Documenta et Ritualia Fraternitatis Saturni
Eugen Grosche: Okkulte Raumkunst
Blätter für angewandte Lebenskunst Lektion 59", ohne Ort und Datum
[Anm.: datiert wahrscheinlich nach dem Zweiten Weltkrieg, nur als
hektographierte Blätter erhältlich. Der Titel enhält noch
keine Bezeichnung okkult, wie das in den späteren
"Blättern für angewandte okkulte Lebenskunst" der Fall
sein wird. Dort dann publiziert 1950/51. Faksimile in In Nomine Demiurgi Saturni
1925-1969, München 1998, 73-76. Orthographische
Eigenheiten sind beibehalten.]
Das "Ich" des Menschen benötigt zu seiner Entfaltung einen Gegenpol,
die Gestaltung des "Du" des Menschen. Dieses D u aus
seinen eigenen Kräften ausströmend geschaffen steht zu ihm in einer
immerwährenden Spannung und ein stetiger Spannungsausgleich, wenn er in
Harmonie geschieht, ist sicher eine Kraftquelle für das I c
h.
Nur sehr wenige Menschen mögen für sich allein zu sein und auf eine
D u -Gestaltung zu verzichten. Im weiteren Sinne gehört zu dem
Du, die gesagte Umgebung des Ichs, die Menschen, mit denen man
verkehrt, die E h e - die engeren Freundschaften, der Staat, das Volk,
dem er angehört, die Landschaft, in der man sich aufhält, im engeren
Sinen bedeutet der Raum oder die Räume des Hauses in denen man wohnt,
die Du-Ausgestaltung. -
Es ist wichtg in dieser Hinsicht das Gesetz der Antipathie und der
Sympathie, der gegenseitigen An- oder Abstossung zu grunde zu legen, um
sich eine karmische Umgebung zu schaffen. Dazu kommt noch die
Beobachtung des Gesetzes der Od-Ausstrahlung jeden lebenden und
scheinbar lebenden Dinges. - Deshalb ist es ebenso unklug [sich] mit
unsympathischen Menschen zu umgeben wie einen, das Gefühl irgendwie
ungünstig stimmenden Gegenstand im Raum zu dulden.
Ausserdem gibt die magische Disziplin der siderischen
Pendelausstrahlung eine vorzügliche Kontrolle über die Plus- oder
Minuskräfte eines jeden Dinges.
Der Neopyht weiss auch bereits, dass Gedanken Kräfte sind.
Ein magisch geschulter Mensch ist wohl imstande, durch Gedankenkräfte
Gegenstände magisch aufzuladen, genauso wie er Menschen durch
fern-magische Gedanken beeinflussen und lenken kann.
Das okkulte und esoterische Wissen war immer ausschliesslich Eigentum
der herrschenden Priesterkaste und dies verstanden dieses Wissen auch
zu bewahren und zu beschützen. - Man verwandte dazu nicht nur eine
Verschlüsselung durch Geheimsymbolik, sondern auch den odischen und
magischen Schutzmantel. - So ist es durchaus richtig, wenn der
Geheimwissenschaftler sein erlangtes Weistum vor Unberufenen zu
verbergen und zu verdecken sucht.
So dient z.B. das aufrechtstehende Pentagramm als Schutzsymbol, ebenso
das Sexagramm, der Davisstern. In der L o g e wird jede Mappe,
die wichtige oder geheime Schriftstücke erhält, mit dem
Schutzpentagramm versehen, nicht nur als Schmuck, sondern auch zur
Abwehr. -
Diese einfachen Symbole lassen sich konstruktiv erweitern zu
Schutz-Glyphen, über deren Herstellung noch Unterricht erfolgen
wird.
Man kann ein Pentagramm auf Pergament gezeichnet am Kopfende des Lagers
anbringen, um geschützt gegen astrale Einflüsse zu sein, denn dieses
Symbol ist als Abwehr-Symbol in der astralen Sphäre von ungemein
starker Wirkung.
Es genügt im allgemeinen sogar bei Erscheinungen aus der anderen
Sphäre, vor sich in der Luft das Pentagramm zu ziehen und die Phantome
werden vergehen.
So ist eine Räucherung mit Weihrauch eine Schutzräucherung, erst an
zweiter Stelle ein Stimulansmittel. Die katholische Kirche benutzt
bewusst Weihrauch zu ihren Kulten und Zeremonien.
