crossing, Tipharet, seeded life on Terra with consciousness of Self by
which each sentient being experiences itself as distinct, and as divine. ...
the Loa stand in relation to beings more vast and more mysterious: the Outer
Contacts, the Pre-eval Nephilim, God of the Shadow ... who pre-figure the
ancient Loa. These, the Old Ones, ... eternally time-travelling from
star-system to star-system via transmission and mutation of information
anciently encoded in sentient strands of DNA, first pushed life on Terra toward
forms more like themselves. And in their progress from star to distant star,
... left behind ... seeds of consciousness. ... human personality and dayside
awareness are but luminous flecks upon the vast ocean of primordial consciousness
which is dark, shadowed, hidden, ... our birth right as beings seeded from the
stars."[318] * Der HGA ist für Falorio ein bedeutungsvolles
Mysterium, dem man sich am besten abwartend, schweigend und
"abwesend" nähern kann. "It is not of the personal ego,
which, when fully realized, can be understood as the existential centaur phase
of psychological development, but the HGA is of the transpersonal ego,
that part of us which reincarnates from existence to existence, the immortal,
the eternal Self that lay beyond the ever-changing personal masks, and our link
to that first sentient stellar stream of consciousness that seeded our race,
and ever seeks to draw us outward to itself. In seeding human consciousness
with this ability to link with stellar consciousness, providing for their own
immortalitiy, the Loa also provided the ability to form a direkt link, which is
the experience of the Knowledge and Conversation of the HGA." Linda
Falorio empfindet Aiwass als Crowleys persönlichen HGA und erwähnt Kenneth
Grants Schutzengel Aossic. Die Verwandtschaft von LAM, Aiwass und Aossic interpretiert
sie folgendermassen: "The Loa are certainly humankind's benefactors in
this, but it was those great transmundane intelligences, in their time-travelling,
who first seeded terra with DNA, and I believe the Loa must have their own
legends and beliefs concerning these interdimensional beings, the Ancient Ones,
and they stand in relation to the Loa, as the Loa themselves stand in relation
to the human race. LAM, Aiwass, etc. seem to be of this order of being. Kenneth
Grant, in Hecate's Fountain, page 241, implies that Aiwaz, Lam, and Aossic, are
natives to the Aeons of Maat, Ma-Ion, and Meon, respectively, which would give
Aiwaz a broader scope, with Lam associated with the Daughter aspect, and Aossic
having to do more with Daathian aspects. To me, it feels as if Aiwass has withdrawn,
and it is LAM who is currently concerned with shaping the evolution of beings
on this planet."[319] *
Beschreibung der nachfolgend reproduzierten
Schatten-Tarot-Karte "Raflifu"
Unter dem phallus-ähnlichen, achtarmigen
Oktopus "lurks the Dark Double, Hoor-paar-Kraat, the Hidden God, The
Dark God, Adonai, the Daimon, the personal Genius, the unknowable Self. Yet
Lucifer, Shaitan-Aiwass, the Lord of Hell and of the Underworld who by
initiating HOMO into good and evil made him fully human, tempts with the
ultimate Initiation: "Know Thyself". His method, Liber Samekh, the
Sumerian ritual of Goetia — "howlings" — liberates consciousness
into wild intoxication with existence, into Dionysian madness, illumines the
subconscious Self with LVX, the Light of Gnosis, and yields the nature of one's
Angel, which is in essence the True Will, making humans as the very gods."[320] *
Red Mutant Eyes Gazed Down On Hunger City[321] *
Gnosis ist Revolution.[322] * Falls der Wechsel, die Utopie nicht von Innen oder
aus der Gesellschaft heraus entwickelt werden kann, wird er/sie vielleicht von
Ausserhalb verursacht werden. Falls auf der Erde keines mehr möglich ist, gibt
es demnach vielleicht Leben auf dem Mars? Je weniger der Mensch selber Gott
werden oder zu ihm gelangen kann, um so mehr muss sich die Gottheit, von weit
her kommend, persönlich auf die Erde bemühen. Was sich in der amerikanischen
und englischen Science Fiction Literatur zuerst als Ausdruck von Xenophobie
und später als deren Gegenteil gezeigt hat, bekommt im Okkultismus religiöse
Bedeutung. Die "Archonten"/Sternenmenschen materialisieren sich aus
anderen Dimensionen herbei oder "bewachen" in UFOs die diesseitige
Welt. Obwohl Johannes Chrysostomus bereits im 4. Jahrhundert betont hat, dass
"auf keinen Fall gesagt werden soll, dass Engel richtige Flügel
hätten," sind die Schwingen der interstellar parkierten Engel nun
dermassen schwer geworden, dass sie Treibstoff brauchen, um vom Sirius kommend,
durchs "westliche Fenster" zu uns zu gelangen. Und manche Hesekiels
und Henochs werden tatsächlich mitgenommen.[323] *
Begonnen haben die Massenbesuche von
Ausserirdischen zwischen den zwei Weltkriegen in Amerika, zur Zeit der
"Pulp" Science Fiction Magazine, wie "Astounding Stories,"
"Science Wonder Stories," "Captain Future" und
"Amazing Stories." Haben sich europäische Science Fiction Autoren
wie Jules Verne oder Arthur Conan Doyle bislang eher der Hohlwelttheorie
angenommen, oder H.G. Wells den Krieg der Sterne als Invasion zelebriert, so
verändern sich nun die Weltraumschiffe zu Wachposten, Sündenböcken und
Hoffnungsträgern - zumindest jedoch zu Fenstern, die Ausblick in eine neue Welt
offenbaren und deren "literarische" Verarbeitung, ab 1938 vom
Herausgeber der "Amazing Stories" eingeführt, eine Unmenge von neuen
Autoren anzieht. Der gehbehinderte Raymond A. Palmer (1910-1977) allein erfindet
den kabbalistischen UFO-Mythos von Ausserirdischen und der Regierung, die
solche Sichtungen unterdrückt.[324] * 1943 stösst Richard Shaver (1908?-1975) zu
"Amazing Stories," das nun jahrelang dessen mystische Visionen, eine
Mythologie und ein Pantheon von Göttern und Dämonen unterhalb der Erde und in
Raumschiffen verbreitet. Ausserirdische treiben bizarren sadomasochistischen
Sex mit den Menschen, Titanen-Frauen gleichen der Mutter Erde und eine
anschwellende Flut von Leserbriefen schliesst sich dieser neuen Realität an.
1947 prägt der Journalist Kenneth Arnold den Begriff "flying
saucer."
Seit Erich von Dänikens Büchern[325] * und Robert K.G. Temples "The Sirius Mystery"[326] * fliegen nun Ausserirdische in allen Bereichen der
Psychologie,[327] * Esoterik und des Okkultismus. Die johanneische
Unterscheidung von In-der-Welt, aber nicht-von-der-Welt, führt die Menschen
auch in dieser Version zur Reflexion über sich selber.[328] * Aliens werden u.a. als gottgesandte Lichtgestalten
erlebt, Körperaustrittsphänomene finden statt, Menschen werden in vergangene
Leben rückgeführt, man identifiziert sich mit Wesenheiten ausserhalb von Raum
und Zeit, was alles mit Bewusstseinsveränderungen im Alltag einhergehen kann.[329] *
Als Beispiel einer wissenschaftlichen
Untersuchung (von denen es unzählbare gibt) sei der Leser auf den
Pulitzer-Preisträger und Universitätsprofessor in Psychiatrie (Harvard) John E.
Mack hingewiesen: "Human Encounters with Aliens: Abduction," New York
1994 (deutsche Ausgabe im Herbst 1995). Mack meint, sein Forschungsgebiet sei
geeignet, eine neue Sicht über Subjektivität und Objektivität hervorzubringen
und vielleicht eine neue Beziehung zwischen der Menschheit und dem Universum
herzustellen. Von seinen Kollegen an der Medizinischen Fakultät wird die
Wissenschaftlichkeit seines Buches angezweifelt,[330] * da Mack allein die Emotionalität der Berichte über
UFO-Entführungen als primäre "Wirklichkeitsinstanz" einstuft. Mit
diesem subjektiven Wahrheitsbegriff wird das Phänomen kritikimmun und
konnotiert die Transzendenz mit der Auslieferung an eine immer technisiertere
Welt.- Mack würde m.E. Crowleys Visionen wahrscheinlich ebenfalls als
UFO-Erlebnisse interpretieren.
Plan 9 from Outer Space
Im Dunst des OTO-Phänomens fokussiert sich
das Interesse auf Aleister Crowley.[331] *
Alle hohen Eingeweihten kommunizieren mit
über- oder ausserirdischen, d.h. ausser-dimensionalen Meistern, den
"Secret Chiefs" der Grossen Weissen Bruderschaft. Mythos und
Archetypen sind von den "Illuminaten" kontrolliert. Und es sind
letztendlich die "UFOnauten," die, als "Illuminaten"
getarnt, die Geheimgesellschaften kontrollieren. Die Heiligen Schutzengel,
allen voran Crowleys Aiwaz, sind ebenfalls Ausser/Überirdische.[332] * Abramelin entpuppt sich so als Pforte zum Sirius.
Meade Layne, Gründer der "Borderland
Sciences Research Foundation"[333] * und Mitglied der "Society of the Inner
Light" (einem Golden Dawn Ableger) studiert in den 1950ern zusammen mit
William W. Webb/Damon[334] * die Lehren Charles Robert John Stansfeld Jones/Achad
(1886-1952) und gründet zusammen mit Webb und Robert Dunlap/Robertus 1960 die
QAA/QBLH.[335] * Diese Gruppe beschäftigt sich mit einem von Ray
Palmer entwickelten Entzifferungscode, um sich mit den UFOnauten zu verständigen.
Hier ein kurzes Textbeispiel:
"QUABALISTIC ALCHEMIST ARCANUM =
345 LESBIANS + LESBIANISM + SAPPHISM, while FELLOWSHIP OF MA ION = 206 = THE
SECRETS and also the alchemical cipher term VERY SHARP VINEGAR. The name FRATER
ROBERTUS = 214 = SODOMY SECRETIONS. These terms are consistent with the inner
teachings of the Great White Brotherhood. The terms also provide a clue, as
noted, as to how to do battle with the UFOnauts. As others have remarked,
UFOnauts frequently use bizarre forms of sexuality in their physical
examinations or probes on humans, in order to obtain certain secretions of a
physical, emotional and even spiritual nature."[336] *
Von sexuellem Verkehr mit Aliens berichten
viele Menschen mit UFO-Begegnungen: Frauen werden Ovarien entnommen, Männern
wird Sperma abgesaugt. "He had felt abandoned by God and reduced to nothing
more than a sperm sample." Trotzdem "he had feelings of
tremendous expansiveness." Dies beschreibt nicht die weltanschauliche
Position eines Sperma-Gnostikers, sondern das Erlebnis einer UFO-Begegnung.[337] *
L'Alba dell'Anticristo
In Italien manifestiert sich die Verbindung
UFO-OTO in der Person des Roberto Negrini. Seit ca. 1972 findet sich seine
Unterschrift unter UFO-Pyramidengeheimnisse-Bermudadreieck-Pamphleten und
Berichten von Visionen der Jungfrau Maria: "Centro studi fratellanza
cosmica,"[338] * "Ordine Solare," und "Tempio Centrale
Intercontinentale" heisst es in den Briefköpfen dieser Schriften, in
denen Negrini ab 1978 Magie und Ausserirdische in einen Zusammenhang bringt,
resp. er sein Präsidentenamt als "Autentico Valore" der
"Superiori Conduttori Interplanetari," darstellt. Die Idee des homo
superior nährt sich bald aus bekannten Quellen. Am 5. Mai 1978 regieren im
"Tempio Magico Centrale" Thelema, Pistis, Eros und Kratos; Kontakte
mit Lamparter & Co. werden geknüpft; bald wird Nietzsche zitiert und Adolf
Hitler, Aleister Crowley u.dgl. als Antichrist gefeiert.[339] * [Weitere Informationen über die sich nun "Ordo
Templi Orientis Italico" nennende Gruppierung um Negrini im
"OTO-Phänomen," 254; "OTOA-Reader," Bildteil; "Ein
Leben für die Rose," 80]
Der Florentiner Marco Massai (Gran Maestro
der Gruppo Lilith) veröffentlicht 1991 zwei Büchlein über "I segreti della
Magia sessuale" in einer Auflage von 100 Exemplaren, in denen u.a. eine
sexualmagische Technik zur Erreichung der Kommunikation mit dem HGA beschrieben
wird. Vittorio Fincati, der in seinem "Istituto Mediterraneo di Studi
Politeisti" 1994 Chevalier Le Clément de Saint-Marcqs
"L'Eucharistie" übersetzt hat,[340] * empfindet Massais Werke als "the most clear
writing on sex-magic that I know, moreover [even more than] Fogagnolo's
publications" über/von Giuliano Kremmerz (1861-1930).[341] *
Massais Methode nennt sich
"Spermatofagia" und soll u.a. Unsterblichkeit durch Nährung des
Astralkörpers (der hier als HGA identifiziert wird) bewirken. Das Ejakulat
allein ist von Bedeutung, was den männlichen und weiblichen Orgasmus in den
Hintergrund stellt.[342] * Zeit des gesamten Lebens soll mit Hilfe erotischer
Bilder masturbiert werden; im Moment der Ejakulation visualisiert und spricht
man seinen Wunsch aus und verzehrt sofort das Sperma. Da gemäss Kremmerz' Doktrin
das Sperma den astralen Körper darstellt, kann der Magier diesen auf diese Art
und Weise modifizieren. So wird ein neuer persönlicher Astralkörper geschaffen,
der den physischen Körper überleben und sich selbst eine neue Inkarnation
auswählen kann.
Das Siegel zur Kommunikation mit dieser
Art HGA ist ein Pentagramm mit z.T. geöffneten Ecken und Zentren [siehe
unten]. "Pratica: L'Operatore, in Stato di Potenza, al momento
dell'Orgasmo visualizza Potentemente il carattere vibrando queste parole: EVOCO
LA POTENZA ASTRALE DI QUESTO SEGNO."[343] *
Weitere Kapitel beinhalten von Reuss und
Crowley her bekannte Themen mit z.T. thelemitischen Worthülsen: "Della
Comunione Segreta dell'Uomo con gli Spiriti," "Del Separando
Demoniaco,"[344] * "La Pratica del Selbstmord," und im Anhang
finden sich 12 magische Quadrate, die nicht von Abramelin stammen, aber im
Zusammenhang mit sexualmagischen Techniken mit Partnern u.a. Geld,
Clairvoyance, Freundschaft, die Liebe von Frauen, den Tod von Feinden u.dgl.
bewirken.
Wirkungsgeschichte Teil II
Dass der HGA als Internalisierung des
Gruppen-Egregors gesehen werden kann, ist in der Studie "Ein Leben für die
Rose" ab Seite 191 diskutiert worden.[345] *
Das Schutzengel-Thema kommt in der FS kaum
zur Sprache, ist es da doch selbstverständlich für die ganze Gruppe als solche
anwendbar: "Der Schutzgeist ist in jedem Falle Saturn!"[346] * "Es existiert eine Dämonendynastie, deren
oberstes Dämonium Luzifer ist ... Ich kann mich aber nicht erinnern, dass
Luzifer irgendwann auch als Baphomet bezeichnet worden ist."[347] * Unter Grossmeister Guido Wolther werden die magischen
Beschwörungen nach dem "Schlüssel Salomos" wichtig und Sympathie-Magie
wird vermehrt angewandt, um körperliche Leiden zu beheben. Wolther verfasst und
verkauft im Schnelltempo eine Unmenge magischer Invokations- und
Evokationsrituale. Im unkommentierten Faksimile-Teil dieser "Abramelin
& Co."-Studie finden sich als Beispiel wissenschaftlicher Dokumentation
Wolthersche Beschwörungsformeln, inklusive Rezepte für einen spermagefüllten
Apfel und Weihrauch aus Totenschädeln.[348] *
In dieser Studie entfällt das nochmalige
Aufrollen der Biographie und Wirkungsgeschichte des C.H. Petersen, dessen
Rolle im "OTO-Phänomen," (Seiten 65-67 und Photo im Bildteil) und in
den "Materialien zum OTO" (Seiten 41-44) so weit wie möglich
dargestellt worden ist.
Dafür folgen u.a. drei aus dem Englischen
übersetzte Erlebnisberichte mit den Abramelindämonen, von denen der erste
bislang nicht in voller Länge und die beiden anderen m.W. überhaupt nicht in
deutscher Sprache erschienen sind. - Die folgenden Kurzberichte sind nur eine
kleine Auswahl aus unzähligen Beispielen: Die erste englische Übersetzung von
Abramelin stammt von Mathers von 1898. Das Werk ist erst 1956 wieder aufgelegt
worden und seitdem permanent erhältlich.
H. Campbell (1929)[349] *
"Um an einige Informationen zu
gelangen, die ich auf keine andere Art und Weise erhalten hätte, stellte ich
nach bestem Wissen und Können eine Kopie des nötigen Talismans gemäss dem
Abramelin-System her. Nach vollzogenem Ritual säuberte ich den
"Arbeitsplatz." Zu wenig Wissen ist gefährlich; mein Ritual war
unvollkommen und ich machte den Talisman unbrauchbar, ohne die beschworenen
Wesenheiten einzudämmen. Dies schaut nach gröbster Nachlässigkeit meinerseits
aus; und ist es auch bis zu einem gewissen Grade - ich möchte aber darauf
hinaus, dass mein Wissen unvollkommen und demzufolge auch mein Ritual
unvollkommen war; ausserdem hatte ich keinerlei Methode, dieser bestimmten
Wesenheit entgegenzutreten, nachdem sie einmal erschienen war. Man beachte nun
die Ergebnisse.
Leider habe ich keine Aufzeichnungen
über das Datum dieser Ereignisse, die ersten Anzeichen von Schwierigkeiten
zeigten sich aber um den 3. März 1927. Ich kann dieses Datum mit einiger
Sicherheit angeben, da ich wusste, dass die Manifestationen sich am stärksten
bei Neumond zeigen, und nachdem ich zu Bett gegangen war. Ich erinnere mich,
mit einem wagen Gefühl von Entsetzen aufgewacht zu sein; es war kein
gewöhnlicher Alptraum-Schrecken, sondern eine Art zugetragenes Gefühl, das ich
rein willentlich abschütteln konnte. Dies geschah, indem ich aufstand, und so
dachte ich nicht mehr daran.
Ungefähr um den 2. April herum
beunruhigte mich dasselbe Gefühl, ich betrachtete es jedoch als nichts weiteres
als einen weiteren schlimmen Alptraum, obwohl mir die Tatsache auffiel, dass es
sich erneut zur Zeit des Neumondes zutrug; wenn Vollmond aufzog, waren meine
Nächte friedlich.
Der Neumond des 1. Mai brachte eine
Wiederholung der Schwierigkeiten. Dieses Mal war alles viel stärker und
erforderte einen fast unerträglichen Aufwand von Willenskraft, um davon
loszukommen. Zu dieser Zeit sah ich auch zum ersten Mal die Wesenheit, die mich
immer mehr besessen machte.[350] * Sie war nicht unbedingt hässlich anzusehen. Ihre
Augen waren geschlossen, sie war bärtig und mit langen, wallenden Haaren. Sie
schien wie eine blinde Kraft, die langsam aktiv wird.
Ich muss hier unbedingt drei Dinge
klarstellen, bevor ich weiterfahre. Erstens wurde ich niemals zweimal in
derselben Nacht attackiert. Zweitens: wenn ich von physischen Ereignissen
spreche, dem Zerschlagen von Glas und der Stimme, waren sie niemals, mit einer
einzigen unerklärlichen Ausnahme, tatsächlich wirklich, sondern [Ergebnis einer] Besessenheit: und dies führt zum
dritten Punkt. Keines dieser Ereignisse passierte während des Schlafes.
Jedesmal erwachte ich voller Entsetzen und versuchte mit aller Kraft, den Fluch
von mir abzuwenden. Ich hatte schon zuvor Alpträume, keiner konnte jedoch mein
Gemüt dermassen minutenlang in Anspruch nehmen, wie es dieses Ding tat, oder
mich durch ein 10 Fuss hoch gelegenes Fenster auf den darunterliegenden
Erdboden stürzen.[351] *
Den ersten Hinweis darauf, dass diese
Ereignisse völlig ausserhalb des Normalen lagen, geschah am 30. Mai. Um
Mitternacht erwachte ich plötzlich durch eine Stimme, die laut sprach:
"Pass auf," und unvermutet nahm ich eine rote Schlange wahr, die sich
unter meinem Bett auf- und zurollte und den Kopf hervorstreckte. Gerade in dem
Moment, als sie mich angreifen wollte, sprang ich aus dem Fenster und landete
unten in den Rosen, glücklicherweise trug ich nicht mehr Schaden davon als
einen gequetschten Arm.
Nachher war absolute Ruhe bis zum 30.
Juni, als sich der tatsächliche Höhepunkt zutrug. Ich sah das Ding erneut in
der Nacht zum Neumond und stellte auffallende Veränderungen in seiner
Erscheinung fest. Es schien hauptsächlich aktiver geworden zu sein, während
sich sein langes Haar in ein Schlangenhaupt verwandelt hatte. In der Nacht
darauf weckte mich ein heftiger Lärm, und ich sprang aus dem Bett. Ich stellte
fest, dass der Lärm von einem roten Obelisken verursacht wurde, der durch die
westliche Mauer meines Zimmers gekracht war und nun an der östlichen Mauer
lehnte; die Fenster waren zertrümmert, mein Bett jedoch verfehlt, das sich
links von ihm in einem Alkoven befand. Auf seinem Weg hatte der Obelisk alle
Spiegel zerschlagen und der Fussboden und mein oberes Bettende waren mit
zerbrochenem Glas und Holzsplittern übersät. Dieses Mal muss die Besessenheit
mehrere Minuten gedauert haben, aus Furcht mich zu schneiden, wagte ich nicht,
mich zu bewegen und die Zündhölzer zu erreichen (darin wusste ich, hätte meine
Sicherheit gelegen). Ich blieb ans Bett gelehnt und riskierte so erneut, mich
am Glas zu schneiden. Trotz allem wusste ich tief im Herzen drin, dass dies
alles Lug war, hatte jedoch keine Kraft, um mich zu bewegen. Ich konnte nur dastehen
und in einem Zustand des hoffnungslosen Entsetzens in den zerstörten Raum
schauen.
Und nun kommt das aussergewöhnlichste
der ganzen Angelegenheit. Als ich endlich Herr der Besessenheit wurde, ging ich
wieder müde ins Bett,[352] * und ich weiss, dass das einzige Geräusch, das ich
noch in dieser Nacht machte, war, auf den Boden zu springen - obwohl mein Raum
mindestens 100 Yards vom Rest meiner Familie entfernt ist, fragte man mich
morgens beim Frühstück, was denn das für ein schrecklicher Lärm die ganze Nacht
in meinem Zimmer gewesen sei.
Danach realisierte ich, dass das Spiel
aus war. Ich konnte diesen Begebenheiten nicht mehr beikommen, und mir wurde
bewusst, dass es für mich allein unmöglich war, die Kräfte, die ich in Bewegung
gesetzt hatte, zu meistern. Verzweifelt wandte ich mich an eine gute Freundin,
von der ich wusste, dass sie sich mit diesen Dingen auskannte. Ohne zu zögern,
half sie mir, und seitdem sind die Schwierigkeiten völlig behoben.
Ich kann nur hoffen, dass dies eine
Warnung sein wird für alle, aus meiner Wahnsinnstat zu folgern, dass jegliches
magische System sorgfältig durchdacht sein muss und man keine Wesenheiten ohne
völlige Kontrolle beschwören soll."
Georges Chevalier: The Sacred Magician (1973)
1992 erscheint bei GothicImage der Report
von William Bloom (ehemals Georges Chevalier): "The Worm That Bloomed -
The Sacred Magician - a Ceremonial Diary." Beinah 20 Jahre nach seiner
Abramelin-Operation in Marokko publiziert Bloom/Chevalier nun erstmals sein
Tagebuch (von dem bislang nur unten angeführter Ausschnitt zu lesen gewesen
ist).
1972 macht sich der 25jährige Herausgeber
und Schriftsteller Bloom[353] * mit seiner Freundin nach Nordafrika auf, wo die
beiden vom Frühjahr bis Herbst 1973 die Exerzitien durchzuführen gedenken.
Bloom erwartet, den Schutzengel einerseits als Archetypen im Sinne von Jung zu
erleben (die Dämonen als Schatten), anderseits jedoch auch als Wesenheit aus
einer anderen Dimension. Drogen begleiten das Experiment, das am 27. September
endet. Seine Freundin verlässt ihn, Bloom kollabiert mit einer
Hepatitis-B-Infektion und muss zwei Jahre lang das Bett hüten. Während dieser
Zeit erlebt er "Near-death-Erfahrungen," was ihn mit einem
"kosmischen Bewusstsein" erfüllt. Er glaubt nun, mit einem
engelhaften Paralleluniversum in Verbindung zu stehen.
"Nachdem ich meine Robe angezogen
hatte, fiel ich auf die Knie und betete, wie im Buch angegeben, und,
selbstverständlich, wie es mein Herz gebot. Bald fühlte ich die Anwesenheit
meines Engels und vernahm seine Worte. Wie erstaunlich und gleichzeitig
natürlich es ist, dies zu schreiben ... Ich stand, Stab in meiner rechten Hand
und Psalm XIC in meiner linken, und rief die vier Prinzen. Innerhalb weniger
Minuten erschienen sie, versuchten mich lediglich zweimal zu erschrecken
(einmal mit einer Art Sturm-Geräusch, das meinen Rücken verbrannte, das kleine
Hündchen kam hintendrein [?], und
einmal, als sie mir vortäuschten, sie seien hinter mir und bedrohten mich).
Nachher nahm ich jedem den korrekten Eid ab. Mein Glück war, dass mich mein
Engel in den letzten sechs Monaten so gut vorbereitet hatte und das Ganze nun
mit der grössten und überraschendsten Leichtigkeit vonstatten ging. Mein Engel
lehrte mich, unfehlbar zu sein, und die vier Prinzen wussten, dass es keinen
Zweck hatte, mich zu tadeln, zu beleidigen oder zu verführen. Der Psalm XIC
enthält viele Mysterien, die mich und mein Verständnis stärkten. Obwohl ich
die vier Prinzen anrief, sich in der Gestalt von Menschen zu manifestieren,
nahmen sie keine Gestalt an, was mich eine Zeitlang verwirrte. Ich fragte
meinen Engel nach dem Warum, und er erzählte mir, dass ich wohl wisse, dass sie
nicht aus Masse beständen und, falls sie doch in menschlicher Gestalt
erschienen, sie nur ein Cliché aus kama-manasi-Materie wären, für die ich keine
Verwendung hätte."
