O.T.O. in Deutschland
© Peter-R. Koenig 2011 |
Heinrich TränkerWährend der Entstehungswirren der Theosophie in Deutschland ist Heinrich Tränker (geb. 6.8.1880) Verlagsinhaber und Buchhändler der Theosophischen Zentralbuchhandlung in Leipzig. Nach dem Ersten Weltkrieg muss die TZB Ende November 1918 Konkurs anmelden und Tränker scheidet aus der Leipziger Theosophengruppe aus. 1919 nimmt Tränker via Franz Hartmann brieflich Kontakt mit Theodor Reuss auf.[1] 1921 gründet er zusammen mit A.A. Otto und Otto Wilhelm Barth in München die Lotus–Gesellschaft, die sich vor allem mit den Lehren Franz Hartmanns beschäftigt. Hartmann soll aber Tränker nie ganz über den Weg trauen.[2] 1920/21 kreieren Tränker und seine Frau Helene die Pansophie. 1921 erhält er von Reuss, ohne ihn jemals getroffen zu haben,[3] den X°–O.T.O. für Deutschland. Tränker, der Henkelkreuzmann, legt sich, neben Tartarus, eine Reihe zoologischer Namen zu: Recnartus, Greif und Garuda (der Vogel Wischnus). Tränker hält nicht viel von Reuss[4] und dem O.T.O.: "Die Ordenslehre ist entschieden fehlerhaft u. Dr. Reuss, mit dem ich viel zu tun hatte, hat niemals versucht oder den ernsten Versuch unternommen berichtigend einzugreifen. Infolgedessen ist das ganze System auf einer fehlerhaften Grundlage aufgebaut.[5] Die Br... Dr. Kellner & Dr. Hartmann hatten s.Z. meine Ansichten vertreten. [...] Im Orden habe ich mich stets zurückgehalten u. ausser R. wusste wohl kein Br. von meiner Tätigkeit. R. hat grosse Anstrengungen gemacht, um mich aktiv zu machen, aber wie gesagt, das ging nicht. Offen gestanden habe ich nie grossen Wert darauf gelegt und das will schon was heissen."[6] Die Pansophie soll die Tradition der bestehenden Orden weiterführen "for the O.T.O. could impossibly continue to exist, as it had been arranged by Peregrinus, since this order lacks nearly all original philosophy and mysticism." Die Pansophischen Logen sollen je nach Belieben entweder die Lehren des O.T.O., der M.M.M. oder des A.·. A.·. anbieten, "but they are all included in the pansophic mystery–teaching of the Rosenkreuz. Pansophy has and knows no limits, is also never finished nor complete".[7] 1922 stösst Karl Germer, den er schon 1919 in Leipzig erstmals getroffen hat, zum Collegium Pansophicum. Germer ist mittlerweile in einer leitenden Funktion beim Verlag Barths. Die beiden leben sogar als Nachbarn in nahe gelegenen Häusern. Germer, als Maschinentechniker, finanziert die Logenpublikationen und wird dafür alias Saturnus zumindest theoretisch in die Esoterik eingeführt. Da Tränker weder Englisch noch Französisch spricht, ist es Germer, der alle Übersetzungen für das Ordensmagazin "Pansophia" erstellt. 1924 erleidet Barths Firma Konkurs und Tränker kontaktiert Eugen Grosche, der nun die Pansophische Loge, Orient Berlin, installiert. Erster Stuhlmeister wird der UFA–Architekt Albin Grau/Pacitius. Wahrscheinlich setzen sich die Mitglieder der Pansophia aus der Rosenkreuzergesellschaft Franz Hartmann und ehemaligen Mitgliedern der Heindel–Bewegung zusammen,[8] die Tränkers ablehnende Haltung gegenüber Max Heindel (= Carl Louis Grasshoff)[9] teilen.[10] Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft (TG) werden nicht ohne weiteres Mitglieder der Pansophia.[11] Grosche soll eigentlich die Fortführung der "Pansophischen Schriften" publizieren, sehr zum Wohlgefallen Germers, der Grosches Vorschläge sehr geschäftsmässig findet.[12] Tränker möchte jedoch unerwarteterweise seine Schriften alleine herausbringen. Der leere Thron 1923Nach dem Tod Reuss' 1923 holt sich Tränker bei der Witwe die Ordensunterlagen und deponiert sie bei seinem Freund O.W. Barth, von wo sie Frau Reuss jedoch bald wieder abholt.[13] Jones/Achad berichtet Crowley: "[Tränker] informs me that the Golden Book, and other properties connected with the Order are in the possession of the wife of the late O.H.O., but that here is some difficulty, owing to a claim of that wife's sister, to some share in the heritage."[14] Pauline Reuss, unsicher, ob es nicht doch mehrere Anwärter auf das Amt ihres verstorbenen Gatten gibt und mit Verwandten im Nacken, die gegen die Herausgabe der Papiere pochen, informiert Tränker: "I have neither the intention nor the possibility to give my husband's estate out of my hands at the present time."[15] Der Nachlass taucht viele Jahre später bei Hans Rudolf Hilfiker in Rüti in der Schweiz auf. Wichtiger als die Besitztümer ist jedoch die Frage, wer wird den O.T.O. nach Reuss' Tod weiterführen, wer ist der O.H.O., wer könnte es werden? Drei X° beschäftigen sich nun mit dieser Frage. Über seine esoterischen Aspirationen berichtet Tränker seit dem Sommer 1923 fleissig dem amerikanischen X°, Charles S. Jones (alias Arctaeon alias O.I.V.V.I.O. alias Parzival alias Achad). Jones an Crowley: "Our Most Illuminated Brother REGNARTUS [sic, Tränker] was given a Charter as Grand Master of Germany, on the same date that my Charter was granted for the United States of North America. We have exchanged copies of these Charters and find same to be in perfect order."[16] Jones wäre bereit, Tränkers Status als O.H.O. akzeptieren,[17] dieser meint jedoch vorläufig noch, der O.T.O. als solcher habe "no particular value" für ihn,[18] er selber agiere lieber im Hintergrund als Führer aller Organisationen.[19] Nach aussen solle entweder Jones oder Crowley als O.H.O. fungieren.[20] Jones ist nicht interessiert.[21] So wird Crowley, zur Zeit in Tunis, nach Deutschland eingeladen. Briefentwurf Crowleys an Tränker im November 1924[22]"Zur jetzigen Zeit gibt es keine kontinuierlich arbeitende Organisation mit einer authentischen Tradition. [...] Es muss ganz klar herausgestrichen werden, dass ich persönlich keine Beweise historischer Authentizität brauche.[23] Einerseits halte ich nicht viel von Geschichte und anderseits überzeugt mich meine Autorität über die A.·. A.·. völlig, da der O.T.O. ja die Tradition der A.·. A.