ECCLESIA GNOSTICA CATHOLICA256 pages facsimiles in French, English, Portuguese and German compiled by P.R. Koenig A.R.W. Manfred Ach Gunta-Stölzl-Str. 9 D - 80807 München Deutschland / Germany ISBN 3-927890-48-0 Bavaria 1998 |
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Sophronius : Cérémonial de L'Église Gnostique 1902 |
"The Rituals of defence and protection should also be practised in perfection. All bodily excrements, such as cut nails, and hair, should be burnt; spittle should be destroyed or exposed to the Sun; the urine and faeces should be so disposed of that it is unlikely that any other person should obtain possession of them. It is even desirable in theory that linen should not be washed by strangers ..." [Theodor Reuss/Aleister Crowley: De Nuptiis Secretis Deorum cum Hominibus]
Dieser 11. Band zum OTO-Phänomen stellte den Herausgeber vor das
bislang anspruchsvollste Unterfangen: aus der immensen Flut von
Materialien eine repräsentative Auswahl als weitere
Belege/Grosszitate zum OTO-Phänomen zur Verfügung zu stellen.1*
Selbstverständlich kann in keinem Buch ein solcher Anspruch
vollständig befriedigt werden2* und der interessierte Leser sei
deshalb dringendst auf erklärende Begleit- und Sekundärliteratur
verwiesen.
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Es bieten sich u.a. an: - René Le Forestier: "L'Occultisme en France aux XIXème et XXème siècles, L'Église Gnostique," Milano 1990 (dieses Werk enthält zum Teil Transkriptionen der im nun vorliegenden Band faksimilierten Dokumente) - Karl R.H. Frick: "Licht und Finsternis", Graz 1978 - Robert Amadou, Introduction à la réédition de Jules Doinel: "Lucifer démasqué", Genève-Paris 1983 Vom Herausgeber des OTO-Phänomens: - "Das OTO-Phänomen" mit einer kurzen Historie der hier aktiven Protagonisten und "Gnostisch Katholischen Kirchen" [GKK]. Alle im vorliegenden Band "Ecclesia Gnostica Catholica" wiedergegebenen Dokumente verstehen sich als dokumentierende Fussnoten zu diesem Band, speziell zum Kapitel "Die Wandernden Bischöfe" auf den Seiten 223-244 - "Der OTOA-Reader" als Beispiel einer sehr eigenwilligen gnostischen Inflation (Stichwort: Michael P. Bertiaux) - "Ein Leben für die Rose"; ab Seite 100 eine Darstellung der asketischen und libertinistischen Spermagnosis von Carl Kellner, Theodor Reuss, Aleister Crowley, Arnoldo Krumm-Heller und der Fraternitas Saturni - "Abramelin & Co" als Grundlagenanalyse der (Sehn)Sucht nach Visionen durch Vereinigungen mit Gott, Göttern und anderem Überirdischen - "Der Grosse Theodor Reuss Reader" mit Reuss'/Crowleys Gnostischer Messe und Joanny Bricauds Vorschlag, diese als Freimaurer-Religion einzuführen - "How to make your own McOTO" [vergriffen]3* - "Das Beste von Friedrich Lekve", das Lekves "Schwarze und Weisse Messe" enthält.
