Johannes Maikowski | |
Johannes Maikowski wurde am 30.1.1925 geboren.
Im Folgenden seien ein paar Eckdaten aus seinen autobiographischen Erinnerungen zitiert, die ausserhalb des Kontextes seines esoterischen Werdens stehen.
Traduction française: Une biographie
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Eine Auswahl von Gemälden und Collagen Maikowskis
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Kriegsbeginn
Gustav Gründgens habe ich im 'Faust' 1939 gesehen und zwar im Theater am Gendarmenmarkt in Berlin. Da war ich erst 14 Jahre alt. Meine adlige Familie wollte mich umfassend bilden. Aber der Eindruck blieb mir für das Leben.
Bei Beginn des Krieges war ich 1939 14 Jahre alt, und ich ging zur Schule in Berlin und dann in Rossleben, wo auch noch mein Maltalent gefördert wurde. In einer Familie von Antifaschisten und Adligen, auch wenn wir den Adelstitel damals nicht trugen. Immerhin war meine Familie im 16. Jahrhundert in den Grafenstand erhoben worden.
Die Bomben fielen, als mein Vater Alfons und ich statt in den Luftschutzkeller zu gehen, oben auf unserem Balkon in der 3. Etage am Kurfürstendamm 213, dem Hause meines Vaters, sassen und dem Spektakel zusahen, der Flugabwehr, den fallenden Bomben. Morgens war der Balkon mit Granatsplittern übersäht, aber uns war nichts passiert.
Und dann durfte ich einmal auf dem Zoo-Bunker oben auf dem Dach während eines Luftangriffes der Amerikaner Munition an die freistehenden Geschütze bringen, die schossen, so viel sie konnten. Ein Regen von Granatsplittern: Habe niemals Angst! hatte mich mein Vater gelehrt; denn Angst zerstört das Bewusstsein.
Mein Vater wusste, dass Nazideutschland den Krieg verlieren müsste. Und er war auch in Polen, um unsere Verwandten dort vor den Nazis zu retten und nach Deutschland zu bringen, wo ein Onkel von mir und Nationalpole dann in einer Munitionsfabrik gearbeitet hat. Und wie, können Sie sich vorstellen! Und in der Schule wurden immer wieder Klassenkameraden abgeholt, weil sie Juden waren, oder als Halbjuden die Schule verlassen mussten, auch mein bester Freund.
Als ich mit 18 Jahren gemustert wurde, stellte man wegen eines Hüftleidens meine zeitliche Wehruntüchtigkeit fest. Dann aber war es wieder ein Fanatiker, ein Nazi, der in unsere Familie eingeheiratet hatte, der Professor der Medizin war, der zu mir gesagt hat, wenn Du Dich nicht freiwillig meldest, dann bringe ich Dich ins KZ.
Und dann wurde die Klosterschule Rossleben von einer privaten Internatsschule, in der nur Adlige aufgenommen worden waren, von dem Nazistaat in eine SS-Heimschule umgewandelt, und fast alle Adligen verliessen die Schule. Und ich wurde von der Schule verwiesen als 'Ungeeignet für nazionalsozialistische Gemeinschaftserziehung'.
Nun meldete ich mich 'freiwillig' zur Wehrmacht. Aber die Ärzte wollten, dass ich es erst beweisen sollte, dass ich gesund sei. Da ich schon als Kind Flugmodelle gebastelt hatte, wurde ich auf eine Segelflugschule mit vormilitärischer Ausbildung geschickt.
Noch niemals vorher war ich mit einem Segelflugzeug geflogen. Diese Schule befand sich 100 km nördlich von Berlin.
Dort habe ich mich so bewährt, dass ich innerhalb von drei Monaten die A-, die B- und die C-Prüfung im Segelflug ablegte. Denn es hatte sich gezeigt, dass ich als Segelflieger hoch begabt war. Diese Prüfungen wurden abgeschlossen durch einen Fallschirmsprung aus einer Junker 52 in etwa 1000 Metern Höhe. Ich sprang, mein Fallschirm öffnete sich, und ich landete gut.
Damit war für mich die Segelflugschule beendet. Ich fuhr nach Berlin.
Zum grossen Ärger dieses Naziprofessors war ich noch immer nicht eingezogen worden; denn er hatte gehofft, dass ich gleich zur Wehrmacht an die Ostfront eingezogen werden würde.
Ausgebildet bin ich also auf der Adelsschule Rossleben an der Unstrut bis 1944 bis zu meiner Einberufung zur Luftwaffe als Kunstmaler. Natürlich bin ich in Rossleben nicht nur in der Malerei und der Bildhauerkunst, sondern auch in der Fotografie ausgebildet worden, und zwar an der alten Plattenkamera von Zeiss, natürlich auf einem Stativ usw. und schon mit Compur-Verschluss. Damals eine Neuerung.
Fahrt mit der Bahn von Mühlhausen bis nach Romorantin in der Sologne-Landschaft, die mich stark an die Mark Brandenburg, meine Heimat, erinnert hat.