·. nur auf einer geringeren Ebene weiterführt. Es ist für mich von allergrößter Wichtigkeit als OHO, daß Sie mir alle Ihre Sukzessionen (wie Sie sie in Ihrem Brief andeuteten) sauber dokumentiert präsentieren, eine Sukzession, die respektabel und ungebrochen scheint, wie sie sonst nur zufällig von einem Chef zum anderen kommt. Ein solcher Beweis muß natürlich einer profanen Prüfung standhalten, auch wenn diese nicht vor Uneingeweihten stattfinden soll. Klar ausgedrückt geht es um folgendes: Es ist mein Wahrer Wille, das Gesetz von Thelema auszubreiten, und zu diesem Zweck möchte ich Kontrolle über alle existierenden Bewegungen erhalten. Dies wird trotz aller Eifersucht der Führer möglich sein, weil es keinen solchen gibt, der sich seiner sicher genug wäre. Sie alle fürchten, daß ich sie als Fälschung entlarve. Diese Angst vor mir muß mithilfe des Oedipus–Komplexes dieser Feiglinge überwunden werden. Sobald sie sich klar darüber werden, daß es einfacher ist, sich unterzuordnen (was sie tun werden, sobald sie meiner echten Autorität gewahr werden), wird es sehr einfach sein, die Schafe in eine einzige Herde zu sammeln und deren vereinigte Kraft anzuwenden, um das Große Werk zu akzeptieren." Crowley weiter an Jones: "I therefore accept the responsibility of this office and proceed to assume its Authority from this moment. As my first act I confirm the respective charters of yourself and Brother Recnartus."[24] Tränker publiziert sofort ein Manifest in seiner "Pansophia", in dem Crowley bekannt gibt, "die Sünde der ganzen Welt auf" sich genommen zu haben. In Anlehnung an Tränkers Vogelnamen, wählt Jones nun Tantalus Leucocephalus als neues Motto. Jones hegt aber zu dieser Zeit schon Zweifel an Crowleys Lauterkeit: "I look upon Therion as one of the worst enemies of His own teachings."[25] Mit Crowleys Wunsch "I wish to obtain control of all existing movements," ist Tränker überhaupt nicht einverstanden: "To control all existing movements is a matter, with which I would scarcely want to have anything to do with."[26] Max Schneider, auf Crowleys Seite, übersetzt diese Briefe und so ist der Nährboden für Streit gedüngt,[27] währenddem sich Crowley auf die Beine macht. Die Konferenz zu Weida – Die Null–Stunde 1925"Liber I, Das Buch der Null–Stunde", von Tränkers Logensekretär Eugen Grosche signiert, verkündet in "Mitleidloser Liebe": "Das Ende naht! [...] in dieses Vakuum fliesse ein das Gesetz: Tue was du willst."[28] So taucht nun am 22. Juni 1925 die Personifikation dieses Gesetzes, Crowley, in Tränkers Haus (einem ehemaligen Gasthaus) in Hohenleuben/Weida auf und verfasst im August ein "Zeugnis der Suchenden", in dem er sich zum Weltheiland und "Lehrer der Welt" erklärt. Anfänglich unterstützen ihn noch seine mitgereisten Anhänger Norman Mudd, Leah Hirsig (1883–1975),[29] Dorothy Olsen, Germer, Martha Küntzel und deren Geliebter Otto Gebhardi,[30] die ihn zum World–Teacher ausrufen.[31] Karl Germer fungiert als Dolmetscher. Crowley glaubt sich legitimiert, O.H.O. zu werden, so in einem undatierten Brief an Jones: "I now feel all liberty to inform you that in the O.H.O.s last letter to me he invited me to become his successor as O.H.O. and Frater Superior of the Order [...] With regards to properties left by the O.H.O. Recnartus should evidently take charge of the matter." Und sich selbst ins richtige Licht rückend: "The principal Secret of the Sanctuary of the Gnosis was not fully known either in theory or practice by the late O.H.O."[32] Im Detail: "I was extremely dissatisfied with what Reuss told me about his experience of the Secret. There was no question of the fact that he possessed it. But he did not seem to have been able to make much use of it. I occasionally asked him for details as how best to acquire the proper technique, and his answers were, on the whole, very unsatisfactory. I am therefore quite inclined to believe in the general theory that Reuss was an unworthy person, and it does not make any difference to my attitude whether this was the case."[33] Ein Riesenstreit entzweit die Lichtsuchenden. Laut Karl Germer bahnt sich schon im Vorfeld Ungutes an: Max Schneider übersetzt Crowleys "Buch des Gesetzes" zwei Tage bevor dieser bei Tränker eintrifft. Tränker ist angeblich entsetzt über den dämonischen Gehalt des kleinen Werkes.[34] Laut Tränker selber sind ihm aber Crowleys Aktivitäten seit 1904 bekannt.[35] Einige Tage später ist Tränker vom 3. Kapitel des Liber AL begeistert und findet nur ein Wort dafür: "Zivilisation." Frau Tränker ist von Crowley und seiner Truppe jedoch weniger angetan und verschliesst die Speisekammer, sobald sie und ihr Gatte das Haus verlassen. Crowley und Dorothy Olson erleiden daraufhin aus lauter Hunger während des Schlafes astrale Attacken. Crowley zieht nach 35 Tagen[36] zu Germer und macht ihn zum IX°, denn immerhin hat ja dieser seine Reise nach Deutschland bezahlt.[37] Ob sich Crowley in Wirklichkeit mit Tränker zerstreitet, weil dieser wichtige Reuss–Unterlagen besitzt, bleibt ungeklärt.[38] Crowley, ganz Weltheiland, sieht in Tränker nun den Judas[39] und macht sich auf, ihn entweder zu denunzieren oder komplett zu ignorieren. Die Anhänger Crowleys machen mobil und mobben gegen Tränker. Angeblich habe Tränker bei der Polizei um einen Ausweisungsbefehl gegen Crowley nachgesucht und eine magische Beschwörung gegen Crowley vollzogen, um "diesen unschädlich zu machen."[40] Norman Mudd kontaktiert Albin Grau und erzählt von den bösen Dämonen, die Tränker trieben und von dessen Machenschaften gegen Crowley.[41] Darüber empört, fordert Albin Grau Tränker auf, das Grossmeisteramt der Pansophischen Loge niederzulegen. Da Tränker aber nicht weicht, erfolgt in "ritueller Feierlichkeit die Auflösung" der Pansophie in Berlin, der Bruch Graus mit dem O.T.O. Tränkers,[42] und zusätzlich die Absplitterung des Berliner Pansophischen Arbeitskreises unter dem Namen Fraternitas Saturni von der Pansophie. Letztendlich sind allein Germer und die Küntzel dem Weltheiland treu geblieben. Alle anderen haben ihre Unterschrift im "Zeugnis der Suchenden" sehr schnell widerrufen,[43] was Crowley offensichtlich weiter nicht stört, da er sich nun daran macht, auch die Theosophische Gesellschaft vereinnahmen zu wollen.[44] Für Tränker bleibt Crowley von nun an ein "gefährlicher Hochstapler" und ein "astraler Polyp."