Deshalb ist es zu empfehlen ein Räucherwerk täglich im Haus zu
verbrauchen, zu verbrennen. Dieses kann man ganz individuell mischen
mit verschiedenen Duftstoffen, die dem Neophyten persönlich zusagen,
den pflanzlichen Entsprechungen des jeweiligen Tages - Planeten, stets
vermischt mit etwas Weihrauch und Myrrhe. — Dadurch wird nicht nur das
Wohlbefinden gesteigert, sondern die Räucherung ist ein Schutzmittel
gegen astrale oder auch gedankliche Beeinflussung.
In diese Betrachtung gehört auch das Tragen echter , sorgsam dem
Horoskop nach, gewählter Edelsteine und Metalle, sowie das Benutzen
individueller Parfüme. Es greifen hier viele Dinge ineinander und wird
dieses Wissen hier nur erwähnt, da es zur Raumgestaltung und zur
Harmonisierung des D u verwandt werden kann.
Im magischen Unterricht wird der Lehrer noch oft auf Einzelheiten
zurückkommen müssen.
In der M a g i e gibt es nicht N e b e n s ä c h l i c h e
s !
Was nun eine Wohnungskultur anbetrifft, so kann man keine Norm
aufstellen. Herkunft und Bildungsmilieu und die zur Verfügung stehenden
materiellen Mittel spielen ja hierbei eine wichtge Rolle.
Der Esoteriker wird sich mit der Zeit durch seine geistige
Beschäftigung mit den okkulten Disziplinen sowieso durch seine
schulungsmässige Hochpolung seiner sensiblen Wahrnehmungsfähigkeiten,
doch wieder einen naturgegebenen Instinkt für alles Schöne und
Harmonische in sich heraufziehen. —
Es gibt eine angeborene Instinktsicherheit, die sich auch auf diese
hier behandelnden Fragen anwenden lässt.
Diese innere Gefühlsbasis zu stützen und zu fördern, ist die Absicht
des Lehrers durch das Geben dieser Anleitungen.
Im eigenen Horoskop findet man ja leicht diejenigen kosmischen
Bedingtheiten, die nach dem astrologischem Entsprechungssystem sich bei
einiger Mühe und Sorgfalt auch zweckmässig ausbauen lassen im Sinne
einer i d e a l i s t i s c h e n L e b e n s f ü h r u
n g.
Lektion 60: Okkulte Raumkunst. (II)
Der Neophyt erhält hiermit eine Anweisung, die nur richtungsgebend
aufzufassen ist, denn ihre Verwirklichung richtet sich nach den
jeweiligen Verhältnissen, nach Umgebung und den sonstigen
Lebensumständen, in denen sich der einzelne befindet. Aber es soll doch
jeder Schüler bestrebt sein, die hier gegebenen Hinweise in die Tat
umzusetzen, indeividuell auszubauen und nach und nach zu
verwirklichen.
Die sich im Neophyten langsam vollziehende Wandlung des inneren
Menschen muss und kann sich auch in seiner Umgebung ausprägen und
imstande sein, diese gänzlich umzugestalten, gewissermassen zu
veredlen.
Genauo so wie eine Privatbibliothek den Intellekt und die Geistigkeit
des Inhabers wiederspiegelt, so zeugt der bewohnte Raum von der
Persönlichkeit des Menschen. Deshalb soll der Schüler vrsuchen, den
Raum, in welchem er arbeitet oder sich am meisen aufhält, nicht nur
sein eigenes Gepräge zu geben, sondern ihn auch im okkulten Sinne
auszugestalten, ja ihn sogar einem sehr sorgsam gepflegten magischen
Influxus zu geben. Ist der Geheimwissenschaftler frühzeitig gereift, so
wird er nicht verheiratet sein, denn eine Ehe ist nur eine Hemmung für
den Esoteriker und Magus. Meist ist leider die Ehe schon in früheren
Jahren geschlossen worden, und deshalb muss versucht werden, wenigstens
für das Arbeits- und Schlafzimmer eine Absonderung von der Familie
herbeizuführen. Niemals darf ein magisch tätiger Mensch ein gemeinsames
Schlafzimmer haben, welches direkt astrales Gift für den geistigen Mann
bedeutet. Ebensowenig darf im Arbeitszimmer ein sexueller Verkehr
gepflegt werden. - Über diese subtilen Fragen wird an anderer Stelle
noch gesprochen werden. - Es wird einem bewussten Geheimwissenschaftler
vorausgesetzt, dass er dem Weibwesen gegenüber, ob er vrheiratet ist
oder nicht, stets eine gewisse reservierte und dominierende Stellung
einnimmt. Sein Wille muss im allgemeinen immer ausschlaggebend sein und
er muss stets das geistige Übergewicht besitzen. Deswegen kann er
trotzdem eine harmonische Ehe führen. Aber auch eine Eheführung ist
eine Lebenskunst! Es wird nun die Aufgabe des Schülers sein, derartige
gewollte oder beabsichtigte Wandlungen, ohne Disharmonien
hervorzurufen, zu vollziehen.