Die Crowleyaner lieben Bloom nicht, da
dieser durchblicken lässt, ein besserer Magier als Crowley zu sein, der
die Abramelin-Operation ja nie ausgeführt hat.
Lionell Snell (1977)[354] *
"Es war eine Reise zur
Selbstentdeckung. Sechs Monate scheinen keine lange Zeit zu sein, um sich voll
einem einzigen Projekt hinzugeben; wenn es jedoch ein Projekt ist, das von der
Welt als wertlose Illusion beurteilt wird, dann sind sechs Monate eine Menge
Zeit, um sich zu fragen, was man wirklich will. Vergiss nicht, dass du bereits
ein Versprechen geleistet hast, die sechs Monate durchzuhalten.
Und wenn bis zum Schluss nichts
passiert? ... Bis dann ist jedes Ereignis eine [bedeutungsvolle] Mitteilung und das Fehlen einer
Lösung scheint dir Beweis, dass die Operation halt entweder noch nicht zu Ende
oder halt doch ein Fehlschlag war. In den darauffolgenden Jahren schien jedes
Ereignis eine dramatische Bedeutung anzunehmen. Ein erfahrener Freund sagte mir
mehrmals: "Jeder, der das HGA-Spiel spielt, beschwört sein eigenes Ego.
Erst wenn diese Art Illusion überwunden ist, kann der richtige Kontakt
stattfinden." Jedesmal stimmte ich zu - es ist so einfach, die Wahrheit im
Leben der anderen zu sehen. Als er es zum dritten mal sagte, kam mir in den
Sinn: "Ich wünschte, ich fände etwas anderes als ein aufgeblähtes Ego am
Ende dieses Weges." Ein Jahr später traf ich ihn erneut und er sagte
dasselbe. Ich dachte dasselbe. Auf dem Nachhauseweg fragte ich mich, wie denn
mein aufgeblähtes Ego aussähe. Leere. Dann fiel mir plötzlich ein, dass meine
Vorstellung von Ego nicht der Grosse Weise, der Guru, der Mächtige Mann war
... es war der Liebenswürdige Verlierer, die Chaplineske Figur, die scheitert,
keine Bedrohung darstellt und so Liebe von jedermann annehmen kann. Ich stellte
den Wagen am Strassenrand ab und sass verzückt da. Abra-Melin befreite mein Ego
genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit dieser Gewissheit tat ich einen weiteren
Schritt.
Siehst du, in den letzten Tagen deiner
Arbeit mit dem HGA wirst du den Dämonen vorgestellt, jedem einzeln, und du hast
sie mit deinem Stab zu unterwerfen. Meine Dämonen wurden mir einzeln
vorgeführt, es dauerte jedoch Jahre und nicht Tage. Vielleicht hat meine
rationalistische Erziehung es abgelehnt, einen Dämon als solchen zu erkennen.
Im obigen Beispiel dauerte es vier Jahre, um zu realisieren, dass ich einem
Dämon Angesicht zu Angesicht gegenüberstand - und dass dies erst der erste
Schritt zu seiner Überwindung ist. Andere Dämonen waren schneller und leichter
zu erkennen. Die Operation dauert an."
Weitere Beispiele
Francis King berichtet in seinem
"Ritual Magic in England" vom "Order of the Cubic Stone,"
der Mitte der 1970er Jahre von Theodore Howard, David Edwards und Robert Turner
in Wolverhampton/England gegründet worden ist. Der OCS folgt dem System des
Golden Dawn. Aus dem Ordensmagazin "The Monolith" zitiert King den
Bericht Edwards, der mit Hilfe des "Bornless One"-Rituals des Golden
Dawn und der "Messe des Phönix" von Aleister Crowley[355] * seinen HGA kontaktiert: "I was sitting in
quiet meditation, contemplating the work just completed when I sensed that the
door (I had my back to it at the time) opened. I turned to look ... a thought
picture very strong and clear welled up in my consciousness ... a middle aged
man, very tall ... he may have been an Arabian. He stood before me and uttered
a single word WAZROM ... Although WAZROM appeared ... fully formed,
dark-skinned and robed in a heavy silken cloth of silver blue, the only part of
his body that was visible was his head. There was nothing concealed where the
arms should have been and the feet were concealed beneath his heavy and
voluminous robe. This then, I believe, was my Holy Guardian Angel."[356] *
Georg Dehn, Buchhändler aus Worms, hat
sich jahrelang mit dem Abramelin-Text auseinandergesetzt und darüber publiziert
(siehe Einleitung dieser Studie): "Die Wahrnehmung des Schutzengels ist
eine innerliche.[357] * Manchmal wie eine Vision, manchmal symbolhaft. Da ich
Abramelins Warnung, bei der eigenen Tradition zu bleiben, als richtig erfahren
habe, habe ich auch dieses Vokabular wieder aufgegriffen, so dass ich von Engeln
rede und spezifische Beobachtungen auch diesen Hierarchien zuordnen kann. Viele
neue Erkenntnisse und ein besseres Verständnis der menschlichen und himmlischen
Welt bestätigen das. Die Zwiesprache geschieht mit einer inneren Stimme. Dies
beschränkt sich manchmal darauf, dass ich eine Frage stelle und die Antwort
sich mir als Wissen offenbart, das wie aus dem Nebel heraufscheint und sich
glasklar in meinem Bewusstsein manifestiert.
Es kann auch passieren, dass er sich
nach einer Entscheidung zeigt und mich bestätigt. Dabei gibt er mir oft
unerwartet eine Information über meinen persönlichen Weg oder Status."[358] *
Franz Bardon, Emil Stejnar und die ko(s)mische
Anatomie
Es ist hier nicht der Platz, um Bardons
Biographie (1909-1958), seine Werke oder seine Weltanschauung ausführlich zu
diskutieren.[359] *
In der Angelologie, resp. Dämonologie
Bardons sitzt Baphomet als höchster Gott der Schwarzmagier auf dem Thron.
Dieser Herr der Finsternis stellt jeder magischen Loge ein dämonisches Wesen
zur Verfügung, "das wiederum verpflichtet ist, jedem Logenbruder einen
Dämonendiener zu überlassen."[360] * "Nach der universalen Gesetzmässigkeit hat
also das negative Prinzip denselben Grad von Existenzberechtigung wie das
positive Prinzip."[361] * Bardon übernimmt in seiner Dämonologie die
Abramelin-Dämonen.
Einerseits stellt Bardon die Anrufung des
Schutzengels nicht ins Zentrum seiner Magie: "Ein im Kreis stehender
Magier [ist] Gott selbst im Mikrokosmos,"[362] * anderseits lehrt der in der Erdgürtelzone
residierende "Führer" oder Schutzengel aber die Gesetze der
Göttlichen Vorsehung und dergleichen. Die Erdgürtelzone ist nicht räumlich oder
zeitlich begrenzt aufzufassen, sondern erstreckt sich über Mikro- und
Makrokosmos hinaus und ist bevölkert mit Wesen aller Arten. Der Mensch jedoch
erreicht seine Gottverbundenheit in der Erdzone.
Die Verbindung mit dem HGA wird bei Bardon
durch einfaches Pendeln erreicht. Wie bei Crowley ist jedoch eine Abhängigkeit
vom Schutzengel abzulehnen, denn "ein wahrer Magier wird sich durch
einen Pakt mit einem Genius oder Engel in seiner Entwicklung nicht aufhalten
lassen."[363] * Das Ziel aller Evokationen ist der Verkehr als Gott
mit anderen Göttern.
Und so entwirft Bardon eine der ausführlichsten
Sammlungen von magischen Sigillen und Beschwörungsformeln der Neuzeit.[364] *
Traugott Egloff liest Franz Bardons
"Schlüssel zur wahren Quabbalah," für dessen Manuskript sich Metzger
bei einem persönlichen Besuch bei Bardon in der Tschechei eingesetzt hat.[365] * "Der Schreiber ... hat, wohl mangels der vom
Autor ausbedungenen inneren Reife, in Bardons Werk wohl eine verblüffend
neuartige kabbalistische Theorie und Praxis, nicht aber die höchste Weisheit zu
entdekken vermocht ... Tröstlicherweise scheint alles beim Alten zu bleiben.
Zugegeben, dass Bardons Werk ... sich von allen bisherigen kabbalistischen
Theorien und Praktiken durch neuartige Voraussetzungen und - natürlich ebenso
unbewiesene - Behauptungen wesentlich unterscheidet, was es sehr lesenswert,
aber keinesfalls glaubwürdiger als seine Vorgänger macht."[366] *
Gott ist, wer gewinnt?[367] *
Der in Wien gebürtige H. Emil Stejnar
(geb. 21.1.1939, 07.23) erlebt bis zu seinem 12. Lebensjahr christusähnliche
Erscheinungen in der Nacht, "trostreich, dann Marienerscheinung mit
Duft des Rosenstrauchs, herrliche Musik (in der Zimmerecke nachts). Ich war
fromm, die Erscheinungen bewirkten eigentlich nichts besonderes, waren eher
Folge meiner geistigen Einstellung als umgekehrt. Mehr Eindruck machte auf
mich die durch Nachdenken erfasste Erkenntnis, dass es Gott nicht zu geben
braucht. Welcher Engel hat das veranlasst? Gerade das machte mich sehr sicher
und selbstbewusst, war eine Art erster Initiation. Dann die übliche
buddhistische Periode, ab ca. 14./15. [Lebensjahr] Hypnoseexperimente (ich
war ein guter Hypnotiseur), Theosophie - Waltharius, Spiessberger, Schrödter,
dann Bardon (aber noch immer kein Engel, der mich ergriff). Als ich (mit ca. 17
Jahren) die Evokation las, wurde das zur 2. Initiation, die mir den Glauben an
Geist u. Seele zurückgab ... Die Qualität des mich leitenden Engels bestimmte
ich selbst, zumindest versuchte ich für jeweilige Fragen und Arbeiten mit dem
zuständigen Genius in Verbindung zu treten. Auch da keine spektakulären
Visionen oder Ereignisse, sondern eher gesteigerte Fähigkeiten und
Erkenntnisse. Mit 18 wanderte ich nach Schweden aus und lebte dort in einer
Kleinstadt (als Schmuckdesigner für eine Fabrik) zurückgezogen, übte nach
Bardon mit allen Erfolgen und Rückschlägen, die ein Zauberlehrling so
erlebt."[368] * Am 23.
Oktober 1967 stellt Stejnar sein erstes Amulet nach einem mittelalterlichen
Rezept her: Anhand astrologischer Berechnungen giesst und graviert er
nun unter Berufung auf Paracelus, Agrippa von Nettesheim und Franz Bardon
drauflos und legt dabei bald Schwerpunkt auf die Krankheitsbekämpfung.[369] *
Stejnar knüpft Kontakt[370] * mit dem Genius des "okkulten Wissens" und
dem Genius für Goldschmiedearbeit. "Wurde sehr bekannt, Fernsehen,
Zeitungen, machte ein bomben Geschäft mit dem Schmuck, und wurde ein bekannter
Schmuckdesigner." Nach dem Kontakt mit dem Genius für Astrologie
siedelt er wieder nach Wien um und wird "zum bekanntesten Astrologen in
Österreich. Erst durch mein oftmaliges Auftreten im Fernsehen und dutzende
Zeitungsberichte wurde die bis dahin in Österreich verbotene Astrologie
anerkannt und seriös eingestuft."[371] * Stejnar
lässt sich als "der letzte Magier Europas" feiern.[372] * Von den himmlischen Heerscharen auserkoren, will er
den Menschen durch Rat und Tat beistehen.[373] *
Im Juni 1982 taucht ein Fernsehteam von
Radio Bremen in Stejnars "Magie-Labor" auf und stellt dessen
"harte wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Magie," d.h. "Amulett-Forschung"
am 19. November um 21.45 in der Fernsehshow "Wundertüte" vor. Im
Blättchen "Das Neue Zeitalter - Das Magazin der Zukunft" spricht eine
begeisterte Rezensentin von einem Millionenpublikum, für das der Name Stejnar
nun ein Begriff sei und lässt Stejnar selber "nicht verabsäumen, darauf
hinzuweisen, wie wertvoll mir bei meinen wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem
Gebiet die Mitarbeiter [sic] von Prof. Dr. Adolf Hemberger im okkulten
Bereich und von Dr. Paul Schwarz auf medizinischem Gebiet gewesen ist."[374] * Stejnar gibt bekannt, dass er nächstens Franz
Bardons Genien-Sammlung verbessern werde und weist auf den Abramelin-Text hin: "Schon
Abraham von Worms erkannte, dass es ganz spezielle Genien gibt, die sämtliche
Erkenntnisse auf Erden fördern und Heilungen möglich machen. Eine ganz
spezielle Gruppe von Genien hat absolut nur diese Aufgabe. Ich kenne diese
Genien, kenne ihre Geheimzeichen und weiss auch genau das Ritual, wie man sich
mit ihnen in Verbindung setzt."[375] *
So gibt Stejnar sein Juweliergeschäft und
die Werkstatt auf, um sich ganz den Abramelin-Exerzitien zu widmen. Schnell
jedoch empfindet er den Text als zu langwierig, als eine "wirkungsvolle
Gehirnwäsche"[376] * und letztendlich für überflüssig, da "die
zur Beschwörung nötigen Siegel in Bardons Werk zu finden sind."[377] * "Es geht ja nicht darum, die Geister herabzurufen,
sondern [darum,] den eigenen Geist zu befähigen, sich vom Irdischen zu
lösen. Für eine echte Evokation, denke ich, sind die Abramelinexerzitien nicht
ausreichend."[378] *
Stejnar spricht aus Erfahrung: "Ich
hielt mich ganz genau an die Anleitungen des alten [Abramelin]Buches.
Ich wohnte damals noch in einem grossen Mietshaus. Als die Nebenwohnung in
meiner Etage frei wurde, richtete ich mich dort ein, getrennt von meiner
Familie, aber doch nah genug, um versorgt zu sein: Schlafraum, Gebetskammer und
die Räume für meine astrologische Beratungstätigkeit. Mein Juweliergeschäft
verkaufte ich, um mich ganz dem Werk widmen zu können ... Im Laufe eines Jahres
konnte ich jedoch - ausser einer verstärkten Hellsichtigkeit, die mich bei
meinen astrologischen Beratungen mehr störte, als dass sie mir half - nichts
Wesentliches feststellen. Erst gegen Ende des letzten halben Jahres traten
Ereignisse auf, die zusammen mit Erlebnissen, über die ich jetzt nicht
berichten will, deutliche innere Veränderungen bewirkten. Das zeigte sich vor
allem in immer häufiger auftretenden luziden Träumen und der Fähigkeit, nach
der zweiten oder dritten Traumphase bewusst den physischen Körper zu
verlassen." Als Stejnar dann bewusst wird, dass Franz Bardon dieselben
Siegel, jedoch praktischere Anleitungen als Abramelin anbietet, unterbricht er
die ganze Operation, um mehr Erfolg mit Bardon und seinen eigenen Eingebungen
zu den Siegeln zu erleben.[379] * "Dass ich einmal selbst [Bardons
"Praxis"] korrigieren würde, ahnte ich damals nicht (
Mission?)."[380] *
Stejnar befasst sich nun intensiver mit
Bardons Engeln und lässt sich Mitte der 1980er Jahre zum "Schutzengelbuch
- Wie erlangt man Kontakt mit den höheren Wesen" inspirieren.[381] * Auf den ersten Blick scheint das Werk kaum mehr etwas
mit Abramelin zu tun zu haben, sondern eher eine Art engelhafte Lebenshilfe für
Frauen anzubieten (Abramelin wendet sich ja mit Vorliebe an Männer, da für ihn
nur "Jungfrauen" zum Kontakt mit dem HGA geeignet sind).[382] * Es basiert auf Bardons "Praxis der magischen
Evokation," auf den Büchern des Bo Yin Ra, der Neugeist-Lehre, W.E.
Butlers "Hohe Schule der Magie," K.O. Schmidt und P. Mulford
("Unfug des Lebens und Sterbens"). Stejnar berichtet in seinem
Schutzengelbuch ausnahmslos von Bardons Engeln der Erdgürtelzone, die sich nun
mithilfe von Amuletten sehr menschlichen Problemen annehmen und in Stejnars
Sprachstil sogar vor Sekten und Orden warnen.[383] *
Ab 23. Oktober 1986 (genau 19 Jahre nach
dem Giessen seines ersten Amulettes) erscheint in "HEIM und WELT"
eine "Neue sensationelle Exklusiv-Serie über die fantastische Welt der
Engel." Bis 1988 beschreibt hier Stejnar, der es gewöhnt ist "von
Schicksalsschlägen und Problemen zu hören, die von Engeln gelöst werden können,"
die Macht der Engel.[384] * Die Konsumentenzeitschrift "Ihr Einkauf" berichtet
von Stejnars "Lebenshilfe durch überirdische Kräfte"[385] * und der Österreichische Verband für Radiästhesie und
Geobiologie erzählt von der wahren Lebenshilfe durch Stejnars Schutzengelbuch.[386] * Auch die Zeitschrift "Samstag" bringt in
der Rubrik "Übersinnliches" Stejnars "Sensationelle Berichte
über Erlebnisse mit Schutzengeln - Die Lebenshelfer aus dem Himmel."[387] *
Nach dem Aufgeben seiner astrologischen
Beratertätigkeit 1988 wird Stejnar in seinem "Institut für
Wissenschaftliche Schicksalsforschung" und seinem 1989 von ihm gegründeten
"Esoterischen Kreis" (eine okkulte Gruppe, angeblich aus Mitgliedern
der freimaurerischen Forschungsloge Quatuor Coronati bestehend) tätig.[388] *
Für den Reliquiensammler[389] * Stejnar zeigen sich die Engel nur selten sichtbar,
sind sie doch eigentlich spirituelle Wesen, die Eingang ins Bewusstsein des Menschen
nehmen. Während sich bei Abramelin und Crowley die Engel ganz manifest in einem
Zauberkreis oder ausserhalb schützender Mauern manifestieren oder sich astral
im "Halbschlaf" u.U. mithilfe einer Kristallkugel besuchen lassen,
findet bei Stejnar der "Kontakt"/die "Kommunikation"
innerhalb des Menschen statt. "Die Kontakte wachsen stets langsam und
zumeist gezielt, da sind viele Genien (auch eine, diese war sehr intensiv,
Begegnung mit sowas, wie die Isis oder Maria)."[390] *
Stejnar entwirft ein neu wirkendes Konzept
der Engelbeschaffenheit, das "ein völliges Umdenken, sowohl der
Esoteriker als auch der Psychologen" erfordert ... Was ich schreibe wird
die Esoterik und Psychologie genauso verändern, wie die Erkenntnis, dass sich
die Sonne nicht um die Erde bewegt[:] Das Jenseits ist kein verdünnter
Abklatsch des Diesseits. Man spaziert nicht einfach in den Himmel oder eine
Unterwelt. Man muss erst sein eigenes Wesen (Wesensteile) aufarbeiten, ordnen,
wandeln - im Seelengarten[391] * ... Die Ebene einer Intelligenz, ganz gleich ob
menschliche oder nichtmenschliche, ist der Bewusstseinsinhalt des Betreffenden
(Geistes). Beim Menschen rede ich dabei vom Seelengarten. Der Bewusstseinsinhalt
bildet sowohl seine Macht als auch Kraft und Umgrenzung; seinen feinstofflichen
Körper also. Die geistigen Zellen aller Wesen, die Elementale (Gedanken u.
Vorstellungen)[392] * und Elementare (Gefühle, Affekte, Triebe) bilden den
Umraum und das Wesen jeder Intelligenz ... Auch der feinstoffliche Körper hat
eine Anatomie[393] * und folgt bestimmten chemischen Regeln. Das Energetische
dabei sind die Elementare und das Formende die Elementale. Das sind
Kleinstwesen, die den Geist des Menschen, als auch den Geist der Intelligenzen
bilden (so wie die Körperzellen den physischen Leib). Im anderkörperlichen Zustand,
sobald man sich von der irdischen Bindung entfernt, erlebt man zuerst sich
selbst als Umwelt und nicht wie der Okkultist meint, ein Jenseits. Daher
erscheinen da auch keine Engel, sondern nur Elementale, die man in sich trägt
(die aber auch von anderen Wesen eingegeben werden können) ... Übrigens: Egregore
sind keine Engel, sondern aus menschlichen Elementalen zusammengesetzte
Schmarotzer.. Im Grunde genommen handelt es sich auch bei den Abramelingeistern
um solche Schattengeister (der Intelligenzen aus dem Erdzonengürtel) und nicht
um die Genien selbst."[394] *
"In den alten Religionen wurden
die Menschen zusammengeführt von einem gemeinsam ihnen übergeordneten
Gruppengeist, den wir je nach Zeit, Ort und Kulturepoche als Gottheit, Erzengel
oder Deva aufzufassen haben."[395] * Den Egregor der Fraternitas Saturni beschreibt
Stejnar in einem düsteren Licht: "Der Schatten des Saturn z.B., der
sich als Logen-Egregor GOTOS von seinen Mit-Gliedern, den Ordensbrüdern
der F.'.S.'., beleben lässt, weckt auch umgekehrt das ganze Spektrum aller
Saturneigenschaften in seinen Anhängern, was auf Kosten anderer Fähigkeiten
geht und ihr inneres Gleichgewicht stören kann. Ohne dass sie es merken, werden
im Laufe der Jahre Seelenteile wie Strenge, Härte, Zurückhaltung usw. einseitig
im Bewusstsein der Br.'. überhandnehmen, was dann oft Sorgen und Einsamkeit als
schicksalshafte Folgen nach sich zieht."[396] *
Stejnar scheint beinah selber ein Mensch
gewordener "Engel" zu sein, denn wer sich "glücklich
preisen" kann, seine Zeilen zu lesen,[397] * bestellt sicherlich auch ein von ihm hergestelltes
Amulett[398] * oder schickt ihm Geld für den sog. Pilgerfond. In
späteren, erweiterten Auflagen des Schutzengelbuches fehlen diese Passagen.[399] * Während er das Schutzengelbuch für Nicht-Esoteriker
verfasst, versucht Stejnar in seinem mehrteiligen "Buch der Meister"
die Engel/Genien so zu beschreiben, "wie man sie erlebt, wenn man in
ihre Ebene eindringt."[400] *
Diesen vorläufig zweiteiligen Roman
verkauft Stejnar als Fotokopie für 150 DM an die "Eingeweihten." Auf
diesen Zeilen verbreitet sich eine von "Männlichkeit" bestimmte
Atmosphäre,[401] * in der gute und böse himmlische Mächte in beständigem
Kampf miteinander stehen und Baphomet und seine Fürsten in Gruppen masturbieren.[402] * Eine homosexuelle Romanfigur trägt den sinnigen Namen
"Tunte," es tauchen Aleister Crowleys Nuit, Oscar Schlag und sogar
Stejnar selber auf. Dieser möchte, dass sein Buch "einfach wie ein Film
gesehen" wird: Jeder Szene wohne ihre tiefere, esoterische Bedeutung
inne, deren Symbolik ins Unbewusste fliesse. "Ich wende mich an alle,
auch den unvorbereiteten Nichtesoteriker.[403] * Daher die Romanform."[404] * Auf den Nicht-Eingeweihten "Milchbüchlein
esoterischer Platitüden, bieder, banal, ohne Engagement, selbstgefällig und in
Äusserlichkeiten gefangen. Man fragt sich, wieso Stejnar die Form eines Romans
wählt, wenn er sich doch eh nur an Eingeweihte wendet."[405] * Dies mag daran liegen, dass Stejnar vom Symbolgehalt
seiner Figuren, Handlungen und Konzepte dermassen überzeugt ist,[406] * dass ihm die nötige stilistische Roman-Form (trotz
grosser Mühen)[407] * aus der Hand gleitet.[408] * Stejnars Antwort auf obige zwei Bemerkungen: "Warum
diese ungerechte und voreingenommene Hasskritik [409] *
"Lieber Herr König, ich diskutiere
schon lange nicht mehr, schon gar nicht über das, was ich denke. Aber ich frage
mich, wieso haben Sie aus meinem Buch keine andere Erkenntnis gefunden, als Sex
und Frauenfeindlichkeit? Kosmisch wird das weibliche und männliche Prinzip doch
nicht nach den Geschlechtsteilen gemessen und bewertet ... Ich habe das Buch
ca. 150 x verkauft und 74 begeisterte Dankschreiben bekommen."[410] *
Nachdem ich die frauenverachtenden und
schlüpfrigen Darstellungen in seinem Werk moniert habe, wirft Stejnar zumindest
die pornographischen Passagen in weiteren Auflagen hinaus,[411] * denn "im Buch kann ich in dieser [von
mir, P.R. König, "frauenverachtend" empfundenen] Richtung nichts
ändern, das würde den Geist der Vollkommenheit, den ich traumhaft
durchschimmern lassen will, völlig verfälschen."[412] *
Stejnar hebt hervor, dass "ich 30 Jahre
im Okkultbereich tätig war ohne eine einzige Reklamation, Beanstandung oder
Vorwürfe, ich habe meinen guten Ruf in allen Kreisen bewahren können. Die
einzige Giftspritze bist Du und dafür werden Dich dereinst Deine Seelenteile
doppelt lang im Höllenfeuer grillen. Leider immer noch viel zu kurz, denn
Deine Einfalt und Unerfahrenheit auf dem Gebiet der Esoterik werden Dir als
Entschuldigung entlastend abgerechnet."[413] * "An meiner Seriosität lass ich mir auch von
Dir nichts nehmen.[414] * Für mich war der Okkultismus eine sehr ernste Angelegenheit
und Lebensinhalt und ich habe auch heute kein anderes Anliegen (neben der
Familie), als die Menschen aufzuklären über die wahren geistigen verborgenen
Hintergründe unseres Daseins."[415] * "Ich überlege bei jeder Zeile, die ich
schreibe, ob und was ich damit zum andern als Lebenshilfe oder geistige
Entwicklungshilfe geben kann ... Drogen-Amulette mache ich prinzipiell
gratis."[416] * Sein Lohn scheint Stejnar selbst zu amüsieren:
"Ich lebe von der Liebe, die mir die Menschen entgegenbringen, und das
goldene Licht meines Heiligenscheins ist mir Nahrung genug."[417] *
And Adonai delighted in him exceedingly
Walter Jantschik: Die Schutzengelbeschwörung durch
ABRAMELIN[418] *
"Der Mensch befindet sich bei den
gegenwärtigen welthistorischen Entwicklungen und Seins-Kosmogonien im
Schnittpunkt esoterischer Interaktionen und interdimensionaler Aktionen.
Eschatologisch betrachtet, tendiert der Mensch in eine höhere magische
Entwicklungsfrequenz, wo er auch hingehört.