[45] Crowley über Heinrich Tränker"Im Verlaufe meiner Korrespondenz lud mich Tränker ein, die Führung seiner Gruppe zu übernehmen. Er lud mich als Sommergast in sein Haus ein. Zwei Gründe waren ausschlaggebend. Erstens sollten verschiedene Brüder des Ordens aus dem ganzen Lande ebenfalls eingeladen werden, damit ich zum Absoluten Oberhaupt des Planeten ausgerufen werden konnte. (Dies wird erklärt und bestätigt durch Tränkers öffentliche Stellungnahme in der Zeitschrift Pansophia 3 und 7 oder 4 und durch verschiedene persönliche Briefe.) Zweitens wollte man sich in einigen ungeklärten Punkten über Theorie und Praxis des Werkes näherkommen und nach meinen von Karl Germer übersetzten Anweisungen arbeiten. Aus verschiedenen Gründen wurden diese Übersetzungen nach der Veröffentlichung (in der Pansophia) während einigen Monaten nicht mehr kontrolliert, bis sich herausstellte, daß, nachdem Germer die Druckplatten der Presse gebracht hatte, diese heimlich von Tränker verändert worden sind. Auf diese Weise ist mein Werk völlig zerstört worden. [...] Die Gastfreundschaft Tränkers war in der Tat einzigartig. Ich persönlich würde nicht einmal einen Hund so behandeln, wie er mich und meine Frau behandelte. Wir beide waren in den ersten paar Wochen bei schlechter Gesundheit. Tatsächlich änderte Tränker sein Verhalten nach der Publikation der Nummer 4 oder 7 der Pansophia völlig. Praktisch gab es für uns nichts zu essen, während er und seine Frau enorme Mengen von Nahrung heimlich in der Küche fraßen. [...] Bis zu dem, was hier als Konferenz zu Hohenleuben bezeichnet wird, kam es zu keinen Meinungsverschiedenheiten, außer in Details der Logenprotokolle, was aber nur den Sprachunterschieden zuzuschreiben war und durch Herrn Germers taktvolles Eingreifen sofort bereinigt werden konnte. Die zunehmende Unbequemlichkeit in Hohenleuben zwang uns, immer mehr Zeit in Herrn Germers Haus in Weida zu verbringen. [...] Zu meiner Ankunftszeit in Deutschland stand Germer im Begriff, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Um des Friedens willen lebten beide in seinem Haus in der Nähe Weidas. Bei meinem ersten Besuch in Weida (Datum einsetzen) [August 1925] erhaschte ich einen kurzen Blick auf Frau Germer im Garten. Sie war ganz in Weiß gekleidet und eilte schnell ins Unterholz jenseits des Vordereingangs, um ihre Mutter zum Essen zu rufen. Sie machte den Eindruck bemerkenswerter Grazie, Kraft und Burschigkeit. Ich sah Germer mit größter Überraschung an; er informierte mich: 'das ist meine Frau'. Mir ist bis dahin nur zugetragen worden, daß Frau Germer hoffnungslos morphiumsüchtig und in einem fortgeschrittenen Zustand von Diabetes sei. Offensichtlich war das kompletter Schwachsinn (Ich habe Medizin in Cambridge und im Kings College Hospital, London, studiert und bin spezialisiert auf Geisteskrankheiten und ganz speziell auf Drogen–Neurosen.) Ich wollte von Germer vorgestellt werden und meinte, daß ich davon überzeugt sei, ihr Streit sei nur Liebesgezank, und daß ich beide versöhnen könne. Germer reagierte ausweichend, mir war nicht klargeworden, daß er und seine Frau nicht miteinander sprachen. Germer war ziemlich beeindruckt von dieser Diagnose (Morphiumsucht und Diabetes), als ich Tränker als Autorität anführte. Vergessen wir nicht, daß ich zu dieser Zeit immer noch an Tränkers Zuverlässigkeit glaubte. Ich ordnete mein oberflächliches Urteil seinem angeblichen profunden Wissen und Erfahrung unter. Trotzdem brachte ich diese Sache bei meiner Rückkehr nach Hohenleuben zur Sprache und drückte meine ernste Hoffnung aus, daß eine frühe Genesung möglich sei. Tränker lehnte sowas völlig ab und erging sich in aller Länge über Frau Germers unverbesserliche Schwäche: mir fiel aber auf, daß er in den darauffolgenden Wochen immer wieder ohne Grund auf dieses Thema zurückkam. In Germers Abwesenheit brachte er das Thema regelmäßig aufs Tapet, indem er einen wissenden Blick annahm und, während er 'Frau Germers Morphinismus' aufbrachte, die Bewegung des Sich–spritzens machte. In diesem Verhalten war nichts Verdächtiges, da keine böswilligen Motive ersichtlich wurden, es erschien lediglich exzentrisch. Aber in dem Moment, als es klar wurde, daß Tränker nur hinter Germers letztem Pfennig her war, wurde sein ganzer Plan durchsichtig. Die weltgewandte Frau Germer, Doktor der Medizin, war die einzige Person, die Tränker zu fürchten hatte, indem sie Karl Germer vor den Schwindeleien Tränkers schützte." "Sein Benehmen war dermassen empörend, dass er sogar bei der Polizei angezeigt werden musste. Er entkam nur mit knapper Not einer Verhaftung.[46] Er übernahm nun aus einer meiner Publikationen eine Auflistung der Orden, die ich selber repräsentiere, und machte sich selbst zum 'Grossmeister'."[47] Damit meint Crowley wohl Tränkers "Pansophia" von 1928.[48] Heinrich C. Birven über Tränker[49]"Ich habe damals [1924] schon mit Barth, der ein gebildeter Mann war, korrespondiert und ihn persönlich kennen gelernt. Aus welchen Gründen H. Tränker bald darauf nach Berlin zog, wo er eine Zeitlang unweit vom Halleschen Tor in einer Dachwohnung zusammen mit Barth wohnte, ist mir unbekannt. Letzterer war damals mittellos, er brachte mir häufig Bücher, die ich bei ihm bestellte, zu korrekten Preisen. Nach einem Besuche in dieser Dachwohnung begleitete mich Frau Tränker, eine Wirtstocher, ein Stück auf die Friedrichstrasse. Sie war nicht unsympathisch und half dem ungewandten Tränker bei schriftlichen Arbeiten. Aus Andeutungen konnte ich entnehmen, dass ihr eheliches Verhältnis bereits getrübt war, da sie kinderlos blieb. Einige Zeit später, als ich in B. Hermsdorf wohnte, stellte ich zufällig fest, dass auch Tränker daselbst eine Wohnung bezogen hatte. Da konnte ich seine riesige Bibliothek bewundern.[50] Es war das im Anfang der Nazi–Regierung. Ich nahm auch wahr, dass Tränker unter dem Diktat seiner Frau schrieb; er selbst kam nie mit sich ins Reine. Es fand nun auch ein häufigerer gegenseitiger Verkehr statt. Dann als ich zufällig bei Tränker vorbeikam, sah ich, wie bei strömendem Regen die ganze Bibliothek auf 6 Lastwagen verladen wurde; nicht ein Stück Schreibpapier, nicht eine einzige Schreibfeder hatte man ihm gelassen. Er wurde mitgenommen, verhört und geschlagen, er hatte eine Wunde am Auge. Am Abend, nach dem Verhör, kam Tränker zu mir und erzählte die Schurkerei [...] – Da Tränker sich bald darauf von seiner Frau, die kinderlos blieb, trennte, wurde vermutet, dass diese ihn angezeigt habe. Tränker heiratet in zweiter Ehe eine ganz junge Frau, die ihm mehrere Kinder gebar. Auch von dieser trennte er sich nach Jahren, um eine dritte Frau zu ehelichen. Auf seinen Wunsch war ich der eine der beiden Trauzeugen. Später war Tränker wieder im Besitz einer stattlichen Büchersammlung, die ihm von seinen Anhängern überlassen worden war. Tränker war im Grunde ohne Bildung, er kannte genau die Titel seiner Bücher und was in Katalogen darüber zu lesen war, aber er war ein blosser Büchernarr und als solcher glücklich.