Schinderei in der Grundausbildung als Luftwaffensoldaten. Im Schiessstand auf das Herz schiessen. Ich habe absichtlich immer vorbei geschossen. Und musste strafexerzieren, wurde also geschunden.
Auf die Scheibe schiessen: ich schoss absichtlich vorbei. Über dem Schiessstand war ein kleiner trockener Zweig, der über den Schiessstand ragte. Den schoss ich Stück für Stück ab. So überzeugte ich mich, dass ich ein fantastischer Schütze war, wie mein Grossvater es schon gewesen war.
Da ich die Scheibe niemals traf, strafexerzieren! Bis ich vor Schwäche in Ohnmacht fiel, heimgetragen auf einer Trage bis ins Revier.
Bei einem solchen Revieraufenthalt wurde meine Kompanie vereidigt, schwor auf Volk, Führer und Vaterland und so weiter. Ich sah aus dem Fenster des Reviers zu. So habe ich niemals bei den Deutschen einen Fahneneid geleistet. Sollte zwar offiziell nachgeholt werden, wurde es aber nicht; denn nach fast zwei Monaten schlimmster Schinderei durch perverse Ausbilder ..... Medizinische Untersuchungen hatten ergeben, dass ich wegen einer rot-grün-Schwäche nicht Kampfpilot eines Flugzeuges werden konnte, aber wegen meiner Segelflugscheine sehr wohl Lastensegler. Als der wurde ich ausgebildet: Hinter den Linien des Gegners landen, die Last ausladen, wenn man nicht abgeschossen worden war, dann sich durch die Linien des Gegners zur eigenen Front durchschlagen........der Abmarsch gegen die in der Normandie gelandeten Amerikaner nach dem 20. Juli, die Nachricht von der Hinrichtung meines Onkels, dem Wehrmachtsarzt A. Maikowski wegen Wehrkraftzersetzung. Meine Bewaffnung auf dem Marsch: ein französisches Gewehr mit Munition, die nicht dazu passte. Neue Schuhe, die nicht passten. Wunde Füsse! Man hatte mir gesagt: 'Wenn einer fällt, tot ist, dann nehmen Sie dessen Waffe! Dann können Sie auch schiessen.'
Und dann einen Tag später der Versuch, mich zu verhaften, und mein Nachtmarsch durch die Wälder zu den Partisanen. Partisan bei den Forces Françaises d'Intérieur (FFI) bis zu dem Tag, im November 1944, als ein Amerikaner mich mit meiner Verlobten Yvonne, der Schwester unseres Partisanenführrs, sah, und auf mich zeigte und sagte: 'Das ist ein deutscher Spion'. Der amerikanische Offizier, der Yvonne haben wollte, und bekam, sprach sehr gut französisch.
Gefangenenlager
So wurde ich völlig widerrechtlich in das Gefangenenlager Auxerre an der Yonne, 150 Km südlich von Paris, gebracht, wo man mich erschiessen wollte, es aber dann doch nicht tat, wo man meinen Körper schwer misshandelte, mich durch den Stacheldraht, der das Lager umgab, prügelte und 'Nazi Nazi !' brüllte, bis meine Partisanen-Uniform und meine Haut in Fetzen herunterhingen. Auch meine Lederschuhe nahmen sie mir fort, bis ich barfuss war.
Blut überströmt kam ich in das deutsche Gefangenenlager, wo ich eine deutsche Uniform angezogen bekam. Dazu verpasste man mir Holzschuhe.
Im November, Dezember und Januar machte ich Schwerstarbeit in einem zerbombten Wasserwerk von Auxerre, bis zu den Oberschenkeln im Wasser stehen, und arbeiten. Eines Tages: die Füsse erfroren. Und schlimmste Dreckarbeit, z.B. das Ausräumen von mit Kot vollen Waschbecken in einer ehemaligen amerikanischen Kaserne mit meinen blossen Händen. Hinter mir stand ein Wachsoldat mit entsicherter Maschinenpistole, der mich ständig bedrohte, wenn ich mich weigern würde, zu arbeiten.
Täglich wurden ja Gefangene erschossen, selbst ein Arbeitsdienstmann wurde erschossen, weil man ihn für einen SS-Mann hielt. Ich konnte reden, aber man hat mir nicht geglaubt, mir dem Sal-Bosch, dem dreckigen Deutschen Schwein.
Als ich abends ins Gefangenenlager zurückkam, waren alle erstaunt, dass ich überlebt hatte.
Und da Weihnachten bekanntlich die Werber von der Fremdenlegion kamen, meldete ich mich, und wurde in deren Listen eingeschrieben. Man gab uns Hundekuchen zum Fest, und war entrüstet, dass wir den nicht essen wollten, nicht mal den eigenen deutschen Kuchen!?
Nun galt ich bei den Deutschen als Vaterlandsverräter. Entweder ich kam beim Minenräumen um, verhungerte oder wurde gelyncht.
Auch das kam täglich oder vielmehr nächtlich vor.