Die Quintessenz des Abramelin-Systems
ist:
a)
dass die guten Geister und Engelkräfte des Lichtes den Kräften der gefallenen
Geister der Finsternis überlegen sind;
b)
dass, um ein Adept zu werden und die bösen Geister zu beherrschen, daher die
grösste Willenskraft, Reinheit der Seele und des Lebenswandels, sowie die
grösste Selbstkontrolle erforderlich ist;
c)
dass daher, um das Niedere und Böse zu beherrschen und sich dienstbar zu machen,
die Wissenschaft des Höheren und Guten erforderlich ist, d.h. die Erkenntnis
des "Höheren Ich";
d)
dass das MAGNUM OPUS durch Reinheit und Selbstenthaltung sowie Wissen und Belehrung
von dem eigenen Schutzengel zu erreichen ist.
Jedem Menschen ist von Geburt aus von
Gott, oder sollte man besser sagen, vom Karmischen Rat der Grossen Weissen
Bruderschaft ein Schutzengel beigegeben worden. Aufgrund meiner langjährigen
Forschungen auf den Gebieten der okkulten Esoterik und Hermetik bin ich zu den
Erkenntnissen gekommen, dass die Göttliche Vorsehung weder böse noch gute
Schutzengel für die Menschen vorgesehen hat. In Wirklichkeit herrscht absolute
Harmonie in der gesamten Weltordnung.
Der Schutzengel hat die Aufgabe, seinem
Schützling ein ganzes Leben lang beizustehen und ihn zu inspirieren. Er steht
für die jeweils momentane geistige Entwicklung eines Menschen.
Der heutige Mensch hat jeglichen
Kontakt zu seinem Schutzengel verloren. Der Schutzengel will in Kontak mit dem
Menschen treten.
Eine Kontaktherstellung zum Schutzengel
ist auch durch das "Automatische Schreiben" möglich. Man sollte den
Schutzengel täglich anrufen, damit der geistige Kontakt nicht ganz
verlorengeht.
Wenn ich die "baphometische
Betrachtungsweise" mit einfliessen lassen darf, so ist die
Schutzengelbeschwörung bzw. die Schutzengellehre eine Lehre, die von den
Urzeiten des Baphometums abzuleiten ist; denn hier wird konstatiert, dass sich
die Ur-Engellehre aus den baphometischen Theologien und Existenzialien ableitet.
Die Ekstase des Orgasmus
Die Ekstase des Orgasmus als die
höchste magische Form der Vereinigung mit seinem Gott, die der Magier
erreichen kann, bzw. wo auch eine höchst mögliche Kräfte-Entfaltung stattfindet
und die Grenze zur Transzendenz erreicht wird; {1} der Schutzengel erlangt die
Vision des Universums als kontinuierliches, makelloses Phänomen, was ein
Unterschied zur blossen Vereinigung des Menschen mit Gott ist. Der Engel findet
Vollendung in seinem Menschen.[419] *
Hier findet der hermetische Grundsatz
seine Anwendung:
"Wie oben, so unten!" Der
Schutzengel als transzendentales göttliches Wesen findet die Erfüllung und
Vollendung im Menschen. Der Magier dagegen als rein materieller Mikrokosmos in
der (Welt) Vereinigung mit Gott. Es ist die esoterisch-magische Konvergenz und
Divergenz, die sich da offenbart.
Die magische Gesetzmässigkeit schreibt
vor, dass dienstbare Geister und Dämonen erst dann evoziert werden dürfen, wenn
der Magier den Kontakt mit dem Schutzengel hergestellt hat.
Auch Aleister Crowley schreibt in
"Magick without Tears" 1944: {2} "My observation of the
Universe convinces me that there are beings of intelligence and power of a far
higher quality than anything we can conceive of as human ... the one and only
chance for mankind to advance as a whole is for individuals to make contact
with such beings." Siehe auch die Abhandlung von Crowley und Bertiaux über
LAM und AIWAZ.
LAM und AIWAZ sind transkosmische
Wesenheiten, die von fortgeschritteneren Magiern evoziert werden können. Die
Mitteilungen werden dem Magier telepathisch übermittelt.
{3} Bezüglich einer magischen
Besessenheit des Menschen durch Wesen, Engel, kann gesagt werden: es gibt eine
magische Besessenheit durch ausserirdische und jenseitige Wesen.
Besessenheit entsteht, wenn die Mental- und Astralmatrize in ihrer
Konsistenz und Struktur durch magische Exerzitien eine Elektronenreduzierung
dieser Körper erleidet. Es können auch karmische Ursachen ausschlaggebend sein.
{4} Durch meine meta-magischen
Forschungen seit 35 Jahren bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass das
Geschlecht der Schutzengel sowohl weiblich als auch männlich sein kann.
Meine telepathischen Verbindungen zu
Wesenheiten innerhalb unseres Sonnensystems als auch zu trans-solaren Entitäten
brachten mich zu der Annahme, dass die Schutzengel von der Urkraft des
Universums zu jeweils 50% männlich und 50% weiblich eingeteilt wurden.
Die Zuteilung von weiblichen und
männlichen Schutzengeln an Personen unterliegt der Entscheidung des Karmischen
Rates.
Jeder Magier sollte die Erlangung der
Kommunikation mit dem HGA anstreben. Der HGA ist für den wahren Eingeweihten
sein sozusagen zweites Ich. Der HGA kann den Eingeweihten über alles
informieren, was dieser zu wissen wünscht.
{5} Wenn gesagt wird, die Erlangung der
Kommunikation mit dem HGA sei schädlich, stimmt dies nicht. Die magische
Interaktion zwischen dem Eingeweihten und dem HGA kann so gestaltet werden,
dass keine schädlichen Erscheinungen auftreten.
{6} Warum gibt es Ufos?
Ufo = unidentifizierte Flug-Objekte. Es
gibt Ufos! Es sind Wesen aus {7} transzendentalen Wirklichkeitsdimensionen,
und nicht nur dies, sondern sie kommen auch aus unserem Sonnensystem und auch
von Systemen ausserhalb unseres Sonnensystems und Universums.
Ufos gibt es, damit Wesen und Menschen
andere Planeten, Sonnensysteme und Universen besuchen können. Ufos wollen die
Menschen darauf hinweisen, dass wir nicht alleine im Universum sind, sondern es
andere Wesen gibt, die weit höher geistig, seelisch und körperlich entwickelt
sind als wir. Sie wollen die Menschen vor planetaren und kosmischen
Katastrophen retten; insbesondere inspirieren sie die Menschen, sich an ihr Höheres
Selbst zu wenden.
{8} Die "Fellowship of Ma ION =
214 = Sodomy Secretions" meint: "These terms are consistent with the
inner secret teachings of the Great White Brotherhood. The terms also provide a
clue as to how to do battle with the UFOnauts. UFOnauts frequently use bizarre
forms of sexuality in their physical examinations or probes on humans, in
order to obtain certain secretions of a physical, emotional and even spiritual
nature."
Sodomy Secretion = 214 ist eine sehr geheime Energie, welche von MA ION in
die Welt projiziert wird. Diese magischen Geheimnisse der wahren Sexualmagie
werden von der Grossen Weissen Bruderschaft streng geheim! gehalten. Diese
Dinge sind für die profane Öffentlichkeit nicht gedacht. Es sind die inneren
geheimen Lehren, welche in den höheren Graden der "wahren
Geheimorden" gelehrt werden.
Durch SODOMY SECRETION = S.'.S.'. = 214
wird im 21. Jahrhundert eine neue magische Dimension strukturiert und
präzipitiert. Ebenso wenden die Ufonauten seltsame Formen der Sexualmagie an.
Sie sind ähnlich denen der Sodomy.
Den Ufonauten geht es bei diesen
aussergewöhnlichen Prozessen darum, menschliche Sexualsekrete (Sperma, Ovarien [!]), Keime und Gene zu erhalten, um in ihrem
Universum eine neue Rasse zu formen bzw. zu erschaffen.
Die Ufonauten befinden sich geistig auf
einer sehr hohen Stufe, aber der Emotional- und der Astralkörper sowie der
physische Körper dieser Ufonauten sind unterentwickelt.
Es geht ihnen darum, einen voll
ausgebildeten Emotionalkörper mittels menschlicher Substanzen und Stoffe
aufzubauen.
Man nennt diese Ufonauten auch die
"GRAUEN"[420] * - sind etwa 1,30 m bis 1,50 m gross. Grosse
Kopfbildung und grosse Augen.
Apokalypse
Es gibt eine Endzeit. Die Apokalypse
wird 1999!! eintreten. 1999 = 28. Es ist die magische Zahl 28 = 2 u. 8 = 10 = 1
u. 0 = 1. Hier werden sich die vier Elemente in ihrer höchsten Ekstase
(Ausbruchs-Form) gegen das Menschenreich erheben.
Satan und seine Helfershelfer werden
versuchen, 1-999 in 1-666 zu transformieren.
An dieser Schnittstelle 1-999 - im
kosmisch-universalistischen Knotenpunkt - müsste die Menschheit für den
"Übergang" bereitstehen; aber wie man beobachten kann, reicht die
geistig-moralische Kraft nicht aus. Satan versucht, mit aller Gegenwehr den
Prozess umzukehren.
Die Engel herrschen in einem eigenen
himmlischen Reich. Durch den "Kosmischen Ruck," der 1-999
stattfinden wird, werden sämtliche Dimensionen und Reiche betroffen sein. Das
gesamte kosmische System wird um eine kosmische Einheit (1 KE) vertikal und
horizontal (Uranus/Venus) angehoben.
Die mikro-makrokosmischen Schwingungen
des gesamten Sonnensystems und der Galaxie werden um 7 Elektronen-Einheiten =
EE beschleunigt. Der "Kosmische Ruck" wird vom Grossen Herrn der
Zentralsonne befohlen.
Bei der kommenden Apokalpyse, in der
die 4 Elemente in einer nie dagewesenen Macht und Wucht gegen das Menschenreich
aufbegehren werden, finden 2/3 der Menschheit den Tod, also etwa 4 Milliarden
Menschen.
Ein Grossteil der Menschheit wird von
UFOs evakuiert werden. Nach der "Grossen Reinigung" wird man die Erde
nicht wiedererkennen. Ein neues Leben wird auf Erden beginnen.
Der Endkampf zwischen Jesus Christus und Satan
Auch dieser Kampf wird 1999 ausgetragen
werden. Licht gegen Finsternis. Auch der Antichrist und seine Helfershelfer
haben einen Schutzengel.
Es wird eine neue Ära anbrechen und
auch eine neue Magie; aber mit den Offenbarungen von AIWAZ wird diese neue
Konstellation nichts mehr gemein haben. Denn es wird eine "Kosmische
Translation" dieser Crowley-Magie geben in ein anderes interdimensionales
System dieser Galaxis. Dort wird dann diese Magie zur Vollendung reifen.
Das Gesetz von Thelema wird ab dem
Jahre 2000 keine Gültigkeit mehr haben und auch nicht mehr zur Anwendung
kommen.
Thelema wird von den neuen Schwingungen
vollkommen absorbiert werden, also eine kosmisch-magische Translation und
Transportierung wird stattfinden.
BAPHOMET und ebenso Sein ORDO
BAPHOMETIS[421] * werden sich über die magische eB-Funktion
- also eine magische Exponentialfunktion - mittels magischer Teleportation ins
Ur-Universum begeben und sich hier für Äonen mit den Urkräften des UREINEN
vereinen, um dann jenseits dieses gegenwärtigen Universums ein MAGO-BAPHOMETISCHES
UNIVERSUM zu erschaffen.
Der Kosmische Ruf Seiner Majestät ist
bereits 1990 an seine Diener ergangen. Die Vorbereitungen für eine Rückkehr
laufen bereits auf Hochtouren.
So sei es!!
In Nomine
Baphometis!"
Claas Hoffmann: Besessenheit, Mister Spock &
Abramelin[422] *
"Abraham von Worms schreibt:
"Ein geborener Heide, Christ, Jude und jeder Ungläubige kann vollkommener
Meister dieser Kunst werden, nicht aber ein Abtrünniger, der einmal sein
natürliches Gesetz verlassen und mit anderen fremden Gottesdiensten gehurt
hat." Allein dieses Paradoxon wird es für jeden Intellektuellen, der
nicht über seine Intellektualität hinauswächst, unmöglich machen, die
praktische Anrufung seines Schutzengels zu beginnen. Ich darf nicht heute mit
vier Frauen schlafen, mich nach Mekka verneigen und keinen Alkohol trinken, und
morgen denken, ich werde nur einer Frau treu bleiben, das "Vater
unser" beten und mir zum Abendbrot eine Flasche Wein gönnen. Ein jeder
kann ein vollkommener Meister der Abramelin-Magie werden, aber er muss gemäss
Abraham von Worms seinem "natürlichen Gesetz", das heisst, der
Religion seiner Vorväter treu bleiben. Einem frommen Kannibalen wird die Gnade
Gottes verwehrt bleiben, wenn er mit dem Christlichen Gott hurt, und aus
Mitleid nicht einen Rivalen aus dem Nachbardorf verspeist, so wie es ihn seine
Vorväter gelehrt hatten. Nun, dies sind die Anweisungen, aufgeschrieben im 14.
Jahrhundert, für einen Thelemiten also Gesetze des Alten Aeons. Die
allumfassende Akzeptanz der verschiedenen Religionen in den Worten Abrahams ist
aber derart transzendent, dass es scheint, als hätte der Magier Abramelin das
Buch des Gesetzes und speziell jene Worte aus dem Vers I;56: "Aum! Alle
Worte sind heilig und alle Propheten wahr" gelesen, für richtig befunden
und vollkommen verstanden. Wie sollen wir Abramelin verstehen, wenn wir
gleichzeitig versuchen, nach den Gesetzen des Liber AL zu leben, das heisst,
nach dem Gesetz unseres eigenen wahren Willens?
Für Abramelin ist es gleichgültig,
welchem Gott wir dienen. Durch das konsequente Befolgen der Gesetze eines
Gottes, können wir in den Kontakt und Austausch mit unserem heiligen
Schutzengel gelangen. So war es im Alten Aeon. Im Neuen Aeon ist es streng
verboten, den Gesetzen eines Gottes zu gehorchen, wenn diese Gesetze nicht eins
mit unserem wahren Willen sind. Wenn ich thelemitischer Grossvater bin, und
meine Enkelkinder wollen die heilige Magie des Abramelin praktizieren und in
den Monaten vor dem Erscheinen des Engels täglich zu ihrem Gott beten und um
Verzeihung ihrer Sünden bitten, wen müssten sie dann anbeten? Ihren eigenen
wahren Willen, oder Horus, der ihnen hilft, ihren eigenen wahren Willen zu tun.
Sie müssten immer wieder um Vergebung bitten, wenn ihnen eine Situation
einfällt, in der sie glauben, nicht nach ihrem Willen gehandelt zu haben, z.B.
weil sie sich fürchteten, weil sie zu faul waren, oder ihnen irgend etwas
peinlich vorkam. Vielleicht haben sie auch einmal einen Lichtkuchen nicht
aufgegessen, sondern nur angebissen und den Rest in den Müll geworfen.
Crowley sah im Diktat des Liber AL das
Resultat seiner (abgebrochenen) Abramelin-Exerzitien. Sein heiliger
Schutzengel hatte ihn erhört und ihm das Buch diktiert. Wenn wir es nun so
betrachten wollen, dass Crowley die Kenntnis und den Austausch mit seinem
Schutzengel erlangte, und mit diesem Schutzengelkontakt durch sein Leben
wandelte, so wird jedes ehrliche und anständige Kind traurig und enttäuscht
sein, dass Crowley nicht viel spektakulärer diesen Kontakt unter Beweis
stellte, indem er die Schutzgeister und Dämonen seinen Willen tun liess, und
nicht nur in erster Linie "Das Buch des Gesetzes" der Menschheit zum
Beweis zeigte. Im Liber AL heisst es über Götter und Wunder in Vers I;21:
"Für den Gott und den Anbeter bin ich nichts: sie sehen mich nicht. Sie
sind wie auf der Erde" Diesen Vers könnte ich so verstehen, dass er
besagt: "Ob du ein Gott bist, oder ein Mensch, die Göttin Nuit oder deinen
Schutzengel wirst du nicht sehen, du wirst auf der Erde sein, wie alle anderen,
und niemand kann erkennen, ob du deinen wahren Willen gefunden hast, ein Gott
geworden bist und erleuchtet." Ist das wirklich so gemeint? Das wäre aber
schade. Keine Wunder im Neuen Aeon, ausser der Niederschrift des Buch des
Gesetzes. Da Horus/Ra Hoor Khuit in einem geheimen vierfachen Wort der
Lästerung gegen alle Götter der Menschen ist, und er auf all diese alten
Glaubensbekenntnisse spuckt und diese Götter verflucht, ist die Durchführung
des alten Abramelinrituals für einen Thelemiten vollkommen unmöglich, es sei
denn, die Eltern des Praktikanten haben ihr Kind thelemitisch erzogen und jeden
Morgen vor dem Frühstück "Es gibt kein Gesetz ausser Tu was du
willst" gesungen, oder, die Eltern des Schutzengelbeschwörers waren in
keiner Kirche, denn wenn die Eltern z.B. Christen waren und ihr Kind
konfirmieren liessen, hat dieser Mensch ja "mit anderen Göttern
gehurt", wenn er vom Christengott zu Horus und Nuit überwechselte. Er hat
dann sein "natürliches Gesetz" verlassen.
Im weiteren schreibt Abraham seinem
Sohn, dass ohne die Furcht vor Gott eine erfolgreiche Beschwörung unmöglich
ist. Dagegen befiehlt uns der Gott des neuen Zeitalters im AL III;17:
"Fürchte überhaupt nichts; fürchte weder Menschen, noch Schicksale, noch
Götter" Wie entkommen wir diesem Dilemma? Was für ein Dilemma? Nun, das,
wodurch jedes freie Kind betrübt wird, dass es keine Wunder gibt, keine Dämonen
und Schutzgeister, die dem Magier gehorchen, bis zu jener Zeit, in der die
Vorväter Thelemiten sein werden und das "natürliche Gesetz" das
Gesetz von Thelema sein wird. Aber vielleicht müssen wir dem Kind auch
erklären, dass niemand, der in Kontakt und Austausch mit seinem Schutzengel
ist, das starke Bedürfnis hat, Wunder zu vollbringen, da ihm der Austausch mit
seinem Engel das grösste und unaussprechlichste Wunder ist.
Die Macht, die einem die Herrschaft
über die verschiedenen Abramelin-Geister verleiht, ist als Antrieb/Motivation
zur Durchführung des Rituales wohl eher hinderlich als fördernd für einen
Erfolg. Crowley, der verwirrt davon war, im AL immer wieder "Prophet"
genannt zu werden, überlegte, was denn eigentlich neben der Verbreitung des
Buches seine Aufgabe war, und irgendwann erkannte er, dass er den Menschen
beibringen wollte, wie sie in Kenntnis und Austausch mit ihrem heiligen
Schutzengel treten konnten. Hierzu entwarf er das "Liber Samekh".
Nach einer erfolgreichen Durchführung dieses Rituales ist der Magier verzückt
& erleuchtet, weil er das Bewusstsein erlangt hat, mit seinem Schutzengel
zu kommunizieren. Er wird daraufhin, nach Crowley, wie ein Stern seine
harmonische Bahn ziehen, niemandem im Wege stehen, genauso, wie sich ihm und
seinem wahren Willen nichts und niemand in den Weg stellen kann. Hier wird das
Erlangen der Erkenntnis und des Austausches mit dem Schutzengel mit dem Finden
und Verwirklichen des wahren Willen gleichgesetzt. Ein Thelemit, der diesen
Zustand erreicht hat, hat aber nicht automatisch auch dadurch die Schutzgeister
und Dämonen des Abramelin zur Verfügung, denn er ist "wie auf der
Erde". Zur korrekten Durchführung des "Liber Samekh" muss der
Praktikant ein enorm sicherer Astralreisender sein. Es scheint, als sei eine
erfolgreiche Schutzengelbeschwörung im Stil des Liber Samekh vollkommen
unmöglich, ohne Herr und Meister über den eigenen Astralleib geworden zu sein.
Das ist für all jene betrüblich, die sich zu doll vor der Astralwelt fürchten
oder die zu verspannt sind oder, die einfach nicht astral aussteigen können, so
wie es Leute gibt, die z.B. blind sind und darum nicht sehen können. Wenn es
die Voraussetzung wäre, zwei sehende Augen im Kopf zu haben, um mit seinem
Schutzengel in Kontakt treten zu können, dann hätten die armen Blinden keine
Chance, und das kann nach dem AL I;22 nicht die "Wahrheit" sein, denn
dort steht geschrieben: "Weil ich der unendliche Raum und die unendlichen
Sterne darin bin, tuet ihr desgleichen. Bindet nichts! Machet keinen Unterschied
unter euch zwischen irgendeiner Sache und irgendeiner anderen Sache, denn dadurch
kommt Schmerz." Wenn im neuen Zeitalter der Kontakt zu einem Schutzengel
nur jenen möglich ist, die erfahrene Astralreisende sind, so wird hier ein sehr
grosser Unterschied zu jenen gemacht, die nicht astral reisen können wie sie
wollen. Zudem ist es kaum zu begreifen, warum im Alten Aeon in keinster Weise
das Astralreisen eine Voraussetzung für die erfolgreiche Schutzengelbeschwörung
nach Abramelin war. Wenn man im Neuen Aeon ein Astralreisender sein muss, um
seinen Engel beschwören zu können, und dann als Belohnung "nur" die
Kenntnis und den Austausch mit diesem Engel bekommt, nicht aber die Herrschaft
über diverse Schutzgeister und Dämonen, im Alten Aeon dagegen keinerlei Erfahrung
auf der Astralebene von Nöten war und nach erfolgreichem Abschluss des Rituales
zusätzlich zur selig machenden Gewissheit der Existenz des Schutzengels auch
noch die Herrschaft über so viele Dämonen und Geister erlangte, dann hatte
diesbezüglich das Alte Aeon eine ganze Menge Vorteile, es sei denn, es ist
unter jeder Voraussetzung besser ein armer König als ein reicher Sklave zu
sein.
Crowley hat noch einen weiteren Ansatz
zur intensiven Erkenntnis des höheren Selbstes bzw. des heiligen Schutzengels
im Equinox Vol 1 No 1 in seiner Dokumentation "John St. John"[423] * aufgeschrieben.[424] * Hier beschreibt Crowley, wie er in nur 12 Tagen,
durch Meditation, Yoga-Übungen und thelemitische Rituale am zwölften Tag den
Orgasmus der Erkenntnis und Einheit mit seinem Schutzengel erlebt. Auch dies
ist ein rein mystisches Erlebnis, scheinbar ohne das Ergebnis daraus
resultierender magischer Macht. Auch hier scheint es, als ob für einen frommen
Thelemiten das Bewusstsein, ein höheres Selbst, bzw. einen Schutzengel zu haben
und mit diesem zu kommunizieren, nichts mit der in der Abramelinmagie daraus resultierenden
magischen Macht zu tun hat. Die Abramelin-Exerzitien dauern eineinhalb Jahre,
das Liber Samekh Ritual mehrere Monate und in "John St. John" hat's
nur 12 Tage gedauert bis der Blitz ins Bewusstsein traf. Bis heute habe ich keinen
Crowley-Text gefunden, aus dem ich klar erkennen konnte, dass er mit dem höheren
Selbst nicht auch den wahren Willen und nicht auch den Schutzengel meint.
Vielleicht bin ich schwer von Begriff. Wenn ich also dem Wahn verfalle, dass
ich meinen wahren Willen gefunden habe und lebe, brauche ich dann kein
Abramelin, kein Liber Samekh und keins der in Crowleys "Magick" beschriebenen
Rituale?
Wenn mich das Bewusstsein über die
kontinuierliche Gegenwart meines Schutzengels nicht vollkommen glücklich macht,
nicht von allem Schmerz erlöst und ich weiterhin einen Unterschied zwischen
Krankheit und Gesundheit, Armut und Reichtum, Furcht und Mut mache, bin ich
dann nach thelemitischem Gesetz nicht "erleuchtet" und kann mich
somit doch nicht wirklich mit meinem Schutzengel vereinigt haben?
Nehmen wir an, im Neuen Aeon sei es wie
im Alten, und das "Schutzengelbewusstsein" befreit nicht von dem Wunsch,
die dienstbaren Geister & Dämonen zu beschwören und sie zu verschiedenen
Aufgaben zu zwingen. Abraham von Worms war vollkommen gewiss und sicher, dass
er seinen Schutzengel erfolgreich beschworen hatte, und erst danach durften von
ihm die Geister & Dämonen beschworen werden. Wenn er sie vorher angerufen
hätte, hätten sie ihre Befehle nicht von einem reinen Diener Gottes empfangen.
Die Geister & Dämonen hätten dann vielleicht nach einer Beschwörung nicht
den Willen Abraham von Worms, geschweige denn seines Engels oder Gottes getan.
(Wenn es denn möglich ist, dass in Gottes vollkommenem Universum etwas nicht
den Willen Gottes tut.) Vielleicht hätten die Geister & Dämonen Abraham
vernichtet. Wenn es gestattet ist, hier höchst willkürlich einen Fetzen vom AL
II;58 zu zitieren: "Alles ist immer wie es war" so sollte jeder
Thelemit erst dann mit einer Beschwörung jeglicher Art von Geistern &
Dämonen beginnen, wenn er sich vollkommen gewiss und sicher ist, dass er seinen
Schutzengel erfolgreich beschworen hat und/oder, wenn er keinen Zweifel daran
hegt, seinen wahren Willen gefunden zu haben und zu tun.
Ich persönlich erkenne meinen
Schutzengel als ein Wesen ausserhalb von mir selbst und nicht mit meinem wahren
Willen identisch. Allerdings steht mein wahrer Wille in keinster Weise in
Konflikt mit dieser Intelligenz. Ein Unterschied meiner Wahrnehmung von meinem
Schutzengel im Gegensatz zum klassischen astralen Engel ist, dass ich meinen
Schutzengel für eine Astronautin halte, die neben ihrer starken astralen
Energie auch über einen Körper aus Fleisch und Blut verfügt.[425] * Allein, dass ich meinen Engel für ein weibliches
Wesen halte, ist schon eine Besonderheit, denn die klassischen Schutzengel sind
immer männlich. Die Männlichkeit der Schutzengel mag darauf zurückzuführen
sein, dass ein Mensch nach einer altaeonischen erfolgreichen
Abramelinbeschwörung ein uneingeschränkter Diener Gottes und seines Engels
ist. Ohne dies auf irdische Gleichungen zu unterschiedlichen Fähigkeiten von
Männern und Frauen übertragen zu wollen, betrachte ich das männliche Prinzip
als das schöpferische, befehlende und das weibliche als das empfangende,
ausführende. Ein altaeonischer, erfolgreicher Abramelin-Magier tut nicht
seinen irdischen eigenen Willen, sondern empfängt weiblich den wahren
männlichen Willen Gottes durch seinen männlichen Schutzengel. Abraham von Worms
schreibt: "immer gehorchten mir die Geister. Alles gelang mir, weil ich
selbst dem Willen Gottes gehorchte." Dass ich meinen Engel als weiblich
wahrnehme, kann ich versuchen durch AL I;16 zu verstehen: "Denn er ist
immer eine Sonne und sie ein Mond. Doch sein ist die geflügelte geheime Flamme
und ihrer das herabfallende Sternenlicht."