Die Faksimiles erscheinen in ungefährer chronologischer Reihenfolge4* und rufen ohne Begleittexte und Kommentare die Protagonisten auf dem gnostischen Feld zum Getümmel auf. Hin und wieder findet sich der im OTO-Phänomen zu erwartende Schlachtlärm, wie auch reine Ambiente-Geräusche z.B. in Portugiesischen Nasal- Lauten. Selbsverständlich liegt die Reproduktion aller Dokumente im öffentlichen Interesse,1* da alle hier vorgestellten Organisationen öffentlich zugängliche Dienste anbieten.5* Als Ouverture ertönt eine englisch-sprachige Zusammenfassung der Sperma-Gnosis, die ausserdem das Thema von Sperma als Universal- Medizin streift. Dieser Text ist in der vorliegenden Version das Ergebnis einer mehrjährigen Metamorphose und beinhaltet die Reaktionen vieler OTO-Praktiker.6* Selbstverständlich lässt sich Gnosis nicht allein auf Sperma-Gnosis reduzieren, im Zusammenhang mit der Dokumentation des OTO-Phänomens drängt sich jedoch der Schwerpunkt auf die OTO-Sichtweise auf. Wir fahren mit einem Auszug aus einer altenglischen Messe (Tridentine Rite/Roman Latin Mass) fort, die Reuss/Crowley formal als Vorbild für ihre "Gnostische Messe" gedient hat.7* (Dank an Barrington Vincent Sherman für die Zugänglichmachung dieser Entdeckung). Da die OTO-Kirchen allesamt Derivationen der nicht explizit spermagnostischen französischen Gnostischen Kirchen sind, springen wir alsbald nach ca. 1890 zu Jules Doinel, resp. Sophronius, Papus und Joanny Bricaud, wo wir einen anderen von Reuss/Crowley annektierten Bestandteil finden: "La fraction du pain". Wir widmen den französischen Gnostikern einen grösseren Satz, da mit diesem 11. Band zum OTO-Phänomen erneut weltweit erstmalig faksimilierte Grundlagenliteratur zur Verfügung gestellt werden soll. Ähnlich wie im "Grossen Theodor Reuss Reader" tauchen deshalb Auszüge aus entsprechenden Magazinen auf: L'Initiation, Le Voile D'Isis, Le Réveil Gnostique, La Gnose, Mysteria. Via E.C.H. Peithmann richten wir bald unser Ohr nach Brasilien, wo noch heute die Gnostische Messe von Arnoldo Krumm-Heller regelmässig gefeiert wird (siehe auch "Materialien zum OTO", 308; "Ein Leben für die Rose", 174: dort finden sich der Text der Gnostischen Messe und der Eucharistie),8* offerieren u.a. Auszüge aus der extrem seltenen Kirchenzeitschrift der FRA, "Gnose", und leiten dann über nach Italien, wo die Gnostische Kirche unter Loris Carlesi einst Kontakt mit H.J. Metzger gepflegt hat. Dies signalisiert alsogleich den Übergang zu Metzgers OTO/Gnostischer Kirche: mit einem Auszug aus einem Artikel von Felix Lazerus Pinkus und Metzger (alias Peter Mano). Als Folge fehlender Kreativität suchen viele Neureligionen die Öffentlichkeit: so stossen wir sehr schnell auf Bruchstücke des Zusammenpralls von Metzgers Abtei Thelema in der Schweiz mit den Medien und den eigenen Abkömmlingen. Die hier faksimilierten Skandalberichte aus damaligen (inzwischen nicht mehr existierenden) Boulevardblättchen dienen allein der wissenschaftlichen Dokumentation des OTO-Phä- nomens: der interessierte Forscher muss den diesbezüglichen Kontext im Auge behalten. Mit der freundlichen Erlaubnis der zuständigen Verlage finden sich in diesem Zusammenhang zwei eher versöhnlichere Reaktionen der Öffentlichkeit auf die damals aufbrandende Skandalhatz. Nähere Hintergrundinformationen dazu sollten in "Das OTO-Phänomen" nachgelesen werden. Wir begegnen in den USA und in Deutschland der Gnostischen Kirche des "Caliphats", deren "Gründung" 1981 von Grady McMurtry allein aus steuerrechtlichen Absichten schnell auf dem Hintersitz eines Autos auf der Fahrt zur amtlichen Eintragung des "OTO" in Kalifornien erfolgte.9* Dasselbe Ziel