[51] Im August 1925 erschien Crowley, der sich damals in Afrika befand, zu einem Besuche bei Tränker in Weida. Er folgte damit einer Einladung von Tränker, der von ihm gehört hatte. Crowley erschien aber mit hohem Gefolge seiner Anhänger Dorothy Olsen, Norman Mudd und Leah Hirsig [...] Nach einigen Tagen wurde ein 'Zeugnis der Suchenden' abgefasst, das den Crowley als 'Lehrer der Welt' bezeichnete, abgefasst und von folgenden Personen unterzeichnet: Heinrich Tränker. – Helene Tränker. – Karl Germer. – Dorothy Olsen. – Norman Mudd. – Leah Hirsig. – Martha Küntzel. – O.G[ebhardi].– Zu einer vollen Auswirkung dieses 'Zeugnisses' kam es jedoch nicht, da das Ehepaar Tränker als die finanzielle Stütze nach wenigen Tagen seine Unterschrift widerrief. Am 24. Februar 1926 widerrief auch Mudd; desgleichen am 18. August 1927 Leah Hirsig. Die schriftlichen Absagen von Mudd und Hirsig haben mir vorgelegen.[52] Dagegen sind Germer und Martha Küntzel dem Meister lebenslänglich treu geblieben. Der O.G.[ebhardi] hatte nur Frau Küntzel zu Gefallen unterzeichnet. Dorothy Olsen war längere Zeit eine Geliebte Crowleys. Germer lernte also Crowley erst 1925 kennen."[53] Tränker trennt sich 1925 nicht nur von Crowley, sondern auch von seiner Frau, von der er nun behauptet, sie sei nicht Ordensmitglied, nimmt sich eine Geliebte ("mein Schatzi" Sr. Jehewidah?) und zeugt mit dieser zwei Kinder. Seine Frau zieht die Polizei mit ins Spiel und klagt ihren Ex–Gatten verabscheuungswürdiger, sexueller Perversionen an.[54] Tränker wird ebenfalls gerichtlich von Karl Germer belangt, der wieder etwas von dem Geld sehen möchte, das er in Tränkers Publikationen und seine Übersetzungen gesteckt hat, da Tränker "did not invest a Pfennig into Pansophia."[55] Germer schlägt sich definitiv auf Crowleys Seite und wird ihn bis zu dessen Lebensende finanziell unterstützen. Das oben erwähnte "'Collegium Pansophicum' was an invention of Tränker's. He used the term partly to bluff other people; he hinted darkly at a body of high Initiates in distant countries whose agent for Germany, if not Europe, he claimed to be. These initiates never revealed themselves to him. The 'C.P.' actually stood for Traenker and myself."[56] Der spätere Gründer der deutschen Freimaurerforschungsloge Quatuor Coronati, der Nervenarzt Bernhard Beyer (1879–1966), veröffentlicht 1925 in Tränkers immer noch existierendem Pansophie–Verlag ein 7–bändiges "Freimaurer–Museum", darunter auch Rosenkreuzer–Werke von Franz Hartmann.[57] Tränker wohnt in Gera/Thüringen, in seiner "Waldeinsamkeit." Die dortige pansophische Loge nennt sich "Zum hütenden Greif", Aufnahmegebühr: 4 Mark. Am 5.12.1926 wird die Loge "Zur siegenden Morgenröte" in Königsberg erleuchtet. Um diese Zeit verkracht sich Tränker mit Hugo Vollrath, ursprünglich Repräsentant von Max Heindels Rosenkreuzer–Orden, nun aber deutscher Vertreter des Bund des Sterns des Osten, also der Theosophie unter Annie Besant, ist. Vollrath übernimmt ab 1913 die Herausgabe des theosophischen Hausblattes "Theosophie" und verkauft ausserdem Kettchen mit dem theosophischen Siegel aus Silber. Laut Martha Küntzel weist Tränker 1928 alle maurerischen Logen an, Crowleys Verhaftung zu veranlassen, falls dieser wieder einen Fuss über die Grenze nach Deutschland zu setzen versuche. Crowley meint dazu knapp "to forget all about Tranker."[58] Recnartus versucht 1928 in der Zeitschrift "Pansophia", "Zentral–Organ des Collegium Pansophicum [...] Korrespondenzblatt [...] des O.T.O.," als "neue, vollkommen gesetzmässige Oberleitung, Nationaler Grossmeister für Deutschland" folgende Organisationen für sich zu beanspruchen und unter seiner Jurisdiktion zu vereinen: "Alter und Primitiver Schottischer Ritus der Freimaurerei von Deutschland, Swedenborg Ritus der Maurerei, Orientalischer Templer Orden, Hermetischer Orden der G[oldenen] D[ämmerung], Der Misraim Ritus 90°, Der Orientalische Memphis Ritus 97°, Der alte u. angenommene Ritus von Heredom, Die hermetische Bruderschaft des Lichts, Fraternitas Rosae Crucis etc., Neue Gnostische Kirche, Neuer Illuminat."[59] Hinweise auf das Gesetz von Thelema lassen sich in den vielen Schriften Tränkers, abgesehen von kryptischen Anspielungen auf Pan, Babalon[60] oder "das hochheilige Buch" des Gesetzes (Liber AL), nur vereinzelt finden. Trotzdem gibt er seinen Schülern dieselben bibliographischen Anweisungen, die Crowley seinen A.·. A.·.–Studenten aufgibt (Liber XIII). Der Gradaufbau der Pansophie weist 10 Stufen auf.[61] Die "Sexualmysterien," gemäss dem thelemitischen Kernspruch nach Reuss'scher Übersetzung "Liebe ist das Gesetz. Liebe unter der Kontrolle des Willens!" sprechen z.T. deutlich aus, was Crowley zum Beispiel in Sachen Vaginalsekrete nur andeutet. Die internen Manuskripte und Rituale unterzeichnet Tränker mit "O.H.O." Tränker, Jones 1932"When I was first approached in German by [Tränker] after death of O.H.O., I had to get Schneider (who was jealous) to translate the letter. This led to my notifying A.C. of the event, and to A.C.'s going to Germany."[62] Hier entspannt sich der Streit um Tränker, Eugen Grosche, Germer und Crowley, in dem Germer erfolgreich die Entfremdung zwischen Jones und Crowley antreibt, um selber die Stelle als Crowleys Famulus einnehmen zu können. Tränker hält mit Jones regen Kontakt und lässt Germers deutsche Übersetzungen von Jones' kabbalistischen Werken zirkulieren.[63] Kurzbiographie von Charles Robert John Stansfeld Jones: Geboren am 2.4.1886 in London und katholisch erzogen. Sein Motto und Name in Crowleys A.·. A.·. wird 1913 Achad. Am 21.10.1914 bittet er um Aufnahme in die MMM und tritt dem O.T.O. in Vancouver/Kanada bei. Von Crowley erhält er 1915 den Ehren–VII° für Kanada und 1916 den Ehren–X°. Im März 1918 notiert sich Jones in sein Tagebuch: "Quite recently I was impressed to resign from the O.T.O. and to withdraw my help in that direction, and having done so, I felt a wonderful calm, and a realization of entering into the Tao." Am 12.2.1919 schreibt er Crowley: "In continuation of our recent conversation and correspondence, I beg herewith to withdraw my resignation, which I tended to you as Grand Master of OTO in August of 1918." Am 10.5.1921 ernennt ihn Reuss zum voll aktiven X° für Nordamerika und Kanada,[64] was Reuss aber im Oktober schon widerruft. 