Documenta et Ritualia Fraternitatis Saturni
Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst, August 1952, Heft 29,
1-5
Eugen Grosche: Saturn – Yoga
Der Weg des dunklen Lichtes Diese hier gegebenen Lehren beabsichtigen
nicht, etwa ein neues Yoga-System zu schaffen oder zu propagieren. Sie
sind nur eine Kombination einiger Yoga-Lehren im Lichte saturnischer
Erkenntnis. Allerdings weisen sie auch neue Wege, die auf sehr hohe und
einsame Gipfel führen. Sie sind nicht für die Allgemeinheit bestimmt,
sondern dienen nur einer bestimmten Gruppe von hochgeistigen Menschen
dazu, ihre Persönlichkeit weiter und intensiver zu kristallisieren.
Saturn, der Hüter der Schwelle, ist der Demiurg einer sehr tiefen und
geistigen Kristallisation, die zur absoluten Erkenntnis führt und damit
zur Reife.
Ohne Finsternis kein Licht. Das Licht leuchtet in der Finsternis. Und
die Finsternis ist mächtiger als das Licht ! Im dunklen Urgrund der
Finsternis ist das Licht vom Urbeginn an enthalten. Es bedarf nur eines
Logos-Wortes, um aufzuleuchten. Und dieses: ES WERDE LICHT ! wird immer
wieder im Laufe der universellen kosmischen Evolution von den Demiurgen
gesprochen, di
Als nun der Logos der Sonne dieses Wort in die Tat umsetzte, für seine
ihm eigene kosmische Welt aufleuchtete im universellen, göttlichen
Glanze eines hohen schöpferischen Prinzips, sich spaltete in kosmischer
Geburt, ergriff der große Engel Lucifer die Fackel des Lichtes und
steht noch heute als der große Lichtträger in der fernen Sphäre, in der
das Licht sich in der Dunkelheit verliert. Seine planetarische
Manifestation ist der Demiurg des Saturn, der vor dem dunklen Tore an
der Schwelle steht als Hüter. Zu ihm führen nur wenige einsame Wege und
diejenigen Ego, die diese Pfade gehen, sind ernste und einsame
Menschen, die abseits von dem Gros der Menge stehen, denn sie sind
wissend und eingeweiht in die höchsten Ziele der Menschheits-Evolution.
Die Menschenferne ist ein Ziel, welches sie erstreben, denn je näher
der Mensch Gott kommt im tiefsten Begreifen, desto einsamer wird er. –
Ein Mensch, dessen Gottfinden nicht nur auf einem beseelten mystischen
Überschwang ruht, sondern fundiert ist auf einer geistigen
kristallklaren Erkenntnis der göttlichen Harmoniegesetze, der befindet
sich jenseits der Menge. Das hohe geistige Gesetz des: TUE WAS DU
WILLST ! und das Prinzip der MITLEIDLOSEN LIEBE erfüllt ihn ganz und
bildet für ihn die Basis seines weiteren geistigen Werdens. Unablässig
arbeitet er an der Zentralisation seiner geistigen Kräfte, stets
bemüht, sie nicht wahllos zu verschwenden an den Unwert der dumpfen
Masse der Menschen.
Werde hart wie ein Kristall ! Denn ein Kristall entsteht nur durch
Härte ! So lautet die saturnische esoterische Weisung.
Der Weg des alten königlichen Radja-Yoga bringt das Ego der Schwelle
näher, ohne daß etwa die alten bewährten Praktiken des Hatha-Yoga nun
deshalb negiert zu werden brauchen. Eine gesunde Synthese ist auch hier
möglich. Handle auch hier in dieser Schulung nach dem Gesetze, welches
die größte Freiheit im Handeln gibt, dem „TUE WAS DU WILLST !“ Gehorche
deinem inneren Willen!