Fremdenlegion
Nachdem ich die Nachricht von der Hinrichtung meines Bruders Adalbert 1944 gehört hatte und selbst von der Feldgendarmerie bei Orléans gesucht wurde, war es verständlich, dass ich zu den französischen Partisanen bei Saint-Amand-en-Puisaye ging. Da man mich im Dezember 1944 ins Gefangenenlager Auxerre geschickt hatte, ging ich von dort im Januar 1945 direkt nach Marseille, wo ich am 27.2. in die Fremdenlegion eintrat, nachdem ich mich für 5 Jahre wie üblich verpflichtet hatte. Seltsamerweise wusste man dort sehr gut über mich Bescheid, von meiner Flucht, der Hinrichtung meines Onkels, meiner Partisanentätigkeit usw.
Im April 1946 reiste ich mit einem holländischen Truppentransporter mit anderen Fremdenlegionären von Marseille nach Saigon am Saigonfluss von Cochinchina, das heute Süd-Vietnam heisst.
Einmal habe ich mir mein getroffenes Bein selbst verbunden, nachdem ich ein paar Splitter mir selbst aus dem Fleisch geholt hatte. Meine nicht anerkannte Verwundung fand im Jahre 1946 bei einem Einsatz im Reisfeld statt, also quasi im Sumpf. Das war im Norden von Cochinchina, also nördlich von Saigon, im Einsatz gegen Partisanen und vor allem Japaner, die nach ihrer Gefangennahme uns nicht glauben wollten, dass Japan den Krieg schon beendet hatte.
Dass ich als Offiziersstellvertreter einen Trupp von 30 Mann mitunter sogar eine Kompanie führte, war im Jahr 1947 beim Einsatz am Mekong in Kambodga (gesprochen: Kambotscha). Einmal leitete ich einen Stosstrupp von 30 Mann als Offiziersstellvertreter. Wir drangen in einen Tempel ein, der das Hauptquartier von Flusspiraten war. Rings um den Tempel waren Flusspiraten, so dass meine Kompanie nicht nachrücken konnte. So gab ich per Funk meinen Standort der am Flussufer in 10 Kilometer Entfernung wartenden Kompanie bekannt. Darauf wurde mit der Artillerie vom Flussufer auf uns geschossen. Der Tempel wurde nicht getroffen, aber die ganze Umgebung.
Keiner meiner Leute vom Stosstrupp wurde getroffen, wohl aber die Flusspiraten. So habe ich indirekt also auch getötet. Nein, ich war kein Held. Ich habe niemals einen Orden bekommen. Und damals 1947 war ich, wenn auch oft Offiziersstellvertreter, doch nur ein einfacher Legionär.
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Meine damalige offizielle Verlobte war die Nichte des letzten Kaisers von Indochina Bao Dai.
Sie verschwand im Juli 1947, und nachdem wir uns gezankt hatten, und sie Hals über Kopf aus meinem Zimmer in Mytho (nahe der Thailändischen Grenze gelegene Stadt) fortgelaufen war. Ich erinnere mich, dass meine Kameraden und ich sie drei Tage im Urwald gesucht hatten, und sie so zerstückelt gefunden hatten, dass meine Kameraden mich zuerst nicht zu ihr lassen wollten. Dass die Familie ihren Leichnam hat zusammennähen lassen, und dass sie mit Hochzeitsmusik von ihren Verwandten und mir in Galauniform hintendran am weiss gekleideten Hochzeitszug zur Verbrennungstätte von Saigon getragen wurde.
Und erst danach hatte ich mein Todeserelebnis von Mytho am 5./6.7.1947, wo ich nach meinem Herz- und Atemstillstand das Jenseits besucht hatte und am 6.7. um 5 Uhr morgens in der Leichenhalle des Krankenhauses wieder aufgewacht bin.
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Am 5.7.1947 wurde im Krankenhaus in Mytho Kambodscha mein klinischer Tod wegen Atem- und Herzstillstand um 20 Uhr bei einem Malariaanfall von den behandelnden Ärzten festgestellt.
Am Morgen des 6.7. erwachte ich um 5 Uhr in der Leichenhalle des Krankenhauses. Seitdem weiss ich, wie es im Jenseits des Schöpfers und Gottes Saturnus aussieht. Die Geschöpfe dort waren Gedanken.
Aus der Leichenhalle ging ich in mein Krankenzimmer, zog meine Uniform an und ging in die Kaserne zum Dienst.
Weihnachten 1947 gelangte ich als Rapatrié sanitaire mit der Pasteur nach Marseille und von dort nach Oran und mit der Bahn nach Sidi-Bel-Abbès auf die Corporal- und die Unteroffiziersschule.
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Meine Kasbah war eine deutsche Schäferhündin. Neben Kasbah stehe ich in meiner Uniform als Sergent vor einem tunesischen Schloss.