1928 tritt Jones zur Römisch Katholischen Kirche über,[65] womit seine O.T.O. Aktivitäten erlöschen. Erst 1936 annulliert Crowley Jones' Mitgliedschaft (es wird sogar eine Art Vertrag von Anwälten ausgehandelt), da sich dieser weigert, sich finanziell an Crowleys Buchpublikationen zu beteiligen. Dazu Jones: "A.C. was never in a position to 'expel' (even as O.H.O.) me, because my position was ad vitam, and for another thing his first written act as O.H.O was to confirm, or re–confirm it."[66] Beide, Jones und Crowley ignorieren die Tatsache, dass sich Reuss von ihnen im Oktober 1921 distanziert hat. Ein paar Monate nach Crowleys Tod verschickt Jones am 8. April 1948 "An open letter", in dem er "the sixth day after the Incoming of the Aeon of Truth and Justice" [Ma'at/Ma–Ion] verkündet. Er gründet die Fellowship of Ma–Ion, führt aber gleichzeitig immer noch Tränkers Begriff Collegium Pansophicum im Briefkopf. Obwohl Tränker seit 1921 legaler O.T.O.–Grossmeister (X°) für Deutschland ist, besitzt Germer einen Crowley–Brief, in dem er zum "Grand Master General" (X°) über die "German Speaking Peoples" von 1941 ernannt wird. Die Frage der O.T.O.–Souveränität sieht der Crowleyfreund und Experte Gerald Yorke in einem Brief an Germer am 3.7.1948, also mehr als einem halben Jahr nach Crowleys Tod, so: "I am not sure whether you would be able to substantiate in the law courts that you are Secretary General. Jones and Tranker's X degrees go back to Reuss and not to A.C. They therefore in the Constitution of the O.T.O. are the ones who establish the next O.H.O., and even if you are X degree from Crowley, they can outvote you in a council to choose the new O.H.O. They could then appoint their own Treasure General, and he could I think lay legal claim to the effects and the copyright."[67] Dies dürfte die Unsicherheiten Germers betr. seines O.H.O.–Amtes erklären und so die Zurückhaltung Hermann Joseph Metzgers und Karl Germers in Europa bis zum Tode Tränkers 1956. Dieser Brief bestätigt, dass jeder Crowley–O.T.O. jedem Reuss–O.T.O. untergeordnet ist.[68] |
1932 gründet Tränker in New York die Societas Pansophia Universalis. Ab Mitte April 1935 publiziert er von New York, Nanaimo/Kanada und Chicago/Illinois (hier wohnt Jones) aus seinen "Pansophic Intellectualizer", in dem auch G.W. Surya (1873–1949) Artikel publiziert. Die Statuten und die Zeitschriften erscheinen unter dem Siegel Universal Pansophic Society, North America/Mexico Societas Pansophia Universalis. |
Der Stempel erinnert an Reuss' SOTOM–Siegel.[69] 1936 werden Tränkersche Rituale in Jones' Loge "Immanuel" zelebriert. Ab 1937 erscheint der "Pansophic Intellectualizer" von Oakland/Kalifornien aus. |
C.S. Jones stirbt am 24. Februar 1950, was den Konkurrenten Germer etwas aufatmen
lässt.[70]
Von Buenos Aires aus erscheint nun Tränkers Pansophische Zeitschrift "Aus der Schatzkammer des Wissens und Glaubens". Tränker, Metzger etc. 1950Hermann Joseph Metzger unterhält zunächst freundschaftlichen Verkehr mit Heinrich Tränker, dessen Adresse er via Buchhändler Paul Dörge Ende Juli 50 in Berlin erfährt. Metzger fährt spornstreichs hin, weil der Henkelkreuzmann sich selbst ja als Nachfolger von Theodor Reuss sieht, was ihn zum "ernsthaftesten Gegner" mache. Tränker soll nichts von Metzgers Beziehungen zur Fraternitas Saturni wissen. Einerseits ist die F.S. ja 1926/28 aus dem Streit mit der Pansophie hervorgegangen, andererseits fürchten Metzger und Grosche einen Gerichtsprozess, falls Tränker, angeregt durch Konkurrenz, auf die Herausgabe von alten O.T.O.–Papieren pochen würde, worauf er als dessen Supremum Sanctuarium Recht hätte. Die beiden diskutieren, ob man zum Schutz vor Tränker den Metzger–O.T.O. in Deutschland in den 18. Grad[71] der nun auf 33 Grade aufgeblasenen F.S. einbauen solle. "Dann steht [juristisch und magisch?] die Loge [F.S.] davor und er kann an diese Körperschaft nicht angehen. Als eingetragene Vereinigung geniesst sie gesetzlichen Schutz," meint Gregorius am 27.10.1950. Und doch hofft Metzger, dass Tränker eines Tages von seiner Meinung, der Pontifice des O.T.O. zu sein, abkomme. Von ihm gewinnt Metzger nun Einblick in dessen O.T.O.–Unterlagen und verkracht sich daraufhin mit ihm, weil er nun genau diese Schriften heimlich entwendet und "mit nach Hause nahm, um sie in aller Ruhe zu 'verdauen'."[72] Metzger als O.T.O.–Darsteller hat Tränker mehr zu fürchten als Grosche, worauf dieser beschwichtigt, Recnartus habe zwar seine Versandbuchhandlung und vielleicht Kontakte nach Westberlin, der Schweiz und Südamerika (Krumm–Heller oder Gabriel Montenegro?),[73] aber die Pansophie sei doch völlig unbedeutend. Nichtsdestotrotz hat Tränker 1950 "junge, intelligente und tatkräftige Freunde an der Hand, die besonders in bezug auf pansophisches Gedankengut regsam sind."[74] Enger Freund Tränkers (und auch Friedrich Lekves)[75] ist Walter Studinski/Waltharius (9.11.1905–Juli 1995), der im September 1954 nach sechs Jahren Mitgliedschaft aus der F.S. ausscheidet[76] und die bald scheiternde Neugründung Mystischer Kreis Kether zum leuchtenden All unternimmt. Wie sein Freund Tränker findet Studinski, dass Crowleys Weg "bestimmt nicht jener Weg zu Gott, den die alten Rosenkreuzer gingen" war.[77] Über Metzger weiss Studinski, dass er via Tränker "nur Nachteiliges erfahren habe."[78] Die Animositäten sind gegenseitig: im Frühjahr 1962 verschickt der Schweizer O.T.O. ein Rundschreiben, in dem man sich deutlich von Grosche, der F.S., der Pansophie und eben Studinski distanziert.[79] Dazu Studinski: "es war mir völlig gleich."[80] Aller Quellenlage zum Trotz, versteift sich Metzger im August 1964 darauf, dass Tränker niemals O.T.O.–Mitglied gewesen sei.[81] Wieder Herr Tränker 1930Als Gegner von Crowley sucht Harvey Spencer Lewis nach Reuss' Tod 1923 offensichtlich Anschluss an eine O.T.O.–Version, die sich vom Grossen Thier abgewandt hat. Da Hans Rudolf Hilfiker im Begriff ist, sich mit Reuben Swinburne Clymer zu verbünden und dieser eine Konkurrenzorganisation zum A.M.O.R.C. leitet, wendet sich Lewis nicht an den in seiner Charta genannten Schweizer O.T.O., sondern an Heinrich Tränker in Deutschland. Lewis hat offensichlich nichts dagegen, sich mit Tränker, der die Briefe an Lewis als "Nationaler Grossmeister des O...T...O..."