strebt auch der deutsche Zweig an: "Warum denn keinen ®Gemeinnützigkeitsstatus¯ für die GKK? Ich habe keine Lust diesem Schweinesystem noch Steuern zu zahlen... Ausserdem finde ich das doch recht witzig — O.T.O. u. GKK gemeinnützig. Das ist doch fast so gut wie der Witz, den der Prozess in den Staaten um den wahren O.T.O. darstellte. Ich be- zweifle stark, dass der ehrenwerte Richter Legge kapiert hat, dass er darüber entscheidet, welche Organisation das Recht hat, den Arschfick für sich als höchstes religiöses Sakrament in Anspruch zu nehmen."10* Obwohl Aleister Crowley seine Stellung "as absolute as that of the Pope and the Church of Rome" ansah und damit auf seinen eigenen Unfehlbarkeitsstatus anspielte, war "seine" Kirche Zeit seines Lebens ein reines Phantasieprodukt; er weigerte sich sogar, eine "Church of Thelema" registrieren zu lassen. Generell galt _Thelema_ als die Kirche Crowleys: Das Gesetz von Thelema als "Church of Light, Life, Love and Liberty" mit dem "Buch des Gesetzes" als Bibel.11* Nach dem Tode McMurtrys 1985 soll wohl ein Imagewechsel diesen OTO und die ihm nun angeschlossene neue "Gnostisch Katholische Kirche" aus der Isolation und der Fluktuations-Misere der Mitglieder führen: der Kurswechsel mündet neuerdings in die Gefielde der hehren Werte von Familie und Religion, von Sauberkeit und Ordnung. Der frühere anarchistische anti-kulturelle und gegengesellschaftliche Schwung ist dahin. Obwohl mittlerweile eine Managersprache ("marketing and sales opportunity directed towards all Thelemites")12* und ein ähnliches Gebaren an den Tag gelegt werden, fehlt es an rhetorisch geschulter und einheitlicher Propaganda, die mit sprachlicher Eleganz den Sinn, Kontext oder Hintergrund des eigenen Handelns ergänzend erklären könnte. Mangels eigener Tradition,13* Inhalte und Kreativität äfft dieser neuartige Gnostische Supermarkt des "Caliphats", der neuerdings sogar Tierweihungen, Heilungen per Handauflegen [!] und Exorzismen [!] anbietet,14* viele Rituale und Liturgien der französischen organisierten Gnostiker nach. Diese "caliphatische" neue Kirche mit ihren permanent veränderten Statuten und Struktur hat überhaupt nichts mit Crowleys imaginärer Gnostisch Katholischer Kirche zu tun, da dieser ja im August 1944 W.B. Crow zum Patriarchen ernannt hat und keinesfalls Grady McMurtry, den ersten "Caliphen". Crowley an William Bernard Crow, 1944: "We, by virtue of the Supreme authority ... do hereby nominate and appoint our very dear brother and most reverend father in God William Bernard Crow by the name and title of [Mahoran Mar] Basilius Abdullah [III.] a Sovereign Patriarch of the Gnostic Catholic Church and Vicar of Salomon with full right, power and authority to administer the said Church and to consecrate, ordein, appoint hyrarchs, priests, priestesses, deacons and other necessary offices,... August 1944 e.v."15* Als Faksimiles gelangen ein paar Briefe W.W. Webbs (gestorben am 15. Oktober 1997) zum Abdruck, der die Sukzessionsphantasien des "Caliphats" entlarvt.16* Die Selbsteinschätzung des jetzigen "Caliphs", William Breeze, lässt sich dort ablesen, wo dieser sich selber als "Sacred Majesty" und "Holy Father" bezeichnet und in den Statuten des deutschen Zweiges als "höchste Instanz in geistigen Fragen" feiern lässt.17* Weitere Neugründungen im Umkreis des "Caliphats" bleiben hier unberücksichtigt, es sei nur die Ralph Tegtmeiersche Kirche in England erwähnt, die aus dessen im April 1996 neugegründeter "Ordo Templi Orientis Foundation" (OTOF) entspringt. Tegtmeier knüpft an die Metzger-Grosche-Überlegung an, der OTO sei innerhalb der Fraternitas Saturni als 18° inkorporiert,18* und er (also Tegtmeier) sei als [selbsternannter?] 