Es wird vorausgesetzt, daß der Neophyt die Literatur über die
verschiedenen Yoga-Systeme kennt, daß ihm die Begriffe also nicht fremd
sind. Sie ähneln sich alle und haben vor allem eins gemeinsam, daß sie
als Grundlage eine Ethik benutzen, die man nur als weltfremd und
äußerst dogmatisch bezeichnen kann. Sie propagieren das Gute im
Gegensatz zum Bösen. Es fehlt aber die höhere Erkenntnis, daß es weder
ein Gut noch ein Böse gibt. Beides sind relative Begriffe. Sie leiten
die suchenden Menschen in die Irre, denn sie fordern unter anderem auch
die Unterdrückung der sinnlichen Antriebskräfte der Lustempfindungen,
der dem Menschen naturgegebenen Triebempfindungen und zerstören damit
die Ursprungsbasis, von der auch der geistige Mensch sich nicht
loslösen kann noch darf. Wohl fordert auch Saturn-Yoga die Beherrschung
dieser Kräfte, um sie dem eigenen Willen gemäß zu lenken und sie vor
Profanierung und Mißbrauch zu behüten, aber niemals sollen und dürfen
sie unterdrückt werden. Statt einer Negierung wird Hochpolung gefordert
! Jedes sinnliche Erleben, welches gepaart ist mit einer Vergeistigung,
gibt Aufstiegsmöglichkeiten in andere höhere Sphären. Niemals kann der
Mensch mental schaffen, wenn er nicht das astrale Fluidum kennt,
beherrscht und nötigenfalls nutzbringend verwendet. Es gilt, Herr des
oberen und des unteren Lichtes zu sein ! Man kann in der Entwicklung
nichts überspringen, sondern muß aufbauen auf der Erfahrung und den
naturgegebenen Möglichkeiten. – So enden die meisten Wege der üblichen
Yoga-Schüler in einem üblen Mystizismus oder in einem Irresein. Niemals
darf man den Boden unter den Füßen verlieren und man soll nicht
versuchen, weder ein Fakir zu werden, noch ein „eingebildeter“ Mahatma,
der in Phantasie-Regionen schwebt.
Die nachstehenden Regeln, wenn man sie als solche bezeichnen will, sind
mehr eine Klassifizierung der Weisungen, die erstrebt und sachgemäß
studiert werden müssen bis zur Beherrschung, um dann in ihrer
gemeinsamen Auswirkung die gewollte Hochpolung der Persönlichkeit zu
erreichen. Jeder ethische oder moralische Maßstab wird hierbei
abgelehnt. Auch gilt keinerlei religiöse dogmatische Bindung, außer dem
Ziel, ein harmonisches mit dem Logos-Gott verbundenes Leben zu führen,
nicht aus Liebe zu Gott, sondern aus einem gesunden Egoismus heraus,
den in jedem Ego schlummernden göttliche Funken wieder zur hellen
Flamme zu entfachen. Der Weg zur höchst denkbaren Entfaltung des Ichs
ist frei ! Er liegt vor dir bis zu den allerhöchsten Gipfeln. Du kannst
dich selber zum Schöpfer und Demiurgen entfalten, denn du selbst bist
in dir Gott ! Wenn es im Plane der Gottheit liegt, wenn es dir gelingt,
in den engsten Kontakt zu ihr zu kommen im Laufe deiner jahrtausend
alten Entwicklung, dann wirst du das hohe Ziel erreichen. Es gibt hier
nichts Unmögliches in deinem Werden. So lehrt die Saturn-Esoterik. Dann
bist du ein königlicher Herr auf höchster Höhe !
Was ist es für ein Unding, für eine Erreichung derartig hoher Ziele in
deinem jetzigen kleinen Leben eine Negierung deiner dir von Gott
gegebenen Sinne zu verlangen ! Und wer hier Sünde sagt, der frevelt an
Gott, denn Gott hat es so gewollt und nur er ist verantwortlich für den
großen Rahmen deiner Gestaltung. Gewiß ist es wichtig und richtig,
energisch an der Hochpolung deiner Persönlichkeit, an der Reife deines
Ego bewußt zu arbeiten in der gegebenen Möglichkeit deines dir von Gott
gegebenen Rahmens der allgemeinen Menschheits-Evolution. Mehr zu wollen
ist mystischer Unsinn. – Auch Gott hat ein dunkles und ein helles
Antlitz ! Er ist, wenn auch mächtig, doch nicht vollkommen ! Und der
Gottheitsbegriff ist undiskutabel ! Und die Gottheit ist nicht Gott !
Es hat keinen Sinn, über das Absolutum oder über die Nullpunkts-Energie
zu sprechen. Die Grenzen der möglichen Entwicklung des menschlichen
Geistes sind gegeben und liegen in den Raumkraftfeldern der Erde und in
den Sphären unseres Sonnen-Systems vom Sonnenlogos bis zum Saturnlogos.
Mehr zu wollen oder zu denken ist Mystizismus. Erkenne dies und das
Licht Lucifers hat dich erfaßt. Das Tor des Hüters öffnet sich dir und
der Weg zum Vater – zum großen Logos der Sonne – liegt vor dir im
kristallklaren Lichte saturnischer Erkenntnis. So vollzieht sich die
Heimkehr des verlorenen Sohnes zum Vater. Und jeder Mensch kann diesen
Weg gehen, wenn es sein innerster Wille ist. Saturn lehrt die androgyne
Doppelgeschlechtlichkeit des Sonnenlogos, der unser Vater und unsere
Mutter in einem ist. Das ist höchster Sonnenkult und Dienst an Gott in
der Erkenntnis. Aber dahinter liegt die vollkommene Dunkelheit der
unvorstellbaren Gottheit.