Ich habe manchmal die Wahrnehmung, dass
mich der Astralleib eines dünnen weiblichen Wesens mit einem enorm grossen
Kopf [Lam] durchdringt, und dass
dieses Wesen durch meine Augen schaut, mit meinem Körper tanzt, durch meine
Stimme spricht. Ich habe dann das Bewusstsein, dass mein Engel in seinem
Ausdruck durch mich glücklich ist.
Ich habe mir angewöhnt, immer, wenn ich
einen Orgasmus habe, mir vorzustellen, dass ich meinen Körper verlasse und als
Adler oder Falke durch die Lüfte fliege. Je nach Intensität des Orgasmus habe
ich dann auch das körperliche Empfinden, dass mir Federn aus meinen Armen
wachsen und sich meine Füsse in Vogelkrallen verwandeln. Auf eine subtile Art
und Weise ist dieses fremdartige Körpergefühl jenem Zustand ähnlich, in dem der
Astralkörper meiner Astronautin mich durchdringt, und durch mich auf der Erde
wandelt.
Wenn ich bei einem besonders starken
Orgasmus bis zu den Pyramiden auf dem Mars fliege, empfinde ich dies ebenso als
eine Vereinigung mit meinem Engel, wie in jenem Zustand, in dem ich berauscht
und verzückt auf der Erde tanze, und meine Astronautin durch mich diesen Tanz
erlebt. Hier ist ein Unterschied zu einem "Samadhi-Zustand", einer
Vereinigung des Menschen mit Gott. Ich kann es zwar so betrachten, dass ich
mich grundsätzlich bei einem Orgasmus mit Gott vereine, aber in diesem Fall ist
es ja der Engel, der sich mit mir vereinigt und dieser Engel selber erlangt in
der Ekstase oder im Orgasmus die Vision des Universums als kontinuierliches,
vollkommenes Phänomen. Dies ist der Unterschied zur Vereinigung des Menschen
mit Gott, in der nur der Mensch seine Vollendung findet, denn in der
Engelserfahrung findet ja der Engel seine Vollendung in seinem Menschen.
The Time & Space Society[426] *
Warum habe ich UFOs gesehen, fühle mich
von ihnen gelenkt und beobachtet, und warum halte ich eine Astronautin
gleichzeitig für einen Schutzengel? In diesem Zusammenhang finde ich die
Mimikri-Hypothese von Johannes Fiebag sehr interessant. (Siehe hierzu:
"Neue kosmische Spuren", Goldmann Verlag) Fiebag geht davon aus, dass
eine uns weit überlegene Superintelligenz sich uns immer in der Form offenbart,
in der wir sie entsprechend unserer Bewusstseinsentwicklung wahrnehmen können.
Er geht also davon aus, dass diese Intelligenz weder aus "Engeln"
noch aus "Astronauten" besteht, dass sich diese Intelligenz uns aber
in eben diesen Formen offenbart, in welchen wir sie erwarten und in welchen wir
sie verstehen können.
Im alten Aeon wurde dem
Abramelin-Magier zwar kein Recht auf einen individuellen freien Willen
zugesprochen, aber dennoch gab es eine schier unbegrenzte Vielfalt von
möglichen Lebensregeln/Religionsgesetzen, die ein Magier befolgen musste/konnte
(gemäss der Religion seiner Vorväter), um eine Beschwörung erfolgreich
abzuschliessen. Ausdrücklich war auch allen Heiden und Ungläubigen die Praktizierung
dieser Magie erlaubt. Würde ich also im 14. Jahrhundert leben, und schon meine
Oma hätte immer fliegende Scheiben am Himmel gesehen und ihren Kindern
beigebracht, dass dies die Wagen der Götter seien, und schon meine Oma hätte zu
diesen UFOs gebetet und ihren Kindern befohlen, dass gleiche zu tun, dann wäre
es für mich als UFO-Anbeter im 14. Jahrhundert möglich gewesen, dass Gott mir
die Gnade gewährt, das Abramelin Ritual erfolgreich durchzuführen. Nach der Mimikri-Hypothese
wäre es für das Ergebnis (die erlangte magische Macht) vollkommen irrelevant,
ob mir der heilige Schutzengel dann als schönes leuchtendes Wesen mit grossen
weissen Flügeln erscheint, oder als kleine, grünhäutige, grossköpfige
Astronautin. Ebenfalls für die Resultate nicht von Bedeutung wäre es, ob ich
nun glaube, die Schutzgeister und Dämonen würden durch die Allmacht Gottes
(seine Allgegenwart und Schöpferkraft) ihre Dienste für mich ausführen können,
oder aber durch eine unserer Technologie weit überlegene Ausserirdische
Intelligenz, die mir z.B. dadurch die Fähigkeit zu fliegen verleiht, in dem sie
einen Anti-Gravitationsstrahl auf mich richtet. Das Ergebnis wäre ebenfalls das
Gleiche, ob nun Gott durch seine Allwissenheit den Geistern erzählt, wo der für
mich bestimmte Goldschatz verborgen liegt, oder ob Raumschiff Enterprise mit
einem Super-Scanner das Erdreich durchleuchtet und so diesen Goldschatz ausfindig
macht.
Um noch einen Zusammenhang zwischen
Engeln und UFOs herzustellen möchte ich mit den Worten von AL II;8 spielen:
"Who worshipped Heru-pa-kraat have
worshipped me; ill, for I am the worshipper."
"Wer Heru-pa-kraat angebetet hat,
hat mich angebetet, falsch, denn ich bin der Anbeter."
Wer Erfahrung mit Besessenen oder einer
eigenen Besessenheit gemacht hat, weiss, wie sehr gerade Worte sich dazu
eignen, ihnen den Sinn aufzuzwingen, für welchen man sie gebrauchen will. Ich
mache nun aus "worship" "warship", und brauche dazu nur das
"o" in ein "a" zu verwandeln. Jetzt kann ich vollkommen
verrückt werden und Christus zitieren. "Ich bin das A und das O." In
diesem bedenklichen geistigen Zustand lese ich AL II;8 noch einmal:
"Wer Kriegsschiffte
Heru-Paar-Kraat, hat mich gekriegsschifft, falsch, denn ich bin der
Kriegsschiffer."
Raumschiff Enterprise ist nicht nur ein
Wissenschaftliches Forschungsschiff zur Erkundung fremder Welten, auf der Suche
nach unbekannten Lebensformen, sondern mit seinen Phaser-Torpedos zweifellos
auch ein Kriegsschiff. Die Enterprise ist kein UFO sondern ein IFO
(Identifiziertes fliegendes Objekt), aber ich darf annehmen, dass die UFOs
ebenfalls sowohl wissenschaftliche Forschungsschiffe, wie auch Kriegsschiffe
sind. Für einen Menschen, der nach Kenntnis und Austausch mit höheren, fremden
Intelligenzen strebt, ist es, bewaffnet mit der Mimikri-Hypothese und mit
einem Schuss Besessenheit also kein Problem, in Heru-Paar-Kraat, der selbst ein
Anbetender ist, einen UFOnauten zu entdecken.
"Wer Heru-Paar-Kraat angebetet
hat, hat mich angebetet, falsch, denn ich bin der UFOnaut."
Mit diesem Bewusstsein jenseits von Gut
und Böse ist es vollkommen logisch, dass mit dem AL Vers I;10 "Lasset
meine Diener Wenige und Geheime sein: sie werden die Vielen und Bekannten
regieren" die Insassen der UFOs im Orbit der Erde gemeint sind. In
Zecharia Sitchins Buch "Die Kriege der Menschen und Götter"
(Knaur-Verlag) entscheiden die alten Sumerischen Götter in ihren Flugmaschinen,
welcher irdische König welche Schlacht gewinnen soll, indem diese Götter mit
ihren ausserirdischen Kriegsmaschinen aus der Luft in die Schlachten
eingreifen. Ob es sich bei den UFOs um manifestierte Schutzengel handelt, ist
nur dann mit ja oder nein beantwortbar, wenn wir das Konzept
"Schutzengel" klar definieren: Ein mächtiges himmlisches Wesen,
welches Menschen schützt und leitet: Ja? Ein mächtiges himmlisches Wesen
welches Angst und Schrecken verbreitet und Menschen tötet: Nein?
Whitley Strieber, der mit seinem Buch
"Die Besucher" (Heyne Verlag) eine wahre Welle von UFO-Kontakt und
Entführungsberichten auslöste, wandelt in seinem darauf folgenden Buch
"Transformation" (Heyne) seine Ansicht und Einstellung gegenüber den
Besuchern. Während er im ersten Buch von Angst, Schrecken und Ekel dominiert
wird, ist er den Fremden Wesen gegenüber im zweiten Buch dankbar und verbunden.
Sie haben zwar nicht ihren Schrecken verloren, dennoch vergleicht er sie in
seinem ersten Buch eher mit Dämonen, im zweiten mehr mit Engeln. Obwohl die
Fremden Wesen ihn entführten und ihm schmerzhaft merkwürdige Gegenstände in den
After schoben, ist er letztendlich dankbar für die innere Verwandlung die sich
in ihm durch die Wesen vollzog. Strieber schreibt, dass die Besucher ihn durch
Todesangst geführt hätten und er so in seine eigene, persönliche schreckliche
Dunkelheit gelangt sei. Hierdurch habe er enorm an Selbsterkenntnis gewonnen.
Es entsteht der Eindruck, als wären die Besucher Psychologen, die an einzelnen
Personen eine Schocktherapie anwenden. Interessant an Striebers Fall finde ich
eine Begebenheit aus "Transformation", in der er durch eine plötzliche,
enorm ekstatische sexuelle Erregung, die verwirrender Weise durch die Vision
einer ausserirdischen Hand, die auf einen viereckigen Kasten zeigt, ausgelöst
wird, seinen Körper verlässt und mit seinem Astralleib durch sein Zimmer
schwebt.
Strieber vermutet, dass die Besucher in
dieser Astralen Welt zu Hause sind, ist sich aber gleichzeitig sicher, dass sie
auch über eine physisch reale Existenz verfügen.
Viele Bücher in der UFO-Literatur
beschreiben Fälle von sexueller Interaktion zwischen Ausserirdischen und
Menschen. Häufig ist dies mit Schmerz und Entsetzen der Erdlinge gepaart.
Männern werden Spermaproben entnommen, Frauen werden von Ausserirdischen
geschwängert und nach drei Monaten wird ihnen der Fötus von diesen Wesen
wieder entnommen, oder irdische Männer schwängern ausserirdische Frauen. Oft,
aber nicht immer ist diese Erfahrung für die Menschen furchtbar. Siehe hierzu
z.B. "Das Sphinx Syndrom" von Walter-Jörg Langbein (Verlag Langen
Müller).
Vielleicht ist im Neuen Aeon die
Sexualmagie ein stärkeres Werkzeug als ein Gebet, vielleicht war es im Alten
Aeon umgekehrt. So wie die Vereinigung zwischen Engel und Mensch auf einer
spirituellen Ebene der Höhepunkt der Abramelin-Beschwörung war, so scheinen
sich die Engel des Neuen Aeons sogar physich mit uns vereinigen zu wollen. Auf
einem Esoterik-Festival auf Island traf ich einen verrückten Therapeuten aus
Amerika. Der hielt in der einen Hand ein Pendel und in der anderen meine Hand.
Dann erzählte er mir, die Ausserirdischen hätten mich entführt, mein Gedächtnis
gelöscht und mir Sperma-Proben entnommen. Mit diesem Erbmaterial wollten sie
nun ihr eigenes aufbessern, dafür würden sie ausser menschlichem auch das
Erbmaterial irdischer Kühe und Schafe verwenden. Der gute Mann erklärte mir,
die Ausserirdischen seien zwar intellektuell 100 mal weiter entwickelt als wir,
emotional seien sie allerdings ein absolutes Nichts. Sie möchten nun neben
einer Frischzellenkur von uns und unserem lieben Vieh auch gleich noch Gefühle
bekommen, denn sie meinen, dass es wohl ganz toll sein muss, Gefühle zu haben.
Der "Therapeut", der mir dies erzählte hat sicher wesentlich zu viele
UFO-Bücher gelesen, und ich denke nicht, dass er in meinem Fall richtig
gependelt hat. Trotzdem ist der Gedanke interessant, die "Engel"
könnten durch eine physische Vereinigung mit uns (durch Vermischung unseres mit
ihrem Erbmaterial) emotional reicher werden. Ich glaube allerdings, dass schon
der heilige Schutzengel von Abraham von Worms sehr glücklich war, als er
endlich den direkten Austausch bzw. die Vereinigung mit Abraham erlebte.
Ich beobachte eine Annäherung zwischen
der "spirituellen" Magie und Esoterik Szene und den UFO-Forschern vom
Schlage Erich von Dänikens, Johannes von Buttlars, Luc Bürgins und anderen. Es
ist höchst interessant und bemerkenswert zu sehen, wie die verschiedenen
Geistesschulen miteinander liebäugeln. Warum auch nicht, verfolgen doch beide
Gruppen von Menschen das gleiche Interesse, die Weiterentwicklung und/oder die
Rettung der Menschheit. Aleister Crowley schrieb in "Magick without
Tears" 1944: "Meine Beobachtung des Universums überzeugt mich davon,
dass es Wesenheiten von einer Intelligenz und Kraft gibt, die so viel höher
ist, als alles, was wir als Menschen begreifen können ... die einzige Chance
für die Menschheit als Ganzes Fortschritte zu machen darin besteht, dass einzelne
Individuen in Kontakt mit diesen Wesenheiten treten." Crowleys Kontakt zu
seinem Schutzengel Aiwass hat den interessanten Aspekt, dass dieser Engel
keinen Hehl daraus macht, dass er Crowley zu verschiedenen Handlungen zwingt.
Wann auch immer ein Engel oder Dämon einen Menschen zu Gedanken oder Handlungen
nötigt, liegt der Begriff der Besessenheit nahe.
Beispiele für die Unfreiwilligkeit mit
der Crowley seinem Engel gehorcht finden wir in AL II;10, 11:
"O Prophet! Feindselig lernst du
diese Schrift. Ich sehe dich die Hand und die Feder hassen; aber ich bin
stärker."
oder in AL III;11: "Du selbst
sollst sie anbetend begleiten, O Prophet, obwohl du es nicht magst. Du wirst
Gefahr und Unruhe haben."
oder in AL III;15: "Ihr werdet
darüber traurig sein."
Kann man also von seinem höheren Selbst,
von seinem heiligen Schutzengel besessen sein? Wenn wir Besessenheit so
definieren, dass eine Intelligenz oder psychische Energie, die nicht mit
meinem wahren Willen harmonisiert, meine Taten oder Gedanken beherrscht, ist
eine Schutzengel-Besessenheit nicht möglich, da mein Schutzengel neben dem
lieben Gott das einzige Wesen im Universum ist, von dem ich uneingeschränkt
sagen kann, dass es meinen wahren Willen kennt und mir helfen möchte, diesen zu
verwirklichen.
Wenn man allerdings Besessenheit so definiert,
dass man in diesem Zustand an nichts anderes mehr denken kann und will, als
eben an jenes Ding, von dem man besessen ist, so ist die Besessenheit vom
Schutzengel eine Grundvoraussetzung für die Durchführung eines erfolgreichen
Rituales, bei Abramelin, Liber Samekh und John St. John. Kann sich ein
Thelemit, der von seinem Schutzengel besessen ist, nicht todsicher sein, dass
ihn dieser Engel immer zwingen wird, seinen wahren Willen zu tun?
Der Glückliche!
Ich kann Abraham von Worms Aussage,
dass die Kabbala kostbarer und edler als das Geheimnis von der Erlangung der
Schutzengelkommunikation sei, nicht recht begreifen. Ich mach meine
kabbalistischen Berechnungen, weil ich besessen bin vom Herrn 1234567890 und
weil ich mich oft fürchte und mir dann beweisen will, dass es jemanden gibt,
der bei mir ist, und das gelingt mir dann, wenn ich nach meinen
kabbalistischen Taten ein Ergebnis erhalte, von dem ich überzeugt bin, dass ich
unmöglich als Mensch darauf hätte kommen können.[427] * Vielleicht ist die Kabbala darum so kostbar und
edel, weil sie den Verstand mit erfasst, eben den Verstand mit seinen eigenen
Waffen schlägt. Bei mir stellt sich dieser Effekt des selbsterschlagenen
Verstandes aber nicht ein, wenn ich einfach nur ähnliche Worte mit gleicher
Zahl entdecke oder so etwas, nein, es muss schon wirklich komplex sein, ein gut
organisiertes Spiel. Ich weiss, dass ich als Mensch mit meinem
Alltagsbewusstsein von Ursache und Wirkung und Anfang und Ende und einem ganz
alltäglichen Zeitbewusstsein von Arbeitsbeginn und Feierabend, viel zu blöd
bin, als dass ich so etwas Vollkommenes erschaffen könnte. Das Wissen von
meiner eigenen Unfähigkeit ist der Beweis für die Anwesenheit meines Engels.
Piep Piep Piep - yes, O.K. Beam me
up."[428] *
Willkommen in meinem Kopf
Claas Hoffmann führt ein sehr persönliches
und kreatives Verhältnis mit seinem weiblichen Schutzengel Lam und hat schon
einmal eine Lam-Büste in Südengland mit Sperma geweiht.[429] * Lam hat dem 20jährigen Hoffmann (geb. 1967) (der
nicht HIV+ ist) eine "homöopathische" Rezeptur (nach der
Schrotflinten-Methode) zur Heilung von AIDS gegeben,[430] * was Hand in Hand mit weiteren
"UFO"-Erlebnissen und Inspirationen einhergeht.[431] * Sein von ihm selbst so genannter
"Medizinwahn" hat 1987 mit Unterleibsschmerzen nach dem Orgasmus
begonnen, worauf ein "ägyptischer Gott" "Lichtblitze" über
ihn ausgegossen habe.
"Ich wollte Macht, ich wollte,
dass sich alle vor mir fürchten. Die universale Medizin zu finden, alle
Krankenhäuser überflüssig und alle Ärzte arbeitslos zu machen, scheint ein
edles Ziel zu sein. Aber die Motivation hinter dem Gedanken ist die Furcht vor
Krankheiten, und gleichzeitig der Wille, die ganze Welt durch eine
sensationelle Entdeckung zu erschüttern, zu erschrecken, und zehntausende Ärzte
in den Selbstmord zu treiben. (Vor allem die Urologen) ... Ich wollte ja
eigentlich die Medizin gegen Aids finden, weil ich so grosse Paranoia hatte,
selbst infiziert zu sein ... Drei mal habe ich nicht nur gehofft und geglaubt,
dass die Ausserirdischen [Lam] mir
die Zusammenstellung [der "homöopathischen" Aids-Medizin]
übermittelt hatten, dreimal war ich mir sicher. Dreimal war ich mir sicher, der
grosse unglaubliche Lebensretter zu sein ... dass ich zusammen mit den
Ausserirdischen die Welt durch eine Aids-Medizin verändern würde." "Ich
werde das Gefühl nicht los, mich unschuldig zu fühlen, daran geglaubt zu haben,
dass sie [die angeblich homöopathischen Mittel] wirken."
Aber als ihm niemand glaubt und Hoffmanns
drei Versuche von den "Geretteten" nicht als von ihm und den
Ausserirdischen indizierte Heilungen akzeptiert werden, findet er das "zum
kotzen, zum weinen ... Ich hatte einen grossen Riss im Kopf. War ich
grössenwahnsinnig geworden? Waren die Ausserirdischen ganz fiese Sadisten, die
wollten, dass ich wahnsinnig werde?" Falls sich bei einer wissenschaftlichen
Analyse Hoffmanns Rezeptur unwirksam erwiese, "würde das ja bedeuten,
dass ich in einer ganz einsamen verdrehten Realität leben würde. Claas ist auf
Pille hängengeblieben. Claas sieht UFos, ha ha ha ... Ich bin ein Feigling. Mir
ist es doch viel wichtiger, zu beweisen, dass es toll ist, wenn man auf Pille
hängenbleibt, UFOs sieht und verrückt ist, weil man dadurch ganz phänomenale
medizinische Erfolge erzielen kann."
Hoffmanns Gnosis nährt sich vom Leiden an
der Welt. "Ich habe immer versucht, einen Sinn, etwas Schönes, etwas
Wohlwollendes in meinen Alptraumerfahrungen zu finden. Ich kann nicht
akzeptieren, von Qliphots, Dämonen oder anderem Unangenehmen nur so zum Spass
gequält worden zu sein. Ich konnte mit meinen Schmerzen und meiner Angst nur
leben, wenn ich daran glaubte, dass etwas Gutes dahintersteht. Für mich war es
immer Lam, die mich beobachtet oder durch meine Augen schaut und sich mir in
erster Linie durch Synchronizitäten mitteilt." Ähnlich wie bei Michael
Staley wird so Lam zu einem "state of Gnosis," gleichzeitig bleibt
Lam jedoch eine Astronautin und zusätzlich reine sexuelle, astrale Energie.
Hoffmann träumt bereits als 19jähriger, "als
grosser Weltenerlöser überall im Fernsehen zu sein." Er bezieht
gnostische "Folgeschäden" in die libertinistischen Weltverwesungen
mit ein, ohne von einem Universalmenschen zu träumen, der gar keine
"Schäden" davontrüge: "Wäre es nicht eine wunderbare Welt, in
der alle Leute dicke Joints und Zigaretten rauchen könnten, und wenn sie dann
Lungenkrebs kriegen, ist es das gleiche, als hätten sie sich nur einen
Schnupfen geholt?" Hoffmann hat ja aus Crowleys Liber AL den "guten
Rat" von Aiwass herausgefiltert: "Nimm so viele Drogen wie
möglich und lebe so lasterhaft wie du kannst, damit du belohnt und erleuchtet
wirst,"[432] * damit der Lam-Code zum Wohle des Individuums und der
gesamten Menschheit entziffert werden kann.[433] *
Ein HGA-Ritual des OTOA[434] *
"Fakultative
Accessoires: Phoenix-Stab des Golden Dawn, Magisches Schwert oder Stab,
Lotus-Stab des Golden Dawn
Fakultative
Bekleidung: AA-Neophyten-Robe, Uraeus-Krone
Fakultativer
Weihrauch: thelemitisch: Gum Olibanum, Storax, Lignum Aloes
(1)
Eröffnungs-Ritual
(2)
Halte den Phoenix-Stab gen Osten, sage: "Heil Dir, der Du RA bist"
(visualisiere die ägyptische Gottform)
(3)
Halte den Phoenix-Stab gen Süden, sage: "Heil Dir, der Du AHATHOOR
bist" (visualisiere die ägyptische Gottform)
(4)
Halte den Phoenix-Stab gen Westen, sage: "Heil Dir, der Du TUM bist"
(visualisiere die ägyptische Gottform)
(5)
Halte den Phoenix-Stab gen Norden, sage: "Heil Dir, der Du KHEPHRA bist)
(visualisiere die ägyptische Gottform)
(6)
Umrunde den Tempel dreimal langsam im Gegenuhrzeigersinn und konzentriere dich
darauf, alle störenden Kräfte fernzuhalten.
(7)
Kehre ins Zentrum des Tempels zurück, schaue gen Osten und klatsche 11mal wie
folgt: 1 - 3 -3 -3 - 1.
(8)
Ziehe mit dem Schwert (dem Stab oder deinem Daumen zwischen Zeigefinger und
Mittelfinger) in der Luft oberhalb deines Kopfes einen Kreis. Sage:
"NUIT"
(9)
Berühre mit dem Schwert (oder Stab oder Daumen) deine Geschlechtsteile. Sage:
"HADIT"
(10)
Berühre mit dem Schwert (oder Stab oder Daumen) deine Brust. Sage:
"RA-HOOR-KHUIT"
(11)
Begib dich in der Tempelmitte gen Osten in dein Lieblings-Asana
(12)
Visualisiere einen Kegel um dich, der sich oberhalb in grosse Höhe erstreckt
(13)
Projiziere dein Bewusstsein höher und höher. Sage: "Grosse Göttin BABALON,
führe mich sicher und nahe an meinen Göttlichen Genius, meinen unsterblichen
Daemon, meinen Heiligen Schutzengel."
(14)
Projiziere mit aller Kraft den Kegel weiter empor, bis dass du nicht mehr
weiter kannst.
(15)
Erhole dich. Sage: "Ich höre und achte auf die Worte meines Engels. Mein
Engel sagt mir ... Ich bin über dir und in dir. Meine Ekstase ist in dir. Meine
Freude ist deine Freude zu sehen. Zu mir! Zu mir![435] *
(16)
Meditiere über deinen HGA und/oder dein Ajna-Chakra in deinem Augenbrauenzentrum.[436] *
(17)
Steh aufrecht mit dem Lotus-Stab. Sage: "ABRAHADABRA"
(18)
Schlussritual."
Zivorad Mihajlovic-Slavinski, durch
Michael Bertiaux eingesetzter Patriarch der "Ecclesia Gnostica Alba"
in Jugoslavien,[437] * und X° von Kenneth Grants OTO, sieht Aiwass und Lam
identisch. "Aivaz and Lam are the same Intelligence, ... the Aivaz
energy-stream materialises as Lam when emerging through human awareness."
Dies wird ihm von Grant selber bestätigt, der sich erinnert: "In 1945,
Crowley proffered his portfolio and made me choose any picture I liked ... I
drew out the portrait of LAM, and, as I did so, Crowley muttered - sotto voce -
Aiwass!."[438] *
Michael Bertiaux erlebt Aiwaz und Lam als
"The Underground-Swelling of The Lucifer-Gnosis."[439] * "Just as gnostic metaphysic conditions the
intellect to accept the political idealism of Plato and subsequent Greek
metaphysics, so the field of esoteric logic brings about a special inclination
towards an ideal order or collectivity of logical beings, whose main purpose
seems to be the establishment of a system of definitions, useful for the
reconstruction of the political world. These definitions are magical beings or
occult spirits who inhabit the interconnected space-time net-work of esoteric
and gnostic logic. By means of magical metamethodologies, the gnostic agent
draws these beings forth from the esoteric and gnostic world tissues and
concretizes them as metaphysical beings. This process of induction culminates
in the intuition of space and time as metaphysical forms of Aiwaz and Lam, the
twin pathways for the underground swelling of luciferian-magnetic gnosis, which
is the form of the ideal ontology of the political order ... AIWAZ and LAM are
the natural modes OF HUMAN EVOLUTION IN THE PRESENT AEON ... As humanity
evolves, the Aiwaz energy complex goes through a metamorphosis and separates
itself from the realm of Lam."