18° dazu berechtigt, neue OTOs zu gründen. Tegtmeier's neuer OTO (dessen Mitglieder sich mehrheitlich aus "Caliphat"ischen Reihen rekurrieren) reklamiert zusammen mit einer "regulären" OTO-Linie zugleich auch eine "reguläre" gnostisch-apostolische Sukzession: OTO und dessen Kirche also eine gemeinsame Sukzession aufwiesen. Die Sukzession von "Caliphat" zum OTOF [!] wurde vollzogen, indem sich während der rituellen OTOF-Gründung/Installierung auf dem Altar eine Kiste mit Crowley-Dokumenten (z.B. die "Emblems and Mode of Use"),19* dem V°-Juwel und anderen Insignia befand. Selbstverständlich ertönen auch leise kirchliche Klänge aus dem Umkreis von Mottas OTO (SOTO, HOOR), so z.B. aus Kanada oder auch einer "Gnostic Church of L.V.X", die man als "Ableger" des Mottaschen Argenteum Astrum unter Ray Eales, der zwei Jahre mit Motta zusammengelebt hat, sehen kann (dazu bitte im "OTO- Phänomen", 195, nachblättern).20* Gegen den Schluss klingen köstliche Dissonanzen à la Walter Jantschik (Levum/CIT) (ehemals Grossmeister der Fraternitas Saturni) und eine "Church of the Flying Cock" auf (die aber nichts mit den OTO-Gruppen zu tun hat). Der letztgenannte Artikel wurde von Michael P. Bertiaux zur Verfügung gestellt, der mit seiner Sammlung von Orden, Kirchen und Konsekrationen eines der treffendsten Beispiele gnostischer Historienfantasien am Küchentisch21* und in den Schlafzimmern darstellt.22* Exemplarisch lichten wir chronologisch die Charta-Sammlungen zweier seiner europäischen Anhänger ab.23* Dieser scheinbar so zum Anfang dieses "Readers" widersprüchliche Ausklang soll die Spannweite und Geschmeidigkeit gnostischer Aktivitäten im Umkreis des OTO- Phänomens dokumentieren. Ausblick: Diverse Protagonisten finden sich in weiteren Folgebänden zum OTO- Phänomen wieder. So ist z.B. geplant, in "Noch Mehr Materialien zum OTO" auch ein bisschen Material zur Historie des Argenteum Astrum oder über die "Knights of Thelema", einer Art brasilianischen Ablegers aus dem Umkreis von Mottas OTO, zu präsentieren. Ebenso ist über Arnoldo Krumm-Heller zwischenzeit- lich kistenweise neues Material (so z.B. über dessen pro-Hitler- und anti-Mussolini-Position, wovon sich letztere in der sehr engen rosenkreuzerischen und AA-Zusammenarbeit mit Giuseppe/José Camberari widerspiegelte) zusammengetragen worden24* -- desgleichen über die 1977 gegründete Firma "Caliphat", die ihr Handelsprodukt "Aleister Crowley" sehr geschäftsmässig unter die Leute zu bringen versucht. In den Archiven des A.M.O.R.C. befindet sich der Briefwechsel zwischen Theodor Reuss und Spencer Lewis. Die beiden haben sich 1909 während Lewis' Reise nach Frankreich und England auf der SS America kennengelernt, auf der Reuss als Schiffs-Steward arbeitete. Aus diesem Briefwechsel geht hervor, dass Reuss 1921 Crowley aus dem OTO verstossen hat, damit Spencer Lewis seinen Geldhahn an Reuss nicht zudrehe. So Reuss: "I have cut off the connection that existed between us [Reuss und Crowley] regarding O.T.O., and whatever Crowley would happen to do about in the USA, it is now his own business, and not anymore a concern for the O.T.O." Der nächste Band erscheint voraussichtlich "In Nomine Demiurgi Saturni". Copyrightsbesitzer an Werken oder legitime Nachfolger von Eugen Grosche bitte beim Verlag zwecks möglicher Tantiemenbeteiligung melden. März 1998 FOOTNOTES: 1* Keines der in diesem Bande vorgestellten Dokumente ist um seiner selbst willen dem öffentlichen Informationsbedürfnis zur Kenntnis gebracht. Jedes Faksimile oder dessen partielle Verwendung ist somit Gegenstand geistiger Auseinandersetzung im Kontext aller vom