Regeln und Weisungen des Saturn – Yoga
Treibe an erster Stelle regelmäßigen wohldurchdachten Kult mit deinem
Körper, um ihn durch eine bewußt durchgeführte Körperpflege gesund zu
machen und zu erhalten. Dazu gehören rituelle Waschungen und Ölungen,
sorgsamste Pflege sämtlicher Sinnesorgane. Reinigung des Blutes und
Vermeidung aller Exzesse. Engste Naturverbundenheit durch Sonnenkult,
durch Pflanzensäfte und Gymnastik.
- Bewußtes Training des Willens.
- Atemlehre auf okkulter Grundlage zur Erweckung der Chakra,
verbunden mit Vokalatemtechnik.
- Konzentrationsübungen. Autosuggestion.
- Meditationsübungen. Mantramistik. Traumexerzitien.
- Imaginationsübungen. Bewußte angewandte Schulung der
Vorstellungskraft.
- Beherrschung der sexuellen Triebkräfte durch harmonisches
Ausleben.
Sexualkult. Heiligung der sexuellen Beziehung zwischen den Partnern.
Gegenseitige bewußte Aufpolung der Odkraft. Sublimierung der Erotik.
- Praktische angewandte Magie zur Schulung der eigenen
Persönlichkeit und zur bewußten Beeinflussung der Umwelt.
- Praktische astrale Magie zur Beherrschung des unteren Lichtes.
- Praktische mentale Magie zur Heranziehung mentaler Kräfte.
- Praktische planetarische Magie zur Kontaktverbindung mit höheren
kosmischen Kräften und Wesenheiten.
- Schaffung von Trancezuständen zur Verbindung mit dem
vorgeburtlichen Leben im Sinne der Reinkarnations-Theorie.
Alle diese Weisungen sind für sich ein besonderes Arbeitsgebiet und
umfassen die betreffenden dazugehörigen Disziplinen. Zusammenwirkend
dienen sie in diesem Sinne der Hochpolung des Geistes und der gesamten
Persönlichkeit. Es wird weder Abstinenz, noch Keuschheit, noch
Enthaltsamkeit in irgendeiner Form gefordert. Der eigene Wille und die
bald eintretende Selbsterkenntnis sind maßgebend. Der Neophyt muß
lernen, über den Dingen zu Stehen ! Damit verneint er sie nicht,
sondern kontrolliert sie zum eigenen Wohle. Er wird niemals einem
Laster verfallen, da er die Ursachen erkennt. Der Begriff TUGEND ist
für ihn ein imaginärer Begriff. Er bindet sich nicht an religiöse oder
ethische Dogmen. Er geht als Gottsucher seinen eigenen von ihm selbst
erwählten Weg. Durch systematische Arbeit an sich selbst ist es ihm
möglich, diese angeführte Disziplinen an sich und in sich zu entwickeln
und zur vollen Blüte zu bringen. Dann wird sich sein Bewußtseinswille
über das Pflanzen- und das Tierreich bis hinauf in die höheren Sphären
erstrecken und es wird eine engste Verbundenheit mit dem Erdgeist
erzielt. – Die Zwischenwesen des astralen Lichtes gehorchen ihm ebenso
wie die Dämonien. Seine Macht ist fast unbegrenzt, solange er die
Harmoniegesetze nicht verletzt. Dann erübrigt sich für ihn der Begriff
Gut oder Böse. Er erstrebt mit ganzer Seele eine harmonische
Allverbundenheit und treibt mit sich selbst eine Chemie des Alls. Er
ist bewußt sein eigener Athanor, der die in ihm gelagerten göttlichen
und kosmischen Kräfte zum Glühen und Schmelzen bringt, damit die
Schlacken des niederen Menschentums abfallen und er geläutert und
gefestigt eintreten kann in reinere höhere Sphären. Dazu verhelfe ihm
Saturnus der Hüter.
In Nomine Demiurgi Saturni 1925-1969 First installment of 400 pages of saturnian documents
In Nomine Demiurgi Nosferati 1969-1998 Another 400 pages dealing with the History of the F.S.
In Nomine Demiurgi Homunculi Further 420 pages about the F.S.
Context: Peter-R. Koenig: Der O.T.O. Phänomen RELOAD
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