Aus dem Arbeits- und Schlafraum ist alles Überflüssige an Sachen, wie
an Möbeln, Bildern, Gegenständen usw. sofort restlos zu entfernen, was
nicht zu dem Neophyten in persönlichem Zusammenhang steht. So wird der
Raum nach und nach ein ernstes und geistiges Gepräge erhalten. Der Raum
soll mental ausgestaltet werden. Wenn es geht ohne Tapeten sein, am
besten mit dunkelgrünem, dunkelblauem oder auch dunkelgelbem
Farbanstrich versehen sein. Es können auch hellere Farben und Töne
genommen werden, man soll sich hier nach dem persönlichen und
individuellen Geschmack richten. Aber niemals schwarze, graue oder rote
Farbtöne vorherrschen lassen. Als Bildschmuck kann man entsprechende
Symbole auf die Wände zeichnen, oder wertvolle Originalgemälde,
Radierungen etc., die der Stimmung des Raumes nicht wiedersprechen, als
Zimmerschmuck wählen. Die alten Meister bieten hier genug Auswahl!
Niemals kitschige Öldrucke und sonstige Reproduktionen verwenden, am
allerwenigsten Bilder oder Photographien von Verwandten, Eltern oder
Jugenbildnisse aufhängen, den über diesen kitschigen Totenkult muss der
Neophyt hinaus sein. Nur echte Kunstgegenstände wie echte Bronzen,
Vasen, Porzellane usw. aufstellen, niemals Imitationen, sonst lieber
gar nichts. Auf Gips und Nippes kann man in der Wohnung direkt Jagd
machen, um sie zu vernichten und zu verbannen. Jedem Originale, sei es
Bild oder Gegenstand, haftet ein gewisses Od des Herstellers oder
Künstlers an, das muss man bedenken. Und ausserdem ist es richtig,
jeden Gegenstand seines persönlichen Bestzers einzuoden und diese
Einodung ab und zu auch zu erneuern. Das ist zum magischen Schutze
nötig. - Man braucht kein reicher Mensch zu sein und kann mit wenigen
Mitteln so viel Geschmack in diesen Dingen erreichen, wenn man einen
angeborenen Geschmack besitzt. Eine gute Radierung von Rops kann ebenso
wirksam sein wie eine Federzeichnung von Max Elinger oder Otto Greiher,
ein japanischer Farbenholzschnitt von Hokussai gleicht in diesem Sinne
einer einfachen Holzschnitzerei aus [dem] Wallis oder einer Figur der
Porzellanmanufaktur Meissen. - Es kommt ja nicht auf die Kostbarkeit
an, sondern auf die persönliche Verbindung zu ihm, auf seinen ideellen
Wert.-
Einen gewissen Luxus soll man sich gestatten als geistigr Arbeiter,
einen grossen und bequemen Schreibtisch für seine Arbeiten. Je mehr
Ordnung auf diesem und in diesem herrscht, desto besser ist es. Der
Geistesarbeiter braucht viele Fächer und Mappen. - Ein Bücherschrank
ist schön, aber ein Bücherregal leistet die gleichen Dienste.