Autor herausgegebenen Bände zum OTO-Phänomen. Die hier angefertigten Collagen gelten als eigenständige Werke, d.h. geistige und individuelle Schöpfungen zur Erläuterung des wissenschaftlichen Inhalts der Bände zum OTO-Phänomen 2* So sind auch nicht alle Dokumente des Inhalts wegen ausgewählt, sondern allein, um deren Existenz anzugeben (was sich z.T. in der Leserlichkeit der Wiedergabe widerspiegeln kann) 3* Diese Sammlung dokumentiert die Reuss'schen und Crowleyschen OTO-Initiationsrituale als Plagiate freimaurerischer Rituale (Schottischer Ritus, Cerneau, Royal Arch, Rose Croix, Pike-de Ladebat und Memphis-Misraim). Zur Diskussion der pseudo- freimaurerischen Ordensstruktur des "Caliphats" siehe auch: https://www.parareligion.ch/megafile.htm und https://www.parareligion.ch/rituals.htm — Mitglieder des 1977 gegründeten "Caliphats", die für diesen Band Werbung betreiben, werden mit Gericht und Ausschluss aus dem Klub bedroht, Ben F., Brief vom 9.12.97 4* Die sehr kleine Auswahl aus der riesigen Menge handschriftlicher Manuskripte von Sophronius war im Detail leider schwer zeitlich einzuordnen und wurde für diesen Band kurzentschlossen in die Phase um 1902 integriert 5* Es gelten dazu auch Vor- und Nachwort in "Das OTO-Phänomen", München 1994 6* Es ist geplant, in einem Jahr eine eingedeutschte und dann nochmals mit weiteren Reaktionen und aktuellen Ergänzungen versehene Version in der Zeitschrift "Gnostika" (Sinzheim) zu publizieren 7* Wir weisen nur kurz darauf hin, dass auch Reuss'/Crowleys Gnostische Messe (Faksimile im "Grossen Theodor Reuss Reader") Plagiate freimaurerischer Elemente enthält, siehe William Breezes Kommentare zu Aleister Crowleys "Magick Liber ABA Book Four, Parts I-IV", York Beach 1994, 742; David und Lynn Scriven: "Red Flame, A Thelemic Research Journal, Mystery of Mystery: A Primer of Thelemic Ecclesiastical Gnosticism", 1995, Nummer 2, Seite 68. Reuss' und Crowley's OTO-Rituale borgen ausführlich von anderen Quellen, z.B. von Franz Hartmanns "Im Vorhof des Tempels der Weisheit" und dem 11. und 18. Grad Ritual des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus für den V° OTO; Titel und Katechismus des VII° sind dem 4. Grad der Fratres Lucis (= Ritter vom Wahren Licht/Order of the Asiatic Brethren, worunter Reuss' und Crowleys "Hermetic Brotherhood of Light" zu verstehen ist) entnommen, z.B. aus: A.E. Waite: "Brotherhood of the Rosy Cross". Reuss' Einleitung seiner Übersetzung der Gnostischen Messe weist ebenfalls auf den Order of the Asiatic Brethren als ominöse Brotherhood of Light hin, die in Reuss' 1917-Manifesto mit dem OTO per se gleichgesetzt wird. Reuss' und Crowley's Gnostische Messe verdankt u.a. auch dem Chevalier Le Clement de Saint-Marcqs "L'Eucharistie" einiges an Ideen. [Rituale in: "How to make your own McOTO", München 1996; die Gnostische Messe des OTO und Saint- Marcqs Text in: "Der Grosse Theodor Reuss Reader", München 1997; das 1917-Manifesto und einige Rituale in "Der Kleine Theodor Reuss Reader", München 1993. Eine ausführliche Analyse der gnostischen Quellen in: "Ein Leben für die Rose", München 1995] 8* Wir verzichten auf die platzbeanspruchende Wiedergabe einer neueren und längeren Alternativversion der Krumm-Hellerschen Messe. Duval Ernani de Paula liegt im Sterben, was scheinbar Anlass gibt, die thelemitischen Elemente aus den Ritualen der FRA zu entfernen 9* Bill Heidrick, 1. August 1996, publiziert von Tyagy Nagasiva auf www.hollyfeld.org/Esoteric: "Around 1981 e.v., we (Grady McMurtry, myself and some others in OTO) had just completed filing of OTO papers for incorporation with the state of California. At the time, we didn't