[82] unterschreibt, zu verbünden. Im August 1930 planen die beiden ein Pansophia International Rosicrucian Council, verschicken als O.T.O. und A.M.O.R.C. eine "Second Fama" ("kommet alle herbei – tretet ein! [...] 33° 90° 96° X°)", was aber alles nur Schachzüge in Lewis' Bemühen um die rosenkreuzerische Legitimität seines A.M.O.R.C. zu sein scheinen.[83] Lewis schreibt an M. Carl am 16.2.1934 über Reuss, dieser sei der "secret chief of the O.T.O. and the Oriental Pansophia" gewesen. Auch Lewis' Feind Krumm–Heller verwendet die Bezeichnung Societas Pansophia in seinen Briefköpfen der 20er Jahre – im Gegenzug unterschreibt Tränker seine Briefe u.a. als Summum Supremum Sanctuarium Fraternitas Rosae Crucis Antiqua. Die Pansophie scheint Heinrich Tränkers Oberbegriff für dessen eigene Ordenssammlung zu sein. Weder bei Rudolf Steiner noch bei Spencer Lewis ist es klar, weshalb sie sich mit den in ihren Augen dubiosen Gestalten Reuss, Tränker oder Crowley einlassen. Wirken Begriffe wie Memphis–Misraim und Rosenkreuz so verführerisch? "The term Pansophia is referred to as a division of the Rosicrucian studies and work and not as a separate school or a separate organisation."[84] 1931 nennt sich Tränkers Hauptsitz zuerst Pansophische Rosenkreuzer–Grossloge zum Hütenden Greif, ab dem 19.9.1931 dann Pansophische Rosenkreuzerloge zur Weltenesche. Ihr ist kein langes Leben beschieden. Bald macht Lewis im April 1933 Tränker lächerlich[85] und veranstaltet 1934 die FUDOSI (Federation Universalis Dirigens Ordines Socientesque Initiatiques), an der auch Vertreter der Église Gnostique Universelle teilnehmen. Lewis lässt sich an der FUDOSI in Brüssel von Jean Mallingers Mitstreiter Marc Laval seine Rosenkreuzerische Legitimität beglaubigen. Genau dieser Laval ist ein Jahr zuvor in der belgischen Zeitschrift "Lumière Liberté, Naturisme – Nudisme – Sexologie – Action Sociale" für Karezza eingestanden.[86] Lewis bezeichnet sogar P.B. Randolph (einer der Gründer der Hermetic Brotherhood of Light/Luxor) als einen der "foremost men of the Order."[87] Die FUDOSI, allein einberufen, um Lewis' Ansprüche auf rosenkreuzerische Legitimität seines A.M.O.R.C. zu untermauern, wird nach Erfolg wieder aufgelöst – ruft aber Reuben Swinburne Clymer auf den Plan, der als Gegenzug alle allein ihm freundlich gesinnten Rosenkreuzer–Organisationen unter seinem Hut zu vereinen sucht.[88] Nach einem verlorenen Gerichtsprozess gegen den A.M.O.R.C. publiziert Clymer nun 1935 seinen zweibändigen Wälzer "The Rosicrucian Fraternity in America", der Anschuldigungen gegen den A.M.O.R.C. enthält und auch nachweist, dass Lewis in seinen Büchern Dokumente verfälscht wiedergegeben hat, so zum Beispiel Reuss' O.T.O.–Einladung zu einem Treffen der Dames de la Rose+Croix von 1917 oder die O.T.O.–Statuten desselben Jahres. [Clymers Attacken gegen Crowley, um den A.M.O.R.C. zu denunzieren (Clymer versucht zu beweisen, der A.M.O.R.C. sei ein Ableger von Crowleys O.T.O.) inspirieren das Grosse Thier, das zur Zeit dringend eine neue Geldquelle benötigt. Zeit also, wieder einmal Kontakt mit dem Imperator Lewis aufzunehmen. Mehr dazu in Peter-R. König: “Der O.T.O. Phänomen RELOAD”, München 2011.] Tränker stirbt "einsam, zumal es ihm nicht gelang, einen wirklichen geistigen Nachfolger zu finden,"[89] am 22.5.1956 (in Berlin–Pankow?).[90] In seinem Nachruf bezeichnet ihn Eugen Grosche als "letzten Vertreter der Mystik des Fischezeitalters." Die "Pansophisch–Gnostischen Riten" leben bei Eduard Munninger weiter. [Über ihn ein gesondertes Kapitel zum Thema Arnoldo Krumm–Heller und Fraternitas Rosicruciana Antiqua]. Eine Auswahl von Schriften der Pansophie sind als "Das Beste von Heinrich Tränker", hrsg. Peter-R. König, München 1996, im Verlag der A.R.W. erschienen. ENDNOTEN[1] Karl Germer an Max Schneider (ehemals Freund Tränkers);, Brief am 8.11.1935. Crowley schreibt für Schneider am 14.3.1942 die IX°–"Emblems and Mode of Use", die im Laufe der folgenden Jahre immer wieder von sich reden machen, da sie kurz und bündig eine sexualmagische Praktik des IX° beschreiben. Der entsprechende Tagebucheintrag Crowleys: "condensing IX° instructions for Max."
[2] Germer an
Schneider;, Brief am 8.11.1935.
[3] Tränker an
Jones, 1.11.1924. Faksimile der Korrespondenz zwischen Tränker, Crowley und
Jones in Peter-R: König: Noch
mehr Materialien zum O.T.O., 111ff.
[4] In einem Brief
vom 5.12.1925 an Gustav Meyrink bezeichnet Tränker Reuss als "armen
Tropf," zitiert nach Ellic Howe/Möller: "Merlin Peregrinus",
Würzburg 1986, 247.
[5] Tränker spricht
hier von den Chakren und dem Vayus Nâpa in den Geschlechtsorganen, den
Reuss zu früh erwecke. Tränker hält ausserdem eine reklamierte
historische Verbindung zu den alten Templern für konstruiert.
[6] Tränker an Jones, 8.3.1924.
[7] Tränker an Schneider, 22.8.1924, vorliegend nur die englische Übersetzung.
[8]
Ausstellungskatalog zur Sammlung Oscar Schlag:
"Wissende, Eingeweihte und Verschwiegene", Zürich 1986, 123.
[9] Max Heindel, 23.7.1865–6.1.1919, Theosoph unter Rudolf Steiner, Mitglied von Franz Hartmanns
Esoterischen Rosenkreuzern, die auch von Krumm–Heller reklamiert
werden. Ein Spaltungszweig unter Jan van Rijckenborgh (1896–1968) nennt sich
später Lectorium Rosicrucianum. Ihre asketische Gnosis lehnt Zeitungen,
Make–Up, Fernsehen, Pelze etc. ab und nennt die "Pistis Sophia" "das älteste und authentischste Evangelium." Mehr dazu im 3. Band Der O.T.O. Phänomen RELOAD.
[10] Heinrich
Tränker an Spencer Lewis vom A.M.O.R.C., Brief am 15.2.1930: "falsch
und unecht."
[11] Tränkers Vorwort zum Reprint "Kleines mystisch–magisches Bilderbüchlein" 1623, Leipzig 1925, 234.
[12] Germer an
Hermann Rudolph, ohne Datum.
[13] Germer an Schneider, Brief am 8.11.1935.
[14] Jones an Crowley, 15.11.1924.
[15] Pauline Reuss an Tränker. 27.10.1924.
[16] Jones an Crowley, 15.11.1924.
[17] Jones an Tränker, 18.9.1924.
[18] Tränker an
Jones, Brief am 8.3.1924. die Originalstelle,
schon oben zitiert, hier in der Übersetzung von Max Schneider, der den gesamten
Briefwechsel zwischen Tränker und Jones ins Englische und umgekehrt übersetzt,
da Tränker kein Englisch spricht.
[19] Crowley vertritt dieselbe Attitüde: "I think 666 should be represented to them as
a mysterious + formidable being in the background: inaccessible save to chosen
chiefs at critical moments," so an Norman Mudd ca. August 1923. Crowley bezieht sich dabei auf einen Plan, Thelema in Russland zu verbreiten.