Emir Salihovic: Über den Heiligen Schutzengel[440] *
Im OTOA selber gibt es keine ausdrückliche
Betonung des HGA-Aspektes.[441] * Auf Wunsch hat der jugoslavische Meister der
OTOA-Loge von Belgrad und Adept in Julijan Naskovs "Gnostic Light
Movement" speziell für diese Studie seine persönliche Ansicht
zusammengefasst:[442] *
"An einem bestimmten Punkt unserer
spirituellen Entwicklung (oder auch in der Ausdehnung der Gnosis), begegnen wir
dem Gefühl, dass wir nicht das sind, was wir zu glauben meinen. Wo bin ich und
was bin ich? Dies ist der Beginn der Selbsterkenntnis, an deren Ende die
Entdeckung unserer wahren, ewigen Natur in uns, d.h. der Göttlichkeit, steht.
Auf diesem Weg durchgehen wir vier Phasen: Purifikation, Illumination,
Transformation und zum Schluss (durch Praktik und durch die Gnade Gottes)
gelangen wir ans Ziel: zum Lichtkörper. Dies ist der ewige und göttliche Körper,
Wiedergeborener Körper, die Erreichung der Jesus-Werdung, ähnlich vieler
Tibetanischer Meister.
In einigen esoterischen Traditionen
Indiens, Tibets, Afrikas und Haïtis findet man den Glauben, dass einige (nicht
alle) Götter einst auf Erden lebten, aber erst durch Hingabe und Transformation
Göttlichkeit, d.h. Unsterblichkeit als Lichtkörper, erreichten - und so gewisse
Qualitäten darstellten, die in ihren früheren Leben vorherrschend waren. So
wurde einer ein Kriegsgott, ein anderer ein Buddha u.s.w; alle von ihnen nun
bereit, dem Ruf zu gehorchen, all derjenigen, die ihrer Hilfe und ihres
Beistands bedürfen, da sie das letztendliche Ziel der kosmischen Evolution
nicht selber erreichen.
Da jeder den Beistand solcher
"Helfer von der anderen Seite" bedarf, ist die Hingabe an die
Gottheit, die für die persönlich gewählte Praxis und Entwicklung zuständig ist,
ein sehr wichtiger Teil jeder Einweihung. Im esoterischen Voudou wird eine
solche Gottheit "Maître-de-tête" oder "Meister des Kopfes"
und "Hüter der Seele" genannt. Der Adept ist wie der Vogel im Ei. Ein
einziger flüchtiger Blick auf die wahre Natur seiner letztendlichen
Transformation ist der Blick auf seinen "Wahren Willen," denn die
vollständige Kenntnis des Sterns der Unsterblichkeit (der am Horizont der
Ewigkeit aufleuchtet) kündigt die Kenntnis des versprochenen Christentums an,
die Kenntnis des "Christ, der ich bin."
Die bis zum jetzigen Zeitpunkt
angebetete Gottheit kann nun durch eine "erst noch zu erreichende"
göttliche Form ausgewechselt werden, d.h. die (zukünftige) Göttlichkeit des
Eingeweihten durch den ursprünglichen Lehrer. Dies mag irrational erscheinen,
aber angesichts der Relativität der Zeit könnten wir dies als eine Art
Nachricht aus der nahen Zukunft (dem Bereich des transzendentalen Egos - davon
gleich mehr) betrachten, wo diese (zukünftige) Form als Gott existiert, die
quasi rückwirkend in die Jetztzeit das jetzige Bewusstsein (Ego-Bereich)
streift. Nennen wir dies die Objektivierung/Projizierung der innewohnenden Göttlichkeit
auf den Bereich aus Raum und Zeit. Erkenntnis dieses "nagualen"[443] * Aspekts des Eingeweihtseins ist gleichbedeutend mit
dem "Wissen vom Genius" und den Lehren durch die "Konversation
mit dem Genius."
Es wurde eine Menge um die Objektivität
dieses "Genius" diskutiert. Die Wahrheit liegt in der Mitte:
einerseits ist er eine objektive Wesenheit, die in einem anderen Bereich des
Seins existiert, anderseits eine subjektive Wesenheit, nämlich der Eingeweihte
selber.
Der Genius (HGA) ist die Idealisierung
des eigenen Seins: das perfektionierte innere Selbst, das erst noch zur
Manifestation gebracht werden muss (also vorderhand in einer Art
Zukunftsbereich existiert: dem T-Ego, dem transzendentalen Ego-Bereich). Eine
Beschreibung der Charakteristika dieses T-Egos (Genius, HGA) ist "sich
selber im Kosmischen Spiegel sehen": der Genius bringt die Objektivierung
des idealisierten Selbst auf die Projektionsfläche von Raum und Zeit. Der Genius
ist in dem Sinne objektiv, dass er in der göttlichen Illusion (maya) und im
(unendlichen) Raum (subjektiv) ist.
Es gibt eine Menge spiritueller
Praktiken, die den Eingeweihten durch diese Kenntnis und Konversation von
starren Haltungen und Meinungen befreien. Ekstase oder "energiegeladener
Enthusiasmus"[444] * sind solche Versuche, verbunden mit der Auflage:
"bete oft."[445] *
Für den Eingeweihten scheint es, als
würde der Genius sich um ihn sorgen, ihn leiten - wir sind von ihm (dem
idealisierten Selbst) angezogen, was wir als gewinnbringend empfinden.
Objektiv erscheint der Genius als Gott,
der aus dem (zukünftigen) T-Ego in unseren konkreteren Bereich hineinwirkt.
Unser Ihm-Entgegenwirken würde Crowley als "die Formel des Wahren
Willens" bezeichnen. Der Eingeweihte ist der Avatar seines Genius, der sich
mit seiner irdischen Maske (durch die Geburt) identifiziert, während der
Genius seine wahre Identität im Grossen Kosmischen Spiel ist. Archetyp des
Genius ist der Stern. Im menschlichen psychoenergetischen Komplex
korrespondiert er mit dem höchsten, dem Kronenchakra; die Realisation und Vereinigung
mit dem Stern wird durch die Schlange symbolisiert.
Leider gibt es kein Rezept, um den
Genius von diskarnierten Wesen zu unterscheiden. Da bringt uns allein die
Intuition weiter; die Tiefe des Wissens und Verstehens. In vielen Orden gibt
es verschiedene Anleitungen, um mit dem Genius zu verkehren. Deren Genius lehrt
es ihnen![446] * Und "Lass Erfolg dein Beweis" sein!"[447] *
Nachtrag zu Krumm-Heller
Zwei Zusätze zu
"Ein Leben für die Rose," Seite 22. Zuerst ein Auszug eines Berichtes
des englischen Chefs der Politischen Polizei (Basil Thomson), gefolgt von einer
historischen Analyse dieses Berichts, verfasst von einem englischen Beobachter
der politischen Okkult-Szene (John Gaster).
Krumm-Hellers
Engel-Auffassung lässt sich im "Leben für die Rose," p. 165-167,
nachlesen.
Basil Thomson: Queer People
Curious Visitors
"It was about the same time [May 1916] that a mysterious person calling himself
Colonel Dr. Krumm-Heller was taken off a Danish steamer at Kirkwall. He must
have expected that this would happen because he had been sending anticipatory
protests by wireless all the way over. He claimed to be the Mexican military attaché
in Berlin, and to be well known in Mexico for his scientific, literary, and
philosophical works. His mission, he said, was to study schools in Scandinavia
and not to become military attaché until he entered Germany: his real mission,
we felt sure, was propaganda. When I told him that he might have to go back to
Mexico he began to cry and said that Carranza would most certainly dismiss
him. It became known to me a little later that he was carrying a letter from
Bernstorff to the German Government, but that when he found that he was to
leave the steamer he had passed it to a Russian for delivery. The next day Colonel
Dr. Krumm-Heller offered to make a bargain with me. If I would not send him
back he would reveal a new German plan and would thus save the Allies thousands
of lives. But when it came to the point he had nothing at all to tell, and back
he went. In due course a demand was made upon the Government for £10.000, at
which he assessed his moral and intellectual damages."[448] *
John Gaster: Krumm-Heller in England
"Following the failure of Napoleon
III to establish a right wing Catholic regime in Mexico unter the Emperor
Maximillian, there followed a long period of revolutionary unrest. During the
relatively lengthy rule of Porfirio Dias, who was a Germanophile; German
influence in Mexico became a recurring factor in Mexican politics. Immediately
prior to 1914, the prevailing regime was under Huerta; and in 1913, Huerta had
a meeting in Spain with von Rintelen, who was later to become famous as the dark
invader organising sabotage of allied shipping in US ports. This was in
preparation for a hypothetical wartime alliance between Mexico and Imperial
Germany.
Von Bernstorff was German ambassador in
Washington in the years leading up to 1914, and was celebrated as the leading
representation of the Reich in America from 1914 to 1917. The propaganda
department for pro-German/anti-Allied propaganda was controlled financially through
von Dernberg. The chief propaganda organ was entrusted by Germany to the
half-Jew, George Sylvester Viereck, who employed Aleister Crowley, Hans-Heinz
Ewers, and Frank Harries: all connected with sex-magic and occultism, on the
staff of "Fatherland", which Viereck directed until the entry of
America into the war. The occultist Ewers left for Mexico in order to attend in
political discussions with the representatives of Venusuesto Carranza, who had
succeeded Puerta as the leading Statesman of Mexico. Hence the possibility
exists that Ewers will have been acquainted with Krumm-Heller. Particulars of
Ewers journey to Mexico are contained in the biographical study of Ewers which
you recommended to us.[449] *
Carranza was anti-clerical and
interested in scientific rationalism. He enacted laws forbidding the Catholic
clergy to hold any religious instruction in elementary schools, but there is
no written source known to me that he has been interested in esoterical
matters, although it is likely that he will have been a freemason. We do not
even have proof of this. Carranza was surrounded by a praetorian guard of
German officers, of which at least five hundred were involved in training his army.
The state armaments industry of Mexico was in the hands of the German
industrialist Kloss. Of foreign ambassadors in Mexico City, Carranza favoured
more highly the German ambassador, Heinrich von Eckehart. In 1915, answering a
request by von Eckehart, Carranza suppressed the daily El Universal, which was
conducting loud mouthed allied propaganda. Von Eckehart gained from Carranza
permission for the Reich to establish a submarine base on the Mexican coast.
Plans for an air programme were in preparation but may not have been realised.
It seems entirely likely that Sir Basil
Thomson is right in saying that Krumm-Heller was appointed Mexican military
attaché in Berlin. It seems likely that inital contact between Carranza and
Krumm-Heller would have related to the medical knowledge and expertise of
Krumm-Heller. Carranza devoted much energy to improvements in the hospital and
medical services in his country which had long been decimated by endemic
conflict and US interventions [particularly against Puerta]. One major factor
in Mexican politics at the turn of the century was the rivalry between York
masonry and the Scottish Rite [Charleston] for control of masonry in Mexico.
The conflict was connected with the special role to be played by Knights
Templarism in Mexico.
The development of German policy in
Mexico ended in disaster with the Zimmermann telegramme preceding American
intervention against Germany. German Under Secretary of State, Zimmermann,
cabled the famous appeal for Mexican war against the United States promising
Arizona and New Mexico as a reward for the Mexican alliance. Previously von
Eckehart had urged Mexico to count on German support if she wished to conquer
Guatemala, a traditional enemy. In general, German policy had been chiefly interested
in maintaining a maximum degree of tension between the United States and
Mexico, so that public opinion in the USA could be kept away from intervention
in the European war. The fiasco of the Zimmermann telegramme was due to the
ingenuity of the code breaking system of British Naval Intelligence boss,
Admiral Hall, who had broken the code of the German cables.
Despite this setback, German Mexican
friendship continued to flourish. In 1919 and 1920, when really heavy military
supplies were conveyed to Mexico via Holland, and a great deal of secret
history would be illumined by a further disclosure of these happenings of which
little has yet been published. It is certain that such notorious personalities
as Paul Rohrbach leading geo-politician and propagandist in Berlin for Germany
during the First World War, as well as von Sebottendorff, were known to have
visited Mexico in the post-war years.[450] * Possibly related to this, is the presence in Mexico
City of Joseph Rettinger, mystery man of Polish politics during the war; an
Austrian citizen, who is said to have been playing a major role in the
establishment of post Carranza communist rule in Mexico. Carranza had then
died in exile in Columbia. According to Gregor Schwarz-Bostunich [Nazi author
of "Rudolph Steiner - ein Schwindler wie keiner"] Steiner had
connections with Central American diplomatic circles, and further meagre
details on this can be provided. Paul von Rohrbach, a major figure in German
intelligence, who continued to play a role on the scene after 1933, was almost
certainly a friend of Rudolph Steiners. Certainly Jaeck's son [?] received special favours from Rudolph Steiner.
In general, one must assume that these quasi-illuminated figures were
connected with the work of German military intelligence in the First World War,
which during the Weimar Republic was continued by the German section of the Druid
Order, maintaining liaison with all anti-British and anti-French revolutionary
movements from Iran to Mexico, working in 45 countries according to Nesta
Webster; but as this forment of discontented masons was in its turn supported
by international communism, the question as to where their real loyalties
resided would have to be answered differently in each individual case.
Rohrbach lived on after 1945, and wrote a furiously anti-Hitler book in
retrospect. He is said to have been a major figure in German Templarism.
Basil Thomson was known to have been on
good terms with Nesta Webster, the anti-esoterical historian, and had access to
all the chiefs of allied intelligence during the First World War. Of course,
the book Queer People, from which the data on Krumm-Heller is quoted is
intended for the general public. It is possible that he is relating the truth
when saying that Krumm-Heller claimed to be ready to betray his mission, but as
it seems this was only a bluff and he did not betray anything, it is altogether
likely that he was sincerely devoted to the German Mexican alliance, and was
only afraid of the consequences of appearing to have failed Carranza by being
apprehended. It is difficult to understand why the British had received a
signal from the boat on which Krumm-Heller arrived at the Orkneys.[451] *
Basil Thomson had previously been chief
of the CID in England after intelligence work in the colonial service in Papua,
Fiji, and New Guinea. Later, he became chief of the political police in Great
Britain, working primarily against red-strikers and Irish Republican
activities. During the first years of the World War, he was in constant contact
with Lloyd George who had worked with him against sabotage in the armaments
industry. When Lloyd George became Prime Minister, it was no longer possible
for him to devote time to that interest and so he was regularly briefed by
Thomson on all such questions. Thomson appears to have taken a very balanced
view about the finances of the pacifistic and defeatist movements, dismissing
hysterical theories that everything was funded by a network of secret German
agents. Just as in the case of Admiral Hall who broke the German diplomatic
code, Basil Thomson must be regarded as one of the most brilliant figures in
Allied intelligence. Whereas in the Second World War, the British went from one
fiasco to another, in the First War they went from success to success. It
appears that Basil Thomson was a homosexual, and two different stories are
related about him.
Firstly, he fell out of favour with
Lloyd George because he had arrested two young Irishmen who had climbed over
the walls of Lloyd George's country house, and daubed the walls with Irish
revolutionary slogans. But then, instead of bringing them immediately to court,
he invited them to his own flat, and completely dropped any idea of
prosecuting them.
He played a major role in the trial of
the Irish homosexual Roger Casement standing directly behind the accused
diplomat, who was sentenced to death because he had attempted to recruit an
anti-British army in the prisoner of war camps of Germany.
It is said that Basil Thomson was later
arrested for picking up rent boys in Hyde Park London around 1929. Irish
Republicans boast that this was an ambush that was deliberately prepared for
him, but this may be their own inflated version."[452] *
Dass Arnoldo Krumm-Heller von Carranza
nicht so enthusiastisch behandelt worden ist, wie Krumm selber angibt, zeigt
folgende Textstelle auf:
Alan Knight: The Mexican Revolution
(Nebraska 1970). Nach dem Sieg des Zivilkrieges 1916 "Carrancista
agents shadowed known activities - especially foreigners like Krumm Heller and
Eloy Armenta - and filed reports on their supposed subversion: the erronous
ideas they propagated, the absurd liberties they enjoyed, the influence they
wielded not only over workers of very slight intellectual training, but also
over children, whom they taught in sordid rooms, lacking portraits of the First
Chief. The authorities must persuade such subversives of the folly of their ways;
but «if by persuasive methods they cannot be got to desist from their harmful
propaganda, then there remains no alternative but to bend every effort, at
whatever cost, so that the authority and respect which ... the ideas of the
First Chief deserve shall be made to prevail»."[453] *
Dies könnte ein weiterer Grund sein,
weshalb sich Krumm-Heller nach ca. 1920 nicht mehr in Mexiko aufgehalten,
sondern sich Brasilien zugewandt hat.
ENDNOTEN
[1]* Das ritualisierte Zitieren, das
diese Bücher ausmacht, passt beispielhaft zum Thema der vorliegenden Studie, in
der es um Stimmen und Fremdstimmen geht. Die weiteren geplanten Werke des
Autors/Herausgebers werden dies auf die Spitze treiben
[2]* Uta Ranke-Heinemann: "Nein
und Amen," Hamburg 1992, 74
[3]* Dionysius Areopagita, erster
Bischof von Athen (Aostelgeschichte 17;34) erklärt in einer ihm zugeschriebenen
"Himmlischen Hierarchie," dass diese hohen Zahlen zeigen, dass die
"Chöre der überirdischen Intelligenzen für uns unzählbar sind." (Zitiert
nach: Paola Giovetti: "Engel" (München 1993), 45.) Johann Auer
spricht Dionysius einen gnostisch-mystischen Zug zu; Auer/Ratzinger
"Kleine katholische Dogmatik" Bd. III, 425
[4]* Nach Swedenborg sind Engel
beschaffen wie Menschen, auf keinen Fall reine Geister
[5]* Hierzu sei auf die im
Unterkapitel "Das vorliegende Manuskript" vorgestellten Bücher zum
Abramelin-Text hingewiesen
[6]* Das leider unzuverlässige Werk
von Jürg von Ins: "Abraham von Worms, Das Buch der wahren Praktik in der
göttlichen Magie" (München 1988) macht den Versuch einer historischen
Übersicht
[7]* Das Thema der Engel und Dämonen
ist aufs eindrücklichste analysiert vom preussischen Offizier und Päpstlichen
Geheimkämmerer Egon von Petersdorff (1892-1963). Seine "Dämonologie"
versucht Klarheit in die Engellehre zu bringen, da die katholische Theologie
wegen der Kompliziertheit der Materie zu keiner einheitlichen Ansicht gekommen
ist
[8]* Auch in UFO-Begegnungen werden
Mensch und Alien oft als "eins," als einer einzigen Spezies/Rasse
zugehörig, erlebt
[9]* VIII°: Masturbation; IX°:
heterosexueller Verkehr; XI° homosexuelle Varianten, Analverkehr oder
Einbeziehung des Menstruationsblutes
[10]* Die Schriften der AA (die
"Heiligen Bücher von Thelema") enthalten die thelemitischen
Kerngedanken, die Crowley in seinen OTO-Zweig eingeführt hat
[11]* In den "modernen"
Visionen, den sogenannten UFO-Sichtungen, die mit den himmlisch-okkulten
Erlebnissen Ähnlichkeiten aufweisen, sind jedoch auch weibliche Ausserirdische
um die Menschen bemüht
[12]* Weitere Engelsnamen werden an
der römischen Synode 745 unter Papst Zacharias verboten: so Uriel, Ragull,
Tubuel, Inias, Tubuas, Sabaoc und Simiel (Karl Joseph von Hefele,
Conciliengeschichte, Bd. III, 1858, 506). Uriel ist der in der Bibel namentlich
nicht erwähnte Erzengel, im Judentum der Führer der Himmelslichter, im
rabbinischen Schrifttum der Fürst über den sechsten Weltenraum
[13]* Uta Ranke-Heinemann: "Nein
und Amen," Hamburg 1992, 69
[14]* "modern" auch im Sinn
von "heutig"
[15]* Nr. 2, Zürich 1949,
"Urfeuer," 1-8
[16]* Siehe "OTO-Phänomen,"
47
[17]* Und schickt ihm auch das Buch
von W. Kunz: "Johann Georg Schröpfer, ein Magier des 18.
Jahrhunderts," Zürich 1957
[18]* C.G. Jung: "Briefe"
Hrsg. A.J. Jaffé, Dritter Band 1956-1961, Olten 1973, 87, 222, 225, 256
[20]* Metzgers Oriflamme 96, Zürich
1969, 1062
[21]* Von Ins' Vater war Grossmeister
der schweizer Grossloge ALPINA; Jürg von Ins hingegen ist aus der Freimaurerei
entlassen worden
[22]* Emil Stejnar, Brief vom 25.2.95
[23]* Von Ins verwendet 7 Vorlagen:
Kefer, Peuckert (siehe Kapitel zu F. Sättler), Beecken, Ambelain (Paris 1959),
Mathers, Scheible und die angebliche Jung-Version. Nicht verwendet sind: die
französische Version in der Bibliothèque de l'Arsénal (Paris), die Mathers und
Ambelain als Vorlage diente; die vermeintliche Version des Joseph Schleiss von
Löwenfeld; Gérard Encausses (Papus) Quelle in dessen Werk über die Kabbala und
die beiden Handschriften in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden. In dieser
Studie "Abramelin & Co." sind weitere bislang unbekannte
Abramelin-Versionen erwähnt (z.B. die von Sättler, die Peuckert zitiert hat).
Georg Dehn, Buchhändler aus Worms, listet in seinem "Buch Abramelin"
(das auf einem Faksimile der originalen Peter Hammer-Druckschrift beruht)
ebenfalls weitere Quellen auf: so stimmt seiner Ansicht nach die
Abramelin-Handschrift von 1608 des Herzogs August von Wolfenbüttel wortwörtlich
mit der Peter Hammer Ausgabe von 1725 überein
[24]* Schlags mediale Durchgaben sind
als "Von alten und neuen Mysterien" ab Herbst 1995 als mehrbändige
Wälzer in einem Zürcher Verlag geplant, herausgegeben nicht nur von Antoine
Faivre, sondern auch von Anneliese Bergmaier, die sich darüber beklagt, in den
Büchern zum OTO-Phänomen als Oscar Schlags "Haushälterin" genannt
worden zu sein. "Ich habe viele Jahre im Hause Schlag gearbeitet. Das
heisst nicht unbedingt, dass ich Hausarbeiten gemacht habe ... Wir haben
geistige Arbeit geleistet und zwar nicht wenig," Anneliese Bergmaier,
Brief vom 29.4.95
[25]* Siehe "OTO-Phänomen,"
62. Die vielen tausend Seiten aus Göggelmanns Hand bedürften einer
Sonderpublikation
[27]* In der mir vorliegenden
Erstausgabe von 1957 befindet sich im Anhang Werbung u.a. für Eugen Grosches
"Pendelmagie" und Arnoldo Krumm-Hellers "Magie der
Duftstoffe"
[28]* Mathers hat eine französische
Textversion 1896 in der Pariser Bibliothèque de l'Arsenal gefunden und zwei
Jahre später mit finanzieller Hilfe der Golden Dawn-Mitglieder publiziert
[29]* Umschlag einer Neu-Auflage in
dieser Studie. Weshalb das "Sator"-Quadrat in dieser Illustration zu
finden ist, weiss wohl nur der Herausgeber. Kuno Graf von Hardenberg hat in
seinem "Rosenkreuz und Bafomet" 1932 versucht, das "Sator"-
und das "Satan Adama"-Quadrat zu enträtseln. Seine Spur führt ihn zu
Bafomet, sein Literaturverzeichnis nennt u.a. Dornseiff, Guido List, Mathers
und Papus als Quellen (Privatdruck Hessen in einer Auflage von 370)
[30]* Wer das Buch in der Erwartung
durchliest, Kommentare und Vor- oder Nachwort eines Theologen zu finden, wird
enttäuscht, obwohl der Klappentext angibt, v.Ins habe Theologie studiert
[31]* Im Bildteil dieser Studie
"Abramelin & Co." finden sich zwei "Titelblätter" von
Peter Hammer-Ausgaben. Dehn hat diejenige Buchversion transkribiert, in deren
Titelblatt die unterste Zeile in modernen Schriftlettern wiedergegeben ist. Das
andere hier abgedruckte "Titelblatt" stammt aus Dehns eigener
Publikation, ist jedoch eine Anzeigenseite aus Barth: "Die Kabbala des
Agrippa" (was Dehn in seinem Werk nicht vermerkt); Dehn, Brief vom 10.7.95
[32]* Dehn, Brief vom 10.7.95
[33]* Dehn, Brief vom 27.7.95
[34]* Es gibt keine einheitliche
gnostische Lehre, geschweige denn eine Angelologie
[35]* Siehe "OTO-Phänomen,"
85, 108-109, 152-153
[36]* Grasser (u.a. Repräsentant des
"Ordre Cabbalistique de la Rose + Croix") identifiziert
Abrahim-el-Mu'allim (1281-1412?) mit "Abrahamlin": "Entretien"
28 vom Juli 1978. Zu Ambelains Abramelin-Übersetzung berichtet Grasser, dass
Ambelain das Werk ursprünglich "La Sacre Magie d'Abramelin" nennen
wollte, Grasser aber veranlasst habe, dass der Titel zu "La Magie Sacre
d'Abramelin" geändert worden sei, da sein Ordensoberer Ambelain selber
nicht zwischen Schwarzer und Weisser Magie zu unterscheiden in der Lage war;
in: "Entretien" 26 vom März 1978
[37]* Die Reproduktion dieser Schrift
dient allein wissenschaftlicher Forschung
[38]* 1376 schreibt der Dominikaner
und General-Inquisitor von Aragonien, Nicolaus Eymericus, das Haupthandbuch
"Directorium inquisitorum"; 1484 verfasst Innocentius VIII. die
"Hexenbulle" und 1487 erscheint der "Hexenhammer" der
beiden Dominikaner Heinrich Institoris und Jacob Sprenger: Abramelins
Handschrift datiert von 1387
[39]* Aus diesem Grunde muss ich mich
von dummen Machwerken, wie z.B. Guido und Michael Grandts "Schwarzbuch Satanismus"
(Augsburg 1995) distanzieren, in dem längere Passagen aus meinem
"OTO-Phänomen" übernommen und desinformativ in Zusammenhang mit
Boulevard-Satanismus (der sich nur auf den Friedhöfen in den Köpfen von
fanatischen Journalisten und in der Froschperspektive christlicher
Fundamentalisten abspielt) und tatsächlichen tragischen Einzelschicksalen
gestellt werden. Über 40 allein OTO-bezogene Stellen sind in der 1. Auflage zu
monieren, die in weiteren Auflagen geändert werden sollten
[40]* Die Übersetzung der Zitate
folgt Egon von Petersdorff: "Dämonologie" I und II, Stein am Rhein,
1982
[41]* Thomas von Aquin (doctor
angelicus, 1226-1274), I qu. 50, a. 1. - C. gent. II. 46 et 91
[42]* Im 1. Henochbuch heisst es,
Michael kenne den geheimnisvollen Eid, die Formel, durch die die Welt erschaffen
und geordnet worden sei
[43]* 4. Laterankonzil 1215, cap. 1
(Denz. 428) und Conc. Vatican. Sessio III, cap. 1 (Denz. 1783)
[44]* Cassanius, Coll. VII. 13 (ca.