Kasbah gehörte mir eigentlich auch nicht; denn sie hat sich 1948 zu mir gesellt, da sie niemandem gehörte. So habe ich sie gebürstet und gewaschen und gepflegt. Und sie schlief auf dem Tisch in dem Vorzimmer zu meinem Unteroffizierszimmer. Und sie hat mich beschützt, als ich nachts angegriffen wurde. Morgens lag im Vorzimmer ein blutiges Stück Stoff, wohl von einer Hose? |
Da ich als Kranker niemals mehr in die Tropen fahren durfte, habe ich mich nach 1950 geweigert, noch einmal nach Indochina zu gehen. An sich hatte ich den Unteroffizierskurs mit 1 abgeschlossen und zwar als Bester, und hatte das Anrecht, nach Saint-Cyr auf die französische Offiziersschule zu gehen. Da man mich aber zuerst noch einmal nach Indochina schicken wollte, verliess ich am 27.2.1950 die Legion als Sergent und kehrte nach Deutschland, Tübingen zurück.
Deutsche Demokratische Republik
Gemäss der Aufforderung der DDR, dass ich in Berlin kostenlos mein Abitur machen und studieren könnte, ging ich zu meiner Familie, die in der Nähe von Berlin wohnte.
So zog ich von Tübingen nach Finkenkrug-Falkensee zu meinen Grosseltern und fuhr jeden Tag nach Berlin zur BOB, der Berliner Oberschule für Berufstätige.
An der Berliner Oberschule für Berufstätige bereitete ich mich nun auf das Abitur vor, das ich im April 1951 als Externer in einer Vormittagsschule mit 2 machte. Gleich anschliessend begann ich mein Studium, das dem Wunsch der dortigen Regierung entsprach, also das Studium der Zahnmedizin. Da es aber ab 1953 hiess, es gäbe bald einen Krieg mit dem Westen, wurde ich auch als Arzt ausgebildet. Natürlich konnte ich Zeit erübrigen, auch Kunst zu studieren.
Da mir die täglichen Fahrten von und zu meinen Grosseltern zu schwierig wurden, zog ich nach Berlin in eine BUDE; und bei Bedarf in andere BUDEN; wie man die Zimmer für Studenten bei den Wirtinnen nannte.
Am 17.Juni 1953 demonstrierte ich in Berlin, was aber von der Ostbehörde nicht bemerkt worden ist. Mein Vater, der das Ministerium der Wissenschaft in der DDR geleitet hatte, floh an diesem Tag aus Ostberlin nach Westberlin, worauf mir das Stipendium gestrichen wurde.
Nur zwei Jahre durfte ich im Krieg bei meinem Vater in Berlin leben, Dr. jur. Alfons Maikowski, der hunderte von Juden bei uns auf dem Dachboden verborgen hat, um sie bei Gelegenheit nach Holland oder sonst wohin zu bringen. Schweigen! Schweigen! Denn wir Kinder wurden von den Nazis sogar in der Schule befragt, ob wir etwas so Verdächtiges wie gar Juden bei uns zuhause oder sonstwo beobachtet hätten. Auch jener Arzt Dr. Pollack, der meinen Vater 1961 in meiner Gegenwart gefragt hatte: 'Wann willst Du dem Hans endlich sagen, dass Du sein Vater bist?' Pollack war Jude und verdankte meinem Vater sein Leben.- So erfuhr ich den Namen meiner Mutter und meines Vaters 1961 im Januar, als ich bei einer Bewerbung bei einer Pharmafirma in Berlin war und die Anwaltspraxis am Kurfürstendamm meines Vaters besucht hatte. Dass ich übrigens gar nicht Hans mit Vornamen hiess, sondern Johannes, das erfuhr ich erst von der Volkspolizei 1950.
Die Demonstration am 17. Juni 1953 verlief ganz friedlich. Ein Arbeiter aus dem Staalwerk Henningsdorf von Berlin trug ein riesenhaftes Thälmann-Bild. Wir marschierten über den 'Marx-Engels-Platz' an jener Stelle, an der das Stadtschloss der Kaiser gestanden hatte. Ein paar hundert Studenten und Arbeiter. Gegen 12 Uhr mittags hörten wir die sowjetischen Panzer und sahen, wie die ersten so friedlichen Demonstranten von Panzern überrollt und zerquetscht wurden. Niemand hat gesungen; denn das war ein Schweige-Marsch. Und da bin ich aus der ersten Reihe geflohen. In einer Seitenstrasse stand mein Fahrrad angeschlossen, und ich radelte fort. Und weiter weiss ich nichts. Verhaftungen hat es damals meines Wissens nicht gegeben. Volkspolizei war keine da. Und den barbarischen Russen hatte man erzählt, wir Demonstranten seien alles West-Agenten gewesen. Ich habe niemals mehr demonstriert; denn das Studium der Zahnmedizin und der Vollmedizin nahm mich voll in Anspruch. An den Wochenenden war ich in den Krankenhäusern beschäftigt, um mehr zu lernen als bei den Vorlesungen.
Ich musste also neben dem Studium arbeiten. So machte ich Übersetzungen in der französischen Sprache für meinen Vater, den Rechtsanwalt Dr. jur. A. Maikowski und seine Kollegen; denn die juristischen Briefe mit dem vorderen Orient wurden in Französisch geschrieben, das ich damals noch korrekt auch grammatikalisch beherrschte. Zwei Studien gleichzeitig, das der Zahnmedizin von 1951 bis 1958 an der Humboldt-Universität in Berlin und das der Vollmedizin [Humanmedizin?] und noch nebenbei übersetzen, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen - obwohl ich ja nicht gesund aus der Fremdenlegion zurückgekommen war. Dazu wurden noch sportliche Leistungen sonntags von der DDR von mir verlangt, wie Wildwasserfahren mit dem Paddelboot und Ernteeinsätze bei Bauern in der Umgebung von Berlin.