[20] Jones an Crowley, 15.11.1924: "Brother REGNARTUS [sic] does not, however, lay any
claim to the title of O.H.O., nor would he accept the Office if offered. He
knows, however, of your high Office in the Order, and leaves the matter of the
succession to be decided between us."
[21] "What
has the O.H.O. got to do with that [magical] aspect of the work?" Jones an Tränker, 14.7.1925.
[22] Auszüge aus
Briefen Crowleys, Faksimiles u.a. in "Noch mehr Materialien zum OTO"
und "Das Beste von Heinrich Tränker".
[23] Ebenso Crowley
an F.M. Spann, Brief am 13.1.1936.
[24] Crowley an
Jones, März 1925, zitiert in Jones an Tränker, 18.3.1925.
[25] Jones an
Tränker und an Crowley, 18.3.1925.
[26] Tränker an
Jones, 16.4.1925, übersetzt von Max Schneider.
[27] Jones entzieht
Schneider sein Vertrauen, Jones an Tränker, 7.8.1925.
[28] Original Berlin
1925, wiederabgedruckt in Eugen Grosche: "Blätter für angewandte okkulte
Lebenskunst" 53, Berlin 1954. Online: https://www.parareligion.ch/dplanet/html/liber–i.htm.
[29] "February
12, 1922 e.v. Paris. This is the Last Will and Testament of me, Edward
Alexander Crowley. I revoke all previous Wills. I give and bequeath the whole
of my property to Leah Hirsig (of New York N.Y. U.S.A. & Cefalù Sicily) and I appoint her my sole executrix. Edw. Alexr. Crowley." Die
Schweizer Lehrerin Leah Hirsig/Alostrael/The Ape of Thoth
(1883–1975) ist ab 1919 Crowleys 7. Scharlachrote Hure. In Harlem zieht sie ein
uneheliches Kind auf und kommt finanziell auch für Crowley auf. Im O.T.O. darf
sie sein Grand Secretary General sein. Am 21. September 1924
muss sie ihr Amt der Scarlet Woman an Dorothy Olsen abgeben: "I
hereby renounce the title of Scarlet Woman and pass it on to the Scarlet Concubine." Frau Hirsig stirbt 1975 in Meiringen in der Schweiz.
[30] Gebhardi ist 1906 Mitglied in Reuss' Orden und ab 1912 möglicherweise auch im O.T.O.: "Oriflamme" Juli–Dezember 1906.
[31] Nicht zum
O.H.O., wie viele meinen. Als "World Teacher" präsentiert sich
Crowley auch der Theosophischen Gesellschaft, die er 1926 zu übernehmen
gedenkt.
[32] Crowley an
Tränker, Dezember 1924, Faksimile in König, Noch Mehr Materialien, 119.
[33] Crowley an
Birven, 3.2.1930.
[34] Undatierter
Bericht Germers und Tränkers an Jones, 8.3.1924. Tränker lässt sich in einem
Schreiben an Max Schneider vom 21.6.1925 ausführlich über das Liber AL
aus: "I absolutely do not want to have anything to do with it." Ausserdem ist ihm der sexuelle Oberton Crowleys zu viel.
[35] Tränker an
Jones, 8.3.1924: "Diese ganze Bewegung: Reuss – Aleister Crowley
(der sich jetzt in ziemlich ungünstigen Verhältnissen in Sizilien befindet)
Thomson etc. habe ich beobachtet seit 1904 bereits." Faksimile in König, Noch Mehr Materialien zum OTO, 145.
[36] Germer an
Tränker, 28.10.1925, für die Tränker 500.– Mark von Germer verlangt.
[37] "T.
refused to make the trip financially possible, so I paid this and A.C.'s debts
in Paris," undatierter Bericht von Karl Germer.
[38] Clymer, R.F.
in America II, 351.
[39] Crowley an Hermann Rudolph, 1925.
[40] So auch Grosche
an Metzger, Brief am 27.10.1950.
[41] Norman Mudd an
Albin Grau, Brief am 6.11.1925.
[42] Grau wird sich
später Metzgers O.T.O. anschliessen.
[43] Henri Birven: "Aus dem Leben Aleister
Crowleys", Metzgers "Oriflamme" 118, Zürich 1972, 1341. Jones: "It
was [Tränker] and myself together who established A.C. as O.H.O.",
an Gerald Yorke am 15.3.1948. Zum Beispiel Norman Mudd an Martha Küntzel: "I
can no longer subscribe my witness to its truth, and must withdraw my
signature", 24.2.1926. Leah Hirsig widerruft ein bisschen später, am
18.8.1927.
[44] Briefe Crowleys
an Loftus Hare ab März 1926.
[45] Tränker an
Meyrink, 5.12.1925, zitiert nach Howe/Möller, 268.
[46] Tränker verliert die Prozesse gegen Crowley und
muss in der Folge seine Druckerei und Büchersammlung aufgeben, um die Kosten
zu decken. Nach Clymer II, 350.
[47] Übersetzt und
gekürzt. Vollständig in: "AHA" 12, Bergen 1991.
[48] Siehe König: "Das
Beste von Heinrich Tränker", München 1996, 57.
[49] Auch Henry Birven.
[50] Angeblich von
Germer finanziert, so Germer an Tränker, 28.10.1925.
[51] Hier zitiert Birven
Clymer II, 349.
[52] Der genaue
Wortlaut und weitere Anekdoten in: Henri Birven:
"Meine Begegnung mit dem Meister Therion", in: "Hain der
Isis", 259.
[53] H.C. Birven: "Ein Nachwort zu Karl Germer", in Metzgers "Manifesto" von 1963.
[54] Clymer, R.F. in America II, 350.
[55] 10–seitiger
Brief von Germer an Tränker am 28.10.1925.
[56] Germer an Max
Schneider am 8.11.1935.
[57] Bernhard Beyer,
Vorwort in: "Das Lehrsystem des Ordens der Gold + Rosenkreuzer",
München Reprint 1978.
[58] Martha Küntzel
an Henri Birven, 12.11.1928; Faksimile in König, Noch Mehr Materialien zum OTO,
124ff.
[59] Nummer 1/2 vom
Oktober 1928. Die Nummer 3/4 führt die Liste nicht mehr auf. Keine weiteren
Ausgaben mehr erschienen. Faksimile in Peter-R. König: "Das Beste von Heinrich Tränker", München 1996.
[60] Crowleys Scharlachrote
Hure aus der Johannes–Apokalypse, zum ersten Mal erwähnt schon 1584 von
John Dee und seinem magischen Partner Edward Kelley (manchmal auch Kelly
geschrieben).
[61] Faksimile in Peter-R.
König: "Ein
Leben für die Rose".
[62] Jones an Gerald
Yorke und Handel, 24.5.1948.
[63] "Die
Anatomie des Körpers Gottes", "Erneuerung Ägyptens",
"Kristall–Vision durch Kristallschauen", "Q.B.L.".
[64] Im Schreiben
vom 18.9.1924 an Tränker legt Jones "a copy of my Charter from
Peregrinus giving me Supreme Authority for the United States of North
America," bei "and, if you have no objection I shall be glad
if you will make a note thereon confirming this," da er Tränker für
den O.H.O. hält und er wahrscheinlich Reuss' Widerruf übergehen will.
[65] "Not
having much success with this project he took to going about wearing only a
raincoat which at suitable moments he would fling aside, exposing himself with
the object of showing that he had given up all Veils of Illusion," Francis King: "The Magical World of Aleister Crowley, London 1977, 163.
[66] Jones an Gerald
Yorke, Brief vom 15.3.1948.