425)
[45]* Im Islam sind Engel aus
feinster Lichtsubstanz erschaffen
[46]* Die Ostkirchen schreiben jedoch
den Engeln feine ätherische Körper zu
[47]* Ein Gedanke, den man auch bei
Lao-Tse findet
[48]* Egon von Petersdorff:
"Dämonologie," I, Stein am Rhein 1982(2), 29
[49]* Conc. Viennenese (oec. XV),
Errores Beguardorum etc., no. 5 (1311/2), Denz 475 - Benedictus XII., Constitutio
"Benedictus Deus" (1336), Denz. 530
[50]* Vgl. mehrere Stellen im Koran,
wo sich alle Engel, ausser Iblîs (der mohammedanische "Satan"), vor
dem Menschen hinwerfen. Iblîs wird daraufhin aus dem Paradies vertrieben.
Koran: Sure 2,32; 7, 10-12; 15, 28-35; 17, 63; 18, 48; 20, 115 und 38, 71-79
[51]* Können Engel also keine unio
mystica mit Gott eingehen? Warum dann der Mensch?
[52]* Die manichäischen Bogumilen
verehren Satanael und seinen Bruder Logos-Christos
[53]* Obwohl sich die Inquisition mit
Vorliebe gerade darauf gestürzt hat
[54]* "Die das Höchste melden,
heissen Erzengel," Papst Gregor der Grosse, Homil. 34
[55]* So hat zum Beispiel
Pierre-Eugène-Michael Vintras (1807-1875) seinen Anhängern (gemäss
manichäischem Vorbild) alle "Schutzengel"namen, die auf
"ael" enden, geoffenbart. Er und seine Anhänger glauben, mit dem Tod
persönlich sexuell zu verkehren. Literaturbeispiel: Francis King:
"Sexuality, Magic and Perversion," London 1971
[56]* S. Augustinus, In Ps. 103 (vor
430)
[57]* So auch heute noch am
Ostersonntag im Exultet-Gesang des Diakons zur Weihe der Osterkerze, wo
Christus als wahrer Lichtbringer "Lucifer," als der am Ostermorgen
aufgehende "Morgenstern" gepriesen wird
[58]* Compendium theol., cap. 113-116
[59]* Dogma Conc. Lateranense IV,
1215 (oec. XII), cap. I De fide catholica, Denz. 428
[60]* I qu. 64, a. 1, ad 5.
[61]* Zum Beispiel in den
dualistischen gnostischen Lehren, im Islam (Dschinns), oder Wolfram v.
Eschenbachs neutrale Engel des Grals
[62]* Vintras, der blutende Hostien
als Propagandamittel verwendet, hat gelehrt, dass Luzifer nicht unwiderruflich
verdammt sei, was 1843 von Gregorius XVI widerrufen worden ist
[63]* Thomas von Aquin, Sent. II,
dist. 9, a. 8 in corp. - I qu. 23, a. 6, ad 1. - qu. 63, a. 9, ad 3. - qu. 108,
a. 8
[64]* Thomas von Aquin, I qu. 62, a.
9
[65]* Dies tun sie jedoch nicht mit
Amuletten. Auf der Synode von Laodicea wird 372 der Gebrauch von Amuletten
verboten
[66]* Rudolf Steiner: Die Engel
führen die einzelnen Menschen von Inkarnation zu Inkarnation, bewahren das Gedächtnis
von Geburt zu Geburt ... und "halten Wache über den Faden der Entwicklung
von einer Verkörperung zur anderen," in: R. Steiner: "Geistige
Hierarchien," Vortrags-Zyklus Düsseldorf 1909. - Cornelius Agrippa von
Nettesheim postuliert 3 Schutzengel pro Mensch
[67]* Dies erinnert zum Beispiel an
Orpheus "agathon" und "kakon daimon"; man findet solche
Zwitter-Dämonen (ob neutral, gut oder schlecht) bei Platon, Sokrates, Epiktet,
Plotin u.a.
[68]* Auch in Abramelins Angelologie
erhält jeder Mensch nicht nur einen HGA, sondern auch einen Schadensdämon - in
Crowleys Thelema also Aiwaz und Choronzon, die beide aber Crowley selber sind
[dazu mehr im Kapitel "Wirkungsgeschichte I"]
[69]* So sehen viele Anhänger
Crowleys den HGA ebenfalls als Dämon
[70]* Origenes, In Luc., Hom. XII
(ca. 230-233). - Contra Cels. I. 60 (ca. 248)
[71]* Nach Petersdorff, Dämonologie,
175
[72]* Zitat nach der Scofield-Bibel
[73]* Dies erinnert entfernt an die
Missbrauchstheorie, die besagt, dass "Psychiater" durch
"Rückführungen" das sog. Multiple Personality Syndrom erzeugen, siehe:
Robert D. Hicks: "In Pursuit of Satan," New York 1991
[74]* Man soll sich nicht nach
Privatoffenbarungen sehnen, Gott allein bestimmt, wann eine solche Gnade
gewährt wird
[75]* "Gegen den eigenen Willen
können diese Wesen keinen Menschen beherrschen, es sei denn, dass er sein Wachvollbewusstsein
durch eigene Schuld gänzlich verloren hat." Josef Dürr:
"Experimental-Dämonologie" (1929) Reprint Berlin 1983, 21
[76]* "exorkizein" =
beschwören; ab 300 n. Chr. (als das christliche Charisma verebbte) ist die
exorzistische Befehlsgewalt auf die römisch-katholische Kirche übergegangen
[77]* Deshalb lehnt Abramelin alles,
was zur Betäubung und Lahmlegung der Sinne dient (Drogen, Trance, Yoga etc.),
ab - im Gegensatz zu Aleister Crowley. Im Verlauf meiner Recherchen zum
OTO-Phänomen bin ich einem Mitglied des Ordo Saturni und des deutschen
"Caliphats" (Thomas Schneider) begegnet, das Besessenheit mit Hilfe
der Homöopathie erfolgreich "geheilt" hat
[78]* "Grosser Exorzismus"
(no. 14-15), z.B. hrsg. von P. Adolf Rodewyk S.J.: "Der Exorzismus der
Katholischen Kirche" (mit kirchlicher Druckgenehmigung), Stein am Rhein
[79]* F.W. Faber (gest. 1863):
"An der Schwelle der Ewigkeit," 1925, 13-15, 71-74
[80]* Origenes, Hom. in Luc. XII
(Migne PG. 13, 1828-1830), (ca. 230/3)
[81]* Thomas von Aquin, I, qu. 113,
a. 4
[82]* Wo sie am 2. Oktober gefeiert
werden
[83]* Egon Wenberg (Berlin);
"Rehabilitierung der Engel," hrsg. durch Emil Stejnar, Wien, 1984,
60-62
[84]* Die Schriften der deutschen
Chassidim sind z.B. reich an angelologischen Überlegungen
[85]* Wenberg, Rehabilitation, 62
[86]* Gerschom Scholem: "Die
jüdische Mystik," Reprint Stuttgart 1980, 45
[88]* Scholem: "Von der
mystischen Gestalt der Gottheit," Reprint Stuttgart 1977, 180
[89]* Scholem, Von der mystischen
Gestalt der Gottheit, 75
[90]* Von dem Kenneth Grant so
ausgiebig berichtet, siehe spätere Kapitel
[91]* Dieser Auffassung sind die
"Mitglieder" der Maat-Gruppe in Ohio, von denen noch die Rede sein
wird
[92]* Dieses Konzept kommt schon im
Manichäismus vor. Es findet sich auch in Julius Evolas "Magie vom
Ich"
[93]* Scholem fällt auf, dass es
beinahe keine Rezepte zur Wahrnehmung dieses Selbst gibt, Mystische Gestalt,
256
[94]* So tragen z.B. die Archonten
zusätzlich zu ihren Engelnamen den Namen JHWH
[95]* Scholem, Jüdische Mystik, 83
[96]* Denn weder habe Adam den
Geschöpfen hebräische Namen gegeben, noch seien nach der Sprachenverwirrung aufgrund
des Turmbaus zu Babel die Namen weiterhin Wesensnamen, so dass diese also keine
magischen Kräfte besitzen. Bibelstellen u.a.: Mt 12;27, Lc 11;19, Apg.
19;13-19
[97]* Auch einige
Renaissance-Philosophen haben Magie und Kabbala im Namen Jesu (Tetragrammaton
plus Shin = Gottes Sohn = Messias) zu verbinden versucht
[98]* Peuckert: Pansophie, 26, 27, 28
[99]* Karl R.H. Frick weist Abramelin
dem spanischen Kabbalisten Abraham ben Samuel Abulafia (1240-1291) zu und
zitiert dabei Scholem; Frick: "Das Reich Satans" I, Graz 1982, 100
[100]* Riessler: "Altjüdisches
Schrifttum," 1928, no. 60, 1251-1262 und 1338-1339
[101]* Nachweisbar seit dem frühen
Mittelalter
[102]* Der eine Kompilation aus
sieben verschiedenen Versionen herstellt, jedoch einen Grossteil des Materials
als Schwarze Magie, Sexualmagie und Teufelsanbetung fortlässt
[103]* McGregor Mathers: "Der
Schlüssel Solomon" hrsg. durch Markus Jungkurth (siehe Fussnote 201 in
"Ein Leben für die Rose"), 1985 Berlin
[104]* "Die Eitelkeit und
Unsicherheit der Wissenschaften" hrsg. Mauthner, 1913, I, 28, 73, 178-179
[105]* (8.+9.) Braunschweig 1952
(Planet-Verlag, überarbeitet von F.H. Masuch); (6.+7.) Berlin 1984 (Karin Kramer),
Philadelphia (ohne Datum, aber aus dem gleichen Verlag wie die adonistischen
Werke Musallams, der ebenfalls Abramelins Buch der Wahren Praktik publiziert)
(enthält den "Wahrhaftigen Feurigen Drachen" eines Rabbi Anton Moses
el Arradsch, woraus in dieser Studie ebenfalls einige Seiten im Anhang zu
finden sind)
[106]* Zu finden in der
Moonchild-Edition des Verlags ARW
[107]* Wiederum von McGregor Mathers
entdeckt und von Markus Jungkurth ins Deutsche übertragen, Berlin 1985. Einige
der Abramelin-Dämonen tauchen bei ARMADEL auf
[108]* Faksimile eines Transkripts
aus dem 18. Jahrhundert, herausgegeben von Robert Amadou, Paris 1989
[109]* J. Scheible: Das Kloster,
1846/Scheible: Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken, Köln
1734-1819
[110]* "Peter Hammers
Erben" haben nach dem Abramelin-Text (1725) 1743 auch das
"Nigromantische Kunst-Buch" publiziert
[111]* Das Schreib- und Sprechmedium
Quintscher bezeichnet den "Wahrhaftigen Feurigen Drachen" als
"ironisch" und distanziert sich alsbald heftig von Sättler, dessen
Machenschaften grobe, bewusste Täuschungen seien. Quintschers
"Adonistische Religionsgemeinschaft" lehne solche geschäftstüchtige
Institute als gemeingefährlich ab; zitiert nach Adolf Hemberger: "Die
adonistischen Lehrbriefe der Ateschga-Taganosyn nach Rah-Omir-Quintscher,"
Giessen 1980, zum Teil ohne Seitenangaben
[112]* Siehe: "Das
OTO-Phänomen," 71
[113]* Dr. Musallam: "Das
grosse Buch der orientalischen Geheimnisse" (ohne Ort und Datum), 43
[114]* Werbetext: "Übersetzung
aus dem 17. Jahrhundert nach einer hebräischen Pergamenthandschrift von 1387.
Preis geh. 25.- Mk."
[115]* "Von schwarzer und
weisser Magie," 1928, 15ff. Dass Peuckert die Sättler-Version zitiert, ist
späteren Rezensenten, z.B. v.Ins, nicht aufgefallen. Helmut Möller spricht in
seiner oberflächlichen und spiessigen Biographie Sättlers von einer
Scheible-Version, die Sättler verwendet habe, in: "Wege und Abwege"
(Festschrift für Ellic Howe, Hrsg. von A.G. v.Olenhusen), Freiburg 1990, 214
[116]* Emil Stejnar: "Was
Musallam über Abramelin schrieb ist Unsinn, er hatte keine pers.
Erfahrung," undatierter Brief, erhalten am 6.6.95
[117]* Josef Dürr,
Experimental-Dämonologie, 35
[118]* Im Islam fungiert Gabriel als
Übermittler göttlicher Offenbarung; im rabbinischen Schrifttum ist Gabriel
einer der vier Engelfürsten
[119]* Ein Unterschied zwischen
UFO-Begegnungen und okkulten Visionen scheint die Ungewolltheit ersterer zu
sein, die oft Traumata auslösen
[120]* John Horgan: "Ist das
Bewusstsein erklärbar?" in: "Spektrum der Wissenschaft,"
Heidelberg September 9/1994, 76
[121]* Bei UFO-Erlebnissen wird oft
von Manipulationen am Abdomen oder Genitalbereich berichtet, was an Staudenaier:
"Magie als experimentelle Naturwissenschaft" (Leipzig 1912) erinnert.
Auffällig sind Störungen im Atmungsbereich bei Okkultisten und UFO-Entführten
[122]* Wie etwa okkult-religiöse
Stigmata und die physischen Begleiterscheinungen von UFO-Begegnungen (Schnitte
am Körper, die von angeblichen medizinischen Untersuchungen der Aliens stammen)
[123]* Deshalb ist es
magisch/gnostisch ohne Belang, psychologisch fragen zu wollen, welche Drogen zu
diesem oder jenem Erlebnis geführt haben könnten
[124]* S. Thomas, I, qu. 113, a
(1266-1268)
[125]* Obwohl hier nicht der Platz
ist, um Crowleys Psychologie auszubreiten, sei hier doch der Verdacht angebracht,
dass sein Bestreben zeit seines gesamten Lebens dahingeht, den Platz seines
fundamentalistischen Vaters einzunehmen
[126]* "Aceldama," in:
"Collected Works," I, 1905, 1. Zitiert auch von John Symonds (deutsch):
"Aleister Crowley, Das Tier 666," Basel 1983, 29
[127]* Jules Bois (Mitglied des
Pariser Golden Dawn), Bulwer-Lytton, Éliphas Lévi u.a. sollen das Manuskript
auch gekannt haben, Mathers: "The Book of ... Abra-Melin," xvi
[128]* Schon 1898 schreibt Crowley
das Gedicht "The Honourable Adulterers" (Collected Works, I,98), wo
er die Robe und die Krone des Abramelin-Magiers beschreibt. Das Foto einer
solchen Krone ist zu sehen in: Francis X. King: "Hexen und Dämonen,"
Hamburg 1988, 138. Es zeigt, wie der englische Hexer Alec Sanders einen Hochzeitsritus
zelebriert, bei dem die Kronen des Paares anhand Abramelins Angaben angefertigt
sind
[129]* Das Haus gehört heute dem
Rocksänger und Crowley-Sammler Jimmy Page (Led Zeppelin), der es weiter vermietet.
Es wird regelmässig von Crowleyanhängern umlagert, was vor allem das
"Caliphat" dazu zwingt, seine Mitglieder zu Zurückhaltung zu
ermahnen
[130]* Unbekannter Autor in Metzgers
EOL 9, Zürich März 1955, 2
[131]* Faksimile, Paris 1989 (hrsg.
Amadou), 22
[132]* Im Gegensatz zum
"Caliphat", das eher in den anonymen amerikanischen Grosstädten
anzutreffen ist
[133]* Original im Warburg Institut
London. Die hier angefertigte Übersetzung bleibt aus Platzgründen ohne Entschlüsselung,
wie auch das eklektische Konzept von Thelema nicht ausgelotet wird. Die
Crowley-Biographie von John Symonds und Israel Regardies Golden Dawn Bücher
können hierzu herbeigezogen werden
[134]* Obwohl dieses Tagebuch mit
dem Februar 1900 beginnt, lokalisiert Crowley den Beginn seiner Abramelin-Operation
schon mit dem Kauf seines Hauses in Boleskine; Crowley in: "Equinox of the
Gods," London 1936, 112
[135]* In der Sprache der
Kabbalisten ist der Mensch das Schluss-H des Tetragrammatons IHVH; der HGA das
VAV. Der HGA ist so der Prinz, der die schlafende Prinzessin (Seele) weckt und
sie zur Mutter macht; diese vereinigt sich mit dem Vater (Gott), was alle
zusammen in die Krone absorbiert. Die Umgebung des HGA ist Tiphereth; im
AA-Gradsystem, das dem kabbalistischen Lebensbaum folgt, also der 5°=6°.
Crowley selber hat sich als VAV im IHVH gesehen, das Yod als Phallus. Quelle:
Kommentar zum Liber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 59, 101. Im Hebräischen
Alphabet ist der HGA dem 3. Buchstaben G (Gimel) zugeordnet, was Crowley auf
das englische Wort "camel" (Kamel) überträgt. Visionen von Kamelen
gewinnen so neue signifikante Bedeutungen als Orientierungsfunktion und können
Jahre auseinanderliegende Visionen kohärent und kommunizierbar machen
[136]* Es handelt sich um den
Skandal um Crowleys homosexuelle Beziehung mit Herbert Charles Jerome Pollitt
in Cambridge. Pollitt, ein Freund von Aubrey Beardsley, tritt als Transvestit
unter dem Namen Diane de Rougy auf und muss starken Eindruck auf Crowley
gemacht haben. Nicht nur, dass Crowley 1910 in dem für Pollitt verfassten
"Bagh-I-Muattar" ein schmeichelhaftes Gedicht (The Riddle) über ihn
abdruckt (der im Buch auch alias El Qahar auftritt) oder in seiner Novelle
"Sir Roger Bloxham" Pollitt als Hippolytus wirken lässt; am 16.
November 1914 unternimmt er ein sexualmagisches Ritual "manibus
plenis," währenddem er sich masturbierend Pollitt als "Scharlachrote
Hure" vorstellt; Ziel dieser Operation: einen Mann wie Pollitt
"herbeizuzaubern"
[137]* Am 16. Januar wird er 5°=6°
im Golden Dawn, sein magisches Motto ist "Parzival" - der Streit mit
dem GD ist bei Symonds nachzulesen
[138]* In dieser Studie am Schluss
zwei Faksimiles von Golden Dawn-Ritualen nach dem Henochischen System. Crowley
hat 1899 Bekanntschaft mit diesem magischen System gemacht, da es Bestandteil
seiner Adeptus Minor-Einweihung ist
[139]* Nichtsdestotrotz wird sich
Crowley Zeit seines Lebens mehr mit Henochischer als mit Abramelinscher Magie
abgeben
[140] Diese Vorstellung entstammt
der indischen Tradition, wo ein Berg die Mitte der Welt bildet
[141]* Crowley: "Equinox of the
Gods," London 1936, 56
[142]* John Symonds: "Aleister
Crowley, Das Tier 666", Basel 1983, 48 = Symonds: "King of the Shadow
Realm," London 1989, 30
[143]* Crowley meint sogar, Mathers
sei von Abramelin-Dämonen besessen
[144]* Meric Casaubon: "A true
and Faithful Relation of what passed for many years between Dr. John Dee and
some spirits," 1659. Ein Werk, das auch Heinrich Tränker ins Deutsche
übersetzt hat und demzufolge teilweise im geplanten Band "Das Beste von
Heinrich Tränker" zu finden sein wird. Vorerst jedoch die Faksimiles
zweier Golden Dawn-Rituale im Anhang
[145]* David Bowie: "Space
Oddity," London 1969 (Single Philips BF 1801). Bei Bowie treten entweder
optisch ( z.B. Tarotkarten, der Baum des Lebens, oder er selber posiert in
Golden Dawn Kostümen) oder verbal geäusserte okkulte Elemente auf
[146]* Collected Works, I,209. Im
Gedicht "Court of the Profane" (Collected Works, I;168) ist Baphomet
erwähnt. Im Gedicht "AHA!" wird der Ort der Abramelin-Operation
beschrieben
[147]* Das Gedicht zitiert auch die
"48 Calls or Keys" des Dr. Dee
[148]* Dem nur für Crowley
existierenden "Order of the Lamp of the Invisible Light." Crowley
visioniert hier seinen HGA und die Vier Grossen Prinzen nach Abramelin, siehe
auch Crowleys "Collected Works" II,29
[149]* Unbekannter Autor in Metzgers
EOL 9, Zürich März 1955, 2
[150]* Regardie sieht Parallelen zu
Crowleys Liber HHH, wo der Aspirant die Figur des "Gehängten" der
Tarot-Karte nachahmt und so auf den HGA wartet; Regardie: "The Eye in the
Triangle," Arizona 1970, 219. Zum Liber HHH siehe auch
"OTOA-Reader," 79
[151]* "Equinox of the
Gods," London 1936, 68. Interpretation nach: Regardie, Eye, 471
[152]* Beachtet man jedoch die
biblische Unterscheidung von Satan, Antichrist und dessen "falschem"
Propheten (der das Tier ist), so wird Crowleys Unentschlossenheit über seine
Rolle verständlicher
[153]* Im Okkultismus eignen sich
seit alters her die Frauen besser als Auffanggefässe von himmlischen Botschaften.
Crowleys Visionen sind meistens via eines Mediums "entstanden." Dass
diese Visionen während Jahrzehnten kohärente Bestandteile (z.B. thelemitisches
Gedankengut) enthalten, ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass seine Medien
oft jahrelang Tag und Nacht mit dem geschwätzigen Crowley zusammen sind. Im
Falle von Rose und Aiwass setzt sein Medium Rose sogar nach dem Diktat
diejenigen fehlenden Worte selber ins Manuskript ein, die Crowley beim Diktat
akustisch nicht verstanden hat
[154]* Aiwaz ist der Minister/Bote
des Hoor-Paar-Krat, d.h. Set, des Gottes der Zerstörung: Bruder und Mörder des
Osiris. Set ist Shaitan, das Vorbild des Satans für die Christen. Dies hat
Crowley immer wieder betont, z.B. "thanks to Aiwaz, our Lord God the Devil,"
oder: "I sing for God, our Devil, our Lord, Aiwaz," etc. Magical
Records, 22. und 28. Juli 1920. Ähnlich auch im Kommentar zum Liber AL, z.B.
Symonds/Grant: "Magical and Philosophical Commentaries," Montréal
1974, 81
[155]* Die überirdische Intelligenz
Aiwaz beruft sich sogar auf das Öl Abramelins (Vers III;23 des Liber AL); für
Crowleyaner gehören also Thelema und Abramelin untrennbar zusammen
[156]* Einmal mehr sei auf John
Symonds "King of the Shadow Realm" London 1989, hingewiesen
[157]* "It means shifting the
Centre of Gravity of the Human Race!" Tagebucheintrag vom 6. August 1923
[158]* Somit erstellt Crowley eine
Hierarchie seiner Texte, messbar an den Repräsentationsstufen: Aiwass diktiert
Klasse A
[159]* Siehe "Ein Leben für die
Rose"
[160]* "Weltrevolution der
Seele" I, München 1991, 24
[161]* Die normsichernde Kontrolle
der Visionen durch Selbstdisziplinierung findet jedoch nur als Theorie statt -
Crowley lebt eine eher anarchistisch-libertinistische Form von Kabbala und
Gnosis
[162]* Neue Mittel der Kommunikationsformen,
Auf- und Ausbau des Verlagswesens, Zeitungen, Zeitschriften, Bibliotheken:
Zeichensysteme. Genau das leistet die magische Kabbala mit ihren Rubriken,
Ordnungen, Lexikalien und Codes
[163]* Das Liber AL, antimodern auf
Ewigkeitswert hin angelegt, wird zur Ikone der Glückseligkeit, die als Produkt
einer mystischen höheren Autorität mit der Weihe des Undiskutierbaren gesegnet
ist
[164]* Tagebucheintrag vom 30.5.1923
[165]* Wo er auf einem Esel reitend
im Geist (astral, d.h. im Inneren Tempel) täglich eine Stunde lang das
"Bornless One"-Ritual des Golden Dawn nachvollzieht. Beginn der
Übungen: 9. Februar 1906: vollständiges Tagebuch in: M.R. Motta:
"Equinox" V;4, Sex and Religion, Nashville 1981, 71 (die gekürzte
Version von Crowley selber in: "Equinox" I;8)
[166]* Unbekannter Autor in Metzgers
EOL 9, Zürich März 1955, 2
[167]* Crowleys Tagebuch, zitiert
nach: Regardie, Eye, 322
[168]* Regardie, der Crowleys
"Equinox of the Gods" (Seite 64) paraphrasiert, Eye, 287
[169]* Der Adept soll sich der
Trance der Einheit entziehen und das "Wort" verbreiten (in diesem
Fall das Wort "Thelema") - so in Crowleys Liber LXV, Metzgers
"Äquinox" IX, 36
[170]* Theoretische Ritualisierungen
von Selbstauflösungskonzepten, Strategien der Entkoppelung von Persönlichkeit,
Identität und Handeln, die jedoch in der Person Crowleys und seiner Anhänger zu
narzisstischen Selbst-Stilisierungen und Selbstdressurexperimenten degenerieren
[171]* Seine Formel von Sexualmagie
fasst er im Namen ShTN (Shaitan, Set, Satan) zusammen: Sh als das Magische
Feuer, T als die Löwenschlange, N als die Scharlachrote Hure. Er selber als das
Grosse Tier ist Shaitan, also der alte Aiwaz aus Untermesopotamien (siehe eine
der nächsten Fussnoten)
[172]* "John St. John,"
in: "Der Equinox" I;1, Bergen/Dumme 1991, 268
[173]* Eine von Dee/Kelly
identifizierte Wesenheit. Mathers sah in Choronzon das Prinzip des Absolut
Bösen, während Crowley nur an das Relative Böse glaubte. In Michael Aquinos
"Tempel of Set" teilt Satan selber mit, dass "die Verwendung der
schwachsinnigen und korrupten Henochischen Schlüssel eine Beleidigung für den
Fürsten der Finsternis" sei
[174]* Ähnlich werden auch von UFOs
entführte Personen mit Missionen beauftragt
[175]* In die eine 49blättrige Rose
eingeritzt ist
[176]* Will-Erich Peuckert
analysiert in seiner eigenwilligen "Pansophie" (3. Auflage Berlin
1976) die Dämonen-Namen einer Unmenge von "Zauberbüchern," erwähnt am
Rande auch Abramelin, geht aber erst in "Von schwarzer und weisser
Magie" (1928) näher auf ihn ein (15ff.). Da zitiert er den Abramelin-Druck
von Franz Sättlers "Bartels-Verlag, Berlin-Weissensee" (vgl. auch
Zeitschrift für Volkskunde 15 (1905), 413, 665). Dass Abramelins Dämonen
zeitlich VOR Agrippa von Nettesheims Dämonen "entstanden" sind, fällt
Peuckert nicht auf (Nettesheim geboren 1487, Abramelin-Text: 1387). Emil Stejnar
hat die Abramelin-Dämonen mit anderen Systemen verglichen (siehe Abbildung in
dieser Studie)
[177]* Deutsche Ausgabe: "Die
Vision und die Stimme," Berlin 1982, 31
[178]* "Ich werde nicht ruhen,
bevor ich alles aufgelöst habe. So auch das Licht, das absorbiert wird. Einer
absorbiert wenig und wird weiss und glänzend genannt; einer absorbiert alles
und wird schwarz genannt. Darum, O mein Liebling, bist du schwarz."