1957 bereitete ich mich auf das Staatsexamen und die Doktorarbeit vor. Im Juli 1958 war ich damit fertig – mit 1 und Dr. med. dent.
Das war übrigens mein zweites Staatsexamen; denn gezwungenermaßen machte ich 1953 das mündliche Staatsexamen der Politologie. Dabei wurde mir die Frage gestellt: 'Was ist der Unterschied zwischen Proleten und Proletariern.' Und meine falsche Antwort lautete: 'Proleten sind Proletarier, die sich schlecht benehmen.' Ich wurde von den Herren Professoren verbessert: 'Proleten ist ein Schimpfwort der Kapitalisten gegen die Arbeiter oder Proletarier.' Dennoch bekam ich eine 1 und war auf dem Papier nun Politologe. Aber gearbeitet habe ich niemals als ein solcher. Und hatte ja auch in den folgenden Jahren genug zu tun.
Gleich nach dem Staatsexamen gab ich dem Drängen meiner damaligen Verlobten Irmtraud J**/Schwester Flita der Fraternitas Saturni (seit 1956) nach, sie zu heiraten. Und 3 Tage später waren wir mit Koffern unterwegs, um wieder nach Tübingen heimzukehren, denn ich war ja nur zum Studium in die DDR gekommen. Meine damalige Frau und ich wohnten damals in einem Vorort von Berlin und heirateten allein im Standesamt Berlin-Lichtenberg und flohen also 3 Tage nach unserer Hochzeit, die Trauzeugen waren Standesbeamte. Das Hochzeitsmahl nahmen wir im Hotel Budapest in Ostberlin ein, an einem kleinen Einzeltisch, da uns der Ober an den roten Rosen (7) als Hochzeiter erkannt hatte. Ein Hotel der HO, der sog. Handelsorganisation, sehr teuer!
Rummelsburg
Da ich geäussert hatte, nach Westdeutschland zurückzugehen, wurde ich in der DDR beim Übertritt von Ostberlin nach Westberlin von der Ostpolizei verhaftet, da man wusste, dass ich fliehen wollte. Und auf die versuchte Republikflucht stand ein Jahr Gefängnis.
An der Stadtgrenze von Ost- nach Weltberlin wurden wir verhaftet.
Die Polizei hatte mich an der Grenze zu Westberlin schon erwartet: denn wir waren von einem Verwandten verraten worden, dasss wir in den Westen wollten. Also wurden meine Frau und ich auf einem S-Bahnhof an der Stadtgrenze nach Westberlin verhaftet. Uhrzeit: gegen Mittag. Es waren Beamte in Uniform, die uns verhafteten.
Für uns kam die Verhaftung völlig unerwartet; denn wir wollten noch am gleichen Tag nach Westdeutschland fliegen.
Wir waren auf den verschiedensten Stellen der Volkspolizei. Es war zuerst ein Untersuchungsgefängnis am Alexanderplatz, nehme ich an; denn wir sassen ja in einer Grünen Minna, also einem geschlossenen Polizeiwagen.
Ausziehen? Ja, für körperliche Untersuchung. Was meiner damaligen Frau geschah, weiss ich nicht; denn sie kam gleich in eine Frauenabteilung.
Ich wurde verhört, und konnte mich zurerst mit einer angeblichen HOCHZEITSREISE herausreden, für die ich nur 4 Monate Haft bekommen hätte.
Dann aber kam ein Arzt und teilte sie der Volkspolizei mit, so dass ich nicht weiter leugnen konnte, und meine Fluchtabsicht zugab; denn ich war doch Westdeutscher gewesen. Warum sollte ich denn nach dem Studium nicht dorthin gehen, wo ich vorher gelebt hatte? Diesen Verrat erfuhr ich von meiner Rechtsanwältin Frau Schimpf.
Verhöre täglich nächtlich vor strahlendem Licht von geschulten oder leider auch vollidiotisch sich benehmenden Sachsen; denn in Berlin hatte die DDR hauptsächlich Sachsen eingesetzt, die uns Berliner offensichtlich hassten.
Es gab zwei Prozesse. Da nach dem ersten Prozess von nur 9 Monaten der Verrräter einen neuen Prozess gefordert hatte, weil er mir drei Jahre Haft verschaffen wollte. Im 2. Prozess bekam ich also nun die Höchststrafe für versuchte Republikflucht von 12 Monaten. Bei Gericht hat man mir vor allem die Fremdenlegionärszeit vorgeworfen.... wegen der Unterdrückung der Völker für Frankreich.
Ich war von Anfang an in der 9fach überbelegten Haftanstalt in Berlin-Rummelsburg bis zum Ende der Haft 1959.