have a clear understanding of what constituted the legal criteria for a "Church" in tax law. Since OTO has always possessed the forms of lodges, members and dues, we were a little worried that all those characteristics would automatically make the OTO a "mere" fraternal organization in the eyes of the law. About that time James Town happened and there was a lot of talk about cracking down on the application procedures for recognizing churches. Accordingly, we set up a separate EGC corporation, without requirement of OTO membership below the level of board of directors. That one we filed as a formal and simple "church" with no fraternal qualifications or language — in effect OTO was a religious order and EGC was a public membership church available outside OTO membership as well as a religious chapel aspect of OTO proper. At no time did we consider that OTO ceased to have an EGC within it, but we did consider that we had established a separate EGC offshoot in its own right. I was made a bishop by laying on of hands in the back seat of the car taking us to the notary to get the papers witnessed and signed. I had priestly authority within OTO, but we decided to add a separate ordination for the separate church. OTO members who were also bishops wore silver and black onyx rings instead of the more traditional gold and amethyst, to indicate respect for the color sacred to the OHO. I still have mine, nice thing with two bees holding the bezel. About a year later we read a little more law and discovered that OTO did qualify as a religious entity by its own nature in terms of tax law. We amended the OTO articles to reflect that as the declared primary purpose. No problems with IRS [Amerikanische Steuerbehörde] or the Franchise Tax Office (California equivalent to the IRS)." 10* Brief von Norbert Straet (IX° des deutschen Zweiges und Anwärter auf den X° für Deutschland) vom 9.1.87, teilweise eine paraphrasierte Übersetzung aus Michael Aquino: "Scroll of Set," Vol. XII, Nr. 5, Oktober 1986, 1 11* Siehe auch: Grady L. McMurtry's "Clear Crowley's Name Campaign", in: "Stellar Visions", II, ohne Ort und Datum (zwischen 1985 und 1988), 22 12* So William Breeze als Direktive in seiner Verweigerung, einer örtlichen "Loge" in Kanada den Namen "Pile of Bones" zu erlauben, obwohl er Namen wie "Whiskey Rebellion" zulässt 13* "The eschatology of Thelema is that the Revelation of John has occurred but that he reversed the villains and the heroes because he was stuck in the viewpoint of the Christian aeon." Tim Maroney, Dec. 1996 14* Vielleicht findet eine Besessenheit dann statt, wenn das Elixier (d.h. das durch Magie belebte Gemisch aus Sperma und Vaginalsekreten) nicht als Sakrament angesehen wird? Siehe Crowleys "Emblems and Mode of Use", übertragen im "OTOA-Reader" ab Seite 121 15* Die Faksimilierung dieses Dokuments, das beweist, dass Crowley den W.B. Crow zum Patriarchen der Crowleyschen Kirche ernannte, wird einem späteren Zeitpunkt vorbehalten 16* Anfangs war man im "Caliphat" extrem gierig nach "apostolischer Sukzession", bis sich im Laufe meiner Recherchen und Publikationen herausstellte, dass eine solche keinesfalls lückenlos vorhanden ist, und sich deren Heiliger Geist ausserdem mindestens einmal einer postalischen Briefmarke bediente (erstens im Falle der sog. "Caliphats"-letter, die keinerlei Konsekrationen erwähnen und per Post versandt wurden; und zweitens in der postalischen Konsekration durch W.W. Webb, siehe "Das OTO-Phänomen", 228). Seitdem windet man sich ganz gnostisch- geschmeidig an "apostolischen Sukzessionen" vorbei und verbindet Priester/in- und Bischofskonsekrationen mit