Crowley über sich als Adeptus Minor in Metzgers "Äquinox" IX, Stein
1958, 16 (Liber LXV)
[179]* Ein Jahr vorher, bei einer
John St. John-Übung, war es noch Neroda-Samapatti (die Trance des Nibbana); in:
"Der Equinox" I;1, Bergen/Dumme 1991, 326
[181]* Themis = Thamist = Maat, wie
Crowley in seinem 1944 erschienenen "Book of Thoth" festhält
[182]* Babalon kann in
sexualmagischen Operationen auch männlich sein
[183]* John Symonds, Aleister
Crowley, Basel 1983, 147
[184]* Crowleys Kommentar in
Metzgers Publikation des Liber LXV im "Äquinox" IX, Stein 1958, 57
[185]* So notiert Crowley auch am 1.
Juni 1920 in seinem Tagebuch, dass er "notice that as soon as I get things
into comparatively decent order, I do something eccentric to destroy my work
... Why is this? ... I need a rotten stage of things to work on, else I can't
be happy"
[186]* Vision und Stimme, 100
[187]* Man fragt sich erneut, wer
denn Aiwaz nun eigentlich sei
[188]* Sie bilden die Grundlagen zum
Crowley-Thoth-Tarot-Deck, das Frieda Harris gemalt hat
[189]* Wie so vieles hat dies
Crowley nicht selber herausgefunden. Im Januar 1918, zu Beginn der
"Amalanthra-Beschwörung," ist ihm dies schriftlich vom unbekannten
Shmual bar Aiwaz [sic!] bie Yackou de Shirabad mitgeteilt worden: Aiwaz wird
kabbalistisch OIVZ geschrieben, nur so ergibt sich 93. Crowley entdeckt in OIVZ
den chaldäischen Gott der Yezidi aus Untermesopotamien und sieht so seine
eigene Gnosis als "wahre" Fortsetzung der vom Christentum
unterdrückten Gnosis
[190]* Crowleys Kommentar zum Liber
LXV in Metzgers "Äquinox" IX, Stein 1958, 19
[191]* Wie in John Symonds
Biographie gezeigt wird. Eines der häufigsten Wörter in Crowleys Tagebüchern
scheint "depressed" zu sein. Seine körperlichen Hauptleiden: Asthma
und Verdauungsbeschwerden. Seine Gier nach Selbstauslöschung bestimmt Thelema
[192]* Tagebucheintrag vom 28.5.1923
[193]* Den Crowley mit sich selber
identifiziert
[194]* "Der Tempel von Solomon
dem König," in: "Der Equinox" I;1, Bergen/Dumme 1991, 159
[195]* "OTO-Phänomen,"
259. "The name of this Phallus is Thoth, Hermes, or Ma. Ma is the god who
seduced the Phallus away from the Yoni; hence the physical Universe. All worlds
are excreta; they represent wasted semen. Therefore all is blasphemy. This
explains why man made god in his own image"
[196]* Das Datum entstammt dem Manuskript,
während der Tagebucheintrag die Fertigstellung schon am 6. September feiert
[197]* Übersetzt in "Ein Leben
für die Rose"
[198]* Siehe
"OTOA-Reader," 96 und "Ein Leben für die Rose," 104
[199]* In Anlehnung an
Bulwer-Lyttons "Zanoni" und die Theosophin Anna Kingford nennt
Crowley seinen HGA Adonai
[200]* Und der Beschwörung von
Belial und Asmodee: Tagebuch vom 9. und 10. März 1918. "I am inclined to
believe that the XI° is better than the IX°," Tagebucheintrag vom
26.8.1916
[201]* Er beginnt nun, eigene
OTO-Initiationsrituale zu verfassen, die jedoch von Reuss abgelehnt werden,
siehe: "Ein Leben für die Rose," 148. Für den Herbst 1995 ist eine
neue, erweiterte und korrigierte Fassung von Francis King: "The secret
Rituals of the OTO" (London) vorgesehen. Im geplanten "Grossen
Theodor Reuss Reader" wird erneut auf Crowleys OTO-Rituale eingegangen
werden
[202]* Crowley sieht sich als
Inkarnation von Eliphas Lévi
[203]* Siehe auch Aiwass/z und OIVZ,
Amalanthra und Amalantre. Ist es nicht das Zuwenig, sondern das Zuviel von
Bedeutungsmöglichkeiten, das die Existenz des Realen bedroht?
[204]* Siehe Umschlag der
"Materialien zum OTO"
[205]* Stephen Skinner: "The
Magical Diaries of To Mega Therion," New York 1979, 5
[206]* David Bowies Antwort auf sein
"Space Oddity": "Ashes to Ashes," Single RCA PB 9575, 1980
[207]* Siehe
"OTO-Phänomen," 259
[208]* Buch 4, Teil II und
"Philosophical Commentaries to the Book of the Law," ca. 1920
[209]* "Die Kenntnis und
Unterhaltung des Heiligen Schutzengels stellt den Herabstieg des Elementes
Feuer in die Mitte seines Wesens dar, gemäss der üblichen Formel der Bildung
des Pentagramms IHShVH aus IHVH."Crowleys Kommentar zum Liber LXV in
Metzgers "Äquinox" IX, 53
[210]* Im Lebensbaum wird das zweite
Segment der Mittelsäule "der Pfad von Samekh" genannt, der Jesod mit
Tipheret verbindet
[211]* So verfährt er auch mit
seinen OTO-Initationen: der Aspirant erhält zuerst die schriftlichen Rituale,
die es dann nur noch "astral" zu absolvieren gilt
[212]* Auch im 1924-Tagebuch von
Crowleys Geliebter (resp. Scharlachroten Hure), der Schweizerin Lea Hirsig, findet
sich das Golden Dawn "Bornless One"-Ritual und nicht Crowleys
"Liber Samekh." Hirsig/Alostrael beschwört Ra-Hoor-Khuit und das Chaos
[213]* Im dogmatischen
"Caliphat" wird der HGA lediglich als Äquivalent zum verehrten Objekt
im Bhakti Yoga dargestellt; als Krishna der Hindus und Christus der Christen
(die ja eigentlich Choronzon sind, und man diese Klippe demzufolge rhetorisch
schweigend umschifft): Lon Milo DuQuette: "The Magick of Thelema,"
Maine 1993, 133. DuQuette taucht auch im "OTO-Phänomen" auf. - Das
"Caliphat" unterdrückt jede Erwähnung von Crowleys Spermagnostik,
obwohl dieser sogar meinte, dass "the industrial use of Semen will
revolutionize human society," Tagebucheintrag vom 8.8.1923
[214]* Kommentar zur deutschen
Übersetzung des Liber Samekh in: (Pseudo)Gregorius: "Aleister Crowley's
[sic] Magische Rituale," Berlin 1980, 243. Das Buch ist eine Übersetzung
von Israel Regardies "Gems of the Equinox" und von einem ehemaligen
Mitglied von Josef Grassers "Loge Kether" und ehemaligen Vorsteher
der Fraternitas Saturni von Bietigheim verfasst worden
[215]* Tagebuch vom 28.8.1920
[216]* Der Titel entstammt einer
Textzeile aus dem "Bornless One"-Ritual des Golden Dawn
[217]* Begonnen am 17. Juni 1923,
beendet am 6. August 1923
[218]* 1923 beendet Crowley die
Niederschrift seiner 5-teiligen "Confessions," deren vier letzte
Teile die Überschrift "Sacred Magic of Abramelin the Mage" tragen.
Siehe auch Karl Germer an C.H. Petersen, Brief am 6.1.54, Faksimile in
"Materialien zum OTO," 42
[219]* Über den Streit im
"OTO-Phänomen," 51ff.
[220]* Zu Lekve ist eine gesonderte
Publikation geplant
[221]* Adonai: LVX und ADNI und LXV
haben die kabbalistische Zahl 65, also 5 x 13, also AChD, Einheit und AHIH,
Liebe
[222]* Lekves Meinung zum HGA wird
im geplanten Band "Das Beste von Friedrich Lekve" zu finden sein. Zu
den Textauslassungen siehe "OTO-Phänomen," 181
[223]* Siehe dazu auch Crowleys
Liber Samekh, deutsch in: (Pseudo)Gregorius: Aleister Crowley's [sic] Magische
Rituale, Berlin 1980, 212
[224]* Werbung im EOL 52, Stein
Oktober 1958, 8. Vorlage in Karl Germers Vorwort zu Metzgers
"Äquinox" IX, Stein 1958
[225]* Nina Hagen auf
"Ekstase," CBS 26 468, 1985
[226]* Crowleys Symbolwelt hat er
1944 in seinem "Book of Thoth" (London, Auflage von 200)
zusammengefasst (Das Baby im Blauen Ei z.B. auf Seite 61)
[227]* M.R. Motta: "The
Commentaries of AL," New York 1975, 7 und: "Magical and Philosophical
Commentaries." Später wird Crowley den HGA nicht mehr mit dem "Höheren
Selbst" identifizieren (Magick Without Tears, 42. Brief)
[228]* "Mine Angel sayeth Her
song into mine ear. He is Aiwass," in: "The Djeridensis Comment"
in: Symonds/Grant: "Magical and Philosophical Comments," Montréal
1974, 306
[229]* Liber A'ash vel Capricorni
Pneumatici, deutsch in: Gregorius/Crowleys Magische Rituale
[230]* Kommentar zum Liber LXV in
Metzgers "Äquinox" IX, 40
[231]* Tagebuch vom 30.6.1920
[232]* Terence Sellers über den
unkorrekten [!] Masochisten, in: "Der korrekte Sadismus," Berlin
1985, 26
[233]* Währenddem er seine
jahrelangen Todesängste und Depressionen diesen Drogen zuschreibt, induziert er
zwar auch seine Visionen damit, sieht deren "Inhalte" jedoch nicht
drogenspezifisch (Tagebuch vom 28.7.1923)
[234]* "Scarlet Woman ... is
any Woman that receives and transmits my Solar Word and Being," in:
"Djeridensis Comment" in: Symonds/Grant: "Magical and
Philosophical Commentaries," Montréal 1974, 307
[235]* Falls keine Frauen seine
Rolle als Medium stellvertretend übernehmen
[236]* Crowleys Visionen verblassen.
Obwohl Crowley um diese Zeit schon in den Kinos die neusten Stummfilme sieht,
erkennt er das in der Filmkunst liegende Potential zur optischen Darstellung
von Visionen nicht. Seine Drehbücher zu eigenen Filmen wirken wie plakative
okkulte Groschenromane
[237]* Symonds/Grant: "Magical
and Philosophical Commentaries on The Book of the Law," Montréal 1974, 191
= M.R. Motta: "Commentaries of AL," New York 1975, 92 = Israel
Regardie: "The Law is for All," Arizona 1975, 170. Der Kommentar ist
1920 von Crowley geschrieben worden. Tagebucheintrag vom 25.5.1923: Aiwass
"thought will infiltrate my consciousness"
[238]* "The Equinox of the
Gods," London 1936, 97
[239]* Tagebucheinträge vom 28. und
30.5.1923
[240]* ebda., 4. Juni 1923
[241]* ebda., 13. Juni 1923
[242] Crowley: "Magick Without
Tears," Arizona 1986, 94, 276; geschrieben 1944
[243]* Siehe dazu die Biographie von
John Symonds: The King of the Shadow Realm, London 1989
[244]* Siehe dazu auch das Beispiel
von Bill Heidrick (der "Grauen Eminenz" des "Caliphats"),
der sich im Datennetz zu den Publikationen zum "OTO-Phänomen"
ähnlich äussert, wie man es von Scientology oder VPM gegenüber deren Kritikern
her kennt. Psychologisch ist diese sado-anale Haltung in "Ein Leben für
die Rose," 194, aufgerollt. ==> Faksimile am Schluss dieser Einleitung
[245]* Tagebuch vom 29.5.1923
[246] Unter seinem Kopfkissen findet
man nach seinem Tode das mit Sperma und Menstrualblut verschmierte
Sigilah-Quadrat
[247] Crowley, Magick Without Tears,
156
[248]* Dadaji: "The Londinium
Temple Strain," in: "Sothis" II;2, London 1977, 2
[249]* Herausdestilliert z.B. aus
Liber LXV IV;4
[250] Hier unterscheiden sich
Kabbala und Gnosis, da bei letzterer die plastisch-gnostische Wiedergabe eines
Textes als religiöses Weltgefühl nicht von Orthographie-Spekulationen abhängt
[251]* Siehe hierfür die
Textbeispiele von Walter Jantschik und Claas Hoffmann am Schluss dieser Studie
[252]* Es ist anzunehmen, dass
Crowley keinen dieser hier vorgestellten Sukzessoren akzeptiert hätte, wie das
Beispiel von Jones/Achad zeigt (es sei auf Symonds, King, hingewiesen)
[253]* Crowleys Kommentar zum Liber
LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 22
[254]* Crowleys Tagebuch von 1906,
zitiert nach: Regardie, Eye, 322
[255]* Siehe
"OTO-Phänomen," 61 und "Materialien zum OTO," 45
[256]* Motta: Equinox V;4, Sex and
Religion, Nashville 1981, 242
[257]* Trotzdem gibt es Hinweise
darauf, dass Crowley und Germer ein sexuelles Verhältnis gehabt haben; siehe:
"OTO-Phänomen," 62
[258]* Motta, Sex and Religion, 237
[259]* Motta: "Commentaries of
Al," New York 1975, 36
[261]* Motta: "The
Equinox" V;2, Nashville 1979, 53
[262]* Basierend auf Crowleys
"Wake World" in "KONX OM PAX"
[263]* "The secret chiefs are
all those Initiates who crossed the Abyss ... All of them function as Holy Guardian
Angels ... Aiwass was, of course, the Logos in the last Aeon; the Logos of an
Aeon is always the Initiator of the Logos of the Aeon following. Aiwass, of
course, is not Heru-ra-ha. He is Aiwass." Motta, Equinox V;2, 186
[265]* Motta, Sex and Religion, 24
[266]* Motta, Equinox V;2, 166,
obwohl "to attract woman you can use magickal signs - including in
Abramelin if any," ebda., 390
[267]* Motta: "Magick without
Tears" = Oriflamme VI;3, Nashville 1983, 285
[268]* EOL 3, Zürich September 1954,
4, ähnlich Lekve in Merlin 3, Hamburg 1948
[269]* In Metzgers EOL 49, Stein
Juli 1958, 7
[270]* Das Nervensystem als
Bindeglied zwischen zwei Welten, quasi als engelhafte Brücke zwischen Mensch
und Gott, ist von Gernot Brückner in "Das grösste Abenteuer der heutigen
Menschheit" (Hamburg 1991) auf Seite 45 erwähnt
[271]* Crowley in: "Magick
without Tears" (Brief Nr. 30), z.B. Arizona 1973, 217; zitiert auch von:
Michael Staley: "Starfire" I;5, London 1994, 155, 189 und von Allen
H. Greenfield: "Secret Cipher of the UFOnauts," Georgia 1994, 16
[272]* Neuerdings werden Grants
Kurzgeschichten aus den 50er Jahren erstmals publiziert, in: "skoob
esoterica Anthology," (London 1995), Grant: "The Stellar Lode"
(mit einem Auszug des Manifestos seiner New Isis Lodge, das Eugen Grosche
erwähnt und so Karl Germer erzürnt hat)
[273]* Michael Staley in
"Starfire" I;5, London 1994, 191
[275]* Leute, die von UFOs/Aliens
entführt und bewusstseinserweiternden Prozeduren unterworfen werden,
"erinnern" sich ebenfalls ihres "ausserirdischen" Ursprungs
und entdecken/entwickeln Missionen, die vom Untergang bedrohte Erde zu retten;
John E. Mack: "Human Encounters with Aliens: Abduction," New York
1994
[276]* Lovecrafts literarisches
Universum: Unbekannte Dimensionen sind angefüllt mit Wesen voller Macht und Bosheit.
Die Erde wurde dereinst von derartigen Wesen regiert, die nun versuchen, ihre
Macht wiederzugewinnen. Es gibt jetzt schon Individuen oder Gruppierungen, die
sich mit diesen "Grossen Alten" verbünden
[277]* Ein ehemaliger
Crowley-AA-Schüler, der in Grants New Isis OTO-Lodge die "New
Sexuality" kreiert hat; eine Art sexualisierte Sigillenmagie nach dem
Motto "Sex is the Law"
[278]* Dies erinnert an die "Meditation
über den Göttlichen Phallus" im "OTOA-Reader," 96. - Von UFOs
entführte Menschen berichten oft, dass sie selber Aliens seien und als solche
die Menschheit mit "anderen" Augen sähen
[279]* Magazin "Mezla"
ohne Nummer, Ohio 1979, ohne Seitenangaben
[280]* Es gibt auch einen Lam-Kult
um Manuel C. Lamparter in Spanien, dem der Jugoslave Julijan Naskov nahesteht
(siehe "OTOA-Reader"). Seitdem sich Lam alias Nuit Naskov geoffenbart
hat, fühlt sich dieser ganz besonders "auserwählt," hat doch schon
Crowley seinen sog. Djeridensis-Kommentar zum Liber AL von 1923 als eine Art
Durchgabe von Nuit verfasst. In: Symonds/Grant: "Magical and Philosophical
Commentaries," Montréal 1974, 305-335. - Lam als Mantra ist auch schon von
Krumm-Heller benützt worden (siehe "Ein Leben für die Rose")
[281]* Es wird von einigen Anhängern
auch die Auffassung vertreten, dass die verschiedenen Aeonen gleichzeitig,
beinah gnostisch ineinander verschachtelt, existieren
[282]* Michael Staley: "The
Mysteries of Lam," Vortrag 1994, Manuskript London, 1
[283]* Michael Staley, Brief vom
17.6.95
[284]* Staley, Mysteries of Lam, 7
[285]* Von UFO-Aliens wird ebenfalls
berichtet, dass der Augenkontakt mit ihnen bewusstseinsverändernd sei
[286]* Tagebuch vom 12. August 1920
[287]* Das Wahrnehmen von
Synchronizitäten, resp. die Veränderung der Realitätswahrnehmung, ist der
Schlüssel zum Verständnis okkulter Phänomene. Dazu folgt ein aufschlussreicher
Text von Claas Hoffmann in dieser Studie
[288]* Siehe auch Crowleys Kommentar
zum Liber Samekh
[289]* Choronzon steht nun für
"Vernunft" und "Dualismus"; Staley in: "The Vision and
the Voice," in: "Starfire" I;4, London 1991, 43
[290]* Thelemitisch formuliert,
presst der Magier sein Blut in den Kelch Babalons. Babalon/Venus ist seit 1909
(Vision and the Voice) die thelemitische Version der (u.U. auch männlichen)
Scharlachroten Hure der Apokalypse; ihre Zahl 156 wird kabbalistisch mit
"konstanter Kopulation" und "samadhi" gleichgesetzt
[292]* Maggie Ingalls Repräsentant
in Deutschland ist der Autor verschiedener okkulter Bücher Ian Fries, siehe
auch "OTOA-Reader," 30
[293]* Michael Staley zum
"Caliphat": "What I detest most about the Caliphate is their
worshipping of Crowley. They have taken a particular historical phase and
frozen it; in the process of worshipping Crowley, they in fact belittle him and
his work," Brief vom 25. März 1995
[294]* Während des
Geschlechtsverkehrs wird in eine Kristallkugel geschaut. Die Kugel kann nachher
mit dem Elixier beschmiert werden, während man den Daumen im After des
Partners behält und Oralverkehr ausübt. Vor dem Einschlafen lecke man die
Flüssigkeiten von der Kugel ab - in: "The Cincinnati Journal of Ceremonial
Magick" I;7, Ohio 1989, 52
[295]* Man löst die Unterscheidung
zwischen dem Essenden und dem Gegessenen auf - siehe auch "Ein Leben für
die Rose," Fussnoten 747 und 835 - was alles an den
"Kannibalismus" der römisch-katholischen Liturgie erinnert.
Potentiell werden Selbstermächtigung und Selbstauslöschung, Selbstrettung als
Selbstgefährdung und Selbstrealisierung als Selbstvernichtung austauschbar.
Nicht mehr unendlich gefrässige Neugierde, sondern die Gier nach
Selbstauslöschung bestimmt das Handeln
[296]* Maggie Ingalls Invokation von
Maat, in: "The Cincinnati Journal of Ceremonial Magick" I;5, Ohio
1983, 30
[297]* Die 256 Kalas der Göttin
werden zu 256 Fenstern in andere Dimensionen, siehe auch
"OTOA-Reader," 73, 84
[298]* Linda Falorio: "The
Shadow Tarot," Pittsburgh 1991, iii
[299]* Nema: "The Curse of
Choronzon (The Unrealpolitick of the New Aeon)," Flugblatt 1983. Der Text
befasst sich mit den Copyrights- und Autoritätsansprüchen der verschiedenen
OTO-Gruppen
[300]* In den Heften finden sich
Inserate der Scientology ebenso wie der "93 Publishing," William
Breezes ehemaligem "Verlag" in Kanada, als er noch Kenneth Grant
nahestand
[301]* Persönliches Gespräch 1987
[302]* Tschudi an Guido
Wolther/Daniel, Brief am 21.11. 1968
[303]* Korrektur zum
"OTO-Phänomen": Heikaus ist laut eigenen Angaben "nie r Grandt,
Schwarzbuch Satanismus), Brief am 14.9.95
[304]* Siehe auch
"OTO-Phänomen," 79-80
[305]* "Dieser Mensch kann
nicht zur Vollendung gebracht werden, da er aus Qliphot oder Exkrementen
zusammengesetzt ist. Gerade von diesen Bestandteilen seines Wesens muss er
sich befreien." Crowleys Kommentar zum Liber LXV in Metzgers
"Äquinox" IX, 45
[306]* Falorio, Shadow Tarot, 2
[307]* Kenneth Grant selber sieht
Aiwaz als Schutzengel "of this planet at the present stage of its
development," in: "The Magical Record of the Beast 666," London
1972, xii
[308]* Von UFOs entführte Menschen
berichten ebenfalls, dass die Aliens die DNS zu Gunsten der Nenschheit verändern
wollen
[309]* Der Baum des Lebens mit Jesod
oder Tipheret verbunden, wird zum Baum der Erkenntnis und zum Baum des Todes
[310]* Falorio, Shadow Tarot, vii,
Vorwort von Fred Fowler
[311]* Mouse: "Ciphers in
Flesh," in: "Starfire" I;4, London 1991, 14
[312]* Mishlen Linden:
"Typhonian Teratomas," Ohio 1991, 19
[314]* Falorio: "Kiss the
Sky!," Flugblatt Juli 1992
[315]* Okkult-religiöse Erfahrungen
und UFO-Begegnungen scheinen beide ein Auslöser von Kreativität zu sein. Okkult-traditionell
dienen die Frauen üblicherweise als passives Gefäss, als Prophetinnen werden
sie jedoch aktiv/kreativ
[316]* Adresse zum Bezug im
"OTOA-Reader," 31
[317]* Falorio, Brief vom 26.8.95
[318]* Auch in: Falorio:
"StarMagick," Pittsburg 1994
[319]* Falorio, Brief vom 26.8.95
[320]* Falorio, Shadow Tarot, 42
[321]* David Bowie in "Future
Legend," auf seinem Entwurf einer Dystopie: "Diamond Dogs," RCA
CPLI-0576, 1974
[322]* Nach Hans Jonas' Auffassung,
wonach Gnosis eine Haltung darstellt, die eine überkommene Wertordnung aus den
Angeln hebt und durch eine ebenso totale andere ersetzt (Gnosis und spätantiker
Geist)
[323]*
"Eigentlich ist es ja ein Witz, dass so mittelmächtige Wesen Flügel haben
zum Rumflattern wie Hühner, aber: genau deswegen ist es ja folgerichtig, dass
die neuen Engel Düsenantrieb haben. Wir wissen, dass man keine Flügel braucht,
um in den Himmel aufzusteigen. Da wir den Airbus haben, brauchen die Engel
natürlich UFOs. Sobald wir im Raumschiff Enterprise sitzen, sind die Engel
reine Energie, die ohne Mr. Spock und Hochschieben einiger Regler herumbeamen,
wo sie nur wollen, um ihre Güte und ihr Mehrwissen zu versprühen"(ungenannte Kritikerin in einem Brief
vom 1.5.95)
[324]* Ray Palmers Hohlweltlehre
wird, mit der dubiosen "Weltverschwörungstheorie" vermischt, in der
Schweiz durch die Gruppe "Polaris" vertreten, die angeblich Tausende
von Mitgliedern weltweit habe. Der Jahresbeitrag kostet 70 sFr. und jedes
Mitglied ist angehalten, mindestens zwei weitere Interessenten anzuwerben;
"The Hollow Earth Dossier," Taverne 1995
[325]* Durch Neudefinition und
Eingrenzung von Wissenschaftlichkeitsbegriffen zieht v.Däniken einen Graben zwischen
Wissenschaft und UFO-Glauben, dessen Bestehen er sofort im Anschluss intensiv
beklagt. — Zugebend, dass es keinen wissenschaftlich exakten Beweis für
Ausserirdische gibt, offenbart er, von Stimmen zu seinen
"Forschungen" geleitet zu sein, mit den Fingern geschlossene Bücher
lesen zu können oder schon seine Tochter durch Gebete geheilt zu haben. Seine
Kontakte mit "göttlichen Astronauten" in traumähnlichen Zuständen rükken
v.Däniken in die Nähe der Protagonisten dieser Studie "Abramelin &
Co." Quelle: Erich von Däniken im Gespräch mit Wolfgang Korruhn:
"Grosses Astronauten-Ehrenwort," in: "Max" 10, Hamburg
September 1995
[326]* Vermont 1976; obwohl Temple
alle okkulten Anspielungen umgeht, zehren Kenneth Grant und dessen Anhänger von
Temples Theorien und identifizieren weiterführend Sirius mit Sothis, mit dem
Stern des Kinds des Tieres, Set, mit Isis, mit der Sonne hinter der Sonne
u.dgl.