Kleidung: die ersten Monate noch im Hochzeitsanzug, weil ich drei Tage vorher geheiratet hatte. Es war mein einziger guter Anzug als Student gewesen, ein dunkler Anzug. Dann gestreifte Häftlingskleidung mit Zahlen auf dem Rücken. Die Nummern so häufig gewechselt, dass ich mir keine Nummer gemerkt habe. Keine Zeitung, keine Musik auf der Zelle. Nur brüllende Ansagen per Lautsprecher, wie HOF! Genau bewachtes Aufdenhofgehen. Und oben auf den Mauern die Maschinengewehre der Wachtposten.
Leider bekam ich keine Einzelhaft, die ich mir doch so dringend gewünscht hatte; denn da hätte ich Autogenes Training machen und meditieren können.
Aber ich kam in eine Einzelzelle, - aber die war schon belegt mit 8 Schwerstverbrechern. Einzelzelle mit drei Betten übereinander. Also neun insgesamt. Mit Toilette und Waschgelegenheit und einem winzigen Fenster, das zumeist geschlossen werden musste, weil die lieben Zellengenossen wieder mal sich geschlagen oder laut randaliert oder aus dem Fenster gebrüllt hatten: 'Hier kommen wir nie wieder raus!'
Übrigens musste ich in meinem guten Anzug auf dem Hof vorturnen, und die Gefangenen sagten von mir: 'Der Pfaffe kann aber gut turnen!' Ja, anfangs war ich der einzige Sträfling, der eben diesen dunklen Anzug trug.
Dann in Sträflingskleidung war ich schon sehr schwach geworden, ohne Obst und Gemüse ein Jahr lang und den ersten Lähmungserscheinungen. Meine Lähmung begann im Gefängnis und war primär chronische Polyarthritis, die nicht behandelt wurde. Malaria hatte ich keine im Gefängnis mehr, sondern nur, wie heute [2009], alle 3 Monate etwas Milzschmerzen, wenn sich die Malaria-Sporen vermehren. Das ging schon 1958 ohne Fieber vor sich.
Respekt bei meinen 8 Zellengenossen verschaffte ich mir, indem ich allen das Autogene Training beibrachte und ihnen die Hypnose mit der kathaleptischen Starre vorführte.
Einzelzelle, belegt mit 8 Straßenräubern und einem Politischen, mit mir. Natürlich galt ich unter den Männern als Aussenseiter, und doch habe ich allen in der Zelle das AUTOGENE TRAINING beigebracht. Und gezeigt habe ich ihnen ein paar Mätzchen, wie hypnotische kataleptische Starre, an die sie nicht geglaubt haben, sondern sie erzählten später, ich hätte sie hypnotisiert.
Nein, Angst um meine Gesundheit hatte ich niemals. Angst vor Zellenspitzeln? Ja.
Gewaltakte gab es keine. Ausserdem habe ich natürlich allen erzählt, dass ich in der Fremdenlegion im Nahkampf ausgerüstet worden bin. Es hat von den Ganoven niemand gewagt, mich anzufassen.
Arbeit als Strafgefangener: Als Dr. med. dent wurde ich zum Putzen im Sanitätsraum angestellt, damit der Doktor auch mal das Arbeiten lernt, sagte der Sanitätsunteroffizier aus Sachsen zu mir.
Es wurde im Gefängnis nichts gefeiert.
Briefe: durften nur einer im Monat an die Ehefrau geschrieben werden. Gedichte zu schreiben, war streng verboten. Die Briefe wurden streng kontrolliert. Es durfte auch nur ein Brief pro Monat von mir empfangen werden und nur von der Ehefrau geschrieben. Keinen davon durfte ich bei der Entlassung mitnehmen.
Besuch nur alle drei Monate von der Ehefrau erlaubt und das durch ein Gitter hindurch mit einem Beamten auf jeder Seite des Gitters. Bei verdächtig klingenden Worten wurde der Besuch sofort von dem Beamten abgebrochen. Alle Worte wurden notiert.
1958 hatte Flita vom Gericht nur 5 Monate Haftstrafe erhalten. Als Flita entlassen worden war, ging sie zu Eugen Grosche/Gregorius, damit er ihr eine gut dotierte Arbeit als Krankenschwester oder Orthoptistin besorgte.
Er aber brachte Flita zur Arbeit ins Eldorado, ein Homosexuellen-Hotel mit Gaststätte und Tanz in Westberlin, wo Gregorius alle ausländischen Besucher, z.B. den Meister aus Kanada, auch hingebracht haben will.
Entlassung
Nach diesem Jahr verliess ich das Gefängnis Rummelsburg fast ganz gelähmt mit einem Nierenschaden. Entlassen natürlich ohne Geld. Aber wenigstens den Ehering bekam ich bei der Entlassung zurück nebst meinem Hochzeitsanzug. Alle meine medizinischen Bücher blieben im Gefängnis. Nichts durfte ich mitnehmen. Niemand hat mich am Gefängnis abgeholt. Flita traf ich erst in Westberlin.