Crowley-OTO-Ritualen, obwohl diese in keinster Weise sowas erwähnen. — Aus offensichtlichen Gründen ist man im "Caliphat" in Sachen OTO und Crowley-copyrights hingegen äusserst an "Sukzession" interessiert, da sich damit Tantiemen aus der Tasche gutgläubiger Herausgeber ziehen lassen. Siehe dazu auch die hier collagierten Statuten, die von einer notwendigen apostolischen Sukzession im Zusammenhang mit dem Amt des OHO fantasieren. Im Vergleich mit all den hier dokumentierten Gnostischen Kirchen fällt diejenige des "Caliphats" am deutlichsten als säkularisierter Verein auf 17* Es scheint so, dass sogar Crowleys Geliebte automatisch in den Status von "Heiligen" erhoben werden, siehe dazu die Collage (grosse Kleinzitate) mit den "Gnostic Saints" in diesem Band 18* Erstmals publiziert in Königs OTO-Serie in der Zeitschrift AHA und in: "Das OTO-Phänomen" und "Materialien zum OTO" 19* Publiziert in: "Mezla" I.111,1, Ithaca/NY 1985; on-line durch William Breeze ("Caliph" des "Caliphats") auf BaphoNet-by-the- Sea: 718/499-9277, Juni 1992; Gregory von Seewald: Flugblatt in den frühen 1990ern; übertragen und kommentiert in: P.R. König: "Der OTOA- Reader", ARW, München 1994 20* Im Umkreis von Mottas AA wimmelt es von "Overhumans" in "Unspeakable Glory", denen wir im geplanten Band "Noch Mehr Materialien Zum OTO" wieder begegnen 21* Wir verzichten auf die Faksimilierung von Bertiaux' gnostischen Schriften und verweisen den interessierten Leser auf den "OTOA-Reader" dieses Verlags. Offensichtlich sind vereinzelte Werke zum OTO-Phänomen inspirative Papierquellen für Charta- Sammler, wie sich am Beispiel von Joel Duez und dessem Freund Jean Gonder ablesen lässt 22* Man beachte das vorliegende Foto von Bischof Bertiaux in dessem Schlafzimmer 23* Hier lässt sich eine amüsante Anekdote einflechten. William Breeze, "Caliph" des "Caliphats", alarmierte kürzlich seinen Freund Jack B. Hogg, jr, durch den Breeze in die Gnostisch Katholische Sukzession Michael Bertiaux' gelangte (siehe "Das OTO-Phänomen", 238), und veranlasste Hogg, seinem Chef, Bertiaux, von der moralischen Verwerflichkeit Königs zu berichten und dafür zu sorgen, dass dessen Chartas (siehe Faksimilesammlungen in "Materialien zum OTO" und "Der OTOA-Reader"), die im Zuge des experimentellen Teils der ethnologischen Studien im Untergrund des Abendlandes gegen Austausch von Pornographie erlangt wurden, zu annullieren seien. In der Tat annullierte der äusserst aufgebrachte Courtney Willis (eine obskure Gestalt und willige Marionette im immer wieder wechselnden Ordens-System des OTOA) mit Hilfe Bertiaux' im Frühsommer 1997 dann etliche dieser Chartas mit zwei konfusen rückdatierten Schreiben voller faktischer Fehler. Es stellt sich die Frage, welches Interesse Breeze haben könnte, jemanden aus einer Organisation ausgestossen zu haben, mit der er nicht das geringste zu tun hat. William Breezes Wechselbeziehung mit in der Öffentlichkeit auffallenden Organisationen und Protagonisten zeigt sich auch in Breezes Kollaboration mit Genesis P-Orridge auf dessen letzter CD "Trip Reset" der Band "Psychic Youth". P-Orridges "Temple of Psy- chic Youth" (TOPY) musste sich kürzlich aufgrund einiger Skandale auflösen, und der Engländer P-Orridge konnte in Amerika "Exil" finden. — Über Kenneth Anger, den anderen Protagonisten in William Breezes Umfeld, braucht hier wohl nicht weiter berichtet zu werden ("Das OTO-Phänomen", 187). Zu erwähnen sei noch Breezes Nähe zu Harry Smith, siehe: Paolo Igliori: "American Magus Harry Smith", New York 1996 24* Dank an Sebastiao Carvalho, Euclydes Lacerda und Marcelo Alexandrino da Costa Santos
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