[327]* C.G. Jung sieht UFOs als
projiziertes Selbst
[328]* Viele von UFOs entführte Personen
"entdecken" ihren eigenen ausserirdischen Ursprung
[329]* Synchronizitäten, Missionen
[330]* Der Vorwurf wird konkret umgedeutet,
dass Mack die Distanz zu seinem Forschungsgebiet aus den Augen verloren habe;
Tages-Anzeiger der Stadt Zürich: "Sex mit Ausserirdischen," 5.5.1995
[331]* In den deutschsprachigen
UFO-Magazinen "2000" und "Die Andere Realität" sind
regelmässig Werbeinserate für den AAORRAC zu finden, von den man wahrhaft
"Wunderdinge erzählt"
[332]* Ausserdem taucht im thelemitischen
Dogma das magische Dilemma auf, dass sich Aiwaz einerseits als allein Crowleys
persönlicher HGA, aber auch als den von Crowley unabhängigen Teufel oder als
den Boten Satans präsentiert. - Dass Aiwass als ehemalige Gottheit
Untermesopotamiens heutzutage wieder so aktuell sein soll, scheint für die
Evolution solcher Wesen zu sprechen
[333]* Diese Gruppe nimmt in den
1940ern medialen Kontakt mit UFOnauten auf, Box 429, Garberville, CA 95542, USA
[334]* Foto im
"OTO-Phänomen," Bildteil
[335]* Zu finden in allen Büchern
zum OTO-Phänomen
[336]* Greenfield, Secret Cipher,
77. Allen Greenfield ist Bischof von Michael Bertiaux', William Webbs und
William Breezes Gnaden, siehe Fussnote 361 im "OTO-Phänomen"
[337]* Mack, Human Encounters, 316
[338]* Dazu ein Bildchen eines UFOs,
das über zwei sich greifenden Händen schwebt: "Dal cielo alla terra"
[339]* Der Umschlag dieses Pamphlets
am Schluss des Bildteils im "OTOA-Reader"
[340]* Siehe "Ein Leben für die
Rose," 114
[341]* Brief vom 18. Mai 1995
[342]* "La donna dunque non
avrebbe la possibilità magica di vitalizzare ma solo quella di nutrire."
So Vittorio Fincati in seinem kritischen Text "Considerazioni su 'I
segreti della magia sexualis' di Marco Massai," Marostica Juli 1995
[344]* Mit dem Mantra: "Tutte
le donne vorranno il mio cazzo"
[345]* Abbildung der von Sr.
Gabriele anfangs 1960 hergestellten dunkelgrünen Gipsbüste des GOTOS (Masse: 22
x 42 cm) in: "Ein Leben für die Rose," 190
[346]* Karl Wedler/Giovanni an Guido
Wolther/Daniel, Brief am 23.5.64
[347]* Wedler an Wolther, Brief am
30.6.64
[348]* Die Reproduktion dieser
Schrift dient allein wissenschaftlicher Forschung. Wolther (wohnhaft in Mo.) erleidet
im Frühjahr 1995 mehrere Herzinfarkte - sein Sohn ist Mitglied bei den
"Zeugen Jehovas"
[349]* Leserbrief in "Occult
Review," 1929
[350]* Eigentlich müsste es
"umsessen" heissen, da die Wesenheit ja nicht innerhalb von
Campbell Platz genommen hat
[351]* Genau dieser Zustand
"nicht Schlaf"-"nicht Traum"-"nicht Realität"
wird von fast allen Personen beschrieben, denen UFOs begegnen; John E. Mack:
"Human Encounters with Aliens: Abduction," New York 1994
[352]* Auch dies scheint typisch für
Begegnungen mit "anderen Dimensionen": man geht nachher müde ins
Bett; Mack, Human Encounters
[353]* Bloom erzählt von seiner
Begegnung mit James Baldwin, in: Bloom, Sacred Magician, 4
[354]* Christopher McIntosh:
"The Devils' Bookshell," London 1985, 121
[355]* Bei dem man sich ein Kreuz
mit dem Messer in die Brust ritzt, einerseits um "Engel" anzuziehen,
anderseits, um "Energien" freizusetzen
[356]* King, Ritual Magic, London
1970, 189
[357]* "Natürlich neige ich zu
der Ansicht, dass das Engelwesen eine innere Instanz ist. Ich würde dem hinzufügen:
... die eine äussere Wirkung - also natürliche - hervorbringt oder hervorbringen
kann." Georg Dehn, Brief vom 12. Mai 95
[358]* Dehn, Brief vom 27.7.95
[359]* Seine Anhänger verbreiten
z.B. die Ansicht, sogar Adolf Hitler sei von Bardon fasziniert gewesen u.dgl.
[360]* Franz Bardon:
"Frabato," Wuppertal 1979, 76
[362]* Bardon: "Die Praxis der
magischen Evokation," Freiburg 1986(6), 20
[364]* Bardon, Praxis. - Bardon hat
Lao Tse gezeichnet, der Ähnlichkeiten mit Lam aufweist; abgebildet in: Frabato
(Bildteil)
[365]* Siehe "Das
OTO-Phänomen," 129
[366]* In Metzgers EOL 39, Stein
September 1957, 5ff.
[367]* Alle Zitate Stejnars sind
orthographisch und grammatikalisch in lesbare Form gebracht. Es ist zu betonen,
dass Stejnar nicht möchte, dass man seine Aussagen ernst nimmt: "Mit
gelindem Entsetzen stelle ich fest, Du nimmst meine Briefe ernst,"
Stejnar, Brief vom 28.9.95
[368]* Stejnar, Brief vom 20.8.95
[369]* Zu "Unkonventionellen
medizinischen Verfahren" hat Irmgard Oepen äusserst informative Stimmen
gesammelt (Stuttgart; Jena; New York 1993). Der Beitrag von Klaus Menzel,
"Aberglaube in der Heilkunde," zieht die Arbeiten eines J. Knuf zum
Amulettwesen herbei, der Amulette gewissermassen als Vorläufer des Placebos auffasst:
"1. Beiden wohnt keine naturwissenschaftlich quantifizierbare Kraft inne.
2. Beide lassen aber qualitativ interpretierbare Kräfte im Menschen selbst
entstehen und zur Auswirkung gelangen" (was sehr gut zum Engelskonzept
passt). Oepen, Seite 44; Literatur zu Knuf ebda., Seite 47
[370]* "Mit Pendel [so wie es
Bardon u.a. angibt] arbeite ich nicht, ich vertraue ausschliesslich der
Vernunft, der bewusst kontrollierten Eingebung," ebda.
[371]* Ebda. Stejnar soll als
einziger Österreicher die Berufsbezeichnung "Astrologe" in seinem
Pass stehen haben
[372]* Hademar Bankhofer:
"Todkranke wurde wie durch ein Wunder gesund: "Ein Amulett hat mein
Leben gerettet!"," in: Das Neue Zeitalter 31/80, 11
[373]* Die Überirdischen begründen
mit Stejnar den "Bund der Wanderer"
[374]* Hademar Bankhofer: "Der
wunderbare Kontakt zu den hilfreichen Genien ist wieder möglich. Magier Emil
Stejnar: "So wirken meine Amulette"," in: Das Neue Zeitalter
49/82, 12. Der Wiener Arzt Paul Heinz Schwarz "verschreibt" seinen
Patienten Stejnars Amulette gegen Kopfschmerzen, Hautjucken und Migräne
[375]* Artikelserie "Zwischen
Wunder, Wahn und Wirklichkeit - Geheime Mächte - Geheime Kräfte," ohne
Autor, Titel: "Amulette, die uns vor Krankheiten schützen können
...," in: "HEIM und WELT," 30 vom 30.7.85, 20
[376]* Stejnar, undatierter Brief,
erhalten am 6.5.95
[377]* Stejnar: "Der Grosse
Bruder und sein Schatten," in: Anubis 12, Wien Juli 1989, 27
[378]* Stejnar, undatierter Brief,
erhalten am 6.5.95
[379]* Stejnar: "Bardons Genien
und die Abramelin-Magie," in: Anubis 10, Wien 1988, 41
[380]* Stejnar, Brief vom 20.8.95.
Leider hat Stejnar den Zeitpunkt seiner Abramelin-Versuche nicht bekannt gegeben,
die jedoch auf Anfang der 80er Jahre anzusiedeln sind
[381]* 1. Auflage Wien 1986
[382]* Was man auch immer unter
Jungfrauen verstehen will
[383]* Stejnar: "Ich habe bis
heute tatsächlich nur Kranke, Irre, oder Betrüger hinter Tempeltoren gefunden,
oder Einfältige, Esel. (Das trifft eigentlich auf die gesamte Esoterik-Szene
zu, ich frage mich, für wen schreiben wir eigentlich?)," Brief vom 15.2.95.
Als Stejnar jedoch gewahr wird, dass seine mehrmals geäusserte Abneigung gegen
Orden (er redet dabei auch von "Spitzbuben, Wichtigmachern, Irren")
von mir publiziert werden wird, hebt er in jüngeren Briefen plötzlich die
Wichtigkeit von Orden und Kirchen hervor, wo er nun "sehr sehr
liebenswerte, seriöse, ernsthafte Suchende gefunden [habe], sehr wertvolle
Menschen, wichtige und bedeutende Geister des Lebens!" Stejnar, Brief vom
6.7.95
[384]* HEIM und WELT, 48/88, 20
[385]* "Ihr Einkauf, die
Zeitung für den Konsumenten," 3/87
[386]* Mitteilungsblatt 27 vom
August 1987
[387]* "Samstag" 17 vom
23. April 1988, 9
[388]* Ausserdem vertreibt Stejnar
zusammen mit Adolf Hemberger Schriften von Quintscher und dessen Schüler Josef
Anton Schuster (Silias, 1896-1968), dessen umfangreiches Tagebuch von 1931 die
magischen Unterrichtungen von weiblichen und männlichen Schutzengeln enthält.
Das Tagebuch erinnert optisch an die Art Brut eines Adolf Wölfli
[389]* "Über dem Ganzen ein
Geruch von Weihrauch. Auf der frontalen Wand ist ein grosses goldenes Dreieck
aufgemalt, davor stehen magische Kultgegenstände aus aller Herren Länder, von
der ägyptischen Totenmaske bis zum babylonischen Trinkgefäss." Angelika
Steinweg-Seeleib: "Sensationelle Berichte über Erlebnisse mit Schutzengeln,"
in: "Samstag" 17 vom 23. April 1988, 9. Stejnar sammelt Reliquien
berühmter Meister umd Magier. Um Guido Wolthers FOCG-Dolch bemüht er sich
jedoch seit Jahren vergeblich (Gespräche mit Wolfgang Kistemann, 1995)
[390]* Stejnar, Brief vom 9. August
95
[391]* "Die Kontakte zu den
unterschiedlichsten Genien haben ihre Spuren in meinem Seelengarten
hinterlassen, einige ihrer Elementale sind auch Teil von mir geworden. Also
Erweiterung UND Veränderung." Stejnar, Brief vom 20.8.95
[392]* "Was der kleine Mann mit
Schutzengel oder der Okkultist mit hl. Genius bezeichnet, ist in Wirklichkeit
ein Elemental des Betreffenden," ebda.
[393]* Dies erinnert an Jones/Achads
"Anatomie des Körpers Gottes," die im geplanten Band "Das Beste
von Heinrich Tränker" Erwähnung finden wird
[394]* Stejnar, Brief vom 27.6.95
[395]* Schutzengelbuch (Version
1986), 36
[396]* Stejnar: "Der Grosse
Bruder und sein Schatten," in: Anubis 12, Wien Juli 1989, 27
[399]* ebda., 19. "Der
Pilgerfond wurde in vielleicht 100 Exemplaren erwähnt (von ca. 7000 [sic]
verkauften Büchern)," Stejnar, Brief vom 6.7.95. - Stejnar, wie seine
Romangestalten ganz auf Konkurrenzkampf eingestellt, wird nie müde zu betonen,
wie gut sich seine Werke verkaufen und meint, im Gegensatz zu den Studien zum
OTO-Phänomen würden seine Bücher auch noch in hundert Jahren gelesen werden
[400]* Stejnar, Brief vom 27.6.95.
In einer wahrhaften Flutwelle von z.T. amüsanten Briefen (manchmal zwei
10seitige pro Tag) verheddert sich Stejnar zuweilen in Widersprüche, was das
Zielpublikum seiner Werke anbelangt: einmal schreibt er nur für die
Eingeweihten, einmal wieder für alle. Kritik erträgt Stejnar überhaupt nicht
und schiebt eine solche sofort dem "nichteingeweihten" Status des
Lesers zu, da er erwartet, dass "Eingeweihte" seine Bücher als
weltumwälzende Neuentdeckung feiern würden. "Eingeweiht" ist
selbstverständlich nur, wer seine Bücher auch "versteht"
[401]* Im Schutzengelbuch trägt
allein die Frau die Schuld an Beziehungsproblemen, z.B. wenn sie ihre Rolle als
Geliebte (Seite 46) oder Sexweibchen, resp. ihre Aufgabe, dem Mann willig zu
sein, vergisst (Seite 113). In den Romanen lauschen die Frauen den Worten des
Meisters und dienen ihm als "Liebes Du" für ein Quickie unter der
Dusche. "Ich habe in meinem Leben tausende, auch Frauen, beraten und die
Ursache der meisten Eheprobleme liessen sich mit dieser simplen Erklärung über
die lüsterne Triebhaftigkeit der Ehemänner bereinigen," Brief vom 27.6.95
[402]* (Version Februar 1995, Teil
1, Seite 84) Stejnar möchte damit die Zeugungsunfähigkeit der Schattengötter,
die deshalb auf die Elementale der Menschen angewiesen seien, beschreiben
[403]* Obwohl Stejnar zuerst darauf
gepocht hat, dass sein Buch nur für den eingeweihten Esoteriker bestimmt sei
[404]* Stejnar, Brief vom 6.7.95
[405]* Gespräch
am 27. Juni 1995
[406]* Stejnar sieht auch in den
scheinbar nebensächlichsten Banalitäten tiefere esoterische Symbolismen, die
dem Nicht-Eingeweihten jedoch völlig entgehen
[407]* Stejnar, Brief vom 6.7.95
[408]* In seinen Briefen gibt sich
Stejnar amüsant und versprüht altmodischen, mit Zoten gewürzten Wiener Charme
[409]* Stejnar, Brief vom 6.7.95
[410]* Emil Stejnar, undatierter
Brief, erhalten am 16. Juni 1995
[411]* Brief vom 23. Mai 1995
[412]* Stejnar, undatierter Brief,
erhalten am 6.6.95
[413]* Stejnar, Brief vom 4. Juli
95; er erwähnt im selben Brief Fräulein Äschbach, die seines Wissens die einzige
sei, die meine Bücher gelesen hätte. - Ausser Guido Wolther, H.T. Hakl, der im
Juli 1995 verstorbene Walter Studinski, dessen Freund Ulrich Huter u.v.a., im
Umkreis von Stejnar ein sich lustig gebendes Völkchen: K.E. Lichtenecker (Verwandter
von Carl Kellner und Nahestehender von Josef Dvorak), B.H. Fink (Fraternitas
Saturni), Rudolf Pohl (Archivar der lokalen FM-Grossloge) ...
[414]* "Möglicherweise haben
auch Deine unwahren, zynischen Bemerkungen mit denen Du meine Arbeit in Frage
stellst (meine Freunde kennen mich als seriösen ehrlichen Menschen) dazu
beigetragen, dass man Dich nicht ernst nimmt, und denkt, auch alles andere aus
Deiner Feder sind dumme Lügen ... Vielleicht liest Du besser einmal meine
Bücher (nicht nur die pornographischen Stellen) damit Du lernst, wie man
Bücher schreibt, die man gerne liest." Stejnar, undatierter Brief,
erhalten am 13. September 1995. Erneut liegen sehr persönliche Dankesbriefe
aus Stejnars Bekanntenkreis bei, die beweisen sollen, wie sehr man ihn
bewundere. Aus diesen begeisterten Schreiben aus äusserst bescheidenen
Verhältnissen geht hervor, dass Stejnar manchmal zu kleinen Geldspenden neigt
(50.- DM pro Dankesbrief). Nicht nur eines dieser (hier anonym bleibenden)
Schreiben enthält Merkmale, die Kritikern auffallen: Das Amulett bringt zwar
keinen Erfolg: die Person "hat den Prozess verloren ... vielleicht ...
aber auch das Ritual nicht richtig verstanden," nichtsdestotrotz muss Stejnar
ein "sehr guter Mensch sein," da er "armen finanziell schwachen
Menschen kostenlos Amulette" herstellt (4. August 1995). Stejnars
Kommentar dazu: "Du siehst, mein Licht leuchtet in der Finsternis"
[415]* Stejnar, Brief vom 6.7.95
[416]* Stejnar, undatierter Brief,
angekommen am 4.9.95 und undatierter Brief, angekommen am 13.9.95
[417]* Stejnar, undatierter Brief,
erhalten am 13.9.95. Anders ausgedrückt: "Jedesmal, wenn er mit einem
Amulett neben vielen Problemen des Lebens auch eine Krankheit besiegen helfen
konnte, beseelt ihn ein aufrichtiges Glücksgefühl." Artikelserie
"Zwischen Wunder, Wahn und Wirklichkeit - Geheime Mächte - Geheime
Kräfte," ohne Autor, Titel: "Amulette, die uns vor Krankheiten
schützen können ...," in: "HEIM und WELT," 30 vom 30.7.85, 20. -
Wie schon zitiert: >"Mit gelindem Entsetzen stelle
ich fest, Du nimmst meine Briefe ernst," Stejnar, Brief vom 28.9.95
[418]* Jantschik, bekannt aus dem
"OTO-Phänomen," hat im Mai und Juni 1995 speziell für die vorliegende
Studie ein kleines Essay verfasst. Die von mir vorgegebenen Textpartikel sind
in {geschweifter Klammer} numeriert. Fotos des ehemaligen Grossmeisters der
Fraternitas Saturni Jantschik im "OTO-Phänomen"-Bildteil und
"Materialien zum OTO," 91, neben Richard Tschudi (Saturn-Orden
Kanada), als zweiter stehend von links
[419]* Crowleys gnostischer
Kommentar zum Liber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 49
[420]* Siehe die Bücher von Whitley
Strieber
[421]* Dem Jantschik als
"Baphometor" vorsteht
[422]* Diesen Beitrag hat Hoffmann
(geb. 12. Sept. 1967) ("OTOA-Reader," 108 und 114) speziell für die
vorliegende Studie verfasst und dafür dieselben Textpartikel wie Walter
Jantschik als Vorlage erhalten. Eine leicht modifizierte Version ist
zwischenzeitlich in der Juni/Juli-Ausgabe der Zeitschrift AHA (Bergen/Dumme
1995, 32-38) erschienen
[423]* Auf deutsch erstmals in
Metzgers Oriflamme 93, Stein 1968, 977ff. (gekürzt): eine Kompilation aus
Tagebüchern von (1906-)1908 über die Anzahl Kaffees und Hörnchen, die Crowley
zu sich genommen hat, gewürzt mit kryptischen Andeutungen der mystischen Art
[siehe auch nächste Fussnote]
[424]* Ebenfalls (gekürzt) im
"Tempel des Königs Salomon" in Metzgers Oriflamme 97 zu finden (Stein
1970), 1071ff. Hier wird von sechs aus 18 Engelsvisionen Crowleys von 1898
berichtet [?! Crowley hat zu dieser Zeit Abramelin und die Henochischen
Schlüssel kaum gekannt]. - "John St. John" und ein Teil des
"Tempel Solomons" sind beide in der deutschen Version "Der
Equinox" I;1, Bergen/Dumme 1991, zu finden
[425]* Diese Astronautin ist Lam.
Hoffmann hat von ihr erfahren, dass Aiwass eines der Kindeskinder und gleichzeitig
Inkarnation Lams sei; Crowley als Reinkarnation von Aiwass also auch Lam ist
[426]* Organisation in einem
geplanten Manuskript Hoffmanns mit dem Titel "Willkommen in meinem
Kopf": Hoffmann ist darin Mitglied der TSS, die sich laut Vertrag darum
kümmert, dass ihm die richtigen Synchronizitäten passieren
[427]* "Natürlich bin ich der
Erschaffer meiner eigenen Welt, und darum sogar dafür verantwortlich, was mir
andere Menschen erzählen und was ich mir davon merke. Eine Synchronizität
benötigt immer einen Gedanken, ein Ereignis und einen Willen, und eine
Motivation hinter diesen Gedanken." Hoffmann, Brief vom 12.8.95
[428]* Beitrag vom Mai 1995
[429]* Dies erinnert an die Praktik
des Ordo Saturni: "Mit göttlichem Sperma salbe ich dein Haupt,"
siehe: "Das OTO-Phänomen," 88 und "Ein Leben für die Rose,"
197
[430]* Die Zusammensetzung seiner
Mixtur erfasst Hoffmann innerhalb von sechs Wochen aus Gesprächen, Fernsehsendungen
oder Zeitschriften: "Weil ich so lange das Bewusstsein hatte, dass ein
mächtiges ausserirdisches Wesen um mich herum und in mir drin ist und meine
Gedanken und Alles lenkt und steuert, glaubte ich, dass mir jemand die Mittel
... gesagt hätte. Ich hatte nicht das Bewusstsein [sic], die Mittel zufällig
gefunden zu haben." Hoffmann, Brief vom 12.8.95
[431]* Lam hat vor 200'000 Jahren
durch sexuelle Vereinigung den genetischen Code der Menschheit evolutioniert.
So ist das Wissen/der Code Lams in "Blut" und "Kopf" der
Menschen übergegangen (z.B. auch als Abrahams biblisches "Lamm").
Die in den Genen liegenden Informationen Lams können durch Entzug tierischer
Proteine und Aktivierung körpereigener "Drogen" durch Rennen, Schwitzen
und libertinistische Praktiken (Alkohol, Kaffee, Drogen, Sex) hervorgeholt
werden
[432]* Hoffmann, Briefe vom 29.7.95
und vom 12.8.95
[433]* Was sich in unzähligen
poetischen Kurzgeschichten und okkult-kabbalistischen Abhandlungen zeigt
[434]* Aus "Instrumentum,"
IV;2, 1980. In den Studienblättern der "Monastery of the 7 Rays"
taucht das Konzept des HGA niemals auf
[435]* Diese Worte sind der Nuit
zugesprochen und eines der Geheimnisse des IX°
[436]* Auch mit Lam findet ja der
Kontakt im Ajna-Chakra statt, dem Sitz des Willens
[437]* In dieser im
"OTO-Phänomen" und "OTOA-Reader" schon erwähnten Kirche hat
eine Schwester Aliona eine neue, von Henoch abgeleitete, sog. Algolische
Sprache entworfen, in der das Hauptritual "Invokation von Aiwass"
abgehalten wird - mehr darüber im 10. Band zum OTO-Phänomen, im "Reader
zur Gnostisch-Katholischen Kirche"
[438]* Slavinski: "Psychonauts
in the World of Dreams," in: "Starfire," I;4, London 1991, 60
[440]* Zusammengefasst aus einem
Essay und einem Brief vom 7. Juli 1995
[441]* Es sei auf die Anrufung des
HGA im XI°-Ritual des Manuel Lamparter hingewiesen, in: "Der
OTOA-Reader," 100
[442]* Salihovic ist am 29.3.1968 in
Sarajevo geboren und beginnt, an der Universität Belgrad Anthropologie zu studieren.
Zur gleichen Zeit betätigt er sich als Journalist und wechselt bald sein
Studium zur Psychotherapie. Seine okkulte Karriere beginnt 1983, was bald zur
Korrespondenz mit dem jugoslavischen Repräsentant des "Caliphats,"
Oliver Legradic, führt. 1985 initiiert ihn Julijan Naskov ins Gnostic Light
Movement, 1988 wird er im "Caliphat" geweiht. Seit 1990 ist Salihovic
Mitglied im OTOA, wo er die Papiere der M7R studiert. Seit Januar 1992 ist er
Nachfolger Naskovs als Meister der jugoslavischen OTOA-Loge und Souveräner
Gnostischer Lehrer des Gnostic Light Movement. 1995 wird er 90° und 95° in
Bertiaux' Memphis-Misraïm-System
[443]* Duden: "Nagualismus
[aztek.; gr.-lat.-nlat] (bes. in Zentralamerika verbreiteter) Glaube an einen
meist als Tier od. Pflanze vorgestellten persönlichen Schutzgeist, den sich ein
Individuum während der Pubertätsweihen in der Einsamkeit durch Fasten u.
Gebete erwirbt u. mit dem es sich in schicksalhafter Simultanexistenz
verbunden fühlt"
[444]* Ein Text Crowleys:
"Energized Enthusiasm" in: "The Equinox" I;9. Einer der
ersten Texte, den er über Sexualmagie verfasst hat
[445]* Dies sind Abramelins und
Crowleys "Entflamme dich im Gebet" und "Beschwöre
oft"
[447]* Eine Ermunterung aus Crowleys
Liber AL
[448]* Hodder and Stoughton Limited,
London 1922, 199-200
[449]* Wilfried Kugel: "Der
Unverbesserliche," Berlin 88/Düsseldorf 1992
[450]* "Es gibt bis dato
keinerlei Hinweise darauf, dass Krumm-Heller in Mexiko Sebo kennen gelernt hat.
Wir wissen nichts genaues darüber, wann genau und wo sich S. in Mexico
aufgehalten hat und warum. Er selbst erwähnt Reisen in Mexico und in den USA
seit ca. 1929," A. Götz von Olenhusen, der Ellic Howes Manuskript
"Rudolf Freiherr von Sebottendorff" (London 1968) neu bearbeitet,
Brief vom 30.6.95
[451]* Laut Krumms eigenen Angaben
erreichte er England auf einem Englischen Kriegsschiff, siehe: "Ein Leben
für die Rose," 22
[452]* John Gaster, diktiert an Paul
Sturges, Brief vom 25. Mai 1995
[453]* Quelle: J.G. Nava an R.
Múzquiz 15, 23, 27 Oct. 1915, SRE legajo 794, 88-R-31, pp. 14, 71, 181 (zitiert
nach Knight, 433, 626)
© Peter-Robert Koenig, 1995
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