Als ich im Juli 1959 aus der Haftanstalt Rummelsburg entlassen wurde, hat mich niemand abgeholt, so dass ich allein nach Westberlin über die Zonengrenze humpeln musste.
Humpelnd konnte ich noch von Ostberlin aus nach Westberlin hinüber fliehen, dieses Mal ohne auffällige Koffer.
Der Bund freiheitlicher Juristen brachte mich sogleich nach Berlin-Tempelhof.
Der Bund freiheitlicher Juristen wusste eben von mir. Woher? Das weiss ich nicht. Gab ja genug Spitzel von beiden Seiten in Ostberlin.
Flita und ich trafen uns erst am Flugplatz Tempelhof, von wo wir dann nach Frankfurt von den Amerikanern geflogen worden sind.
In Frankfurt stand schon der Rollstuhl für mich bereit.
Von dort kam ich per Bahn mit meinem Rollstuhl in ein spezielles Lager für politische Flüchtlinge, das Hotel Herrenwald, in der Nähe von Karlsruhe. Im Städischen Krankenhaus von Karlsruhe lernte ich durch die Behandlung wieder laufen.
Die letzten drei Monate des Jahres 1959 verbrachte ich in Gammertingen Oberpfalz, wo ich in einem Pflegeheim das Laufen mit nur noch einem Stock lernte und schliesslich sogar ohne jeden Stock."
Die Kosten für die 3 Monate im Pflegeheim wurden mir vom Staat also der BDR bezahlt; denn sie standen mir zu als anerkanntem politischen Flüchtling.
Leider war ich ausser zu Weihnachten immer allein, wo Flita mich aus Hanau, wo sie das Abitur nachmachte, weil sie glaubte, dass ihr Ostabitur, das sie wie ich an der BOB vorbereitet hatte, im Westen zum Studium nicht ausreichen würde. Ein Abiturzeugnis hat sie mir aber nie vorgelegt. Ich habe ihr es einfach geglaubt. Und Weihnachten 1959 kamen auch noch Flitas Eltern zu Besuch und wurden im gleichen Zimmer wie meine Frau und ich einquartiert. Frohe Weihnachten!
Dabei hätte ich Flita als Krankenbegleiterin so dringend gebraucht; denn an zwei Stöcken war ich täglich allein über Berg und Tal unterwegs im Schnee, um wieder laufen zu lernen. Das Pflegeheim glänzte durch gute Ernährung; denn ich war wohl ziemlich abgemagert aus dem KNAST, also dem Gefängnis gekommen. Von Weihnachten habe ich noch selbst in schwarzweiss mit meiner Praktika gemachte Fotos, die Flita und mich in Mänteln im Schnee zeigen.
Aus dem Wald hatte ich mir bei meinen Spaziergängen die Spitze einer gefällten Tanne aus dem Wald, die mir Forstarbeiter geschenkt hatten, mitgebracht, so dass ich in meinem Zimmer einen Weihnachtsbaum aufstellen konnte.
Das ostzonale Gerichtsurteil wurde kurz nach meiner Flucht 1959 vom Gericht im Westen, also in Karlsruhe, aufgehoben, so dass ich hier nicht vorbestraft bin. [Maikowski bezieht für seine Haftzeit seit 2008 eine kleine Rente als anerkanntes Opfer des Stalinismus.]
1960 bekam ich eine Wohnung für Flüchtlinge in Horb am Neckar durch einen Bruder der F.S.. Da ich von staatlichen Almosen lebte, konnte ich keine Zahnarztpraxis eröffnen. Auch war pychisch schwer geschockt worden, so dass mich geschlossene Räume bedrückten.
Ich lernte nach mehrmonatiger Behandlung im Städt. Krankenhaus Karlsruhe 1961 wieder laufen.
Als ich das gelernt hatte, ging ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Pharmaindustrie, wo ich bis zum Juli 1975 bei Sandoz blieb. Dort musste ich wegen einer Herzkrankheit im Aussendienst aufhören.
Und Sie können mir glauben, dass ich diesen Beruf als Wissenschaftler so aufgefasst habe, dass ich fast keine freie Zeit hatte, ausser für meine damalige Frau an den Abenden oder den Wochenenden, wenn ich nicht in guten und teuren Hotels übernachtete. Abends waren dann die Berichte der Tage zu schreiben und täglich an SANDOZ zu senden. In den Wartezimmern der Ärzte der Praxen und der Chefärzte der Krankenhäuser las ich medizinische Bücher, um mich weiterzubilden.
So ging ich im Januar 1961 zur Pharmaindustrie in den Aussendienst. Und meine erste Firma bezahlte mir den Umzug von Horb nach Stadt Allendorf, wo ich dann fast 5 Jahre in einem gemieteten Haus am Waldrand wohnte.
Grossmeister
Am 17.4.1965 habe ich das Amt des Grosseisters der Fraternitas Saturni angenommen, als ich von Stadt Allendorf wegen Sandoz und meinem neuen Arbeitsgebiet nach Hallgarten bei Bad Kreuznach gezogen war – die Probe- und Einführungszeit bei Sandoz-Nürnberg gut überstanden und bei dieser Firma eine feste Anstellung hatte. Die Annahme meiner Wahl fand auf einem Platz vor der Firma Sandoz in Nürnberg im April 1965 statt. Über dem Platz war das Sandoz-Dreieck zu sehen.