[67] Gerald Yorke in einem
Brief an Germer am 3.7.1948 – vollständig.
[68] Dazu William Heidrick, treibender Faktor hinter dem Caliph
McMurtry: "I tend to accept it." Im Brief an James M.
Martin am 8.5.1987. Martin ist Gründer der Orthodox oder American
Gnostic Church, der in den 80er Jahren die Magazine "The Aurea
Flamma" und "Abrasax" herausgibt.
[69] Faksimile von
Reuss' SOTOM–Siegel in Peter-R. König: "Der Kleine Theodor
Reuss" Reader, 20.
[70] Phyllis
Seckler, "In the Continuum" ["ITC"] IV;9, Oroville 1990,
35.
[71] Da die F.S.
nach dem Zweiten Weltkrieg das zuerst 10–gradige Ordenssystem auf 33 Grade
aufbläht, bietet es sich an, nach Freimaurervorbild den 18° als aktiven
Rosenkreuzergrad einzuführen.
[72] Metzger an Grosche, Brief am 23.10.1950. Metzger wird 28 Jahre
später auch die Rituale von Loris Carlesi nicht zurückgeben, der am 2.7.1977
Mitglied des Ordo Illuminatorum wird. Carlesi ist Patriarch Tau Johannes
der Chiesa Gnostica Italiana in der Sukzession Robert Ambelains.
[73] Mehr über diese beiden
Herren in entsprechenden Kapiteln.
[74] Metzger an Grosche, Brief am 30.10.1950.
[75] Über Lekve siehe hier.
[76] "45.
Organisationsbericht". Korrespondierendes Mitglied wird Studinski
schon 1929. "Saturn–Gnosis" 5, Berlin 1929, 292.
[77] "Nach Abschluß von
Volks– und Handelsschule, machte er eine Kaufmannslehre von 1917–21 in der
Eisengießerei und Maschinenfabrik 'Dratzigmühle' bei Kreuz. In Schneidemühl
danach eine zweite Kaufmännische Lehre, konjunkturbedingt, im Buch, Papier und
Kunsthandel. Unterbrochen durch Zeiten von Arbeitslosigkeit und Inflation, in
der Weimarer Republik, war Walter sieben Jahre als freiberuflicher
Schriftsteller tätig. Er wohnte bei seinen Eltern in Koschütz–Hammer. Seine
Inspiration zum Dichten und Schreiben holte er sich in der Stille und
Abgeschiedenheit, von romantischer Natur umgeben, auf dem Hammersee, wo er sich
stundenlang mit dem Kahn treiben ließ. Aus familiären Gründen und zur Sicherung
seiner Existenz nahm Walter später bei der Auto–Union als Statistiker in der
Direktion eine Beschäftigung an. 1941 dann Einberufung zum Wehrdienst im
Ostraum. Hier wurde er eingesetzt für Schreibstubentätigkeiten im
Armee–Oberkommando. Nach einem Jahr vom Wehrdienst zurückgestellt. Von der
Auto–Union nun in der Materialbeschaffung für die Werke Horch und Wanderer
beauftragt. Mitte 1943 wurde er kriegsbedingt bzw. Kriegsverpflichtet als
Leiter der Abteilung Einkauf, zur Firma Hermann Riemann (Heereslieferanten)
nach Chemnitz versetzt. Darauf 1944 ein abermaliger Wechsel. Erneut zum Leiter
für den Einkauf zur Maschinenbaufirma Erich Lange nach Lugau
Kriegsverpflichtet. Die Firma stellte Maschinen für die Metallbearbeitung her.
Am 16.06.1945 heiratete Walter in Lugau seine langjährige Weggefährtin,
Charlotte Gehry aus Breslau. Ende 1945 mußte Walter Studinski seine Arbeit
aufgeben, da sein Chef durch die sowjetischen Besatzungsbehörden verhaftet
wurde. Die Produktion wurde eingestellt. Darauf zog Walter wieder nach
Chemnitz, wo seine Frau als Stenotypistin Arbeit fand. Er selbst begann erneut
als freiberuflicher Schriftsteller mit unpolitischen, schöngeistigen
Veröffentlichungen. Obwohl in der DDR wohnhaft,sicherte er seine Existenz durch
Literaturauflagen in der BRD. Anfang 1961 bestand unmittelbar die Gefahr des
Freiheitsentzuges für ihn und seine Frau. Durch die Flucht in die BRD, konnten
sie sich dieser Gefahr entziehen. In Nürnberg–Reichelsberg bekamen sie nach
längerer Wartezeit eine Bleibe. Als Schriftsteller, Pressemitarbeiter und mit
gelegentlichen Vorträgen, bestritt er weiter sein Leben. Auch seine Frau bekam
wieder eine Stelle als Stenotypistin bei der Presse. [...] Besonders in
den sechziger und siebziger Jahren sorgten seine eingeweihten Schriften für
große Aufmerksamkeit und hohes Ansehen. Waltharius starb am Reise in die Heimat
Schneidemühlin Nürnberg, im Alter von 89 Jahren. Seine geliebte Charlotte
folgte ihm 1999." Alfred Heymann: "'Waltharius', Walter
Studinski!", in "Schneidemühler Heimatbrief", 4;2, März/April
2009, http://www.schneidemuehl.net/Heimatbrief/PDF/HB%202009.2.pdf, 12.
[78] Walter Studinski, Brief vom 2.3.1988.
[79] Ebenfalls in:
"Oriflamme" 86;931, 1968.
[80] Studinski,
Brief vom 2.3.1988.
[81]
"Oriflamme" 42;501 und "Erleuchtete?", 188. Das Werk
"Erleuchtete?" von 1964 ist mehrheitlich ein Wiederabdruck des
Freimaurer–Lexikons von Lennhoff–Posner und enthält dementsprechend auch
Anti–Reuss–Passagen, denen jedoch auf den von Metzger selber geschriebenen
Seiten ab Seite 179 widersprochen wird.
[82] "Summum
Supremum Sanctuarium Fraternitas Rosae Crucis Antiqua Nationaler Grossmeister
des O. . .T. . .O. . . für Deutschland, Oesterreich, alle Deutschsprechenden
Länder." Erster Brief von Tränker an Lewis, 15.2.1930. Die drei
Lichtpunkte werden selten benutzt.
[83] Faksimile in Peter-R.
König: Materialien
zum OTO, 33ff.
[84] Lewis Lewis an M. Carl, Brief
am 16.2.1934.
[85] Clymer II, 352 und 391.
[86] 2;14, Anvers 1933:
"La Karezza est–elle perversion
sexuelle?" Der
Artikel erwähnt den Schweizer Werner Zimmermann,
der beim Schweizer O.T.O. unter H.J. Metzger
hoch gefeiert wird. Eugen Grosche entdeckt jedoch nur "Pousseur–Eigenschaften"
in Zimmermanns Vorträgen in Berlin, Grosche an Metzger, Brief am 27.10.1950.
[87] Zitiert in: Clymer, Fraternity II, 771.
[88] Die
französische Literatur gibt erschöpfend Auskunft über die FUDOSI. Es sei hier
allein auf Serge Caillet: "Sar Hiéronymus", Paris 1986, und R.S.
Clymers Bücher verwiesen.
[89] Eugen Grosche: "Blätter" Juli 1956.
[90] Stempel auf Tränkers Exemplar von A.W. Lair: "Die Fünfte
Kraft".
Auszug aus Peter-R. König: “Der O.T.O. Phänomen RELOAD”, München 2011. More about Heinrich Traenker:
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