Sonst brauchen nur wenig Möbel im Raum zu sein. Wenn es angängig ist,
ein grosser Spiegel mit Quecksilberbelag von Fussboden bis zur Decke
reichend, schwarzer Rahmen mit einer Vorrichtung, ihn durch einen
schwarzen Seidenvorhang zeitweise verdecken zu können. Keine Gardinen,
sondern dichte Storen vor den Fenstern. In einer Ecke ein kleines
Tischchen mit einem guten Räuchergefäss und einem echten Gong. (Rauch
oder Schachtisch). Türen dunkel gebeizt, Möbel gleichfalls. Fussboden
mit Teppichen oder Matten belegen. Beleuchtung nach Möglichkeit mit
Wechselschaltung für mehrfarbiges Licht anlegen lassen. (Wichtig für
magische Experimente). - Zimmer mit Verbindungstüren vermeiden.
Die Eingangstüre mit einem dunklen Vorhang nach innen abschliessen.
Reinigung des Zimmers darf nur am Montag erfolgen, niemals aber am
Sonnabend nach Sonnenuntergang!
Regelmässige Räucherungen nach den Tagesplaneten.
Am besten separates Schlafzimmer, anschliessend Zimmer möglichst von
Strassenlärm entfernt.
Vorteilhaft ist es natürlich am Rande einer Grosstadt oder auf dem
Lande in Abgeschiedenheit zu wohnen. Je grössere Menschenferne, desto
besser. Man kann aber auch in der Grosstadt einsam sein und sich sehr
abschliessen gegen die negierende Umwelt.
Frau und Kind haben das Arbeitszimmer möglichst nicht zu betreten.
Der Schüler soll nach dem Lesen dieser Lektionen nicht mutlos sein,
weil er sie nicht erfüllen kann oder er soll auch nicht in Extreme
verfallen. Beides wäre falsch.
Ich betone nochmals, es sind nur Richtlinien. Der Lehrer hat hier schon
sonderbare Dinge erlebt. Ein Schüler hat zum Entsetzen seiner Frau die
halbe Wohnungseinrichtung auf die Strasse geworfen und hat sein Zimmer
verriegelt. So soll und braucht es nicht zu sein! Man kann sich selbst
zu diesen Dingen erziehen und hinzulernen. Die Hauptsache ist, auch in
seiner Umgebung nach Harmonie zu streben und diese zu erzeugen. Aber
man bedenke, jedes Ding, jeder Gegenstand hat seine eigene Ausstrahlung,
und deshalb muss man sorgfältig auswählen unter dem, was man um sich
duldet und haben will. Das erstreckt sich auf Menschen und Dinge. Der
Neophyt kann ruhig einen gewissen Persönlichkeitskult treiben. Das
schadet seiner Entwicklung nicht. Das Selbstbewusstsein wird dadurch
gestärkt. Der Weg seiner Entwicklung geht ja sowieso abseits der Menge.
Man nehme sich ein Vorbild an den östlichen Völkern. So hat z.B. der
Japaner eine ausgeprägte Wohnkultur trotz der Primitivität der
Wohnverhältnisse und würde sich niemals erlauben, sein eigenes
Arbeitszimmer oder den Schlafraum mit Strassenschuhen zu betreten. -
Wer natürlich über mehr Raum verfügt, vermag dies alles noch viel mehr
auszugestalten, denn ein absolut rituell-magischer Raum erfordert noch
weitere Sicherungen und Gebrauchspraktiken. - In der Zeit der heutigen
Unkultur und Wohnungsnot ist dieses alles natürlich ein Problem. Der
zwangsmässige Kulturtiefstand des deutschen Volkes drückt auch auf den
einzelnen Menschen, aber umsomehr versuche man, sich gegen diesen immun
zu machen. Je stärker die Persönlichkeit, desto positiver entfaltet
sich die Individualität zu dem nivellierenden Druck der Masse und
verteidigt die Grenzen seiner Sphäre, die er braucht zu der geistigen
und persönlichen Entfaltung seines Ichs.
In Nomine Demiurgi Saturni 1925-1969 First installment of 400 pages of saturnian documents
In Nomine Demiurgi Nosferati 1969-1998 Another 400 pages dealing with the History of the F.S.
In Nomine Demiurgi Homunculi Further 420 pages about the F.S.
Context: Peter-R. Koenig: Der O.T.O. Phänomen RELOAD
Main page
about the Fraternitas Saturni
Pictures + Documents
O.T.O. Phenomenon navigation
page | main page |
mail
Mehr über diese Orden und ihre Protagonisten in: Andreas Huettl und Peter-R. Koenig: Satan - Jünger, Jäger und Justiz
|