Ich fand 1970 ein Haus in der Winzenheimer Höhe, einem Ortsteil von Bad Kreuznach. 1975 musste ich aus gesundheitlichen Gründen bei Sandoz aufhören, und zog 1976 nach Kaiserslautern, weil meine zweite Frau unbedingt da wohnen wollte.
Meine Scheidung von Irmtraud Maikowski war 1976 hier in Kaiserslautern.
Meine Hochzeit mit Waltraud Maikowski war am 25.1. 1980 hier in Kaiserslautern. (an einem herrlichen Sonnentag!)
Künstler
In Frankreich, Afrika und Indochina habe ich kein Geld gehabt, mir Farben zu kaufen. So habe ich nur gezeichnet und meine Zeichnungen fast alle verschenkt, mit Ausnahme von einer, die noch in meinen Sachen sein müsste, "Ein Grab unter Palmen".
Als ich 1950 in die BDR zurückkam, war meine Kunst so wenig gefragt, dass ich Abitur gemacht und Zahnmedizin studiert habe. Und gleich nach dem Staatsexamen im Juli 1958 war ich ein Jahr im DDR-Gefängnis, weil ich gesagt hatte, dass ich in den Westen zurück wollte. Und in Rummelsburg hatte ich weder Papier noch einen Bleistift zum Zeichnen. Und nach der Entlassung 7/1959 war ich fast gelähmt, und konnte nicht mal an Laufen denken. Nun, habe ich das doch wieder gelernt, erst Rollstuhl, dann zwei Stöcke, dann an einem und schliesslich ganz ohne bis heute. Viel schlimmer war noch die psychische Schädigung; so dass ich anfangs nicht mal einen Pinsel halten und führen konnte. Erst 1965 hatte ich das Schlimmste überwunden, und konnte wieder malen.
Ich habe heute noch meine Praxis im Hause und mein Atelier.
Seit 1977 gebe ich Kurse in Autogenem Training für die Volkshochschule Kaiserslautern bei mir zuhause.
Ich verkaufe nicht mehr und stelle auch nicht aus. Dagegen sind die Wände hier in meiner Wohnung mit meinen Ölgemälden 'tapeziert'.
Übrigens besitze ich auch eine aus Schaum- und Hart-gummi bestehende mit Drähten als Gelenken versehene lebensgrosse weibliche Puppe, die voll bekleidet in meinem Mal-Atelier sitzt, und die ich gerade wegen ihrer fallenden Kleider als Mal-Puppe verwende. Sie ist der griechischen Göttin genau nachgebildet und hat auch richtige Hände und Füsse und ein wunderschönes Gesicht. Meine Ehefrau Waltraud findet das übrigens auch. Deshalb hat uns die Puppe Aphrodite auf jeder Reise bis in die Provence u.a. Orte begleitet; denn wenn ich in aller Ruhe die Puppe ins Gelände hinein male, ist meine Frau froh, dass sie nicht die Puppe ist. Denn meine Frau kann nicht wie die Puppe zwei bis drei Stunden ganz still und unbeweglich da sitzen, während ich zeichne und dann in Öl male. In allen meinen Ölbildern kommt eine Frau vor, die meine Frau mit dunklen Haaren und Brille darstellt, aber als Basis eigentlich die Puppe Aphrodite hatte.
Für die Collagen klebe ich zur Zeit die Köpfe mit einem Papierklebzeug auf die Körper. Bisher konnte ich mit der Verwischtechnik mit meinem alten PC-98 sehr echt aussehende Collagen herstellen, die wie echte Fotos aussehen. Dabei arbeite ich auch mit Wachsmalkreiden und einem Radiermotor mit einem Handstück, das dem eines Zahnarztes sehr ähnlich ist. Und die ruhigen Hände habe ich glücklicherweise immer noch.
Religionsphilophien und sonstige Spinnereien und Spielereien darf ich als Künstler doch getrost den Philosophen und Pfaffen und Romanschriftstellern überlassen?
© Johannes Maikowski, 2010
Traduction française: Une Autobiographie.
Online mit, von und über Johannes Maikowski:
Instruktion für Autogenes Training — Ein Yoga-System für den Westen — Indigo (25:11, 6,76 MB).
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Kontext:
- Fraternitas Saturni.
- History.
- Beispiel einer Skandalisierung.
- Erweiterungen zur Geschichte der Fraternitas Saturni. Fotos und Texte von und zu: Eugen Grosche, Der Berg Ipf, Der Putsch 1962, Wolf Rösler, E.P.H. Barth (?)/Amenophis, Karl Wedler, Margarete Berndt, Karl Spiesberger, Walter Englert, Guido Wolther, Walter Jantschik, Horst Kropp, Johannes Maikowski, Dieter Heikaus.
- Secrets.
Bücher zum Kontext:
Reaktion.
Video–Interwiew.
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